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^on und fern. Segen der Hindenburg - Spende in Hessen-Nassau. Die Hindenburg-Spende er- ^chie in der Provinz Hessen-Nassau bis Ende Mmr rund 2376 Zentner Schmalz, Speck und "^i'chmaren. Gewelkte Stätten. — Hindenburg - Erinnerungen in Ostpreussen. — Die geniale Feldherrnleistung Hindenburgs, bie Befreiung Ostpreußens, bat zahlreiche Ge genden und Ortschaften des ostprenßischen Landes in der ganzen Welt bekannt gemacht. Aber diese Ortschaften sind nicht nur als Ganzes berühmt durch die Schlachten, mit denen ne in Verbindung standen, sondern in ihrem Bereiche spielen noch besondere Stätten eine lür immer der Geschichte angehöreude Nolle — nämlich jene Stötten, an denen Hindenburg als Oberkommandierender weilte, wo er gemeinsam niit Ludendorff die Schlachtpläne entwarf, von dv er die Kämpfe in allen ihren Einzelheiten lenkte. Die Zahl dieser Hindenburg-Stätten erscheint w als eine Art Leitweg durch die Kriegsge schichte jener Tage. In einem unansehnlichen Häuschen in dem kleinen Ort Tannenberg, in dem nur mit einem niedrigen Giebel geschmückten Schulbau!« hat Hindenburg den Plan zur Schlacht don Tannenberg iertiggestellt. In einer Stube der Tannenberger ABC-Schützen empfing er die Meldungen seiner Mitarbeiter, und dort trat er dam Telebchon mit den Worten zurück: „So, W ist die Klappe zu, nu aber feste druff I" 3n den Ruhm, Hindenburg während seiner Ar beit beherbergt zu haben, teilt sich mit dem Wannten Schulhause auch die benachbarte Mol kerei Frögenau. In einem anderen ostpreußi- scheu Städtchen, in Osterode, halte Hindenburg Au, Quartier, als das ungeheure Drama der Masurischen Seenschlacht begann. Auch in Oste- eode hatte er das Schulhaus bezogen, und zwar das Gebäude der Kaiserin - Augüfle-Viktoria- SchÄc, an dessen Front eine Gedenktafel ver kündet : „In den Tagen von Tannenberg weilte >u diesem Hause dak Armee-Oberkommando unter Hindenburg und Ludendorff (28. Anglist bis 2- September 1914)". Hindenburg war bis zum 1. Oktober 1914 bekanntlich von nicht weniger als 23 deutschen Stadien das Ehrenbürgerrccht verliehen worden, Osterode aber war die erste unter ihnen. Den Weiten Schlag gegen die Russen leitete Hinden burg von dem ermländischen Slädtcheu Rössel °us. Hier war lein Heim die Billa des Ncchts- antvalis Dorich in der Bahnhofstraße, das Ober- kammando wurde in dem großen roten Gebäude ber Königlichen Taubstummenanstalt unterge- brachi. Von der kleinen gelben RechtSauwafts- aus konnte Hindenburg dem Kaiser die benkwürdige Meldung übermitteln, daß die -Mee auf der ganzen Linie siegreich gegen hartnäckig kämpfenden, aber schließlich Gehenden Feind war". . Seinen am längsten dauernden Wohnsitz Mig Hindenburg in Lötzen auf, von wo er Ane Wintersiege gegen die Russen errang. Ter Mneralteldmartchall traf in Begleitung seines Auen Mitarbeiters Ludendorff am 22. Februar in Lätzen ein und blieb daselbst acht Zonale. Die historische Hindenburg-Stätte Kunde dort wieder ein Rechtsanwaltshaus, Gillich die Villa des Rechtsanwalts Hardwig Merum in der Bahnhofstraße. Es wurde später vom Kreis Lätzen angekaust, um in ein -Hindenburg-Ludendorff-Haus" verwandelt zu Arden. Nicht mindere historische Bedeutung °Mt dem in der Lycker Straße gelegenen, As dielen spitzen Erkern gezierten Haine des M'n'eranteu Jacoby zu, das für die Arbeiten Süneralstabes zur Verfügung gestellt worden Ar und von Hindenburg während acht Monate '°8>ich zweimal besucht wurde. . Endlich befindet sich auch in Insterburg ein Mrsiches Hindenburggebände, das Hotel Zimier Hof. Tas, Schicksal dieses Hauies hat A oft gewandelt; in seinen Mauern wohnten abwechselnd die drei bekanntesten Heeriührer im A»'iich-deutschen Kampfe: Hindenburg, der Aroßsürst Nikolai Nikolajewitsch und der russische general Nennenkamps. Ter Bismarck-Bleistift. Am Schluß einer in Wiesbaden abgehaltcnen Weinver- steigerung brachte der Kurhausgastwirt einen Bleistift zum Ausgebot, den ihm die Fürstin Bismarck vom Schreibtisch des Reichskanzlers mit dem Wunsche zugcstellt hatte, ihn zum ' Besten der Weinspcnde des 18. Armeekorps versteigern zu lassen. Der Bleistift erzielte den Preis von 700 Mark. Wenn man seiner Pflicht zur Abliefe rung von Butter nicht uachkommt. Fünf rabiate Gemeinden und zwar Brügge, Deetz, Grüneberg, Werblitz und Wollersdorf bei Lip- pehne sind, weil sie ihrer Verpflichtung zur Ab lieferung von Butter trotz wiederholter Ermah nungen und Warnungen nicht nachkamen, vom suchte dieser Tage unerkannt die Kohlenlager auf den; Wiener Nordbahuhos, um alle Maß nahmen, die zugunsten der ärmeren Bevölkerung ! getroffen worden sind, in Augenschein zu nehmen. ! Die Kaiserin ließ sich eine Stunde lang von den - Bahnbeamten alles, was bis jetzt zur Linderung ! der Kohlennot getan worden ist, erklären. Eine deutsche Jnternierten-Zeitnng in Bern. Der Dichter Herm. Hesse, Prof. Woltereck von der Universität Leipzig und Prof. Schultheß haben für die deutschen Internierten in der Schweiz eine deutsche Jnternicrten-Zeituug in Bern geschaffen und eine Jnternierten-Druckerci daselbst eingerichtet. Beide Einrichtungen werden ! von den internierten Feldgrauen als große ! Wohltat empfunden. Veiletrung belgischer Rincler m Krügge, die durch Bomben englischer Flieger getötet wurden. Unsere Gegner führen bei jeder Gelegenheit das Wort „Humanität" im Munde, nach ihrer eigenen Meinung führen sic den Krieg in der menschlichsten Weise, und durch ein großartig organisiertes Lügensystem ist es ihnen auch ge lungen, bei den Neutralen diesen Glauben viel fach wachzuhatten. Nichtsdestoweniger stehen ihre Taten mit ihren Worten in grellem Wider spruch, wosiir unzählige Beispiele angeführt werden können. Sie wenden ihre ruchlosen Methoden aber auch gegen die Bürger der ihnen vcrbündetm Staaten an. So bcwarscn, wie bekannt, letzthin wieder englische Meger die Stadt Brügge mit Bomben. Militärischen Schaden richteten sie nicht an, dafür sielen ihnen aber viele unbeteiligte Ein wohner, darunter eine große Anzahl von un schuldigen Kindern zum Opfer. Unser Bild zeigt die Särge der hingemordctcn Kinder auf dem Friedhof in Brügge. zuständigen Landrat gemaßregelt worden. Sämt liche Zentrifugen und Buttermaschinen wurden amtlich geschlossen und versiegelt, auch wurde eine zwangsweise Mehrlieterung von Milch an geordnet. Sollten diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg haben, daun sollen die fünf Gemeinden bei der Verteilung von Zucker, Be- leuchtungs- und Futtermitteln io lange ausge schlossen werden, bis sie sich zur Erfüllung ihrer vaterländüchen Pflicht bequemen. (Hin „Kaifer-Inngc" ist der jüngste Sohn ! des Malers Karl Preis in Katlowitz. Der Sprößliug wurde als der siebente Knabe in der Familie am 27. Januar, dem Geburtstage des Kaisers, geboren. Der Kaiser hat jetzt bei ihm Palenstelle übernommen und als Paleugelchcnk den Betrag von 50 Mark überweisen lassen. Theaterfchliesiungcn tn Kassel. Der Re gierungspräsident von Kassel ordnete bis aus weiteres die Schließung der Theater, Lichtspiele, Schaustellungen, Vortrags- und Konzerttäle und der öffentlichen und der Gewerbelchulen, soweit sie nicht mit Heimanstasten verbunden sind, wegen Kohlenmangels an. Kaiserin Zita und die Wiener Kohlen- versargnnst. Kaiserin Zita von Österreich be- Grosies Schadenfeuer in England. Am Sonnlagmittag zwischen zwei und vier Uhr brach in der Nähe der Geschäftsräume der.Daily Maist in London eine große Feuersbrunst aus, die trotz der Anstrengungen der Feuerwehr zahl reiche Geschäftshäuser völlig zerstörte. LebcnsmitLclunruhen in Athen. Im Piräus kam es während der Austeilung der gesam melten Gelder iür Arbeitslose im Arbeitsbureau zu Unruhen, weil angeblich einige Arbeitslose mit der erhaltenen Unterstützung unzufrieden waren. Mehrere Lebensmittelläden wurden ge plündert, die meisten Läoen und das Zollamt im Piräus sind geschlossen. Bian fürchtet den Ausbruch neuer Unruhen. Kriegsgewinne des Friedensapostels Ford. Nach einer privaten Nachricht haben die Farbwerke in Newyork im Jahre 1916 bis Ende Juli 1916 533 921 Automobile hergestellt, in dem enftprechenden Jahre vorher 248000 Wagen. Inhaber der Werke ist der bekannte Friedensapostel Ford, von dem neulich Zeitungen zu berichten wußten, daß er für den Fall der Kriegserklärung seine Werke zur kostenlosen Muuitionsherstellung zur Verfügung stellen würde. Diese Opferwilligkeit findet durch den Erdings zurückziehen, denn ich byr nicht gern "" Munde der Leute." -Wie wir uns verstehen," höhnte Herr Ak Hupfer und fuhr dann, mit den Achseln '"«end, fort: .. , .Habe ich mich getäuscht, daun voxue 7 Zelörs; trifft das ein, was ich ahne, daun ich den Nebenbuhler loS, denn Hedwig ist und die Tochter ihrer Mutter." ,, Otto Lang begriff noch immer nicht, was IM Vetter wollte. Er warnte ihn: . -Du spielst ein gewagtes Spiel. Ich bin M der Doktors Freund," — er sprach die Wahrheit, denn sein haßerfülltes Auge sprühte ^uer, hassen doch kleinliche Menschen am Annnigsten. — „Eine Blamage gönne ich ihm AK Herzen, allein ich möchte um keinen Preis A Welt ihn ohne Grund in dieser Weise be- lampsen. Gelingt es dir nicht, ihn aufs AW zu treffen, dann bist du in unserem Hause unmöglich.» Paul von Hupfer lachte leicht auf. , -Sei ohne Sorge; lasse die Biene für mich Achen. Man hat ja das Geld dazu. Von Zeit äAZeit muß die Biene für die Drohne Arbeit -Ich verstehe dich nicht I" entgegnete Otto. „Man nennt uns Drohnen, weil wir von unserem Gelbe leben'" meinte jetzt Paul von Hupfer, und ein grausames Lächeln spielte um seine dünnen Zippen. „Wir leben vielleicht zu toll in den ^ng hinein, leben in Saus und Braus. Es ist Doch werfe keiner einen Stein auf uns! ^er uns stechen will, prüfe erst leinen Stachel. Diese Bienen der Gesellschaft, wie sie sich gegen seitig den Honig besudeln, wie sie sich hassen, diese Komödianten, die, um ihren eigenen Schutt zu verbergen, eifrig vor anderen Türen Schmutz aushüufen. Trage ihnen den Schmutz zu, den sie gegen ihre Freunde und ihre Feinde verwerten, und du bist ein bedeutender Mann. Werde Ihnen einen Schutt vor Ihre Türe be sorgen, Herr Dr. Faller, daß die Bienen ein Wohlgefallen daran haben werden!" Otto Lang schüttelte den Kopf; er hatte, ohne daß er sich es zu gestehen wagte, vor Dr. Friedrich Faller einen gewaltigen Respekt und hielt ihn für unangreifbar. „Du wirst einen schweren Kampf haben," meinte er zögernd und nervös die Schnurrbart- spitzen drehend. „Ich wiederhole es dir, die kleinen Leute, die Arbeiter, die Bürger, die kleinen Beamten vergöttern ihn, und wir, wir beneiden ihn; wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns das sagen." „Kennst du den Riesen mit den Füßen aus Ton? Gunst der kleinen Leute, Achtung, der Gesellschaft Schaum, Seifenblasen, die im säuseln den Winde des Unglücks zerplatzen? Lustig in der Tat!" lachte Herr von Hupfer auf. „Vor diesem Riesen erzittert die Welt der Streber, voni Polizisten und Nachtwächter hinauf bis zum Minister; Ungunst oder Gunst der öffent lichen Meinung, das ist die Frage im Dasein. Wir sind darüber erhaben, und deshalb neiden uns die Streber unter den Arbeitsbienen; was fragen wir nach Gunst oder Ungunst der öffent lichen Meinung; die Sintflut vernichtet uns alle, ob Drohne, ob Arbeitsbiene." Der Traiteur, er war sogar Hostraiteur, brachte Herrn von Hupstr, mit dem er ziemlich vertraut schien, das Abendblatt. Herr von Hupfer war — seltsam genug — ein aufmerksamer, eifriger Zsitungsleser; er griff sofort nach dem Blatte und flog die Lokalnachrichten durch. Plötz lich wurde sein Blick starrer, sein Gesicht wurde fahl, und konvulsivisch zuckten seine Lippen. Seine Augen hasteten auf folgender, im Ne« porterstil verfaßten Lokalnotiz: „Selbstmord. Gestern abend stürzte sich unter halb der Königsbrücke ein den mittleren Ständen angehöriges, feingeklcidetes, junges Mädchen von imposanter Gestalt und großer Schönheit in den Fluß. In der Selbstmörderin, deren Motiv unglückliche Liebe war, wurde die Tochter eines hiesigen Werksührers rekognosziert. Fräu lein Mathilde Mertens, dies der Name der Selbstmörderin, hatte eine über die Verhältnisse ihrer Ellern, deren einziges Kind sie war, gehende Erziehung genossen und war zuletzt Gouvernante in einem vornehmen Hause, wo sie ihrem Geliebten, dessen Namen wir verschweigen wollen, zuerst begegnete." Herrn von Hupfer war es schwül geworden, er stürzte rasch den Rest seiner Flasche hinunter, beglich seine Rechnung und forderte den Vetter auf, mit ihm zu gehen. Das tat letzterer um so bereitwilliger, als ihm der schwere Wein nicht bekam. Als dis beiden Herren über die Brücke schritten, schauerte Herr von Hupfer fiebernd zusammen, so daß ihn sein Vetter fragte, ob er krank sei. „Es ist so kalt heute," murmelte der Gefragte. Und man datierte erst den 4. Sevlember- ungehenren Kriegsgewinn, den Ford nach obiger Mitteilung gemacht hat, eine entsprechende Be- leuchumg. R>iegse«»eignille. 17. Februar. Starker Artilleriekampf an Ancre und Somme. — Englischer Angriff bei Mirau- mont, französische Vorstöße bei Derry an Bae und Ripont abgewiesen. — Feindliche Muni tionslager an der Somme durch Flieger bomben zerstört. — Russische Angriffe bei Jlluxt, Zborow und Stanislau scheitern. — Neue Kämpfe im Oitoz-Tal. 18. Februar. Starke englische Angriffe auf beiden Usern der Ancre werden in wechsel vollem Kampfe abgeschlagen. Nur die vorderen deutschen Trichterstellungen werden dem Gegner überlassen. — Englischer heftiger Angriff bei Pys restlos abgewiesen. — Die Russen stellen ihre Angriffe im Oitoz-Tale nach Vereitelung des ersten Sturmes ein. 19. Fsbnmr. Zahlreiche feindliche Totcr- nehmungen im Westen werden durch die Wachsamkeit der deutschen Grabenbesatznngeu gleich in ihrem Beginn vereitelt. 20. Februar. Ein englisch-r Vorstoß bei Mstsines scheitert. — Erfolgreiche deutsche Patrouillen- uuternehmungen an verschiedenen Stellen der West- und Ostfront, sowie bei Radulesti am Sereth. 21. Februar. Englische und französische Teil augriffe an verschiedenen Punkten der West front schlagen fehl. — In den Waldkarpathen und beiderseits des Oftoztales Artillerie- und Vorseldkämpfe. — Englische Vorstöße zwischen Wardar- und Dostanjee werden abgewiesen. 22. Februar. Englische Kompagnien, die bei Armentiöres in d'e deutsche Stellung drangen, werden im Gegensioß sofort hinausgeworfen und lassen 200 T>ie und 39 Gefangene zurück. — Russische Unternehmungen süd westlich von Riga und am Südufer des Narocz-Sees scheitern. VolksWirlkkaftlickes. Anbau von Frühkartoffeln. Ein möglichst umfangreicher Anbau von Frühkartoffeln in allen Gegenden, die sich dazu eignen, ist in diesem Jabrc ganz besonders geboten. Maßnahmen, um die Schwierigkeiten bei der Beschaffung des SaarguteS nach Möglichkeit zu beheben, sind eingeleitct. — Wie im vergangenen Jahre, werden die frühesten Sorum, die in Mistbeeten, Treibhäusern und besonderen gartcnmäßigen Kulturen gezogen sind, von der Fest setzung eines ReichshöchstprciseS und von der öffenl- lichcn Bewirtschaftung und zwar bis zum 30. Juni ausgenommen bleiben. Boni 1. Juli ab läßt sich bei der Lage der Vorräte die öffentliche Bewirt schaftung der Frühkartoffeln nicht vermeiden. Im Monat Juli wird der Höchstpreis für Frühkartoffeln nirgends unter acht Mark für den Zentner sesl- gcsetzt werden. Um den großen Verschiedenheiten innerhalb der einzelnen Anbaugebicte in der Ergiebigkeit und in der Reisezeit der Früh kartoffeln gerecht zu werden, werden aber die Landes« und Provinzialkartoffelstellen ermächligt werden, je nach den Verhältnissen in ihrem Amtß- bcrciche eine Erhöhung des Julivrcises bis höchsten? auf den im Vorjahre vom Bnndesrat allgemein vor gesehenen Preis von 10 Mark vorzunebmcn und schon jetzt bekanntzugeben. In gleicher Weise soll durch die Lanves- und Provinzialkarloffeistellen (mit Genehmigung der Reichskartoffelstelle) vom 1. August ab nnler Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse der Abbau der Kartoffelpreiie mit der Maßgabe vor- gcnommen werden, daß der Preis sür Herbslkar- toffctn, der in nächster Zeit bckanntgegeben wird, am lö. September erreicht wird. Der Abbau der Prciie soll nnler Zuziehung sachverständiger Aus schüsse, welche sich ans Erzeugern, Verbrauchern und Händlern zusammenietzen, erfolgen. Vermischtes. Phantasiepreise für Whisky. Die Spirituosen-Interessenten von England, Schott- und Irland haben neue Whislypreise festgesetzt, die die reinen Phantasiepreise sind und um volle 400 °/o Höher liegen als die Preise zu Beginn des Krieges. Das Whiskykontingent, das gebrannt werden darf, ist von der Re gierung, wie die Interessenten behaupten, so niedrig augesetzt worden, daß die Brennereien so teuer sein müssen, uin überhaupt noch be stehen zu können. 2. In ihrem hochelegant eingerichteten Wohn zimmer, das nur den vertrautesten Freunden und Bekannten der Familie des Kommerzien rats Lang offen stand, ruhte zur Besuchszeit die Kommerzienrätin, eine noch schöne, stattliche Dame, in einem bequemen Fauteuil und las das Tageblatt, während ihre Tochter Hedwig, eine imposante Blondine, nachlässig aus einem Divan lag und in einen Roman vertieft war. Frau Laug mochte etwa fünsundvierzig Jahre alt sein, aber sie war noch immer eine Schönheit, deren stolze, fast jugendliche Haltung sie um zehn Jahre jünger erscheinen ließ. Hedwig war schön, anKörpcr und Geist vollendet, das blaue strahlende Auge deutete Seele und Gemüt an, die hohe, hinter der Lockenmähne verborgene Stirn verriet männlichen Geist, scharfes Urteil und Energie. Der fast etwas zu kleine Mund zeigte Lebenslust, Trotz und Eigensinn au. Hedwig Lang war eine Schönheit ersten Ranges, verwöhnt durch Huldigungen und etwas blasiert dadurch, daß ihr alles zu Gebote staud uud jeder ihr zu Willen war. „Diese modernen Romanschriftsteller I" wM sie leicht gähnend und legte das Buch beiseite. „Mama, es ist wirklich köstlich, wie diese Herren sich die Liebe denken." „Wieso, meine Tochter?" sragte die Kom- merzienrälin und blickte von ihrer Lektüre auf D,» (Fortsetzung folgte