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Ottendorfer Zeitung : 16.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191703164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170316
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170316
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-16
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.03.1917
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»Nun denn, wenn Sie mich lieben, dann müssen Sie den Antrag meines Vaters an- nehmen." Die Wirkung dieser Worte auf den Doktor war fast elememar; er prallte förmlich zurück. „Hedwig!" schrie er auf und so viel Schmerz und Sehnsucht lag in diesem Worte, daß Hedwig ^s beinahe bereute, ihn durch das letzte Mittel, das sie zur Verfügung hatte, bezwungen zu haben, denn sie fühlte wohl, daß er einen ge wichtigen Grund haben mochte, den Antrag ihres Vaters und der Partei abzulehnen. „Hedwig, was haben Sie getan; setzt muß ich, denn ich liebe . . .* Sie hielt ihm leicht mit der rechten Hand den Mund zu. „Es sei," sagte er entschlossen, „ich nehme an!" „Dank, tausend Dank!" rief sie erfreut, „ich eile, es dem Vater zu verkünden." „Ich will mich dem Haß, will mich den Menschen preisgeben, um Ihretwillen Hedwig," flüsterte er ihr leidenschaftlich zu. „Sie sind deS Kampfes wert." Sie drückte ihm die Hand und entfloh. Er schlug beglückt die Hände vor das Gesicht und sank seufzend in einen Sessel; er ahnte wohl, was setzt kommen werde. „Die Schalten einer trübend Jugend steigen mahnend vor mir aus," rang es sich dumpf von seinen Lippen. „Der Kampf wird heiß, es wird ein Kampf gegen Vorurteil sind Standes» stolz werden." Dann erhob er sich und eilte zur Gesellschaft. Mn beglückwünschte ihn zu dem Ent schluß. „Ich sage Ihnen, Herr Doktor," rief Herr Grübel erfreut, „Sie werden gewählt. Was ich dazu tun kann, wird geschehen. Wir ein fachen Bürger haben das Herz auf dem rechten Fleck; geschloffen marschieren wir aus. Sie ge fallen uns, und Sie werden gewählt." «. Sie haben ihm die erlrunkeire Tochter ins Haus gebracht; jetzt ruhte sie im Sarge. Wie schön war sie nach im Todei Der harte Mann, der dort am Tische saß und mit beiden Händen den hartgefurchten Kopf stützte, hatte für die Schönheit seiner toten Tochter keine« Blick; er sah nur leine eigene Schande. Seine Tochter eine Selbstmörderin. Er knirschte mit den Zähnen und stemmte vor innerer Wut das Knie gegen den Tisch, daß er in«seinen Fugen krachte. Das also war der Lohn für sein Opfer, das er sich und ihr gebracht, indem er sie wie eine seine Dame erzog und sie verzärtelte, war sie doch sein einziges Kind und halte ein Herz sür ihn. „Das hatte sie nicht, sonst wäre sie nicht ins Wasser gegangen!" knirschte er wütend und warf einen haßerfüllten Blick nach dem Sarge, in dem sie ruhte. Der Brief, den sie ihm ge schrieben, in dem sie ihm mitgeleilt, daß sie verloren und verlaffen sei, lag achtlos auf dem Tische. Warum sollte er ruhig, wie sie schrieb, das Geschick und das, waS es ihm beschießen, ertrage«, fühlte er doch Kraft in seinen Adern > und Entschlossenheit genug, sie zu räche», l D, s (Fortsetzung jolgt^ verboten. ) en heim» 1 lenug/ neugierige 0. 'LU, Znnmcr« >ten in Verrat in lllen sind, m Leitern chen Hetze r wenige uchlerische wiegender , sondern inner sei, ;nn neue n brauch« verbände? r werden, rillen für !riegS' re können :n an die »gestellten ssetzungen bewilligt richshauZ» Teil ver- vegung isteile in Der vor Flandern' lbgesandtt kann aus t werden, er Vlamen rordnctew einen gi' ng zu er« -inanz' über der ren. Es andlungen e Brot- ct werden Nlogramrn sie Kinder- e Schwer- chl würden r. Ferner erium m't g, um die r, Kränken iner Rede, dem Ent« zu über- ideter und üssen »el- fit l l u N g su werden, jede Fran eilnehmen >ungen für m, werden nthüllung s deutsche ;iko die ' n verstärkt. - uteruehnicn l ren Sitzung >n in einer m Staaten § ko erbeten, f entschlossen, Deutschland Meldungen man niA essend sind- j ir dahinter sierte aui- Zesicht des , Doktor,' s Mandat überlegt, ie die ge- 0 Arbeiter auch M er einzige, der Doktor nete dieser Zügel zn rcken nicht- - erhallen, § st doch die ig. Herr > morgen, s Zarten wir s letzteres mir in der etäuicht ZN «Kandidatur numerzien- ! aus seinen )aß er bei I Werte da- I sch nehme, Der Kow' r, denn er «LE ^ilometoo LX1K0 DMO' SLltillo euliLCLr» .von- MüLgle^sZ K 0« ^svmosttlo § 2ÜUSMLS IZwscköm Mas äie Heimat leistet. Die Versorgung des Feldheeres. Bei den Erörterungen über die Ernährungs schwierigkeiten im Lande wird vielfach übersehen, daß wir nicht nur unsere Zivilbevölkerung und etwa 1Ve Millionen Gefangene zu ernähren, sondern daneben sür ausreichende Beköstigung unseres Millionenheeres zu sorgen haben. Im Kriege gilt der Grundsatz: Erst das Heer, dann die Zivilbevölkerung. Welcher Mengen Nahrungs- mitlel aber unser Heer bedarf, und welche Er fordernisse die Zufuhr dieser Verpflegungsmittel an unser Verkehrswesen stellt, davon haben die breitesten Kreise keine rechte Vorstellung. Im ersten Kriegssahre, also vom 1. August 1914 bis Ende Juli 1915 wurden ins Feld geiandt: 388539 Tonnen Backmehl, im zweiten Kriegsjahr, von Anfang Digust 1915 bis Ende Juli 1916 dagegen 795^06 Tonnen. Das Speisemehl ist dabei nicht einbegriffen. Dazu kommen noch in den beiden ersten Kriegsjahren <0375. Tonnen. Zwieback, die aus der Heimat uachgesührt wurden.' Fleisch und Fleischkonserven wurden nachgeführt im ersten Kriegssahre 94 965 Tonnen (im zweiten Kriegsjahre 159170 Tonnen), Salzheringe 107 Tonnen 08 685-Tonnen). Dazu kommen noch große Mengen frische Salz- und Räucherfische, Neis Graupen, Grütze, Grieß, Erbsen und Bohnen» Nudeln, Backobsk, Sauerkohl, Gemüse (frisches, Konserven, Schnillbobnen), Kartoffeln, aus schließlich Kartoffelflocken und Dörrkartoffeln, Käie, Butter und Schmalz, Marmelade, Kaffee, Tee und Kakao, Zucker, Gewürz (Salz, Pfeffer, Kümmel, Senf usw.). Daneben wurden noch große Mengen Linsen, Hafer- und Gersteflocken, Grünkern, Sago, Hirse, Wurstkonserven, usw. sür das Feldheer benötigt. Im ersten Kriegsjahr gingen allein an Zigarren 1461578 000 (im zweiten Jahre 2 767 850 000) und an Zigaretten 1418386000 (2740778000) also insgesamt in den beiden ersten Jahren bei nahe 8V2 Milliarden Zigarren und Zigaretten an die Front. Dazu kommen in- den beiden ersten Jahren rund 9000 Tonnen Rauch-, Kau- und Schnupftabak. Daneben bekam unser Feld heer an Getränken (Wein, Fruchtsäfte, Mineral wasser, Rum, Kognak) 668472 Hektoliter im gleichen Zeitraum aus der Heimat. Das Vier ist in dieser Zahl nicht eingerechnet. Außerdem wurden 930 934 Rinder,. 573 321 Hammel und 1035 159 Schweine dem Feldheer aus der Heimat zur Versügung gestellt. An Rind- und Schweinefleisch benötigt Heer und Marine im ersten Vierteljahr 1917 °/s der Gesamtmenge, die insgesamt der versorgungs- berechligten Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden konnten. Weiter bezieht das Heer etwa 30 °/o des Brotgetreides, das insgesamt der ver sorgungsberechtigten Bevölkerung verabfolgt werden kann. Rechnen wir hierzu noch in den beiden ersten Jahren einen Nachschub von über drei Millionen Tonnen Hafer uikd beinahe zwei Millionen Tonnen Ersatzsutlermittel und Strohs daun können wir etwa ermessen, was für Transportmittel dafür erforderlich sind. Es Wird uns noch "klarer zum Bewußtsein kommen, wenn wir seststellen, das; zum Transport der gesamten Mengen (ohne das lebende Vieh und die 8.V2 Milliarden Zigarren und Zigaretten) allein 800 000 Eisenbahnwaggons notwendig waren. Neben den Verpflegnngsmitteln bedarf aber das Heer noch ungeheurer Mengen Geschütze, Geschosse, Eilen, Holz, Stacheldraht, Aus- Mungsgegenstände und dergleichen. Das Aus- wcchlein von Truppen, das Abtransportieren der Kranken und Verwundeten, der Nachschub neuer Truppen nimnit unsere Verkehrsmittel ebenfalls in einem fortgesetzt steigenden Maße >n Anspruch, so daß es zu verstehen ist, wenn Stockungen im Jnlande und damit Schwierig keiten in der Lebensmittelversorgung eintreten. 3m ersten Kriegsjahre halten wir ein Gebiet von nur 540 000 Quadratkilometer zu befahren, dagegen jetzt mit dem besetzten Gebiet etwa eine Million Quadratkilometer. Diese Zahlen beweisen aber nicht nur, welche Anforderungen an die Transportmittel gestellt werden, sondern auch welche Niesenmengen von Nahrungsmitteln dem Heere aus dem Lande zugeführt werden. Dabei sind die großen Mengen Marketenderwaren und was in Form von Liebesgabeupaketen dem Heere zugeht, nicht einmal eingerechnet. Ebenso das nicht, was die Truppen aus dem eigenen besetzten Gebiet be ziehen. Im dritten Kriegsjahr sind die Ziffern noch gewachsen. Und daß daS Heer auch für die Zukunft Vorsorgen und Vorräte als Reserven aufspeichern muß, leuchtet sicherlich jedermann ein. Diefe Gesamkzusammenhänge müssen be achtet und bei der Betrachtung der Verhältnisse in der Heimat mit in Rechnung gestellt werden. Dann wird man nicht nur vieles besser begreifen und verstehen, sondern es wird auch den breite sten Schichten klar, was die Heimat sür das Feldheer leistet. Von unä fe?n. Eine wichtige Erfindung. Eine für diese Zeit bedeutungsvolle Erfindung ist dem Klempner i schloffen. Das- ist ein Versuch, wie er wohl zum ersten Male von einer deutschen Stadt verwaltung unternommen wird. Der Vertrags entwurf, den die Stadt mit einer Offenbacher Firma schließen will, wurde nach lebhafter Aus sprache genehmigt. Eine Diebes- und Hchlerbande ding fest gemacht. Seit einiger Zeit wurden zwischen Mülheim (Ruhr) und Duisburg sowie dort im Bahnhoj Meiderich zahlreiche Eiscnbahnwaggons mit Lebensmitteln und Kleidern systematisch be stohlen und ausgeraubt. Die Räubereien nahmen einen großen Umfang an und konnten nur mit Hilfe von Bahnangestellten möglich sein. Jetzt ist es der Kriminalpolizei gelungen, die Diebes bande und ihre Hehler, insgesamt 20 Personen, darunter mehrere Bghnangestellte, festzunehmen. Eine eigenartige Selbstmordursache. Selbstmord verübte in Bad Dürkheim der62Jahre alte Rentner und Weingutsbesitzer Ludwig Schalk, indem er sich in seinem Kontor erschoß. Sch. Vas SrenLlanct rwilcken Mexiko unä clen Ver. Staaten. war am Orte allgemein beliebt und galt als ein sehr vermögender Mann, zumal er mit seinen 1915 er Weinen ein ausgezeichnetes Geschäft ge macht hatte. Nach hinterlassenen Auszeichnungen gibt Sch. als Grund zu dem Selbstmorde an, daß er geglaubt habe, seiüe Weine zu billig ver kauft zu haben. Eine französische Pulverfabrik in die Luft geflogen. ,Pelit Parisien' meldet, daß die Pulverfabrik von Bouchet in die Luft ge flogen ist. Der Knall war so stark, daß er 16 Kilometer im Umkreis gehört wurde. Einzel heiten über die Folgen des Unglücks sowie über Menschenverluste werden nicht bekannt ge geben. Erdrntsch auf der Bah» Nneona— Nom. Ans Verhandlungen des Provinzial- rales in Ancona geht hervor, daß die Eisenbahn linie Ancona—Nom durch einen Erdrutsch bei Mbacino, 63 Kilometer vor Ancona, unter brochen ist. Die Wiedelherstellungsarbeiten er fordern mehrere Monate. HungerSuot in Reval.- .Aftenposten' meldet aus Petersburg, 20 000 Personen seien vor kurzem wegen Mangels an Lebensmitteln und infolgedessen drohender Hungersnot aus Reval ausgewiesen worden. Mangel und Uberflufl. Nicht überall ans der Erde herrscht Mangel oder auch nur Knapp heit an Lebensmillein, vielmehr häufen sich in verschiedenen Slaaten mit landwirtschaftlicher Ausfuhr die Vorräte, weil sie nicht verschifft werden können. Ende 1916 lagerten in den Gefrierhäusern Neuseelands nach dortig'enBlättern Vorräte an Butter und Käse im Wert von 30 Millionen Mark. Der Vertreter Neuseelands in London verlangte Schiffsraum zur Besörderung dieser Ware, wird ihn aber schwerlich erhallen meister Johs. H. Lensch von dem kaiserlichen Patentamt geschützt worden. Die Erfindung be steht aus einem einsachen Apparat, der eine Be- und Entlüftung von Getreide, Rüben und Kar toffeln bewirkt und dadurch diese bei der.Auf- bemahrung vor dem Verderben schützen soll. Die Vorrichtung kann in großen Lagerräumen von Kornschüttungen, großen Aufbewahrungs lägern von Rüben und Kartoffeln, sür kleinere Lagerungen, sowie für gewöhnliche Kartoffelkisten usw. benutzt werden. Eine Hauptverwendung soll der Apparat aber bei Rüben- und Kartoffel- Mieten finden, da derselbe bei Anbringung in einer Miete die säulniserregende Luft entfernt und zugleich wieder frische. Lust zusührt. Be sonders ist dabei zu erwähnen, daß der An schaffungspreis ein recht billiger sein wird. Eine Breslauer Mustermesse. In Breslau wird die Errichtung einer ständigen Messe geplant, die, zweimal im Jahre stalt- findend, die alten Beziehungen Polens znm Deutschen Reiche, die durch die Nnssenherrschatt verloren gingen, wieder neu ausleben lassen" soll. Diele Messe wird aber nicht in Wett bewerb mit der Leipziger treten, da ihr Haupt gewicht auf die in Leipzig nicht vertretenen Gebiete wie die Kleider- und Nahrungsmittel industrie gelegt werden soll. Kartvffelbauzwnng in Trier. Im Re gierungsbezirk Trier ist der Kartofftllmnzwang eingesührt worden. Von den Landwirten wird verlangt, daß sie eine Fläche mit Kartoffeln be pflanzen, die dem Durchschnitt der Anbau fläche in den Jahren 1914, 1915 und 1916 entspricht. Eine städtische Kriegsschuhfabrik. Die Stadtverwaltung von Offenbach hat die Er richtung einer städtischen Kriegsschuhfabrik be- 0 100 ros reo 400 Los 4000 kkimen. Auch vn südlichen Italien harren Apfelsinen in großkn Mengen der Ausfuhr, ob wohl erhebliche Massen an die italienische Front und ferner an die englische Front in Frankreich abgeliesert wurden. Ein anderer Teil soll zu Marmelade verarbeitet uud nach England ver schickt werden, salls die V-Boote leinen Strich durch die Rechnung machen. I^unsr und Wissenschaft. Die weit hörbare Flüstersprache. Auf eine eigentümliche Erscheinung, die für die ob jektive Feststellung deS Stadiums der Schwer hörigkeit durch den untersuchenden Arzt von großer Bedeutung ist, weist San.-Rat Dr. F. Druck hin. In großer Entfernung gilt für die übliche Gehörprüfung die Regel, daß Schwer hörige die Umgangssprache besser verstehen als die Flüstersprache. Dr. Druck macht nun auf Fälle selbst größerer Schwerhörigkeit ausmerk- sapr, wo die Flüstersprache zur Überraschung des Untersuchers weiter gehört wird als die ge wöhnliche Umgangssprache. Bei ausschließlicher Verwendung der Flüstersprache wird man daher der Klage über Schwerhörigkeit nicht gerecht, und die Angaben des Patienten könnten irr tümlicherweise in Zweifel gezogen werden. Der Grund der zunächst überraschenden Erscheinung liegt in der einfachen Tatsache, daß die liefen Töne und daher die Umgangssprache schlechter ausgenommen werden als jene Töne mit un gleich mehr Schwingungen, wie sie die Flüster sprache erzeugt. (Hericktskalle. Gera. Von der Slraikammer wurde der schon vorbestrafte Arbeiter Ernst Bauer aus Zschippern, zuletz! wohnhaft in Langenberg, nachdem er in Leipzig und Namnbnrg zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, zn einer Gciamtstrase von 8 Jahren Zuchthaus, 1200 Mark Geldstrafe oder weiteren 80 Tagen Zuchthaus und den üblichen Ncbcnstrafen verurteilt. B. hatte hier und in der Umgegend ein« große Anzahl Butter- und Eicr- lieferungsschwindelcien verübt. Magdeburg. - Der Milchhändicr Ang. Skibbe Verlauste im September und Oktober 1916 gewässenc Milch als Vollmilch. -Das Schöffengericht vcrurieilie ihn deshalb wegen Vergebens gegen das Nahrungs- miitelgcsetz zu 60 Mark Geldstrafe. Die hiesige Bc- rusungskammcr erhghie jedoch die Strafe auf ein Monat Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe evtl. 60 Tage Gefängnis. VolkswirtfekaMickLS. Die Zuckerrüben. Durch BundesralSverord- nnng vom 1. März 1917 ist der Mindestpreis sür Zuckerrüben der Ernte 1917 aus 2,50 Mark, der NohzuckerpreiS ans 22 Mark für den Zentner fest gesetzt worden. Die darin liegende Erhöhung des RübenpreiseS gegenüber der Festsetzung vom 2. De zember 19 l6 steht im Zusammenhang mit der be vorstehenden Neuregelung der Preise" sür die land wirtschaftlichen Erzeugnisse der Ernte 1917. Die Änderung des RübenpreiseS bedingt eine Änderung des Nohznckerpreises; bei dessen Neuscüsetzung sind die inzwischen tchärfcr hervorgciretenen Schwierigkeiten der Verarbeitung nebst der weiteren Steigerung der Unkosten in Rechnnng gestellt. Die nene Verordnung trifft weiter Vorschriften über dar Brennen von Rüben. Um den Kartofsclbcdarf für die Herstellung von MunitionsspirituS einzu» schränken, ist der Anbau vosi Zuckerrüben zn Brcnnereizwecken insoweit erwünscht, als dadurch bis ZnckeiVersorgung nicht gefährdet wird. Die Erlaub nis zum Brennen wird von dem zuständigen Haupt amt, bei Zuckerrüben im Einvernehmen mit der NcichSzuckcrstelle, erteilt. Sie ist unwiderruflich und soll in der Regel nur gegeben werden sür Zucker rüben, die durch Mehranbau gegenüber dem Jahre 19l6 gewonnen wenden. Haserznlagen für Zugochsen nnd Kühe. Während der Frnhiahrsbestcllung werden in ver stärktem Matze Ochsen und Zugkühe zur Feldarbeit berangezogen werden müssen. Da von ihrer Leistungsfähigkeit der Erfolg der Bestellung abhängt, hat daS KriegSernahrnngSamt wieder ritte geringe Hafer,znlage für diele Spanntiere bewilligt nnd zwar dürfen in der Zeit vom 1. Mär; bis 8l. Mai an die zur Feldarbeit verwendeten Ochsen und an die in Ermanglung anderer Spanntiere znr Feld arbeit verwendeten Kühe, unter Beschränkung auf höchstens zwei Kühe für den einzelnen Betrieb, mit Genehmigung der zuständigen Behörde je 1 Zentner Hater verfüttert werden. „Wenn die Herren mir folgen wollen!" wandte sich Kommerzienrat Lang dann an seine Gäste. / v, , " ' - . „Ich werde' für Erfrischungen Sorge tragen lassen," entschuldigte sich "die Kommerzienrätin find, entfernte sich. Während der Baron, Herr Grübel und Herr von Hupfer dem Kommerzien- M in das Gesellschaftszimmer folgten, hielt Hedwig den Doktor zurück. Ais sie allein waren, ergriff der Doktor Hedwigs Hand und preßte sie stürmisch an seine ^PPen: „Hedwig, wie ich Sie anbete I" Errötend ent-og sie ihm ihre Hand. „Nicht jetzt, Herr Doktor," wehrte sie, „Sie naben mich ernstlich erzürnt, als Sie den ehren vollen Antrag meines Vaters ablehntcn. Das" wollte ich Ihnen sagen I" »Ich kann nicht, Fräulein Hedwig, ich bin den Stürmen nicht gewachten; dem fanatischen '^aß der Gegner, die mit der Sache ihres Gegners auch dessen Person in den Schmutz der Wentljchkeit zu zerren pflegen, kann und darf Ich mich nicht ausfetzen." . »Sie können nicht; — Sie wollen nicht!" M das schöne Mädchen schmollend aus, und Are bittenden, überredenden Blicke suchten die düster blickenden Augen des Fabrikdirektors. »Erklären Sie mir alles." »Erlassen Sie mir die Antwort, Hedwig, wanben Sie mir, ich kann, ich darf nicht I" bat Doktor Faller. . »Ist das Ihr Ehrgeiz, Herr Doktor? Mit ! sMein Schlage können Sie berühmt werden, , "ff Parlament allein ist das Feld Ihrer Er- wlge, Ihrer Ehren. Ich will, daß Sie be-' rühmt werden. Man reicht Ihnen die Hand, der Erfolg ist klar gegeben, und Sie zögern, daß beleidigt mich. Ich kann Sie in der Tat nicht verstehen." Schmollend wandte sie sich von ihm ab". ' ' „Vertrauen Sie mir, Hedwig," bat der Doktor. „Sie müssen annehmen, ich will stolz "auf Sie sein können oder. . sie zögerte. „Hedwig, glauben Sie mir, ich kann mich den Angriffen der Gegner nicht aussetzen; ich habe mir einen Namen durch literarisches Wirken auf politischem Gebiete gemacht, tch will mich damit bescheiden. Für den öffent- Kampf habe ich zu schwache Nerven." „Die Angriffe der Gegner prallen wie Pfeile von Ihnen ab,'Herr Doktor!" „Sie kennen die verderblichen Waffen nicht, mit denen leider heutzutage politische Gegner kämpien." „Der Mann von Wert verachtet Haß und Verleumdung!" „Die Gesellschaft nicht, sie glaubt der Der- leumdimg; sie freut flch der Niederlage, und einer solchen möchte ich mich nicht aussetzen, sie würde mich zu Boden drücken." „Sie weichen mir au?!-" rief Hedwig und reichte dem Doktor die ^and. „Ich werde Ihnen zur Seite stehen. Schlagen Sie ein, bitte'!" „Hedwig, quälen Sie mich nicht!" bat er weich. „Sie zögern noch?" -Weil ich muß!"
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