Volltext Seite (XML)
Von 1^ad unä /ern. Emurrchs Ehrexgrabmal. Die Stadt Hannover, deren Ehrenbürger Emmich war, hat ihm jetzt anj dem Friedhof ein Ehrengrabmal errichtet. Das Grabmal besteht aus sieben im Rund ungeordneten Pfeilern von Keiliorm. Die zwiicken ihnen entstehenden Schlitze werden in Ler Tiefe gefüllt durch ein Steingittelwerk, das mit den Emblemen des Krieges, mit der Fackel und mit dem Schwert, ge'chmückt ist. Der erste der Pfeiler trägt in stark plastischer Form das Wappen Emmichs. Kleinere Eisexbahnfrachtbriese. Die Lags der Papierveriorgung macht es notwendig, auch bei den Frachtbriefen an Papier zu waren. Das Reichseiienbahnamt hat deshalb das Frackt- Lrieimusier mit Geltung vom 10. Januar ab vorübergehend geändert. Da» Muster für die neu zu druckenden Frachtbriefe wird in der Weife um die Hälfte verkleinert, daß die bis jetzt un benutzte Rückseite m't der rechten Hälfte des Frachtbriefes deS jetzt geltenden Musters be druckt wird. Tod eines Huxdertsechsjährigen. In Freiburg a. d. Elbe starb im Alter von 106 Jahren der Schneidermeister Mathies Doden- hoff; er wurde als aller Soldat in voller militärischer Uniform begraben. Dodenhoff war Ler älteste Einwohner der Provinz Hannover. Die Lebensmittelkarte im Licht-piel» Haus. Um den Hausfrauen die Lebent'mittel- kartenverteilung zur Kenntnis zu bringen und sie vor Schaden zu behüten, der durch Ver säumnis der Anmeldung entstehen kann, weiden in Leipzig jetzt die bevorstehenden Verteilungen auf der weißen Wand der Lichtspielhäuser an- gekündigt. Ein Nichtswürdiger Streich. Einem Diehbesitzer in Staßfurt wurde dadurch ein er heblicher Schaden zugeiügt, daß ihm eine Anzahl Tiere erstickte. Böswillige Personen halten den Schornstein verstopft, so daß der Rauch nicht abziehen konnte und sich in der Behausung der Tiere verbreitete. Eine österreichische Fahrkarten,zentrale. Das östnieichijche Eftenbahnministerium hat da» „Österreichische Perkehrsbureau G. m. b. H." mit der Errichtung einer Fahrkartenzentrale be traut, um den Fremdenverkehr wieder zu be leben. Durch Errichtung großer Reisebureaus im In- und Auslands und zielbewußt« Werbe tätigkeit soll das Österreichische LerkehrSbureau den heimischen Fremdenverkehr großzügig fördern. Eine ganze Stratzenbeleuchrnng ge stohlen. In den Prager Anlagen am Belvedere werden die Promenadenmege noch mrt Petroleum erleucktet. In einer der letzten Nächte haben nun Diebe die ganze Beleuchtung gestohlen — alle IS Gemeindelampen, nalürlich einschließlich des kostbaren Petroleums. Benzinexplosion im Eisenbahnwagen. Wie Krakauer Blätter melden, ereignet« sich auf der Strecke Krakau-Etryi ein schweres Enen- bahnunglück. Infolge der Explosion emer Benzinflasche, die ein Fahrgast bei sich hatte, entstand em Wagenbrand, durch den zwanzig Personen schwere Brandwunden erlitten. Folgenschwere FlnorgaSbergifdnng. In der Nähe von Pichon (Frankreich) lief ein Personenzug auf einen mit FluorgaS gefüllten Ballon, der von einem Güterwagen herab- gesallen war. DaS Ga» breitete sich aus und 60 Personen wurden bewußtlos in ein Hospital gebracht. Explosion einer Mine. Am Neujahr»- tage wurde, einer Meldung aus London zn- solge, in Pegwell-Bai zwischen Deal und Ramsgate eine Mine ans Land gespült. Sie explodierte, als man sie aus dem Wasser Holle. Sieben Personen wurden getötet, LO ver wundet; einige Häuser wurden zerstört. Die Erschütterüng wurde auf mehrere Meilen Ent fernung gefühlt. DaS Ende der Shakleton-Expedition. Aus Amsterdam wird berichte!, daß di? ,Aurora"> die die Mitglieder der Ehalleton-Expediiion nach Hause bringen sollt«, auf der Heimreise uniergegangen ist. Das Schiff war lange über fällig und schon im Juni von Neuseeland ab- „Sie sind nicht verheiratet?* fragte der Rittmeister, sie ansiarrend. „Ach nein, noch nicht,* meinte Käthe Verschämt. »Glück über Glück, gnädiges Fräulein, oh, jetzt, will ich bald gesund, werden." Und so kam es auch.' Fräulein Käthe, die von ihrer Schwägerin, Frau Helm, von der Einquartierung «riahren hatte und dis auch die Manien der Offiziere wußte, hatte ihrem Papa so lange zugeietzt, bis dieser leinen Neffen be suchte. Drei Tage später hielt Herr Ritimeister von Schwan um Käthe an, Backmann sagte gerne ja, und die glückliche Käthe sprach nur roch von ihrem lieben Schwan; von einem hölzernen mochte sie nichts mehr wissen. Ende. Oie Äberlebenäen. Novelle von Henry Bidou.*) Der „Soguedal" war ein alter, norwegilckeS Schiff, daS mit einer Ladung Salpeter vog Chile kam. EZ war ein alter Kasten mit morschen Planken und Ratten im Schiffsraum. Ein Karren, wie die Matronen verächtlich sagien; eine wüste Mischung aller Rassen und Nationen und Schuste genug darunter. Wie natürlich, waren Steuerbord und Backbord sich nicht grün, und ibre beiden Befehlshaber Lorenzo Kaetani und JveS le Menez verabscheuten sich von Herzen. Mehr al? einmal mußte der zwecke Steuermann, den Revolver in der Faust, dre sH Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. gegangen. Man Hai lendem nichts von dem Schiff gehört. Ais Shaktewn nach England zurückkehri«, beauuragle er einen Kavttän, die „Aurora" nach der Heimat zu bringen. Andere Dampier, die api dem Meere fuhren, landen jpäter ein Rettungsboot der „Aurora" mit Ausiüstungsgeg'enständen auf dem Meere treiben. Der Schneesturm in Norwegen, ver in der Neuiahrsnacht wütete, verursachte, wie jetzt erst bekannt wird, große Verwüstungen in Nord- vorwegen. Mehrere Dampfer sind bei VodS auf Grund getrieben und haben bedeutenden Schaden erlitten. Hascnbauten wurden eingt- rissen und mehrere Häuser beschädigt. Aus anderen Küstenstrichen kommen ähnliche Meldun gen. Der deuttche Dampfer „Hebe" von Bremen strandet« in Beiaker. Zum Erdbeben kn Guatemala wird noch berichtet: Das Wackingioner Marme- departement erhielt ein Kablogramm des Offi- , molksam, dasi der Vertrieb der SMerftawnw und Sohlendewehnmgen vom t. Januar a!> verboten iü, insoweit sie nicht out kringem Bianl- oder Bodenkder cwzg«s«nzl sin^ und nicht eme Stärke non wemgsims 2 Mörmter besitzen. Nur der Beitritt, solcher Soh'enschsner ist noch bi» zu« 28. Februar gesieüet unter der Bedingung, daß die KlttnveikmnSprcil« sür da? Stück' bei einer Länge von 2 b s 3 Zentimeter 4 Pfennige, bei einer Länge von mehr ai- 3 Zentimeter 8 Pfennig« nicht übepchreuen. Aufwendungen für Verpackung Kanon» und ähnliches dürfen nicht besonder- be rechnet werden. Mnen-A-8oot an äer Arbeit. Die Schwierigkeit Kes Nachrichtenempfangs auS England bringt es mit sich, dsß wir nur wenig Über die wahrscheinlich nicht geringen Verluste der feindlichen Handelsflotten durch Minen hören. Dagegen findet man in neu tralen Blättern häufiger Meldungen über Z-MM Oer erlte Mockenmrrkt in Qäme. -.MDM- Nlr dis deutschen Truppen seinerzeit Ndine, wo sich daS Hauvlquarittr Cadorna- befand, «inge- nomm-n hatten, war bi« italienische Bevölkerung zunächst so gut wie verschwunden. Allmählich aber, wr man mcrtte, daß man e- keine-wegS mu Bar baren zu tun hatte, sondern mit disziplinierten und gul mutigen Soldaten, denen er durchaus nicht ein- ficl, nah oder ungesittet gegen die harmlose bürger- licke Bevölkerung aufzutreten, da erwachte auch da» geschäftliche Leben wieder. Dl« Bevölkerung stellte ihre Lan-eicrzeugniste zum Verkauf und sie tat e» um so lieber, al» die deutichen Soldaten aller, was sie tauften, auch bar bezahlten. Wir sehen auf unftrem Bilde, wie sich da» Leben auf dem ersten Wochmmarkte in Udine emwickeile. ziers, der die amerikanischen Schiffe in den Gewässern von Guairmala kommandiert. Dieser Kablogramm teilt mit, daß ein neuer Erdstoß verspürt worden sei, der des Werk der Zer störung vollendete. Der Zustand der Stadt Guatemala ist unbeschreiblich, alles liegt in Trümmern. DaS Lolsn-Thrater war im Augen blick des Unglücks mit Zuschauern an gefüllt. ES stürzte Wammen, wobei sehr viele Opfer zu beklagen waren. Der Bahnhof, die Post, die englische und amerikanische Gesandtschaft sind Ruinen. Auch die Spitäler, dar Irrenhaus und die Gefängnisse wurden ernstlich beschädigt und Kranke und Gefangene getötet. Große Explosiv« ix Amerika. In Norfolk (Virginia) fanden drei Explosionen, 6^ folgt von großen Bränden, statt. Der Schaden beträgt 2 Millionen Dollar. Dank der Hilfe von 1000 Matrosen bei den Mcharbeften konnte die Stadt vor dem Untergange bewahrt werden. ! Man glaubt, daß Bcandsttftung vorliegt. Das Kciegsrecht wurde verhängt, und verschiedene verdächtige Personen wurden verhaktet. VoLksWirtlckKMebes. Verbotene und erlaubte Sohleuschouer. Die Crlatzsohieii-GkieUjchajt macht daraus auf Minrn«hlsflonen vor der englischen Küste, die den Umergang von neutralen Dampfer« herbei» ßssührt haben. DaS U-Bsot hat infolge der Erfüllung asd«r« wichtig«! Amgaben nur ix den seltensten Fällen Zeit, die Wirkung der von ihm geiezten Min«ttp«Len abzuwarien. Kürzlich hatte jedoch „U. . ." ver eine« großen englischen Hafen Gelegenheit, den Erfolg sogleich fefizxftellen. Eine MmrnfuchdiEon war mit ihren Netzen und Suchieinen über das am Grunde liegende U-Loot tzinweggeiahren und lsatt« sich nach Norden entfwmt. Bon dsnhsr käme«, vir „U. . ." beim Auftanchen bemerkte, einige Dampier in Sicht, deren Kurt gen«:« auf daS U-Boot zufühtte. Sofort wurden Mine« quer zur KurSlmie der Dampier gelegt und ad- gelaujen. Em» Viertelstunde später ersetzte eine heftige Detonation, und beim Auftauchen konnte man beobachten, daß ein 3000-Tsnnen-Dampfer aui die Sperre aufgelaitten und im Sinken be griffen war. Er blies starke Dsmpiwolken auS. Über der See lagerte eine dicke Sprenzwolk» Dem Dampfer fehlte das ganze Hinterteil, das anscheinend durch die Minenexplosisn weg- gerissen war und wodurch das Sinken sehr be schleunigt wurde. Etwa eine Stunde später, als daS U-Bool schon weit adgelauien war, erschütterie wiederum eine ferne Detonation die Lust. Im Westen, dort: wo die Spure liegen mußte, quoll dicker, schwarzer Qualm über dem Horizonte auf. Eine .zwecke Mine ftan- ihre Schuldigkeit getan. ^riegsn'eigmsle. 28 Dezember. An einzelnen Stellen der West front lebhafte Gefechtsläiigksu. — An der mazedonischen und an der italienischen Front zeitweilig erhöhte Ärlillerietättgkeit. 29. Dezember. An der Westfront an ver schiedenen Stellen erfolgreiche Auftlüiiings- gefechte. An der mazedonischen Front auf- lebexde Artillenetätiakeit. 30. Dezember. Im Ayerner Bogen und auf dem Wicken Maarufer regere Feueuätigleit. — Äm Tomba-Rücken und im Piave-Ab schnitt heilige Artilleriekämpfe. 31. Dezember. Südlich von Marcoing werden die vorderen englftchen Gräben genommen. 10 Otfiziere und 365 Mann werden als Ge sängen« eingtzbracht. — An der italienischen Front dringt französische Infanterie in Teile der Tomba-Stellung ein. 1. Januar. Südlich von Marcoing wird der Geländegewinn vom 30. Dezember erweitert. —Im Tombagebiet heslige Feuerkämpfe. 2. Januar. In einzelnen Abschnitten der West front erhöhte Gefechtstäligkeit. Die Zahl der bei Marcoing gefangenen Engländer erhöht sich auf 500.— Auf der Hochfläche von Asiago und im Tombagebiet Artilleriekampf. 3. Januar. An verschiedenen Stellen der Westfront Artilleriekampf. Französische Vor stöße in der Champagne bleiben ergebnislos. "Vermißtes. Walfisch nnd Delphix im amerikani schen Kvchtopf. Im Rahmen der von der Regierung der Ver. Staaten eingeleiteten KriegSemährungsmaßnahmen wird neuerdings viel Propaganda für den Gebrauch Vox Walfisch- und Delphinfleisch als menschliches Nahrungsmittel gemacht. In den Küsten gebieten, wo dieses Fleisch in großen Mengen auf dem Markt gefunden wird, kauft die Be völkerung eS auch bereits zu den genannten Zwecken. Am meisten ausgebildet hat sich diese Bewegung am Stillen Ozean, wo an besonders guten Tagen »st Hunderte von Zentnern Walfisch- und Delphinfleisch verlaust werden. Die Preise sind vorläufig noch sehr niedrig, in den wichtigsten Walsanghäfen Portland und Beattle übersteigen sie nicht 10 Lent — nach der jetzigen Währung 50 Pf. — sür das Pfund. Wie xenxt man den aegexwSrtige« Krieg? Wie die späteren Geschichtsschreiber unieren Krieg nexnen werden, wissen wir noch nicht. Gegenwärtig gibt eS aber bereits »ine Fälle vsn Bezeichnungen, die mit einander »b- wechseln. Zuerst xanule man ihn den „Kri<- von 1911". Als ab« 1S1i herankmv, sagte man der „europäische Kries" «der dre „Welt krieg". Die Amerikaner haben ihn den „große« Krieg" genannt. Ander» Bezeichnungen sind: „Der Bölkerkrieg", der Raffenkrieg". Ein sranMfcheS Bleckt, da! sich mit dieser Frag« iw« schästigt, meint, der „Frexlenkieg" würde de« besonderen Charakter dieiet ungeheure« Stellungs krieges am besten auSdrücken. Luftige Ccke. Gi« ZriMxd. Ko»»»rziE«t: „Du Wl ja seit rmizex Tezea die« »chr Msp«N per mir «M ftüdrr, Nkerusqml Wetzer k»««.t »ex« d«»?" — Söbnch„: „Ich Katz' Ster Lich i» AvtUmchS- bur««t eine ztüvMtz« AuStnnft »lhmr»«, Pep«...I" Ei« Echwerwöt«. „Dorf ich Ihnen xntmn Gchcem axklÄM, gnädiges Fräulein?" — »Ad« «ein Herr, es ikgnet noch gar nicht!" — „DsS mecht mchlk? Wir können ja s» tanze zusammen spazieren geben, bi» e» ansängt!" Optimist. Freund (zum Dichterling): „Wie geht es denn dir bei den Redaktionen?!" — Dichlcr- lmg (da er seit einiger, Zeit Lie Gedichte immer erst in sünf, sechs Wochen'zurück erhält): „Genommen baden sie noch nicht», ... aber jetzt überlegen sie sich es lchon viel länger, ehe ich die Gedichte zurück streckenden Männer trennen, deren Haß durch eine Frauenaffäre im Hafen von Valdiriar noch verschärft worden war. Indessen Paffierle das Schiff ohne weitere Abenteuer die gefährlichen Gewässer deS Kap Horn und näherte sich Europa, als plötzlich «ine Typhusepidemi« an Bord ausbrach. Man kann sich vorstellen, was «ine folch« Krankheit in diesem Kasten auS haibsaulem Holz, in dem luftlosen, nngefunden Zwischendeck bedeutete. Die Reiiebrschreiüungen wissen genug von der artigen Abenteuern zu berichten: die Bemannung geht zugrunde und das Schiff, die letzten Leichen tragend, irrt stumm und unheimlich durch die Weilen des Meeres. Innerhalb weniger Tage war die gesamte Mannschaft des „Soguedal" einer rach dem anderen in das unelmeßliche Grab aller See leute verienkt worden und nur zwei Männer blieben auf dem großen, leeren Schiff» zurück: JveS le Menez und Lorenzo Kaetani. In einer bizarren Laune hatte die Krankheit gerade die beiden Feinde verschont. Mit Grauen sahen sie sich immer mehr aufeinander angewiesen, mußten sich widerwillig näher kommen und nach Mouaten gehäifigen Still'chweigms das Wort aneinander richten. Sie taten er kurz und auf dir nolwendigsten Verständigungen beschränkt. Durch «in natürliches Übereinkommen Lbernahm JveS das Steuer und Lorenzo die übrige Schiffk- arbeit. Tie Führung eine- großen Segler» durch zwei Männer ist nicht ganz io schwierig, al» man glauben tollle. Zum Aufrollen imü Emzieh-n der Segel nach der Windstärke genügt zur Not ein Mann, während der zweite da» Steuer regiert. So teilten fle sich in die Arbeit, und Tag um Tag verging, ohne daß sie ein Wort miteinander wechsetten. Die Gewohnheit hatte nach nnd nach elqe gewissen Giundeneinieilung hergestellt. Ive» verließ daS Steuer, um zu essen, und Lorenzo übernahm stumm sein« Vertretung. Ebenso hielten sie es mit den Nachtwachen. Und dies ließ sich um io leichter durchführen, als der Wind beständig blieb. Aber nach einiger Zeit veränderte sich da? Bild. Und diese Vrränderung bedeut«!« sür die beiden Männer ein« furchtbare Erfchwkrung ihrer Lage. Die Gefahr allein ist es, au» der die Solidarität der Menschen hervorgeaangen ist. Als die Brise zum erstenmal nachließ, konnte sich Lorenzo, der Gesprächigere von beiden, nicht «Inhalten, eine sorgenvolle Bemerkung darüber zu machen. JveS. »ingeschlossen in die melancho lische Schweigsamkeit de» Bretoncn, begnügt« sich damit, die Augen zu erheben und die schlaff gesenkten Segel zu betrachten. Aber nach und nach gewöhnten sie sich doch daran, ein paar Wort« über di« Richtung de» WindeS und den Stand des Welters zu sprechen. Die Unsicher heit ihre» Lebens hatte den Haß beschwichtigt. Sie sahrn sich an, ohne daß einer oder der andere die Augen abwendrn mußte. ES schien, als ob alles zwischen ihnen beigelegt wäre. Sie sprachen einfach und felbstverMwlich mit einander, und ikre entspannten Seelen ergingen sich in den gleichen Sorgen und Hoffnungen. Da tauckte eine» Tages am Horizome, wo das blaue Meer und der blaue Himmel sich berührten, das weiße Segel eines sich nähernden Schiffes aufl Diesmal hatten sie nicht not wendig, ihre Ansicht aukzutauichen. Lorenzo hißte die Notflagge, und durch daS Fernrohr beobachteten beide Männer gespannt ihren nahenden Retter. Sir erkannten bald, daß e» eine englische Brigg war und daß sie baL Signal „Bemerkt" aufzog. Dick strahlenden Gesichtern iahen sie einander an. Die Gefahr war zu Ende, mit ihr die fürchterliche Anspannung aller Kräfte, die diese zwei Menschen solange aufrecht erhalten, sie durch die ungeheure Einsamkeit der Atlantis bis in die Nähe hilfreicher Gnährten geführt hatte. ES schien ihnen, als ob ihre Energie nun von ihnen abfiele wie ein unnütz gewordene» Kleid; a!S ob ibre alte Seele wieder in sie zurück gekehrt wäre und mit der Seele der alt» Hsß. Sie warfen sich bös«, tückische Blicke zu und wandten dann gleichzeitig den Kopf ab. Wäh rend da? englische Schiff sich näherte, gönnte keiner dem anderen ein Wort. Plötzlich begann Ive» ein Liedchen zu singen, den Rücken gegen Lorenzo gekehrt, ging er ein paar Schritte und befestigte ein Segel, das sich gelockert halt«. Aber schon hatte Lorenzs hinter ihm das starke Messer gezogen, das jeder Seemann bei sich trägt. Er machte einen leichten Sprung nach vorwärt» uns stieß «S Ive» in die Imke Schulter. Der Getroffene iuhr mit einer wilden Gebärd« herum, aber der Tod war schneller al! er. Di« Hand, die noch di» Segelleine umkrampft hielt, löste sich und Ive» le Menez stürzte in» Meer. Lorenzo Kae.'aiii aber wucht« das Blut von der Kling? und krwarteie uu? ruhiger Seel« da» englisch» Schisst. »Hchz/