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Ottendorfer Zeitung : 02.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191702029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170202
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-02
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.02.1917
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hingebcn siner rasch - erblicken noch ge« res west« :rhm aber rdel und neu, noch >ÄU. inem Be« leiwitz an elegramm rleniiung cht. :n, halte Brown, jsmiuistec cte dabei, rauf an, entwickelt Entwurf , Unfall« wir seind- den Ent« Prcisbc- )uhwaren uisi belr. Gesetzes n ist noch ind dein übrisien l. Mills isammen« teuer« natungen der Eni« 4t sagen, die Ein« len wird, imsatz« euß. Ab« mtnis ge- daß dec Ztaats« den ver- ge. Die : Vercin- tsverlval« neLc n- Tisza ludiätzlich ! Frieden igen des Nonarchic n, so sei unkt und ckbar. iumZ or- England land ver- , keinen ms einem e Heeres- Z macht genehnier enlledisit chlSvoller nützen ich Mail' wen, die findenden l zuriick- «ecke »ot- in Man- 302000 artige verlangt Oer Keiler im feläe. — Von Hauptmann Walter Bloem.— Das deutsche Volk erfährt nicht gar so viel vmn Leben und Wirken seines Kaisers im Welt kriege. Mancherlei Erwägungen militärischer wie Politischer Natur bedingen dies Zurücktreten des obersten Kriegsherrn in der Öffentlichkeit. Be greiflicherweise hat die berechtigte Wißbegier wie die sensationslüsterne Neugier um die zweckvolle Dunkelheit, welche die Person des Kaisers wäh rend der langen Kriegsjahre umhüllen muß, ein ganzes Netz von Legenden gesponnen. Es darf zur Beruhigung weusorgender, zur Dämpfung überängstlicher Gemüter ausgesprochen werden: der Kaiser leidet unter dem Kriege so tief wie lein ganzes Bolk — aber zu Boden gedrückt bat ihn der Krieg ebensowenig wie sein Deutsch land.' Er ist so aufrecht, unbeugsam und mann haft-heiler Ivie sein Volk. Sein Charakier und Hun Wesen haben sich in diesen lurchtbaren Er- Wlleinugen sieghast bewährt. Mehr noch: cS nl ein Glanz um ihn, den erst diese schwere Zeit gewirkt hat. Wer's nicht glauben will, weil man ihm anderes vorgeschwatzt, der lese seinen üiugstcn Ausruf, der in' feder Zeile den Stempel seines Geistes trägt. Die Stunden, die der oberste Kriegsherr inmitten seiner Soldaten verweilen darr, sind seine liebsten und glücklichsten. DaS spricht er gern und strahlend anS, und wer ihn in solchen Äundcn beobachten konnte, weis;, daß das kein leeres Wort ist. Aber diese Freuden, sind im rastlosen Getriebe, seines kriegerischen Arbeits tages verhältnismäßig selten. Nicht allzu häufig 'ind auch die Stunden, in denen er die Kämpfe der Seinen von hoher Warle mit eigenen Augen überschauen darf. Die moderne Schlacht verbreitet weit im Umkreis eine Zone des Ent setzens um sich her, die ein unersetzliches Leben «och weit schrecklicher gefährden würde als die historischen „Granaten von Gravelotte". So ist es begreiflich, daß des Kaisers ganze Umgebung jedesmal dankbar aufatmet, wenn er nach wlchem Frontbesuch wieder ans der meilen- breitcn Gefahrenzone wohlbehalten heimkehrt. Ter Platz des modernen Schlachtenlenkers, lind nun gar des obersten Kriegsherrn, ist nicht Mehr inmitten der kämpfenden Scharen. Der Große Kurfürst ritt an der Spitze seiner Dra goner die Attacken mit, ja, noch Friedrich Wil helm dem Dritten mußte sein Ftügeladjulaut bei Bar-sur-Aube in die Zügel falle», sonst Wäre er in die französischen Bajonette hmem- Mitleu. Und wer Wilhelms des Zweiten Temperament kennt, wird verstehen, wie bitter es ihn angekommen sein mag, daß er es seinen Cohnen überlassen mußte, sich Krenz und stunde in vorderster Linie zu holen. Er darf ips nicht — Kaiserpflicht geht über Soldaten- recht. Und diese Pflicht ist von einer Schwere, vor der sich schon die bloße Vorstellung entsetzen muß. Von der Verantwortung für die unge heuer folgenschweren Entscklüsse, die er täglich iosse» oder gulheißen muß, kann kein noch so mohlbegrüudeles Gutachten seiner treuesten, ge- Weiihaftesteii und bedeutendsten Berater den Kaiser entlasten. Er trügt sie als Mensch aus den zwei Schultern des Erdensohnes: lein Name wird sie durch alle kommenden Jahr tausende tragen müssen. Dieter Last ist er sich demütig stolz bewußt, sind Wir wissen es alle, wer sie ihm tragen hilft: sein ehedem von so manchem „starken Geiste" überlegen belächelter Glaube. Von diesem Glauben inmitten seiner Krieger Zeugnis vlizulegen, versäumt er nie die Gelegenheit. Aid wenn er zum Gebete den feldgrau be zogenen Helm abnimmt, dann sehen die Seinen, haß'drr volle Scheitel des fast Sechzigjährigen As ergraut ist im Kriege — wie der Scheitel '»anches nm Jahrzehnte jüngeren Kriegs- Mhriem Schwer lind die Zeiten; sie lasten As dem Kaiser wie aus dem Mann im Schützcn- üraben. Und darum gehören die Zwei zu- jammen: der Kaiser und sein Soldat. lind sind wir Deutschen heute nicht alle, -Naun und Weib, des Kaisers Soldaten ? Wo ü auch immer schläft oder wacht, er steht in visier aller Hut. Des Glücks des alten Schwabensürsten kann auch der Deutsche Kaiser sich rühmen: jedem Untertan darf er kühnlich sein Haupt in den Schoß legen. Um den Kaiser im Felde stellt sich dir Feldwacht seiner Gelreuen. Und seine Getreuen sind wir Teulschen allesamt. O. IO ZUM siegreichen Vorstoß an öer Aa. Die Angriffe der Nufscu — cS waren zwei ganze Korps engagiert — erfolgten aus dem großen Tirutsmupf und seinen Waldungen heraus in drei Richtungen, alle drei südwestlich gehend, der östlichst von Buobm ter, der mitNcrc auf Skangal, der dritte zwischen Mangal und der Düne. Diese ört liche Reihenfolge war auch eine zeitliche. Den schon zicnüich weit vargclragcuen Angriff auf Skangal fingen zwei in Reserve" stehende Bälaille auf. Ain längsten batte es au der dritten Einbruchsstelle zwischen Mangai und der Düne gedauert. Auch hier wurde die Gefahr gebannt und in zähem Druck ebnete sich wieder aus, was nach einer Reihe von Kampftagen wieder ansgeebnet werden mußte. "Pon unä Jesko v. Puttkamer P. Der frühere Gouverneur von Kamerun, Jesko v. Puttkamer, ist in einem Berliner Holet plötzlich gestorben. Herr v. Puttkamer, der im 62. Lebensjahre stand, war an hervorragender Stelle ein Viertel- sahrhundcrt laug in den Kolonien tätig. Als Landeshauptmann verwaltete ec zuerst Togo von 1891 bis 1895 und wurde dann als Gou verneur nach Kamerun versetzt. In dieser Stellung verblieb er bis zum Jahre 1906. Der Abberufung von diesem Posten, die auf damals viel besprochene Vorgänge zurückzusühren war, folgten Verhandlungen vor dem Disziplinar gerichtshof in Leipzig, die damit endeten, daß er einen Verweis erhielt. Seitdem lebte er in Berlin und war hier eine der bekanntesten Per sönlichkeiten. Bestattung deutscher und ungarischer Krieger in Schweden. Auf dem Helden sriedhof in Haparanda wurden vor einigen Tagen wieder sechs deutsche und ungarische Krieger unter großer Anteilnahme der schwe dischen Bevölkerung feierlichst beigesetzt. Eisenbahnunglück bei Düsseldorf. Nachts gegen 4V- Uhr riß auf der Bergfahrt nach Hoch dahl ein Gülerzug wenige Wagen hinter der Zuglokomotive durch. Die abgerissenen Wagen mii der Schiebelokomotive liefen nach Erkrath zurück und stießen dort mit großer Gewalt auf einen Prellbock. Hierbei wurden der Lokomotiv führer Huhne» aus Hochdahl und der Hilfs schaffner Bühlmeyer aus Derendorf gelötet, die Schiebelokomotive und eine Anzahl Güterwagen zertrümmert. Wieder ein Munitionsstreik in Frank reich. In den Schneider-Creuzolschen Muni tionsfabriken in Harfleur ist unvermutet wieder ein Arbeiterinnenstreik ausgebrochen. Minister Thomas forderte die Streikenden durch Mauer- anschtüge auf, die Arbeit wieder auszunehmen, und drohte im Falle der Weigerung mit Zwangseinstellung. Trotzdem erschienen nur wenige Arbeiterinnen in den Fabriken. Tausende von Brandopfern in Eng land. Nach einem Bericht des technischen Organs der englischen Feuerwehr sind in den 29'Kriegsmonaten in England 2821 Personen durch Brände umgekommen, und zwar 277 t s Männer, 754 Frauen, 1790 Kinder. Der - Brandschaden in dem gleichen Zeitraum wird f aus 8 278 000 Psund (165 Millionen Markst gescbäw. Kohlcunot in Italien. Wie die Turiner „Stampa" berichtet, rst in Nom eine Kommission eingetroffen, um die Regierung auf den un geheuren Schaden aufmerksam zu machen, der die Provinz Ferrara treffen würde, falls nicht in kürzester Zeit dringend notwendige Kohlen- meugen einträfen. Viele tausend Hektar des reichsten Weizenlandes der Provinz liegen unter dem Niveau des Meeres und werden nur durch die ununterbrochene Arbeit gewaltiger Pump werke trockengehalten. Das andauernde Regcn- wetter und die Arbeitseinstellung der Pump werke infolge Kohlenmangels bedrohen nun nicht nur die Staaten, sondern eine ganze. An- t zahl zum Teil größerer Ortschaften wie Migliaro, s Migliarino und Eoppara mit Ersäusung. Verschärfte Greuzaufsicht gegen Hol- s land. An der holländischen Grenze wurde die s Aussicht neuerdings verstärkt. Es soll verhindert werden, daß von Holland hereingebrachte Waren zu Wucherpreisen im Inland vertäust werden. Bei dem Grenzorte Goch wurde ein besonderes Militärkommando eingerichtet, das eine Unter suchung der Züge und Bahnhöfe sowie auch der zur Grenze führenden Landstraßen vornimmt. Außer dem Verlust der Waren haben die beim Schmuggel betroffenen Personen eine empfind liche Strafe zu gewärtigen. Erdbeben in Holländisch - Ostindien. Beim Kolonialdepartement im Haag ist die Nach- richt von einem Erdbeben in Bati in Holläu-' disch-Ostindicn eingetroffen. Tausende von > Häusern, darunter die Wohngebäude der Re genten von Gionjar und Bangli, sielen dem Erdbeben zum Opfer. Viele Tempel und Reis scheuern wurden zerstört. Im Süden von Bali wurden 50 Eingeborene getötet und 200 ver wundet. Der volle Umfang des Schadens läßt sich noch nicht überblicken? Der unterbrochene „Todeskampf". P Lp ierk n a p v h c i t in Ame r i k ci. Die Papierknappheit in Amerika nimmt s solche bedrohliche Formen an, daß sogar Nick - Carter, der so zahlreiche Aühüngcr unter jung! und alt hat, darunter zu leiden beginnt. Der Preis des Papiers hat eine derartig! schwindlige Höhe erreicht, daß es manchmal I nicht leicht ist, die Geschichte bis zum Todes-! urteil der Verbrecher in allen packenden Einzel heiten durchzusühren. Da sitzt nun der Ver fasser von den „Gefahren von'New Dort" oder „Florette, die Tänzerin der Tavernen" über seinen Schreibtisch gebückt und schreibt für 6 Pfennig das Wort. Die Handlung hat ihren Höhepunkt erreicht: „Es. war ein furchtbarer Todeskampf. Jack Thorton stellte sich, das Mädchen hinter sich stoßend, mit festem, hartem Blick der sich nähernden Menge entgegen. Ein drohendes Feuer brannte i» seinen Augen. Ohne Zittern hielt er in der rechten Hand den Revolver empor . . . Da, im Handumdrehen, rückten sie ihm auch schon auf den Leib. Zwei dumpfe Schläge dröhnten durch die Nacht." In diesem erschütternden Augenblick ertönt die Telephonkliugel. Die scharfe Stimme des Verlegers unterbricht die Szene des Todes: „Hören Sie, Sie müssen sich kurz fassen. Der Preis des Papiers ist noch um 10°/o gestiegen. Bei höchstens 100 Seiten müssen sie aushören. Der Mord oder die Heirat muß im nächsten Kapitel erledigt sein. Und außerdem können wir Ihr Werk nicht mehr brauchen, wir müssen Veröffentlichungen dieser Art ausgeben; das Papier ist zu teuer." Traurig setzt der Dichter sich wieder an seinen Schreibtisch, tötet mit zwei weiteren Re volverschüssen die Feinde seines Helden, wirst die EheschliiM um Jacks und Florettes Hals, schreibt das Wort „Ende" und begibt sich auf die Suche nach einem neuen Verleger . . ." VoikswirtsckaMckes. Erhöhung der Zuckcrpreisc? Tic General- versqmmtung dcS Vereins der deutschen Zucker industrie, die in Berlin stattiand, verlangte Hcrauf- sevung der Zuckcrpöchsipreise. Wenn diele Erhöhung nicht cintrete, stehe ein Rückgang der Erzeugung von 7 bis 8 Millionen Zentner zu erwarten. Gefordert Wird eine Erhöhung des ZucterpreiseS, nach der sich das Pfund Zucker im Kleinhandel auf 45 Pfennig stellen würde. Rriegsereignisle. 20. Januar. Russische Angriffe bei Belbor (Ost- karpathen) und rumänische nördlich des Susita- Tales abgewiesen. — Nanesti am Sereth von deutschen Truppe» erstürmt. 2l. Januar. Mit Nanesti siel nach heißem Häuserkampfe am 19. 1. der ganze, von de» Russe» dort noch zäh verteidigte Brückenkopf in unsere Hand. Mehrere feindliche Linien mit stark cmsgebauten Stützpnnlteu werde» gestürmt. Die über die Serelhbrücken zurück- fliiteude» Russen erlitte» schwere Verluste. 1 Offizier, 555 Mann, 2 Maschinengewehre und 4 Mmemverser fiele» i» u»sere Hand. 22. Januar. Bei Nieluica iu Wolhynien bripgen österreichische Truppe» de» Russen schwere Ver luste bei. 23. Januar. Bei Armentisres driugeu Erkun- dungSabteiluugcu bayrischer Regimenter in die feindlichen Gräben. — Zunehmendes Mr- tillericseuer läugs der Düna und in der Gegend von Luck. — Feindliche Vorstöße südlich dec- Casiuutalcs zurückgeschlageu. — Bulgarische Truppen überschreiten den südlichen Donauarm und setzen sich auf dem Norduser scst. — Bei einem Seegefecht iu der südlichen Nordsee werden zwei englische Zerstörer ver- nichlel. 24. Januar. Beiderseits der Aa und südlich Riga erneule inc uns günstige Kämpfe. — Im übrige» bei starkem Frost auf allen Fronten neue Artillerietätigkeit. — Das Nord ufer des südlichen Donau-Armes von de» Bulgaren wieder geräumt. 25. Jcmuar. Gesteigerte Artillerietätigkcit an verschiedenen Stellen der Westfront. — Ein französischer Vorstoß am Hilseiffirst (Vogesen) gescheitert. — An der Aa wird der Russe in 10 Kilometer Breite zurückgewiesen und läßt 1700 Gefangene i» unserer Hand. GericktskaUe. Berlin. Unter der Antlage des Betruges und Diebstahls im Rücksalle hatte sich der Kellner Gott lieb Schreiber vor der Straskammcr zu verantworten. Er wnrdc beschuldigt, in einer Rcihc von Fällen Damen, denen er sich als Flicgerobcrlcutnant gc- nahcrt hatte, bestohlen und auch betrogen zu haben. Dcr geständige Angeklagte wurde zu drei Jahren Zuchthaus, 1050 Mark Geldstrafe und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Halle a. S. Dem Polizeibcamten E. wird zur Last gelegt, durch Zuhilfenahme falscher Schlüssel auf einer Brotmarkcnausgabestellc Brotmarken ans cinem Schranke entwendet zu haben. Er gibt diele Tat auch zu. Er hatte Nachtwache und ist da»» der Versuchung erlegen, sich in diesen brolarmcn Zeiten Brotmarken zu verschaffen. DaS Gericht ver urteilte den bis jetzt, noch nie bcstrastcu Manu zu acht Monaten Gcsüngnis. Die Strafe habe so hoch aussalleu müssen, wcll ein Polizcibeamtcr, der uui- vassen müsse, daß nicht gestohlen werde, eine solche Tat begangen habe. Jena. Wegen Verfütterns von Hafer wmvc dcr Domnncnvächtcr Amtmann Bohncr in Schön- gleima zu 3000 Mark Geldstrafe oder vier Monaten Gefängnis verurteilt. GemeinnütLiges. Salzsäureflcrken zu entferne». Mau hält den befleckte» Stoff sofort in Salmiakgeist und Wäscht ihn mittels Wasser tüchtig aus. Ist lein Salmiakgeist zur Hand, lo weiche mau die betreffende Stelle sogleich i» kaltem Wasser, das ost crncucrt werden mutz, ein. Dcr Stoff kann wenigstens vor Löchern bewahrt werden, wenn auch vielleicht die Farbe nicht mcbr zu erhalten ist, doch ist diese iu den meisten Fällen durch Betupfen mit Salmiakgeist wieder herznstcllcn. Die Blase» an de» Füße», die zuweilen dnrch enges Schuhweif, sow c durch anhaltendes Marschieren cmstchen, kann man schnell beste», wenn man Glyzerin anwcndet, das man mit Arnsta oder Hamamelcslmklur cclwa 1 Teil aus 3 Teile Gw- zcrin) vcnmscht Hal. Auch Einreibungen mit Kamplersalbe oder Kampscröl sollen sich bei diesem Leiden recht gut bewähren. ' stuft des !». Auch de» zer- öder die en sehe, nnetheus Kit: ist wchichule t besteht wutalfter cheweseii, erte Los ist der es doch lcordeus. en Land e Wahr- inn B!ii! " wandle l. „Wer icht das ahrheitet Tat cr- hehrsten t etwa? Umdruck, da sei? nordeter. l unsere und die vermeid- als eine, rche uni) l die Ermordeten sind ihre Märtyrer. Wer den l ^iord zuläßt, den er verhindern kann, ist meines pachtens der wahre Mörder! Mir hat daS einmal ein zum Tode verurteilter Mörder gesagt, der während der Verhandlung geständig war, °ber immer wieder betonte, daß er aus tnuerem Drang gemordet habe, und dem Geistlichen, der shn aussordcrte, sich mit seinem Gott zu ver söhnen, sagte er: „Es geschieht nichts i» der Welt ohne des Allmächtige» Wissen." „Gewiß, ss-rm Sohn," antwortete der Priester. „Nun, bin ich mit Gottes Wissen ein Mörder. Wie kann ich mich mit ihm versöhnen? Mit dk» Menschen aber versöhnt mich der Henker! Mcu!" Sie dürfen mir glaube», der Priester Erließ die Zelle erschütterter als ich. Solange >s'ir den Tod sürchten und nur in einem glück- ^chen Leben das Walten uiid die Gnade Gottes ^kennen, wird die Vollendung nicht von dieser ^relt sein. Haben wir aber einmal gelernt, mit Hingerichteten Priester Merino zu sagen: »Der Tod ist dcr süßeste Lohn des Lebens," »an» werde» wir im großen Sterben die weise Allmacht Gottes erkennen, dann wird selbst der ^rzweiselte dem Raubmord seinen Hungertod ! Erziehe». Hieniedcn äußert sich die Majestät , Lottes, wenn die Douner rollen, die Blitze ! Pckcu, die Krater Feuer speien, und in der ^tcle derer, die da glauben; die Welt aber ist dem Zeichen Kains gezeichnet und das ^bc» nicht wert, daß es gelebt wirb." Man war nni Bahnhof angelcmgt. Tas ! O'bcn und Treiben dort gab dem ernsten Ge- llaüch eine andere Wendung. Kreis Halle Kaffee und dessen „Vernichtung", wie Guntram lachend bemerkte, vereinigte die kleine Gesellschaft wieder. Kreis löste die Fahrkarten und behauptete allen Ernstes nachher, er sei Zeuge davon ge wesen, daß ein Schwarzwälder Bäuerlein, das sich sehr nobel und hochdeutsch auszudrückeu suchte, soeben eine Fahrkarte nach „Aas" ver langt hätte und, daraus aufmerksam gemacht, daß es das nicht gebe, ärgerlich gesagt habe: „Sie scheine kei Hochdeutsch zu verstehe ! „Oos", meine ich." „Ach so," lachte Brand, „das ist wohl das selbe. Bäuerlein von Posemuckel, das ein Billett »ach Wertheim. Leipzigerstraße verlangte und in Wertheim, in Baden landete." „Oder mein Rekrut Polansky, der auf Weih nachtsurlaub am 'Schalter dem Beamten auf sein „Donnerwetter, wohin wollen Sie denn?" grinsend antwortete: „Will sich zu Brauten?» mciniges!" Diese Anekdote hat wenigstens den Vorzug, wahr zu sein," sagte der Baron. „Gar nichts — verzeihen Sie, Herr Baron," vervollständigte nun Gartner schmunzelnd das Gewitzel — „Gar nichts ist's gegen jene Frau, die auf die Bemerkung des Schallerbeamten hin: „Das ist ein Schnellzug; da müssen Sie Zu schlag haben!" gottergeben sagte: „Schlage se in Gottes Name zue, aber nit so hart, Herr Jsenbahner!"" Kreis strampelte vor Vergnügen mit den Beinen; das war wieder einmal ein Witz mehr für seine zahlreichen Stammtische. Gartner selbst be lachte seinen Witz so dröhnend, daß die Fenster llsirie»; der Baron vergnügte sich über die ur wüchsige Gewalt dieser Gefühlsäußerung; nur Brand blieb ernst; er überlegte, wie er die neueste Wendung der Dinge auszuuütze» habe. Wenn fei» interessantes Wild wirklich in Badenweiler hauste, dann war er vor die Frage gestellt, ob er Frau von Larsen zu verhaften oder nur zu observieren hatte. Jede Übereilung konnte schaden; außerdem war zu berücksichtigen, daß gerade diese Verhaftung in dem kleinen Städtchen ungeheuer viel Staub auiwirbeln würde und außerdem aus allerlei Gründen weder geboten »och notwendig war. Brand entschloß sich somit, daS weniger scharfe Mittel des Observierens so lange anzuwenden, bis er sein Beweismaterial zusammen hatte. Der laute Abruf des Portiers schreckte Brand aus seinen Gedanken empor; er folgte schnell den Gefährten und nahm mit ihnen in einem Abteil zweiter Klasse Platz. „Kennt Sie Frau von Larsen?" wandte er sich an Gartner. „Ich glaube nicht, vielleicht hat sie mich ein paar mal gesehen. Aber sie wissen, für solche Damen ist unsereiner Lust," lautete die Ant wort. Trotzdem beschloß Brand dafür zu sorgen, daß Frau von Larsen Gartner nicht zn Gesicht bekommen sollte; er ging ihm deshalb in Baden weiler nicht von der Seite, und er war es auch, der mit seinen: Vorschlag durchdrang, daß er an der Wette unbeteiligt, also als Unparleiischer mit Kreis Frau von Larsen aufsuchen, während der Baron, den er veranlaßte, Müdigkeit vorzu schützen, mit Gartner in einem Restaurant den Erfolg abwartcn sollte. Auf der Promenade begegnete ihnen den» auch Frau von Larfen, die voll einem Spazier gang zurückkam uud zum Souper in ihr Hotel ging. Braud erkaillste sie sofort »ach dec Photographie; er° sastdte Kreis in das pi^tau- rant, nachdem sie sich beide davon überzeugt hatten, in welchem Hotel sie wohne; er selbst folgte ihr unauffällig auf dem Fuße. Eine Viertelstunde später mußte Gartner die Identität dcr Frau vou Larsen und damil zu geben, daß er seine Welte verloren habe. Ter Baron bestätigte das mit einem Achselzucken-, nachdem er im Auftrage Brauds durch ein fürstliches Trinkgeld den Poitier gesprächig ge macht und festgestellt hatte, daß Frau von Larsen unter dem Name» einer Frau Erna Graf zwei der elegantesten Fremdenzimmer im Hotel auf mehrere Wochen gemietet habe. „Eine wunderschöne Frau! Schade, daß sie verheiratet ist," halte der Baron halblaut aus- gerusen, um den spöttisch lächelnden Zerberus über den wahren Grund seiMr Frage zu täuschen, was ihm auch vollständig gelungen war. Auf Brands Anregung hin, doch in dem für „Sektkisten" mehr geeigneten Freibnrg die Weile abzntrinkeii, führen die vier nist' dem nächsten Zug nach Freiburg, und »ach Trennung von Kreis, der sie noch zur Bahn begleitete, Guntram, Brand und Gartner mit dem ersten Frühzug nach Baden-Baden. Noch am Abend fuhr Brand »ach.Baden- weiter, um im Hotel seines „Schützlings" abzu steigen, und Guntram nach Wiesbaden. Tu i» (Fortsetzung solgi.)
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