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Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: ff Anzeigen-Preis: -vierteljZhrlich t,W Mli. frei ins baus.ti «kA , llVie einspaltige Zeile oöer äeren Bäumt f lln öer Seschästsstelle abgeholt 1 Mli.tt 1 1 1 i «-,«-, «» Bei«13 Psg-Beklamen öle einspaltige Petit-k Einzelne Nummer 10 pfg g II N s p s N g l 7N N N Z - IlNg I-1N/P1 gssN I gsl ff zeile oöer Seren Naum W^psg Erscheint Dienstag, Donnerstag unöN t t I. 4a t I Lt Bei belangreichen Aufträgen u.wieöer- Nachmittag. ff ff Holungen entsprechender Nabatt. l M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenäen illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. . Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrills. " 7^--^-!^ ^--7?"—77^1 -7—---rN-.—W-N-^ , ......y . .. __-H Nummer ^2 Sonntag, den 28. Januar ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Gcmcmderalsergänzungswahl. Die vorzunehmende Gemcinderatsergänzungswahl findet für alle Klaffen Z«iMz, Sr» B. ISN, <a« 1—4 Nr «rck«. in der neuen Schule zu Ottendorf-Morrtzvorf statt. Alle stimmberechtigten Gemeindemitglieder werden hiermit geladen, sich zur Wahl einzufinden. Die zu Wählenden find am dem im Termin abzugebenden Stimmzettel genau zu bezeichnen, daß über deren Person kein-Zweifel besteht. Vttendorf»Moritzdorf, am 80. Januar 1917. Der Gemeindevorftand. Bekanntmachung Zufolge amtshauptmannichaftlicher Verfügung haben die Land virte des hiefiaeu Bezirks den Erdrusch des sämtlichen Brotgetreides bis spätestens den 10 Februar 1917 zu beenden. Soweit dies ganz ausnahmsweise voraussichtlich nicht durchführbar fein sollte, sind die Anstandsursachen bis spätestens 28. dss Mts. hierher anzuzeigen. Ottendorf-Morchdorf, am 22. Januar 1917. Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Die Grießmmken können am Montag, den 29. dss. Mts. im hiesigen Gemeindeamt (Meldeamt) entnommen werden Grießmarken erhallen Kinder bis 2 Jahre, Personen üb.i 60 Jahre und Kranke. Ottenvorf-Moritz-orf, am 25. Januar 1917. Der Gemeindevorstand. Dem Kaiser. Zum 27. Januar. Du wolltest wieder holde Friedenszeiten, Und voller Hoffnung war die ganze Welt, Dem Frühling wolltest Du die Bahn bereiten, Auf der sich wieder Mensch zu Mensch gesellt. So scholl Dein Wort in weitem Lrdenkreise r „Laßt uns gemeinsam suchen nun den weg, Der aus der Wirrnis uns die Richtung weise Und uns're Zukunft friedensvoll umheg'!" _ Doch wann gab's Eintracht mit des Neides Mächten? wo Du vertrautest, lauerte der Hohn. Lie wollten unsern reinen Namen ächten, Beschimpfung und Verleumdung ward Dir Lohn. Du rufst nun wiederum voll. Stolz, die Mannen, Und alle Araft, in deutschen Arm gelegt, Erfährt ihr leuchtend herrliches Entspannen, Gewaltig aus ein einzig Ziel bewegt. Nun hebt Dein Heer das Schwert zu neuen Streichen. Es bleibt den deutschen Landen keine Wahl, Unüberwindlichkeit ist unser Zeichen, Und Faust und Herz, sie werden hart wie Stahl. Und also, Herr und Kaiser, wirst Du siegen! Gott wird mit unsern heil'gen Fahnen sein, Und wenn besiegt all' Deine Feinde liegen, Ziehst ruhmgekrönt Du in die Heimat ein. Neuestes vom Lage. — Die Höhe 304 am Westuser der Maas scheint m den Kämpfen vor Verdun eine ähnliche Nolle zu spielen, wie nn Dezember 1915 oer Harlmannsiveueckopf. W>e dien Vogeienkuppe ist die Höhe 304 em lehr be gehrtes Ziel für Deutsche und Fcanzoien Mehrmals haben beide den Besitz gewechselt. Aber wie der Hartmannsweilerkopf zuletzi doch Dank der riesenhaften Annrengungen unserer Feldgrauen in deutschen Händen ge blieben ist, so haben sich auch die Franzosen auf de, Höhe 304 me dauernd halten können. Auch am 25. Januar wurde ihnen hier eine äußerst blutige Schlappe bereitet. Westtalen und Badenser aus dem Tluppenoerbande des Generals von Francois haben einen stattlichen Erfolg errungen. Sie warfen die Franzosen aus ihren Gräben in einer Fcontbrecke von mehr als anderthalb Kilometer und wußten den schwer erstrutenen Berg gegen wütende Gegenstöße de» Heindes zu behaupten. 500 Franzosen, darunter 12 Olff-iere, mußten die Wassen strecken, augeroem wurden dem Gegner 10 Maschinengewehre abgenommen, und viel tote Franzosen bedecken noch das Kampffeld. Gleichzeitige Kampfhandlungen unsrer Truppen am Toten Munn und nordöstlich von Avo- eourt, also an der Westseite der Höhe 304, sührtcn ebenfalls zum Ziele, haben oemnuch unsere Stellungen verbessert. — Artilleriekämpfe, Putrouillengcfechte auf der Erde und in der Luft sind das Kenn zeichen der Kampllage im Weuen. Tie deu.schen Fmgzeuge stießen bei klarem Wetter v>s wen hinter die feindlichen Linien zu Auskläruugsflügen vor. Die Hütienwerke von Pompey und Frouard nördlich Nancy itzKiden mit Fliegerbeobachtung durch deutsche Geschütze wirkungsvoll beschoffen. Em deut sches Kampfgeschwader belegte das gleiche Ziel er olgreich mit 2200 Kilogramm Bomben. In zahlreichen Luftgesechien vor und Himer oen feindlichen Linien blieben die deutschen Flugzeuge Sieger. Dec Gegner büßte dabei insgesamt acht Flugzeuge em Leutnant von Bülow schoß m A andern zwei Flugzeuge ymter den deutschen Linien ab. Leutnant von Nichlhofen errang südlich Lille seinen 17. Lustsieg, Leutnant Baldamus m der Ehampague den zehnten, drei weitere Flug zeuge, zwei Nieuporl und ein Farman- Doppeldecker, wurden beim Fort Doaumont nach heftigem Luftkampfe von uns zum Ab- stürz gebracht. Leutnant Frankl besiegte da- oer fernen 15. Gegner. Das achte Flugzeug vügie der Femo m einem Luflkampfe an oer Somme em. — Schweizer Blätter melden aus Mailand: „Corriere della Sera" berichtet aus Paris: Die Sperrung des Eisenbahnverkehrs in Nordsrankceich wird lebhaft kommentiert. Man glaubt, daß große strategische Maß nahmen jetzt unmittelbar bevorstehen und daß die Krisis des Krieges gekommen sei. Die rm Dezember einberusenen Formationen sind an die Front abgegangen. — In der Nacht zum 26. Januar stießen deutsche leichte Streitkräfte in die englischen Kiistengewäffer südlich Lowestoft vor, um die früher dort gemeldeten feindlichen Bewachungs- sahrzeuge uno Vorpostenschiffe anzugreifen. Vom Gegner wurde im ganzen abgesuchlen Seegebiet nichts gesichtet. Hierauf wurde der befestigte Platz Southwold aus nahe Ent fernung durch Leuchtgranaten unserer Torpedo boote gut erhellt und danach unter Artilleüe- feuer genommen. Treffer wurden beobachtet Unsere Streitkräfte, die auch auf dem Rück marsch keinen Gegner antrafen, sind wohl behalten zurückgekehrt. — Westlich von Riga hatten die Russen bekanntlich vor einigen Tagen einen über raschenden Vorstoß gemacht, der unserer Stellung an der Aa galt, des Flusses, der von Müau nach Norden fließend, östlich vom Tirul-Sumps begrenzt, unterhalb von Schlok m den Rigaischen Meerbusen mündet. Der russische Vorstoß war am heftigsten zu beiden Seiten des Babit-Sees, wurde aber überall abgeschlagen bis auf eine Stelle: An der Aa in der Gegend des Dorfes Kainzem, gelang es den Ruffen, unsere ersten Linien zu über rennen und sich in ihnen festzusetzen Hier hielten sie sich bisher. Die Absicht, unsere Stellung völlig zu durchbrechen, wurde aber von den Ruffen bald aufgegeben. Jetzt ist nun der deutsche Gegenstoß erfolgt. Und mit vollem Elfoig. In 10 Kilometer Breite wurden mehrere russische Stellungen ge nommen. Nicht weniger als 14 Offiziere und 1700 Mann fielen unseren Truppen als Gefangene' in die Hände, 13 Maschinen gewehre wurden erl eutet. Die Kämpfe haben sich an beiden Seiten der Aa bei Kainzem abgespielt, hauptsächlich wohl in den Wäldern die am linken Ufer des Flusses liegen. — Der starke Frost und das Schneetreiben machen in den Karpathen jede größere Ge fechtshandlung unmöglich Vereinzelt lebte das AriiUeiiejeuer auf, und auch Patrouillen luchten die feindlichen Gräben abzutasten. Bei der Armee Falkenhayn war die Gefechts tätigkeit gering. An einer Stelle liefen 95 Rumänen zu uns über mit der Begründung, daß sie sich dem Transport nach Rußland zu entziehen wünschten. In der rumänischen Ebene herrscht gleichfalls starker Frost ent lang des ganzen Serethufers bis nach Galatz. Wenn dadurch auch größere Operationen be hindert werden, so ist es doch möglich ge worden, die deutsche und bulgarische Artillerie näher an den Flußlaut heranzuschieben und die feindlichen Stellungen am Unken Sereth- ujer unter konzentrisches Feuer zu nehmen, unter dem die Russen und Rumänen ganz erheblich leiden. Der Kampf konzentriert sich hauptsächlich auf die beiden Brückenköpfe bei Fundcm und Nomoloasa, wo die Russen grökere Massen versammelt haben. Das Geschützfeuer geht von Ufer zu U'er und ver- bindei sich mit Vorpostengeplänkel Auf dem üugersten rechien Flügel geht die Befchießung von Galatz ohne Unterbrechung fort und hat nach italienischen Blättern ihren Höhepunkt erreicht. Die Russen führen starke Ver- gärkungen nach Galatz und Reni heran, um diese me'.st bedrohten Punkte unter allen Umständen zu halten uno zu retten. Ob ihnen dies noch gelingen wird, wird die Zu kunft lehren. Die Bulgaren haben inzwischen das nördliche Ufer des St. Georgs-Armes und auch den dazu gehörigen Brückenkopf nördlich Tulcea wieder geräumt. Es handle sich um eine gewaltsame Erkundung, die von zwei Kompanien ausgeführt wurde. Sie hielten ihre Stellung anfangs gegen über legene russische Kräfte, mußten dann aber, als immer neue Truppen von den Russen herangeführt wurden, ihre Position wieder räumen. — Der „Zürcher Tagesanzeiger" meldet aus Mailand: Einem Londoner Telegramm des „Corriere della Sera" zufolge bestätigt es sich, daß die Deutschen in Rumänien bisher über eine Million Tonnen Getreide vorräte erbeuteten. Neben großen Vorräten an Hafer sei ungefähr ebensoviel Mais dem Feinde in die Hände gefallen. OertttcheS und Sächsisches Vttendorf-Gkrilla, 27. Januar W7. — Infolge der durch den Krieg bedingten Umstände und nicht zum wenigsten durch den beschränkten Eisenbahnverkehr ist es auch leider uns nicht mehr möglich, die Zeitung zu der wie in Friedenszeiten gewohnten Zeit heraus zugeben Jeder einsichtige Zeitungsleser wird begreifen, daß unter diesen Ausnahme- Verhältnissen auch das Blatt, an das er ge wöhnt ist, ihm nicht so pünktlich und recht zeitig wie in Friedenszeiten geliefert werden kann. — Kriegsauszeichnung. Mit der Silbernen Friedrich-August-Medaille wurde am 21. dss. Nits, im Westen der hiesige Gärtnereibesitzer Herr Gustav Ludwig ausgezeichnet. — Hindenburgipende im Bezirke der Amts- Hauptmannschaft Dresden-Neustadt. Der Amts- Hauptmann und 16 landwirtschaftliche Ver trauensmänner der AmtShauptmannschast Dresden-Neustadt haben in den Amtsblättern einen Ausruf an all« Hausschlachtenden zur Abgabe von Fett und Speck zu Gunsten der Kriegsindustrie erlassen. In dem Aufrufe wird auf die dringende Notwendigkeit hin» gewiesen, Fett und Speck zur Erhaltung der Arbeitskraft der schwerarbeitenden Munitions arbeiter in ft eiwilligen Spenden darzubringen. Die Arbeiter der Kriegsrüstungsindustrie dürfen nicht notleiden, vor allem nicht an Fett und Speck, damit sie stark und leistungs- sähig bleiben und unseren tapferen Feld grauen die Munition und Waffen liefern können, die diese zur Niederringung unserer Feinde brauchen. Die Spenden sind bei den landwirtschaftlichen Vertrauensmännern der AmtShauptmannschast abzuliesern. Sie sollen freiwillig, aber nicht unentgeltlich sein, sondern gegen Vergütung erfolgen, auch wird dem Hausschlachtcnden die abgegebene Menge in Fleischmarken vergütet. In dem Aufrufe werden alle, welche nach dem 1. Oktober 1916 ein Schwein hausgeschlachtet haben, gebeten, je nach der Schwere des Schweines von dem gewonnenen Speck und Fett 3—5 Pfund oder auch mehr an den zuständigen landwirtschaftlichenVertrauensmann abzuliefern In Anbetracht der großen Vorteile, die die Hausschlachtung bei den jetzigen ErnährungL- ichwierigkeiten bietet — wird doch ein erheb licher Teil des gewonnenen Fleisches nicht auf einmal auf Fleischmarken angerechnet — wird gewiß jeder gern sein Scherflein für unsere schwerarbeitenden Rüstungsarbeiter ab- liefern Es ist zu hoffen, daß die Hindenburg- spende in Sachsen die gleichen hervorragenden Erfolge erzielt, wie in anderen Bundesstaaten und daß sich niemand, der nach dem 1. Ok tober 1916 die Hausschlachtung eine- Schweines vorgenommen hat, der vater ländischen Verpflichtung zu entziehen suchen ! wird.