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swärtiger Mdenten Präsi- gen der erlin ein» oarlamen- Jn ein nahe und chen den durch den eschmiedet ürd durch bei dieser r ist der ew, aus en Präsi- ngarischen ttsits und ischen Ab- men. hnet man daß die ts'vor- ;es, aber , dah sich >sschäftigt. zu diesem inisterium ellte Ent- eseitigung r Stimm- menwahl» !N. haltenden, polnischen verbreitet, iehung ;ine solche d darauf >ser nur Gerüchte auf Er- enceau ctikeln be- ;ere seine lni. Dem r anderer i radikales Sorte und Sieges» edürfe es und Ge» sour hat rgton eine Regierung und der >es Zehn» ehend dar, Europa die Vier- i. — Na- nur einen »er Mittel- England Weltherr- storthings lange Er en Ver dis ganze milde be» n Sitzung mgen hat n Rück» rrten, daß gutes Zu» cotopopow habe, und den be« r : Staats« Rämpte m -4!pcn. Kricgsbitdcr au S Tiro!. Es gibt kein Neuland in den Alpen mehr. Das hat der Krieg bewirkt. Und wenn der KrieH vorüber, wenn ungezählte Scharen zum heiligen Land Tirol wallfahren, zu denSttttten, da der Standschütze mit der Losung „Andreas Hofer" die heimischen BsM gegen welsche Tücke mW welsche Niedertracht verteidigte, daun sieht alles so ganz anders aus als vor dem .Kriege. Ganze Felswände sind abgesprengt. Schluchten wurden durch abgestürzte Felsen gesperrt, und die Wildbäche wurden zu neuem Lauf ge zwungen . . . Bevor im Lande Tirol die Glocken der Standschntzen zur Wacht und zu den Waffen riefen, gab es noch manche jungfräuliche Spitze, die nie eines Alpinisten Fuh beiraten. Sie lag abseits non der großen Straße der Bergkraxler, und die Führer sprachen nicht davon.' Heute sind sie längst von kühnen Patrouillen bestiegen worden. Mancher brave Soldat fand den weißen Dod, die Lawinen begruben den Krieger aus Ungarland oder Slowenien, er stürzte vom jähen Grat, aber der Befehl wurde ausgesührt, und auf schwindelnder Hohe, die kaum die Gemie erkletterte, die nur der Aar umkreiste, steht heute das Maschinengewehr, und seine Geschosse klatschten gegen die drüben liegenden Felswände, an denen der Alpini sich emporrankte und von denen aus er den Einblick in die Stellungen der Hüter Tirols versuchte . . . Da liegen sie, die tapferen Kämpfer, gegen die Berge und gegen den Feind, im durch frorenen Mantel, kaum von einer Zeltbahn gegen den eisigen Sturm geschützt, hungrig, ohne Ablösung, nur die Pfeife in den frost klappernden Zähnen, und spähen in die Wunder welt der Berge, durch die die Nebel branden und sich zu grotesken Formen ballen, nach dem Feinde. Die Nächte hier oben aber sind schaurig. Erst wenn die Berge zu glühen be ginnen, wenn die Sonne neu erwacht, taut auch der Mensch auf und beginnt von neuem zu leben. Viel, viel schwerer hat es der arme Jtaliano. Der aus dem Süden, dem sonnigen Lande der Orangen, „liebt nix die kalte Snee". Wenn kühne Schneeschuhpatrouillen die feind lichen Stellungen Umschweifen und oft im Rücken des Feindes austauchen und wieder ver schwinden, nachdem eine mühsam erbaute Kunst straße zerstört worden ist, dann finden sie viel mals die Leichen Erfrorener. Gespenster gehen in den Bergen um. Besonders in gewitter schwerer Zeit. Dann leuchtet es geheimnisvoll aus den Gewehrmündungen, und von den Nasen und Fingerspitzen züngeln Flammen empor: Das ist. das St. Elmsfeuer! Wer's nie gekannt, der lernt es in den Bergen kennen. Von Zeit zu Zeit bellt zwischen das fast nie oussetzende Dröhnen der schweren Geschütze das Knattern der Alpini-Salven. Es ist eine Spezialität dieser Kerntruppe der Italiener, in Salven zu schießen. Aber sie schießen schlecht, meist zu hoch, eine Beobachtung, die zu Beginn des Krieges auch bei den Franzosen gemacht wurde. Im Kleinkrieg der Berge fügt das Feuer der feindlichen Infanterie uns wenig Schaden zu. Wenn nur der weiße Tod nicht wäre . . . Das ist der Krieg in den Alpen, ein Krieg der herbsten Beschwerden, und wer ihn durch- kämpst, hat das Größte geleistet, was in diesem Weltkrieg zu leisten befohlen worden ist. Der Krieg hat auch in den Alpen seine Schreckens bahn bezeichnet. Es gibt keine Alm mehr, keine Schutzhütte, kein Schäferhäuschen. Alle, sind verbrannt oder zerschossen oder gesprengt worden. Manche schöne Hütte des Deutschen Österreichischen Alpenvereins ist bereits vom Feinde- in Trümmer und Asche gelegt worden. Auch die Wälder sind verödet und abgebrannt, und. was das Feuer nicht zerstört, fällt die Axt, nm das Holz für die Unterstände zu besorgen. Bis zu den höchsten Bergipitzen führen heute Kunststraßen, wie sie der Alpenverein nicht besser nnlegen konnte, und Drahtseilbahnen, die früher nicht gebaut werden dursten,- haben die kühnsten Berge bezwungen. Hoch im Bereich der Gemsen haust seit fast zwei Jahren der Krieger nnd schürft Schützengräben in den harten .Postverwaltung gehen neuerdings häufig Briefe aus Deutschland in der Türkei ein, die Gold ader Silbersachsn, Edelsteine, Schmncksachen und andere kostbare Gegenstände enthalten. Da das Einlegen von Goldwaren — für die auch ein deutsches Ausfuhrverbot besteht — sowie von Silbersachen usw. in Briessendungen durch die türkische Gesetzgebung verboten ist, hat die ge nannte Postverwaltung angeordnet, daß Brief- senduugen mit solchem Inhalt gemäß Artikel 16 des Weltpostvertrages nach dem Aufgabeort zurückgesandt werden. IO Pfund Kartoffeln Tagesportion für — Kriegsgefangene. Der Landrat des Kreises Lauenburg erläßt eine Bekanntmachung, in der es heißt: „Landwirte hiesiger Provinz haben kein Hehl daraus gemacht, daß in ihren Wirtschaften erheblich größere Mengen von Kartoffeln und Brot den Schnittern und Kriegs gefangenen zur Nahrung verabreicht werden, als zulässig ist. Auf einem Gute soll den Kriegsgefangenen eine Tagesportion von zehn Granit, gegen den selbst ein 42 er Schutz nichts ausrichtet. Der Mensch hat Wunderwerke ge schaffen, er hat die Natur und ihre Schrecken überwunden, sie sich zu Füßen gelegt. Die Bergwelt wurde aller Geheimnisse beraubt, sie ist erforscht und dem Menschen untenan ge worden, nnd das greifbarste Ergebnis des Krieges in den Alpen ist (der Alpinist wird es vielleicht bedauern): es gibt im Kampfgebiet des Landes Tirol, im schönsten Hochgebirge, kein Neuland mehr! rmck Goldwareuseudungerr nach der Türker verboten. Nach einer Mitteilung der türkischen Pfund Kartoffeln (!) vorgesetzt worden sein. Ich warne die Landwirte, derartige Übertretungen zu begehen, da ich gezwungen bin, unnachsicht lich mit Slraiverfolgung einzuschreilen." Kriegswucherstrasen in Sachsen. Nach einer Zusammenstellung der Landes - Preis- prüiungsstelle und deS Sächs. Kriegswucher- amtcs haben die von den sächsischen Gerichten wegen Wuchers verhängten Strafen eine Höhe von rund einer Viertelmillion erreicht. Ein Fabrikant in Crimmitschau hatte allein 245 085 Mark Strafe wegen Verarbeitung beschlag nahmter Stoffe und Überschreitung der Höchst preise zu zahlen. Die Branniwcinwurfi. Zu was für sonderbaren Auswüchsen der Branntweinmangel Oie 8teUm?gen am 8eretd Nüssen und mit diesen räumt zurzeit die 9. Armee und die Donauarmse auf. Die Versuche der Nüssen hier noch einmal vorwärts zu kommen, sind ge scheitert. Einmat versuchten die Russen starke Gegen angriffe zwischen Focsaui und Fnudeni und neuer dings machten sie beiderseits Fnudeni nochmals einen Offensivversuch. ES wird ihnen nichts übrig bleiben, als hinter den Pruth zuriickzugchen. In den ersten Januartagen wurde bekanntlich der Brückenkopf von Braila durchbrochen und gleich zeitig der östlich davon gelegene Brückenkopf von Motin in schweren, hartnäckigen Kämpfen einge drückt. In den Brückenkopf von Fundeni wurde eine Bresche gelegt. Die Truhpen des Generals von Krafft «stritten sich beim Anstritt des Putim- flusscs den Ausgang ans dem Gebirge. Südlich des Sereth sichen somit nur noch geringe Kräfte der und das Brauntweinverbot in Schweden bei den skandinavischen Zollschmugglern führen kann, beweist die Tatsache, daß kürzlich das Zollamt zu Malmö eine ganze Anzahl bis meterlanger Würste beschlagnahmt hat, die stalt mit Fleisch- süllsel mit — Branntwein „gestopft" waren. Ganz raifinier! war nicht nur die Idee, die diesem Betrüge zugrunde lag, sondern auch ihre Aussührung: der Schmuggler hatte die Brannt weinwürste nämlich nicht nur im Hohlraum seines hohen Hutes untergebracht, sondern auch, an Hosenknöpfen ausgehängt, in jedem Hosen bein eine mitgesührt. Strenge Kälte in Sicht. In Westruß land und Ostpreußen ist plötzlich strenge Kälte eingetreten. Aus Kowno und Mitau werden bis 22 Grad Kälte, aus Memel und Königsberg 18 Grad gemeldet. Die Kältewelle rückt lang sam gegen Mitteleuropa vor. Eine unnatürliche Gattin. In Hohen- elbe wurde die Zimmermalersgattin Marie Bucher verhaftet, die ihrem im Felde stehenden Gatten vergiftetes Gebäck und vergifteten Wein als Liebesgaben geschickt hatte. Tic Malzverschieüungcn in Bayern. Wie auS München berichtet 'wird, ist die Ver schiebung von 800 000 Kilogramm Malz aus Bayern nach Norddeutschland unter der falschen: Bezeichnung als Umzngsgnt in Möbelwagen ertrügt. Die bayerische Vertghrsverwaltung war schon im Mai 1916 durch eine bedeutende Spe ditionsfirma vergeblich darauf aufmerksam ge macht worden. Da der Frachtunterschied München—Berlin in solchen Fällen 250 Mark, für 10 000 Kilogramm beträgt, so sind die be teiligten Staatsbahnvsrwaltungen auch um viele Tausende betrogen worden. Durch Schadenfeuer groye Baumwoll- Vorräte vernichtet. In Toulose zerstörte eine riesige Feuersbrunst eine Trockenkammer, die gewaltige Vorräte an Baumwolle barg. Der Schaden ist sehr hoch. ^riegsereignisse. 13. Januar. Engliiche Angriffe nördlich der Ancre gegen Serre blutig abgewiesen. — Geländegewinu im Slanic-Tal: starke russische Angriffe im Oitoz-Tal brech. ' verlustreich zu sammen. — Nordwestlich Braila der Ort Mihalea von Türken gestürmt. 14. Januar. Lebhaftes Aittllericseuer an der Somme. — Erfolge der Deutschen in den Ostkarpathen. — Angriffe der Feinde am Doiransee abgeschlagen. 15. Januar. Starke russisch-rumänische Angriffe nördlich des Susita-Tales abgewiesen. — Südlich des Sereth vor Galatz Badens er stürmt. 16. Januar. Französische Vorstöße bei Beu- vraignes vereitelt. — Russisch-rumänische Gegenangriffe im Casinu- und Susitatal so wie beiderseits Fundeni brechen unter großen Verlusten des Feindes zusammen. 17. Januar. Russische Angriffe bei Smorgon brechen unter schwersten Verlusten zusammen. — Russisch-rumänische Gegenstöße zwischen Castnu- und Susitatal abgewiesen. — Im Monat Dezember betrug der deutsche Verlust au Flugzeugen 17, während unsere Gegner 66 einbüßten. 18. Januar. Bei einem Vorstoß gegen heimlich geräumte deutsche Gräben bei Serre erleiden die Engländer schwere Verluste. — Ein starker russischer Angriff im Oitoz-Tal ab gewiesen , erfolgreiche deutsch - österreichische Unternehmung zwischen Susita- und Putna- Tal. — Tulcea und Jsaccea von den Russen beschossen, mehrere Einwohner getötet. SeriebtskaUe. Leipzig. Das Landgericht Lübeck verurteilte am 20. Oktober v. Js. den Hafenarbeiter Heinrich Neubert wegen Diebstahles im Rückfall zu fünf Monaten Gefängnis. Neubert war im September mit zwei anderen Arbeitern mit dem Beladen eines Dampfers beschäftigt, wobei sie unter anderem be schädigte Säcke mit'Bleichsoda zu verstauen hatten. Der den gerissenen Säcken entfallene Soda wnrde von den drei Arbeitern widerrechtlich mit nach Hause genommen, und zwar entfielen auf Neubert 15 Pfugd. Bor dem Reichsgericht gab der Ange klagte zu, er habe den Soda mitgenommen, weil cS leine Seife gegeben habe, während seine Frau und feine sechs Kinder an der Krätze litten. Da das Landgericht sich im Urteil nicht darüber ausge sprochen hatte, das; der Tatbestand des Rotdiebslahls nicht oorliegt, wurde das Urteil aufgehoben und die Sache an die Borinstanz zurückvcrwiesen. München. Das Schöffengericht verurteilte den Geschäftsinhaber einer Drogerie, Hans Pfeuffer, wegen umfangreichen Kettenhandels und Preis treibereien zu drei Monaten Gefängnis und 1200 Mark Geldstrafe. 6oläene Morte. Man hat einen zu guten oder einen zu schlechten Ruf; nur den Ruf hat man nicht, den man verdient. M. v. Ebner-Eschenbach. Erfreue dich am Wohlergehen anderer, auch wenn es dir selbst nicht wohl geht: edle Menfchen erfreuen sich am Glück ihres Nächsten. d schönen man trotz vornehme .mild, ge« c," zuckte „und" ich Verkehr m meinte so ost in it ' seiner ert. Hier nd: halten melpseng« essiKrt sich ter-meint esterchak, err Leut« and, der te. „Die ch in der uncs und " scherzt« ermitteln, i uns ist e Braud. rstälMch, „Ach so," tat Brand forschend dumm, „zwei Loielportiers bilden einen Verein, drei eine Versammlung I Schade, lieber Freund, daß Sie nicht wissen, wo die Holde wohnt." „Wenn der Herr'Leutnant sich für die Dame and den Herrn interessieren, vielleicht kann ich Ihnen die Adressen verschaffen." Brand ließ ein Zehnmarkstück in die Hand des Portiers gleiten und ging an seinen Tisch zurück. Den Abend verbrachten die beiden Herren gemeinsam; als sie sich trennten, versprach Brand ain nächsten Morgen den Baron in seinem neuen Heim aussuchen zu wollen. Um sieben Uhr klingelte er dem Zimmer mädchen, bei dem er sich einleitend danach er kundigte, ob die Wäscherin pünktlich und zu verlässig sei, dann fragte er scheinbar gleich gültig, ob es Herrn Otto Mahler gekannt habe, dec auf Nr. 14 gewohnt habe. „Der Herr ist ein Bekannter von mir und ich hoffte ihn hier zu treffen. Das ist er doch?" Ec zeigte dem Mädchen die Photographie des Berbrechers. „Wie ec leibt und lebt," bestätigte das Mädchen stöckifch. „War woht nicht Ihr Freund, Fräulein, was?" fragte er, denn ihm war die wegwerfende Geste nicht entgangen, mit welcher das hübsche Mädchen das Bild zurückgab. Sie errötete leicht: „Er war mir zu auf dringlich," gestand sie dann mit verlegener, stockender Stimme. «Ja, ja," lachte Brand, „ein qesährlicher Don Juan war der gute Ker! immer gewesen, oder hat er Ihre Ungnade sonst verdient?" „Wenn man acht Tage in einem Hotel wohnt, immer dreimal klingelt und dann ab- rest, ohne an unsereins zu denken; na, ich will mich nicht ausdrücken," erwiderte sie ärgerlich. Braud zog seiu Portemonnaie nnd gab der drallen Schwarzwälderin, die so deutlich mit dem Zaunpfahl winkte, einen Taler, den sie mit einem Knix in Empfang nahm. „Wenn ich Mahler zufällig treffen sollte, werde ich ihm klar machen, daß man hübschen Zimmermädchen gegenüber nicht Französisch sich drückt," lachte er. „Besonders wenn man ihnen vorher gesagt hat: „Sie sind reizend, mein Fräulein!" er gänzte das aufgeweckte Mädchen lustig mit den Augen zwinkernd und eilte aus dem Zimmer. „Lassen Sie mir den Kaffee auf das Zimmer bringen," rief ihr Brand nach; irgend jemand klingelte wieder dreimal. „Verflixte Bimmelei und immer dreimal. Wird denn bei Ihnen immer, dreimal gebimmelt?" rief Brand dem Zimmerkellner, der mit dem Kaffeeservice und dem Frühstück kam, entgegen. „Nur die Damen drücken bei uns zweimal, die Herren huldigen meist dem Grundsatz: Aller guten Dinge sind drei," feixte dec ge striegelte und gebügelte Jüngling; Brand schmunzelte. Auch Guntram war ein Frühaufsteher. Schon uni 7 Uhr hörte ihn Frau Müller oben rumoren und die Koffer rücken; er brachte seine Garderobe und den Schreibtisch in Ordnung, auf den er die Photographien der Baronin und seines Kindes in Stehrahmen ausstellte; eine der Photographien zeigte die Baronin mit dem Perlenkollier in doppelter Kabinettgröße. Guntram war gewohnt, morgens Schoko lade zu trinken. Frau Müller trug das Früh stück selbst hinauf, um sich nach den Wünschen ihres vornehmen Mieters persönlich zu er kundigen. „Ich wollte mir die höfliche Frage erlauben, ob der Herr Baron bezüglich des Bettes noch Wünsche haben und was dem Herrn Baron sonst noch zu Diensten steht?" „Wie ein kleiner Herrgott geschlafen, Fran Müller, wenn Sie nachher meine Wäsche und meine Garderobe in Ordnung bringen lassen wollten. Die etwa verdrückten Sachen wollen Sie einem Schneider zum Ausbügelu über geben," meinte der Baron, und als er bemerkte, daß die würdige Frau verstohlen die'auf den Schreibtisch gestellten Photographien neugierig und interessiert musterte, fügte er mit umflorter Stimme hinzu: „Meine verstorbene Frau und mein Kind." „Verzeihen der Herr Baron," versetzte Frau Müller, „wenn ich durch meine Neugierde schmerzliche Erinnerungen wachrief. Die gnädige Frau trägt auf dem großen Bild ein Perlen- koüier, das mich interessiert." Der Baron horchte gespannt auf und blickte Frau Müller mit großen Augen wie fragend an: „Der Schmuck ist so originell und selten gefaßt, außerdem so teuer, daß er laum einen ' Doppelgänger haben dürfte." „Und trotzdem Habs ich vor kurzem etwas Ähnliches hier gesehen. Ich kann mich nicht täuschen. Der Herr Baron verzeihen," sie nahm das Bild in die Hand. „Die Rose, von der die Perlenschnüre auslaufen, war in dem Kollier, das ich sah, ein blauer, großer, genau wie dieser hier geschliffener Diamant und" . . . sie unter brach sich überrascht, als der Baron wie von einer Tarantel gestochen, aussprang, und erregt sie am Arme ergriff und ausrief: „Wo uni» bei wem haben Sie diesen Schmuck gesehen, Frau Müller?" „Frau von Larsen, die vor Jhnttr hier wohnte, Herr Daron, eins vornehme, reiche Dame aus Österreich war im Besitz eines ähn lichen, geradezu täuschend ähnlichen Kolliers, Allerdings ein seltsames Zusammentreffen!" Sie stellte kopfschüttelnd die Photographie wieder auf ihren Platz. „Allerdings," entgegnete der Baron ruhiger, und einlenkend fügte er hinzu: „Dieser Schmuck ist nach den Entwürfen meines Urgroßvaters, eines Amateurmalers, gefaßt worden. Sie werden also begreifen, daß mich Ihre Mitteilung alterieren mußte." „Ich finde das sehr begreiflich, Herr Baron, allein ich meine, daß der Wert eines Originals unter Umständen gewinnt, wenn Kopien davon genommen werden." „Gewiß. Mich als Besitzer des Originals interessiert natürlich auch die Besitzerin der Kopie!" meinte er und trank nchig, als handle es sich um die gleichgültigsten Dinge von der Welt, seine Schokolade. ! «u r» (Foxtsützrmg sechst«)