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Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: i vierteljährlich t,N Mk. frei ins Haus. In öer üeschästsstelle abgeholt 1 Mk. Einzelne Nummer tll pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö vonnabenö Nachmittag. Unterkaltungr ¬ und önrelgeblatt Anzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oäer äeren Naum 15 pfg. Neklamen Sie einspaltige prtit- zeile oSer Seren Naum 3V pfg. 8ei belangreichen Aufträgen u. Ivieöer- holungen entsprechender Nabatt. M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen ,Felü unö Sarten" unö ,Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Nühle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Srotz-Mrilla. Nummer f0 Mittwocb, den 2H. Januar ^6. Jahrgang Bäume und Sträucher erscheinen im Winter- verletzte haben außerdem ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. — Aus Rotterdamer Schiffahrtskreisen verlautet nach einer Meldung des „B. T.", daß in der Nacht vom 19. Januar drahtlose Hilfsfignale im Kanal ausgefangen wurden. Es handelt sich um einen englischen Trans portdampfer, der auf eine Mine gelaufen und in sinkendem Zustande war. — Laut «Petit Parisien" heißt es in Washington: Die amerikanischen Versicherungs gesellschaften hätten durch die neue Möwe bereits 10 Millionen Dollar Schaden erlitten. lichsten, die sich je ereignet haben. In der ganzen Stavt, selbst in den entlegensten Vor städten, sowie in den benachbarten Städten und Dörfern war die Erschütterung fühlbar Sturz nach einem furchtbaren Knall erhellte eme gewaltige Glutsäule den Himmel. Im Umkreis vom mehr als Quadratmeilen verursachten die herumfliegenden brennenden Trümmer Brände in Fabriken, darunter in einer Dampimühle, und in Wohnhäusern. Ein drei bis vier Tonnen wiegendes Stück von einem Dampikessel wurde 400 Yards weit geschleudert. Feuerwehr, Soldaten und Krankenwagen eilten der Unglücksstelle zu, aber die Zahl der Toten und Verwundeten mar so grog, daß es unmöglich war, sie alle mit Krankenwagen sortzuschaffen. Alle mög lichen Fahrzeuge, auch mlitärische Ambulanzen wurden herangezogen. Die Unglücksstelle bot einen entsetzlichen Anblick. Blasse brennender Flüssigkeit und glühenden Ersens brachen überall hervor. Mehrere Gebäude mußten nieoergerissen werden, um den Brand ein- zudämmen. — „Lloyds Newe" melden: Von den bei der Explosion im Eastend Verletzten sind noch 21 gestorben, so daß die Gesamtzahl der Toten jetzt 50 bis 60 beträgt. 112 Verletzte liegen in den Krankenhäusern und 260 Leicht worden find, auch nicht weiter benutzt werden dürren, werden nach diesem Zeitpunkte ent eignet werden. Die alsdann zu zahlenden Preise sind voraussichtlich mindestens 10?/» niedriger als bei der freiwilligen Ablieferung. Zum Gebrauch freigegebcne Fahrradbereifungen sind nicht meldepflichtig. Bereisungen von Fahrrädern, deren Eigentümer zum Heeresdienste ringezogen sind, unterliegen ebenfalls der Beschlagnahme und sind abzuliefern. Ottendorf-Moritzvorf, am 18. Januar 1917. Der Gemeindevorftand. Vertliches und Sächsische«. Gttendorf-Gkrilla, 2z. Januar >917. — Schneidende Kälte hat seit einigen Tagen eingesetzt. Die alte Kalenderregel von den langenden Tagen und dem Zunehmen der Winterkälte hat sich in diesem Jahre voll bewahrheitet. Die Natur bietet sich uns in winterlicher Pracht dar. Eine sestgesrorene Neuestes vom Tage. — Die „Allgemeine Zeitung" meldet aus Sofia: Die allgemeine Ausmerksamkeit an den Kriegsereignissen in Rumänien konzentriert sich auf die Kämpfe des rechten Flügels der Donau-Armee und aus Galatz. Der rechte Flügel schiebt sich zwar langsam aber mit Präzision einer gut arbeitenden Maschine Näher an Galatz heran. Die schwere Artillerie die von Süden und Osten die Befestigung«, werke der Stadt beschießt, arbeitet bahn brechend für die Fußtruppen. Nach den Be richten von Fliegern wurden die südlichen Fort« von Galatz, sowie die im Westen der Siadt stehenden seinerzeit gegen die Russen errichteten Befestigungen von der deutichen und bulgarischen Artillerie furchtbar zugerichtet. Ganze Trümmerhaufen bedecken den Boden, zerschossene und demontierte Geschütze be zeichnen die Stellen, wo unsere schweren Ge schosse eingeschlagen haben. Auch die für die Stadt und für die rumänischen Donaumonitore wichtigen Hafenanlagen von Galatz haben schwer gelitten. Die bulgarische Artillerie am rechten Donauufer beherrscht mit ihrem Feuer den größten Teil der Hasenanlagen. — Aus Amsterdam wird gemeldet: Die Explosion in Ost London war eine der schreck Gemeinderatsergänzungswahl. Die vorzunehmende Gemeinderatsergänzungswahl findet für alle Klaffen 1«» rr. Ir»i»k M, 1—4 Udr «elm. in der neuen Schule zu Ottendorf-Moritzdorf statt Alle stimmberechtigten Gemeindemitglieder werden hiermit geladen, sich zur Wahl einzufinden. Die zu Wählenden sind auf dem im Termin abzugebenden Stimmzettel genau zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zwerfel besteht. Vttendvrf-Moritzdorf, am 20. Januar 1917, Der Gemeindevorftand. Bekanntmachung. Die hiesigen Landwirte, welche Kriegsgefangene in ihren Betrieben beschäftigen wollen, werden hiermit angefordert, bi» spätestens 27. dss. Mt«. Antrag auf Zuweisung von Kriegsgcsangenen beim Unterzeichneten zu stellen. Ottendorf-Moritzde-rf, am 22. Januar 1917. Der Gemeindevorstand. schmuck. Dabei weht ein empfindlicher Ofl- wind, der die herrschende kalte Luft nun noch schneidender macht. Auch in den Mittags stunden, wenn die Sonne scheint, ist von einem starken Nachlassen der Temperatur nicht viel zu merken. Wie cs den Anschein hat, wird die Kälte noch einige Tage an- dauern, denn nach Meldungen aus dem Norden und Osten Deutschlandst rückt die Frostwelle gegen Mittelveutschland vor. Im mittleren Skandinavien herrschten am Sonn abend früh Kältegrade bis zu 26 Grad, an der Ostseeküste bei Memel Frost bis zu 16 Grad, in Westrußland und Polen in der Gegend von Mitau, Kowno und Warschau 12 bis 15 Grad. — Keine Teigwaren im Februar. Wie die Königliche Amtshauptmannschaft Dresden« Neustadt mitteilt, hält die verhältnismäßig geringe monatliche Zuweisung von Teigwaren noch immer an Es ist deshalb auch sür den Monat Februar eine allgemeine Ver« teilung von Teigwaren nicht möglich. Er schwerend fällt hierbei ins Gewicht, daß ein! Teil der Januarzuweisung zur Belieferung der noch ungedeckten Karten und Bezugs scheine vom Dezember verwendet werden mußte. Der Rest der Januarzuweisung und die geringe Februarzuweisung sollen zurück gelegt werden und dann mit der März zuweisung zur allgemeinen Verteilung ge langen. — Weitere Beschränkungen im Eisenbahn verkehr. In nächster Zeit ist es erforderlich, eme Reihe von Gütern von der Eisenbahn beförderung zurückzustellen. Es wird daher allgemein empfohlen, bei beabsichtigter Auf gabe von Gütern sich vorher bei den An nahmestellen zu erkundigen, ob sie entgegen- genommen werden können. Für besonders dringliche Güter sowie für Militärgut und Privatgut sür die Militärverwaltung wendet sich der Absender am besten an die sür den Verladeort zuständige Linienkommandantur. Auch im Personenfahrplan treten Aenderungen ein. In dieser Beziehung wird auf die öffentlichen Bekanntmachungen der Eisenbahn verwaltungen in den Zeitungen verwiesen — Mobilmachung der Verkehrsmittel. Der Voistand des Verbandes Sächsischer In dustrieller hat einen Aufruf an seine Mit glieder beschlossen, sie möchten die Güter wagen so schnell wie möglich be- und ent laden. Noch vor kurzem seien in Sachsen täglich 1800 Wagen standgeldpstichtig ge worden. Außerdem wurde beschlossen, bei den Krieg?amtsstellen der Armeekorps 12 und 19 eine allgemeine Mobilmachung der Ver- Ablieferung beschlagnahmter Fahrrad bereifungen betr. Die am 15. Januar 1917 abgelaufene Ablieferungsfrist für meldepflichtige Fahrrad bereifungen ist bis 5. Februar 1917 verlängert worden. Die Annahme der Fahrradbereifungen der Gemeinden Cunnersdorf, Grünberg, Groß- und Kleinokrilla, Lomnitz und Ottenoorf-Moritzdorf findet daher letztmalig freltag, Sen rö. Zanusr unä Montag, ärn r. februar Amtlicher Teil. Pferdevorinnsterung. Diejenigen Pferdebesitzer, deren Pferds bei der kürzlich stattgefundenen Vormusterung als kriegsbrauchbar befunden worden sind, werden hiermit nochmals aufgesordert. Mittwoch den 24. Januar 1917, vormittags 7 Uhr ihre Pferde in Laura am Gasthof vorzufuhren. Nichterscheinen wird bestraft * Ottendorf-Moritzvorf, am 21. Januar 1917. Der Gemeindevorstand. von nachmittags 3—6 Uhr im hiesigen Gemeindeamt statt. Die beschlagnahmten Fahrradbereifungen, die bis dahin nicht freiwillig abgelieferu Schneedecke breitet sich über den Fluren aus, kchrsmittel durchzusühren, gegebenenfalls mittels des Hilfsdienstgesetzes, und ins besondere festzustellen, inwieweit in den ein zelnen Bezirken des Lande« nicht voll aus- genutzte Gespanne vorhanden sind, die gegen Entgelt den Industriellen zur Verfügung ge stellt werden könnten. Auch die Straßenbahn wagen sollen zum Güterverkehr herangczogen werden. In erster Linie sollen dabei mili tärische Güter in Betracht kommen. — Deutschlands Fleisch- und Fettversorgung. Worte und Taten eines Kleinbauern. Schon seit einiger Zeit verficht der Landwirt Paul Thierolf in Aue, der sich selbst einen Klein bauern nennt, in Wort und Schrift die Meinung, daß die deutsche Landwirtschaft, wenn sie wolle, nicht nur Deutschland selbst mit Fett und Fleisch versorgen könne, sondern sogar noch die Nachbarländer. Vor einigen Tagen hielt er über dieses Thema in seinem Heimatorte einen Vortrag, der auch aus der weiteren Umgebung zahlreich besucht war. Als besonders nachteilig sür die Fleisch versorgung stellte er die ruchlosen Wirtschaften hin. Ein 200 Morgen grobes Nachbargut sät alhährlich 50 Morgen Rolklee und pflügt sie als Gründüngung um, hält aber außer einigen Pferden und Hühnern keinerlei Nutzvieh. Nach der Meinung Thierolfs wird dadurch die deutsche Schlachtviehversorgung um 150 Zentner schlachtreifes Fleisch ge schädigt. Noch schlimmer sieht es auf einem 1000 Morgen großen Ritterguts aus, da« sogar die Butter für seine polnischen Arbeiter von einem Nachbardorfe beziehen muß. Den Beweis, daß die Landwirte Deutschland über reichlich mit Fleisch und Fett versorgen könnten, gründet er auf den Ausbau seiner eigenen 64 Morgen großen Landwirtschaft. Aus ihr konnte er der Stadt Jena täglich 150 bis 250 Liter Milch zuführen, und trotz aller Hemmnisse des Krieges der Heeres verwaltung 19 Stück schlachtreife Rinder und 22 vorschriftsmäßige Schweine zur Verfügung stellen, 12 der letzteren will er bis 1. Mai noch binzuliefern. Die Milch- und Schlacht- viehlicserungen wären noch größer gewesen, wenn Thierolf nicht eine Zeitlang zum Heere einberufen gewesen wäre und sein Klauenvieh bestand nicht von der Maul- und Klauen seuche heimgesucht worden wäre. Die Aus führungen Thierolfs, der als Musterlandwirt bekannt ist, erregten in weiten Kreisen be rechtigtes Aufsehen. — Die Uhr als Schicksalsermittler. Wenn die Angehörigen Vermißter in Beachtung der sächsischen, preußischen, bayrischen und würltem- bergischen Sonderlisten „Unermittelte Heeres angehörige, Nachlaß- und Fundsachen" die Uhr- oder Reparaturnummern der Uhr des betreffenden Soldaten beim Uhrmacher sest- stellen und den in den Sonderlisten genannten Stellen angeben, so kann das Schicksal manches Vermißten noch aufgeklärt werden. Näheres ist aus den sächsischen Verlustlisten Nr. 362 vom 25. November 1916 und Nr. 377 vom 16. Januar 1917 ersichtlich. Zittau. Vollständig unterbrochen waren am Sonnabend morgen alle Fernsprech leitungen von hier nach Dresden, Bautzen, Löbau, Herrnhut und Neustadt i. Sa. Auch die Leitung nach Leipzig war nur teilweise benutzbar, ebenso eine Reihe Oberlausitzer Leitungen, unter anderem die nach Oderwitz, Neusalza und Sohland a. d Spree. Schuld an diesen Betriebsstörungen sind die Rauh- srostbildungen und der nachts bei 10 Grad Käite herrschende Nordoststurm, der überall Wald- und Obstbäume umwarf, die bei ihrem Sturz die Leitungen durchschlugen und sie zerstörten.