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Auch auf dem linken Weichseluser in der Gegend von Czarow sind die Russen im Rückzug. — An der Jsonzo- linie wird ein groß angelegter italienischer Angriff von Österreichern adgewiesen. — Erfolgreiches Bombardement eines österrei chischen Fluggeschwaders auf die Werst von Belgrad und das serbische Truppenlager Crasac. 1. Juli. Deutsche Erfolge bei Arras und Reims. — In Galizien erstürmt die Armee Linsingen die russische Stellung östlich der Gnila-Lipa: östlich von Lemberg dringen österreichische Truppen in die feindliche Stellung ein GeriMsballe. Freiberg (Sachsen). Das Schwurgericht ver urteilte den Zimmermann Bruno Lerithold, der am 1. September vorigen Jahres seine Schwieger mutter erdrosselt und die Leiche dann tn einem Heudiemen angezündet hatte, zu 14 Jahren Zucht haus. Dicuze. Unter der Beschuldigung, bei dem Einmar ch deutscher Truppen in das Grenzdorf Dalheim hinterrücks auf diese geschossen zu haben, wurde s. Z. auch der 21 Jahre alte Landwirt Becker verhallet und vom Etappen-Kriegsgericht Zweibrücken zum Tode. verurteilt. Gegen dieses Urteil legte er Berufung ein mit dem Erfolg, daß das diesige Militärgericht das Urteil aufhob und auf Freisprechung erkannte, da sich genügende Bewel e 'ür die Unschuld ergaben. vermischtes. Tas tapfere Stadtoberhauvt. Eine er- frischende Lehre, die auch anderwärts in deut schen Landen Geltung haben dürste, erteilte der Bürgermeister des Städtchens Langen selbold feinen Gemeindemitgliedern mit der folgenden Bekanntmachung: „Infolge meiner Erkrankung bin ich nur in der Lage, die dringendsten Amtsgeschäste zu erledigen. Ich kann daher Arbeiten nicht erledigen, die sich daraus beziehen, daß ein Nachbar dem andern aus Versehen einige Fuß breit Wiesen ab gemäht oder ein Junge dem Nachbar Kirschen gestohlen hat. Im eisten Falle wird eine gütliche Auseinandersetzung und im zweiten Falle die Anziehung des Hosenbodens zum Ziele führen." Jeder Zusatz würde den un mittelbaren Eindruck dieser sicherlich aus triftigen Gründen erlassenen Kundgebung eines vielgeplagten Gemeindeoberhauptes nur abschwächen. Eine Gartenstadt für Krieger. Die Er richtung einer eigenartigen»Krieger-Gedächt« nisstiitung" beabsichtigt die Stadt Hameln. In einer Bürgerversammlung legte Bürger meister Jürgens den Erschienenen in einem Vortrage einen groß tägigen Plan dar, dessen Verwirklichung nichts Geringeres als die Schaffung einer Kriegskolonie in land schaftlich reizvoller Lage und unmittelbarer Nähe der Stadt bedeuten würde. Es sollen Wohnhäuser mit Gärten für Obst- und Gemüfevau errichtet und Feldzugsteil- nehmern zum Zwecke der Ansiedlung zur Verfügung gestellt werden. Wie verlautet, steht ein Grundkapital von etwa 200 000 Mark als Stillung in Aussicht, das durch Ausnahme von Anleihen unter städtischer Ztnsgarantie allmählich vergrößert werden soll. Das Unter nehmen, welches im übrigen das Aussehen einer Genossenschaft haben wird, findet bereits heute lebhaftes Interesse in der Hamelner Büroerschaft. Oeutlcblanas Seemacht. Die Wiege der preußisch-deutschen Marine an der Spree. Die preußische Marine, aus der dann in freilich jäh unterbrochener Entwicklung die des Norddeutschen Bundes und schließlich die ruhmvolle deutsche Reichsmarine hervorgina, ist nicht an den Gestaden der Nord- oder Ost see geschaffen worden — ihre Wiege stand, wie merkwürdigerweise fast gar nicht bekannt ist, am Strande der Spree tn Berlin. Im Jahre 1823 wurde nach einer Mitteilung der ,Brandenburgia' hier das Detachement der sogenannten Gardemariners formiert, das allerdings nur aus einem Unteroistzier und zwei Mann bestand. Das erste preußische Kriegsfahrzeug, mit dessen Führung und Be wachung dieser dreiköpfige Marinetruppenteil betraut war, war das Ruderkanonenboot „Tborn" — in seinem Namen also ein Vor läufer der »Städtekreuzer" wie »Berlin", „Dresden" usw., die demnach auch keine Er findung der neuesten Zeit darstellen —, das zwar Segel führte, aber, wie in der Bezeich nung der noch 1866 und 1870 in ehrwürdigen Vertretern vorhandenen Schiffsklasse zu er kennen, bei Windstille durch Menschenkraft (es kamen gelegentlich Festungssträflinge zu Ver wendung) sortbewegt wurde. Da das De tachement zur vollen Besatzung der „Kriegs flotte" nicht" ausreichte, wurde es bei aktiver Verwendung des Schiffes durch Gardepioniere ergänzt. Die »Thorn" war auf die Spree gebracht worden und kreuzte zwischen Berlin und Pots dam und beteiligte sich an den Felddienst übungen des Gardekorps, dem das Marine detachement ursprünglich zugeteilt war. Diese dreiköpfige Marineiruppe bestand in gleicher imponierender Stärke neun Jahre lang. Erst als 1831 der englische König Wilhelm IV. dem Könige Friedrich Wilhelm III. die nach dem Muster einer englischen Fregatte erbaute Lust jacht »Royal Luise" geschenkt hatte, wurde die Truppe vervierfacht; ste bestand nun aus zwei Untero fizieren und zehn Mann, die in Berlin und Potsdam ein recht gemütliches Leben führten. Die vierziger Jahre brachten dann durchgreifende Änderungen. 1842 wurde aus den »Gardemariners" die Marineiektion ge bildet, die bald nickt mehr dem Gardekorps unterstand, sondern mit dem in Stralsund er richteten Marinedepot, zu dem zwei neuerbaute Kanonenjollen gehörten, eine selbständige For mation bildete, die direkt der Militärverwal tung unterstellt wurde. Das waren die wirklichen Anfänge der preußisch-deutschen Marine, die also weit über die selige Reichsflotte von 1848 zurückreichen, und es mag in diesem Zusammenhangs er innert sein, daß 1861 im Kieler Hafen das Bauersche Tauckboot erprobt wurde und daß nur ein unglücklicher Zufall — das Boot sank auf den Grund der Bucht — die Entwicklung dieses so erfolgreichen Schiffstyps. der also auch eine deutsche Erfindung ist, um Jahrzehnte ausgehalten hat. Die Originalreste dieses Tauchbootes sind ebenso wie ein Modell der »Stralsund", eines Schwesterschiffes der»Thorn" und einer Photographie des erwähnten, 1847 auf dem Dänholm bei Stralsund errichteten Marinedepot im Berliner Museum für Meeres- künde ausgestellt. Von IXab unä fern. Lemberg-Berlin in SStnnden5VMi nuten. Eine ausgezeichnete Flugletstung hat Leutnant v. Trotha ausgeführt, der in feinem Flugzeug von Lemberg nach Halle geflogen ist. Leutnant v. Trotha, der bei einer Flieger adteilung bei Rawa Ruska stand, hatte Urlaub erhallen, der jedoch nickt allzu ausgedehnt war. Da nun für die Bahnfahrt durch Ga lizien und durch Deutschland der grölte Teil des Urlaubs drausgegangen wäre, bat Leut nant v. Trotha, für die Reise sein Flugzeug benutzen zu dürfen, zumal ihn auch ein dienst licher Auftrag in die Heimat zurückführte. Er hat dann für die ganze 1060 Kilometer lange Strecke nur eine reine Flugzeit von S Stunden 60 Minuten benötigt. Brandenburgische Seidenraupenzucht. Die in der letzten Zeit wiederholt gegebenen Anregungen, die Seidenraupenzucht in Deutsch- lano wieaer in grügerem Maße auszufühlen, sind auf fruchtbaren Boden gefallen. In Neu lüdersdorf bei Granfee hat der Gutsbesitzer Ramin eine Seidenraupenzucht angelegt- Maulbeerbäume und Schwarzwurzeln sind be reits gepflanzt. Hiermit wird eine Einrichtung wieder ins Leben gerufen, die schon Friedrich der Große auf der Granseer Ziegelei mit Er folg betreiben ließ. Zngzusammenstosr in Luxemburg. Ein von Trier kommender Eilzug stieß infolge falscher Weichenstellung beim Einlausen in die Luxemburgische Bahnstation Roodt Syr auf einen Güterzug. Von den Insassen des Eilmges wurden fünf schwer und 15 leichter verletzt. Die Verwundeten wurden in einem Lazarettzug nach Luxemburg gebracht. Ein verheerendes Großfeuer wütete unlängst in dem altertümlichen Städtchen Duderstadt (Reqbz. Hildesheim) und legte zahlreiche Häuser blocks in A che. Im ganzen sind etwa 40 Wohn häuser und 70 Wirtschaftsgebäude ein Raub der Durch Schreck geheilt. In der Landes- Heilanstalt Marburg ist ein Felüzugsteilnehmer in Behandlung, der während des Geschütz donners in der Schlacht Sprache und Gehör verloren hatte. Die Bemühungen, dem Sol daten seine Gesundheit wiederzugeben, blieben bisher ohne Erfolg. Ais jedoch dieser Tage ein schweres Gewitter heraufzog. löste der einem grellen Blitz unmittelbar folgende über aus heftige Donner bei dem Krieger einen derartigen Schreck aus, daß er plötzlich wieder hören und sprechen konnte. In den Bergen abgestnrzt. Der in München studierende 24 jährige Mediziner Kumbst. ein Lehrerssohn, ist beim Besteigen der Rifseispitze 200 Meter tief abgestürzt und tot liegen geblieben. Die Leiche wurde ge borgen. Grubenunglück in England. In der Bentickgrube bei Kirkley in Nottinghamshire stieß ein niedergehender Aufzug, in dem sich vierzehn Mann deianden, mit einem in die Höhe fahrenden zusammen, der von fünf Mann besetzt war. Zehn Mann wurden aus einer Höhe von 200 Uards in die Tiefe ge schleudert und kamen ums Leben, zwei andere wurden in den Auszügen gelötet, alle übrigen sind verletzt. Gründung einer „Germanengilde" in Schweden. Die Stimmung in Schweden kennzeichnet wohl am treffendsten die jetzt er folgte Gründung der „Germanengilde", die sich als Ziel die Annäherung aller Germanen gesetzt hat. Die Anregung zu der Gründung ging von Schweden aus. Auch im Deutschen Reiche hat die „Germanengilde" bereits zahl reiche Mitglieder gesunden, deren Zusammen schluß demnächst erfolgen wird. Die Gilde will nicht nur eine Annäherung aller Ger manenvölker erstreben, sondern auch als Mittlerin dem Handel der beteiligten Völker dienen. kriegsereignil'le. 26. Juni. Die Franzosen werden bei Souchez und zwischen Souchez—Neuville geworfen, Ihre Angriffe bei der Lorettohöhe, in der Champagne und bei Combres scheitern. — In Polen erstürmen Württemberger die russischen Stellungen beiderseits des Mu- rawkadaches. Ein österreichisches Untersee- Flammen geworden, ebenso auch die evangelische Servattuskirche, ein kunstgeschichtlich wertvolles Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert, das nun zur Ruine wurde. boot torpediert in der Nord-Adria ein italienisches Torpedoboot- 27. Juni. In Arras fliegt ein Munitionslager infolge der deutschen Beschießung in die Lust. Auf den Maashöhen wird den Fran zosen ein Höhenrücken südwestlich von Les Eparges entrissen. Französinche Gegenan griffe scheitern. — In Gaiizien stürmen deutsche Truppen die Höhen des nördlichen Dnjestr - Ufers zwischen Bukbazowce und Chodorow. Nordwestlich von Rawaruska nehmen hannoversche Truppen feindliche Stellungen. 28. Juni. Französische Angriffe bet Souchez, am Labyrinth und im Westteil der Argonnen scheitern. Ungewöhnlich schwere Verluste erleiden die Franzosen bei vergeblichen Vor stößen auf den Maashöhen. In den Vogesen nehmen die Unsern eine vom Feinde besetzte Kuppe östlich von Metzerai und macken dabei eine Anzahl Gefangene. — Russische Angriffe gegen unsere neue, am 26. Juni eroberte Stellung südöstlich von Oglenda zersplittern unter großen Verlusten der Russen. — In Galinen nimmt die Armee Linsingen Halicz; die Österreicher erstürmen Plazow. 29. Juni. Angriffe der Franzosen zwischen Arras und der Straße Lens—Bethune werden abgewiesen. Schwere Verluste der Franzosen auf den Maas-Höhen. — In Galizien wirst die Armee Linsingen die Russin über die Gnila-Lipna. Weiter nördlich weichen die Russen über den Bug. Bei Tomaszow stellte sich der Feind, wird aber geworfen. Die Russen beginnen ihre ^ack äer feuersbrunst in Vuäerltaät. Abgebranntes Häuferviertel neben der bis auf die Umfassungsmauern vernichleten St. Servatlus-Klrche. 6oläene Morte. Der Glückliche bedarf den Glauben, um nicht übermütig zu werden; der Nichtglückliche aber als Halt und der Unglückliche, um nicht zu unterliegen. W. v. Humboldt. Heil dem Fürsten, der die Menschheit schätzt, Der fein Glück in weise Milde Und in väterliches Wohltun setzt! so will ich dafür auch ein ganzes Glück haben." Frau von Knorring schwieg. .Sie ist eine exzentrische Natur," dachte sie, »das ist das Erbteil ihrer Mutter. Dies sind eher die Ideen der Neunzehnjährigen, als einer Sechsundzwanzigjährigen. Lieber Himmel, mit solchen Idealen fangen wir alle an, und was ist rm besten Fall nach fünf Jahren da von übrig geblieben? Olden scheint mir ia ein verständiger Mensch zu sein, so weiß er sie hoffentlich immer richtig zu behandeln. Es hängt so vieles davon ab. Sie hat ganz das Zeug dazu, sich und ihn sehr glücklich oder totunglücklich zu machen; ein drittes — eine hausbackene Alltagszufriedenheit gibt es jür Menschen ihres Schlages nicht." Klara hatte ihr gegenüber in einem Schaukelstuhl Platz genommen und lag da — anscheinend ruhig, einem oberflächlichen Be obachter konnte sie völlig uninteressiert er scheinen, aber die Farbe kam und ging auf ihrem Gesicht und dann und wann teilte ein hörbarer Atem ihre Lippen. Frau von Knorring kannte ihre Pflegetochter und diese Anzeichen mühsam beherrschter Erregung, sie wußte auch, was ihr jetzt am wohltuendsten siin wurde, und nahm weder mit Wort noch mit Blick Notiz von ihr. Eine halbe Stunde oder mehr verging, dann hörte man eilige Schritte hart auf den Fliesen des kleinen ge- pflasterten Steiges hallen, der zur Haustür führte, und gleich darauf tönte Lie Glocke. »Herr Professor Olden," meldete der Diener. »Führen Sie den Herrn nur in das kleine Limmer, Johann." Klara war ganz blaß geworden. Frau von Knorring strich ihr liebkosend über das Gesicht. »So, Kind, nun geh und hole dir dein Glück. Ick erwarte euch erst zum Tee, bis dahin sind's zwei Stunden. In der Zeit könnt ihr euch schon eine Unmenge gebeichtet haben" „Gnädige Frau," sagte Olden, als er später Klara am Arm, in den Salon trat, in dem Frau von Knorring geduldig wartend hinter Ihrer Teemaschine faß, »ich komme zu Ihnen als ein Bittender. Ich stehe im Begriff, Ihnen Ihr Liebstes zu nehmen, und ich weiß wohl, daß das, was ich Ihnen als Ersatz zu bieten habe, dagegen nur sehr wenig ins Gewicht fallen kann. Indessen — Klara hat mir gestanden, daß ste mich lieb hat, lassen Sie das als meine Entschuldigung gelten. So bitte ick Sie, lassen Sie mich Ihren Sohn sein; ich habe bisher nie gewußt, was es heißt, eine Mutter zu haben." Er sprach ernst und natürlich mit einer leichten Bewegung in seiner tiefen Stimme, die ihm etwas sehr Gewinnendes gab. »Er ist doch ein netier Mensch," dachte Frau von Knorring. »Ich begreife nicht, wie er zu dem albernen Spitznamen hat kommen können. Es ist doch wahrlich nichts vom Don Diego an ihm." Wenn je etwas Finsteres in des Professors Zügen lag, so war es freilich für heule völlig verschwunden. Er strahlte sozusagen über das ganze Gesicht. Die Regierungsrätin war bewegt. Sie war in ihrer eigenen Ehe gar nicht so be sonders glücklich gewesen, aber daran dachte sie jetzt nicht. In dem Anblick eines neuge backenen, glücklichen Brautpaares liegt etwas, das seinen Eindruck auf ein weibliches Herz nie verfehlt. Es weckte so manche Er innerungen an eine schöne Zeit, da man noch träumte, schwärmte und das ganze Leben verheißungsvoll vor sich liegen sah. Die Tränen traten in ihre guten, freundlichen Augen, als ste Klara umarmte und Olden die Hand reichte, aber als abgesagte Feindin aller Nührszenen kämpfte sie ihre Bewegung tapfer hinunter. »Sie nehmen mir allerdings viel, lieber Professor, aber seien Sie mir trotzdem herzlich willkommen. Daß Klara Sie gewählt hat, ist mir die beste Gewähr. Ick bitte Ste nur um eins, machen Sie das Kind recht glücklich, sie hat schon viel Trübes in ihrem Leben er« sahren." „Ick hoffe, es wird niemals an mir liegen," sagte Olden ernst. Ich habe gewiß den besten Willen und keinen größeren Wunsch, als Klara das Leben schön zu machen, soweit das irgend in Menschenmacht steht." Die Regierungsrätin hatte inzwischen ihre Fassung wiedererlangt. Sie vermutete nicht mit Unrecht, Laß der Professor die Abneigung der meisten Männer gegen Lie bet Ver lobungen unvermeidliche Familienrührung teile, und sagte in leichtem Tone: »Nun, Klara, Ihr seid wahrscheinlich heute zu weltentrückt, um an so profassche Dinge wie eine Mahlzeit zu denken, aber es haben sich nickt alle Leute eben verlobt, und so muß ich Loch bitten, mir hungrigen Seele beim Tee Gesellschaft zu keiften. Latz nur, Kind," setzte sie hinzu, als Klara nach der Kanne greifen wollte, »heute abend versehe ich dein Amt." Olden halte einen Stuhl neben den seiner Braut gezogen und nahm ihre Hand. Einen Augenblick ließ sie sie ihm und erwiderte seinen Druck, dann löste sie sie leicht, indem sie ihm lächelnd fast unmerklich zunickte. Der Pro fessor verstand sie. Die kleine Bewegung charakterisierte sie so recht und sagte deutlich: Keine Zärtlichkeiten, Liebster, so lange wir nickt allein sind. Es widerstrebte ihr, ihr Ver hältnis zu einander auch nur in dieser harm losen Weise zu markieren. Nichts, das sich auf ihr Gefühlsleben bezog, sollte fremden Blicken preisgegeben werden. Er fand dies seinerseits etwas verstiegen; ein Verlobter durfte doch wohl wenigstens die Hand seiner Braut halten, anderseits aber lag in dieser mädchenhaft keuschen Zurückhaltung etwas, das ihn entzückte und den eigentümlichen Reiz noch erhöhte, den ihr gehaltenes, maßvolles Wesen von Anfang an auf seine eigene leiden schaftliche Natur ausgeübt hatte. Das Gespräch drehte sich naturgemäß eine Zeitlang um die Anfänge, aus denen der gegenwärtige erfreuliche Zustand der Dinge heroorgegangen war, sowie um die demnächst zu treffenden Anordnungen, das Bestellen und Verftnüen von Karten und ähnliches. Darauf meinte der Professor, da man einmal beim geschäftlichen Teil der Sache angelangt sei, so könne man ja auch gleich die Liste der Hoch zeitsgäste au,stellen, es bedeute doch immer eine kleine Verringerung der bevorstehenden Arbeit. GM » (Fortsetzung folgt.)