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Ottendorfer Zeitung : 26.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191502266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19150226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19150226
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-02
- Tag 1915-02-26
-
Monat
1915-02
-
Jahr
1915
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 26.02.1915
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Lin französischer Tagesbefehl. Französische Ehefrauen an der Front. Es ist auch in Frankreich für einen Nicht kämpfer im allgemeinen keineswegs leicht, an die Front zu gelangen. Selbst die Bericht erstatter, die amtlich zugelassen sind, müssen sich mit kurzen Besuchen an diesem oder jenem Punkt der Schlachtlinie begnügen. Umso er staunlicher ist es, daß allem Anschein nach die Frauen es zuwege dringen, bis zu den Kämpfen den der vorderen Linien vorzudringen. Es wird berichtet, daß die Französinnen in der Liebe zu ihren Gatten die Mittel gesunden haben, den lange Vermißten zu erreichen, ohne die sonst unumgängliche Erlaubnis von irgend jemand zu erlangen. Sie drangen am gut Glück vor, und so fanden sie schließlich ihren Mann — was auf die Ordnung und die Auf sicht hinter der Front freilich kein allzu günstiges Licht wirst. Die Sache muh aber einen ziemlich großen Umiang angenommen haben: denn der Ge neralissimus Joffre sah sich genötigt, mit einem strengen Verbot dagegen einzuschreiten. Daraufhin haben die Gattenbesuche an der Front so ziemlich aufgehört: aber es gibt immer noch hier und da eine Frau, die jedem Verbote trotzt und die sich wirklich durch die Linien schmuggelt. So kam es, daß nach einem Bericht der ,Temps' der Kommandeur eines Infanterieregiments zu einer über raschenden, aber wahrscheinlich durchgreifenden Maßregel schreiten mußte: er bestrafte die Ehemänner, die den Besuch ihrer Frauen er halten hatten. Die Begründung für diese Maßnahme, durch die eigentlich Nichtschuldige getroffen zn werden schienen, lautete folgendermaßen: .Jeder Ehemann hat die Pflicht, wie das bürgerliche Gesetz es verlangt, den Gehorsam seiner Frau zu erzielen. Jeder verheiratete Soldat muß daher imstande sein, seine Frau zu verhindern, daß sie ihn besuche. Umso schlimmer für die Ehemänner, wenn sie nicht genügend Autorität über ihre Frauen haben, daß sie den vom bürgerlichen Gesetz gefor derten Gehorsam bei ihnen durchsetzen. Sie werden also sür den Ungehorsam der Frau verantwortlich gemacht. Wenn in den Heeren früherer Zeiten eine Marketenderin gegen die Disziplin verstieß, so wurde, da es nicht mög lich war, die Marketenderin ins Gefängnis zu werfen, der Marketender dort hineingesetzt, da man ihn für die schlechte militärische Er ziehung seiner Frau verantwortlich machte. Die Methode war nicht so töricht, wie es zu nächst scheint, und sie wird in den vorliegen den Fällen zur Anwendung gelangen." — So zu lesen in dem Tagesbefehl, in dem von den Strafen die Rede ist. Neer uns flotte. — Das Militär-Wochenblatt' schreibt: „In diesem gewaltigen Kriegsjahr, in dem Deutsch lands Stämme Schulter an Schuber für ihr ge ineinsames herrliches Vaterland kämpfen, feierten oder feiern das Fest ihres hundertjährigen Be stehens solaende deutschen Truppenteile: 31. Februar: Garde-Kürassier-Regiment. 1. Garde- Dragoner-Regiment, Leib - Garde-Husaren-Regi ment. 7. März: Infanterie-Regiment 27, In- ianterie - Regiment 32, Küraister - Regiment 7, Kürassier-Regiment 8, Dragoner-Regiment 4, Hwaren-Regiinent 7, Husaren-Regiment 8, Hu- sarcn-Regimentü Manen-Regiment4, Ulanen-Regi- ment S. 21. Juni: Jäger-Bataillon 3, Jäger- Bataillon 4. 24. September: bayrisches 2. Schweres Reiter-Regiment. 3. Oktober: Jäger- Bataillon 7, Jäger-Bataillon 8. 27. November: bayriches I. Jäger-Bataillon. 13. Dezember: Füsilier-Regiment 35, Füsilier-Regiment 36. — Mögen diese Truppen im augenblicklichen Völker- kampse sich mit neuem Ruhm bedecken und ihre Fahnen und Standarten demnächst — mit frischem Siegeslorbeer bekränzt — in die Heimat zurück- sühren. Das walte Gotti" ^on uns fern. - ^finahme entflohener Gefangener. In Saßnltz o. R. wurden drei rusnsche O fiztere, der Hauptmann Koch, der Leutnant Kiritfchenko lind der Overleutnant Giommow, sestge- nommen: sie waren aus dem Gefangenenlager aus dein Danholm eotflohen. Die „Wette" eines Charlottenburger Apothekers. Eine eigenartige Wette ist nach seiner Behauptung der Apotheker Sch. aus Charlottenburg mit einigen Kollegen einge- gangen. Am 3. Januar d. Js. wurde Sch., da er mit einem gefälschten Passierschein fuhr, von einem Bahnbeamten auf der Strecke nach Sagan i. Schl, angehalten. Der Bahnhofs kommandant in Sagan ließ ihn in Haft nehmen. Vor der dortigen Strafkammer er zählte er jetzt, er sei das „Opfer einer Wette" geworden, indem er mit einigen Berufs genossen gewettet habe, mit einem gefälschten Passierschein bis nach Posen fahren zu können, ohne daß dieser Betrug von der Behörde be merkt werde. Dem Angeklagten brachte dis „Wette" vier Monate Gefängnis ein. Verurteilter Kriegsschwätzer. Vor dem Koblenzer Kriegsgericht stand der Generalver treter einer Posener Likörfavrik, der sich in einem Koblenzer Hotel abfällig'über die öster reichische Armee und einige deutsche Heersührer Dvnamitauschläge iu Russisch-Polen. Nach einer Meldung Krakauer Blätter aus Warschau wurden von den polnischen Revolu tionären in Russisch-Polen mehrere Eisenbahn brücken und Bahnanlagen im rechts der Weichsel gelegenen Gebiete in die Luft ge sprengt. So wurde die Eisenbahnbrücke bei TIuszuze, eine Station der Petersburger Bahn, gesprengt und das Eisenbahngleis zwischen Chelm und Lukow mit Dynamit un- drauchbar gemacht. Oie Völker O1 lallens. Unterschiede in der gelben Raffe. Die Entwicklung der politischen Verhält nisse im fernen Osten verleiht einer Reihe von Beobachlunge« des französischen Arztes Varenne, der ein guter Kenner der Völker Ostastens ist, ein besonderes Interesse. Er unterscheidet in der gelben Raffe sowohl ihren körperlichen wie ihren geistigen Eigen Zur Einnahme des Ortes Tauroggen durch deutsche Truppen. Nach den neuesten Berichten vom russisch polnischen Kriegsschauplatz ist Lauroggen von den deutschen Truppen besetzt worden. Tauroggen, litauisch Tauragei, F ecken im Kreis Rosneny des russischen Gouvernements Kowno, an der Jura, Hai etwa 7600 Einwohner. In histori cher Be ziehung ist Tauroggen bekannt aus dem Jahre 1812. In der Mühls des gegenüber am west ¬ lichen Ufer der Jura gelegenen Dorfes Poscherun schloß am 30. Dezember 1812 der preußische General Dorck mit dem russischen General Diebitsch die berühmte Konvention von Tauroggen, durch weiche das preußische Korps als neutral erklärt wurse. Die Konvention war der Beginn des Krieges Preußens mit Napoleon und gab den Anstoß zu der preußischen Volkserhebung. geäußert hatte. Er wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt: dabei wurde noch ms strafmildernd berücksichtigt, daß es sich nur um törichte Wirtshausgefpräche handle, die durch Weitergabe von Alarmnachrichten weite Kreise ängstigten, ohne daß ihnen eine deutschfeind liche Gesinnung zugrunde liege. Beleidigung der Post. Eine eigenartige Beleidigung der Postbevörde brachte einem Einwohner von Friedrichroda i. Th. eine empfindliche Geldstrafe ein. Er hatte in zwei Fällen auf der Adreffenrückseite von Karten briesen die Worte geichrieben: „Für die Kaiserliche Post in Fr. Sollte die umstehende Adresse dem Postamt nicht genau genug sein, so bitte ich die Zustellung durch den Kuhhirten besorgen zu lassen." Hierdurch fühlte sich die Po ^Verwaltung beleidigt und stellte Strafan trag. Das Urteil des Schöffengerichts lautete auf hundert Mark Geldstrafe. Genickstarre in London. Im Londoner Kristallpaialt wurden unter der dort emquar- tierten Marineowiston fünfzehn Fälle von Genickstarre sestgestellt, von denen acht tödlich verliefen. Ein Bakteriologe wurde damit be auftragt, die Ursache der Seuche ausfindig zu machen. Gegenwärtig sind im Kristallpalast 6578 Ojfiziere und Mannschaften untergebracht. Folgenschwere Explosion. Im Hause der Vertreterfirma Giacomo Jacchia im Zentrum von Turin ersolgte eine Explosion, die einen großen Teil des Hauses zerstörte. Man glaubt, daß es sich um ein verbotenes Lager von Schießbaumwolle handelt. Zwei Personen wurden tot und mehrere schwer ver wundet aus den Trümmern gezogen. Auch in den umliegenden Häusern gab es Verwundete. schäften nach vier Gruppen: Japaner, Chinesen. Koreaner und Annamiten. Als die am niedrigsten stehende Völkerschaft unter diesen bezeichnet er die Annamiten. Sie ist durch lange Sklaverei völlig demoralisiert, feige, undankbar und ohne Zugehörigkeitsgefühl. Voll niedriger Instinkte, würde der Anna- mite, zur Macht gelangt, diese in der furcht barsten Weise mißbrauchen. Dabei ist er nicht unintelligent und sür die Künste empfänglich. Etwas bester steht es um die Koreaner, aber auch diese zeigen alle Zeichen geistigen und körperlichen Verfalls. Ihre Kultur ist ein Mischprodukt japanischer und chinesischer Einflüsse. Einst nahm ihre Zivilisation eine hohe Stufe ein, jetzt ist sie weit zurück gegangen. Die Bevölkerung ist unintelligent und apathisch. Hervorstechend ist ihre — auch sonn den Orientalen eigentümliche — Grausamkeit. Sie bellrasen Diebstahl mit dgsn Tode und töten bet gewissen Verbrechen auch die Verwandten des Mörders bis ins fünfte Glied. Bemerkenswert ist das Urteil des franzö sischen Arztes über Lie Japaner, die heute von den Franzosen als Bundesgenossen er sehnt werden, die er jedoch nicht besonders hoch einschätzl. Er erkennt ihre Fähigkeiten und Vorzüge, die sie zu den heutigen Lehr meistern des Ostens gemacht Haven, durchaus an. Sie sind mäßig und dem Oplumgenuß nicht ergeben. Der Wille des Japaners ist so geschult, daß er den höchsten moralischen wie körperlichen Schmerz ertragen kann, ohne die Kunst zu verlieren, Herr über fein Gesicht zu bleiben. Auffallend ist auch seine bekannte Anpassungsfähigkeit an die von fröhlich» „versuch einmal mit mir, die drei Grazien einzufangen. Dabei stürmte er vor wärts, Altred ihm nach, unh nud begann eine tolle Jagd. Als Ernst die bald zurück bleibenden Freundinnen der iungen Felizitas eingeholt hatte, nef er seinem Freunde zu: Da oben die kleine Hexe überlaste ich dir, Alfred." Er selbst ging dann in langsamem Tempo weiter. Nun sehen Sie einmal dieses Kind von Felizitas an." sagte jetzt Elly von Harden, die ihre Freundin, die sie innig bebte, gern be- mutterte, „wie sie tollt, und es ist so warm; nachher wird sie sich erkälten." „O gnädiges Fräulein, lasten Sie dem Kinde das Vergnügen," erwiderte Ernst, „es ist rührend, zu sehen, wie harmlos und glück lich sie ist." In diesem Augenblick war Alfred dem jungen Mädchen ganz nah gekommen. Feli- zitas hatte, als sie ihren Verfolger so dicht hinter sich hörte, versucht, ihre Schritte, die sich allmählich verlangsamt hatten, zu beschleunigen. Allein es war oereits zu spät. Mit zwei Maßen Schritten eilte der junge Seemann an k "L^i und stellte sich dann gerade vor sie, oen Weg mit seinem ausgestreckten Arm ver sperrend. »Halt! gefangen! Sie Wildfang!" rief er heiter und blickte Felizitas tief in das glühende Gesichtchen. Das Herz des jungen Mädchens schlug stürmisch, nicht allein vom raschem Lauf, sondern auch, weil sie die Augen des vor ihr Stehenden mit so innigem Ausdruck auf sich gerichtet sah. Unwillkürlich vreßte sie die Hände auf das pochende Herz. Wie sie so vor ihm stand, in lieblicher Verwirrung, durch ¬ zuckte ihn ein toller Gedanke: könnte ich doch dies reizende Wesen in meine Arme schließen, um es nicht mehr von mir zu lassen. In einem wahnsinnigen Augenblick vergaß er alles um sich her, nur dies eine Paar süße dünkte Augen, diesen kleinen roten Mund sah er. Aber nur einen Augenblick, dann ermannte er sich. Lächelnd blickte er nieder auf sie: „So, gnädiges Fräulein, weil ich nun Sieger bin, habe ich wohl auch das Recht, Ihnen eine Strafe zu diktieren. Ich verurteile Sie dazu, bis wir oben auf dem Gipfel anlangen, an meiner Seite zu bleiben. Und ich möchte Ihnen raten," fuhr er» übermütig lachend, fort, indem er weiterging, „keinen Fluchtoer,uch zu machen, es würde Ihnen schlecht zu stehen kommen." Felizitas sah ihn scheu von der Seite an, das Gebieteris de in Wort und Haltung gefiel ihr. Sie gehorchte ihm und schritt an seiner Seite weiter. Hätte sie sehen können, mit welch haßerfülltem Blick die Augen des Grafen, der mit ihrem Vater den Schluß der Gesellschaft bildete, sie samt ihrem Begleiter, dem Seeoffizier, streiften, sie wäre nicht so glücklich gewesen. So stieg man höher und höher den schattigen Waldweg hin. Vornan Felizitas, deren frohes Lachen durch den stillen Wald tönte, und Alfred Orlano, der kaum die Augen ab wenden konnte von der anmutigen Mädchen gestalt an seiner Seite. In kurzer Entfernung folgte Ernst mit Elly von Harden und Marie von Andrion, und ganz zuletzt der General mit dem Grafen und Frau von Andrion mit dem Baron. Auch Herr von Brenken hatte mehr wie einmal unruhig, fast mißbilligend das schöne Paar, Alfred und Felizitas, ge streift; aber Felizitas war ja noch ein halbes Kind, sagte sich der General, und als er sah, daß die beiden sich nicht weiter entfernten, be ruhigte er sich wieder. Sticht so der Graf. Es wurmte ihn, an sehen zu müssen, wie dieser Fremde sich das Recht herausnahm, des Generals Tochter so zu beschlagnahmen, ein Recht, das seiner Mei nung nach ihm allein zukam. Er vezwang jedoch seinen Ingrimm und ließ mit keinem Worte laut werden, welch düstere Rachegeüanken ihn bestürmten, nur das unheimlich flackernde Leuchten seiner dunklen Augen verriet seine innere Bewegung. In sehr animierter Stimmung war man nach dreiviertelstündiger Wanderung auf der Höhs des Berges angelangt. Da ragte die gewaltige Ruine von Hoh-Barr empor vor den Augen der Wanderer. Lange standen sie und bewunderten die steil abfallenden, mächtigen Felsmaffen, die, dem nagenden Zerstörungswerke der Jahrhunderte Trotz bietend, sich erhoben, umrauscht von den Kronen der alten Waldbäume. Als man dem Denkmal aus alter Zeit genug Bewunderung gezollt, lagerte man sich in zwangloser Reihen folge auf Lem weichen Raten. Von dem in einem noch ziemlich gut erhaltenen Teile der Burg wohnenden Förster ließ man sich eine kleine Erfrischung bringen, die man in der würzigen Waldluft mit gutem Appetit ver zehrte. Nach ungefähr halbstündigem Aufenthalt brach man auf und nun ging es weiter, bergab nach Hager und wieder weiter nach außen kommenden Kulturgüter. Aber trotz dem spricht ihm Varenne, und das ist der Kernpunkt seiner Aussührungen, jede Origi nalität ab. Im Gegensatz dazu schätzt er, wie die meisten China-Kenner, von allen O ta'iaten den Chinesen am höchsten und hält ihn für am meisten entwicklungsfähig. Wenn auch das seelische Leben der Chinesen bis heute stillgestanden hat, seine philosophischen An schauungen ihm die Lebendigkeit und Frische seines Geistes geraubt haben und die starke Tradition ihn bis in die letzte Zeit hinein Neuerungen nicht geneigt machten, so bleibt es doch wahrscheinlich, daß man in China dereinst die geistige Vormacht und Erzieherin Ostasiens erblicken wird. Volks^i^f^aMickes. Weitere Beschränkungen in der Mehl- verweriung. Der Bundesrat hat eine Verord nung erlassen, welche die Verwendung von Mehl jeder Art zur gewerbsmäßigen Herstellung von Seife verbietet. Bisher war durch Verord nung des Bundesrats vom 22. Dezember 1914 nur die Verwendung von Kartoffelmehl und an deren Erzeugnissen aus der Kartoffel verboten. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß auch andere Mehlsorten, wie Reisstärkemehl, Maisstärkemehl, Mandiokamehl und Tapiokamehl zur Seifeniüllung verwendet werden. Im Interesse möglichster Erhaltung aller der menschlichen Ernährung dienenden Stoffe erschien es dader erforderlich, die Verwendung jeder Art Mehl bei der Seifen fabrikation zu unterbinden. Der wissentliche Ver kauf von verbotswidrig hergestellter Seife ist gleichfalls unter Strass gestellt. Der Verkauf von Seife, die vor Erlaß des Verbots gefüllt war, ist frei. Eiu Wort Hindenburgs. Einer unserer erfolgreichsten Herrenreiter, Ler sich im Westen wie im Osten hervorragend ausgezeichnet hat und bereits vor Monaten das Eiserne Kreuz erster Klaffe erhielt, wurde auf der Rückkehr vom Osten nach Berlin vom Feldmarschall im Großen Hauptquartier zur Tafel geladen. Bei der Taselunterhaltung erinnerte der Marschall seinen Gast daran, wie er als „Kommandierender" in Magdeburg ihm mehr als einmal die von ihm im Sattel errungenen Ehrenpreise überreicht habe. Auf die Frage des Äennreiters, ob er am 14. März in Strausberg werde reiten können, sann Hin denburg einen Augenblick nach und erwiderte dann, daß er bis dahin wohl noch nicht ganz fertig sein würde: Urlaub zum Rennen würde er ihm aber auf alle Fälle erteilen. Ein allrömischer Friedhof. Bei Bahn arbeiten iür die Kleinbahn Saarbrücken- Ensheim hat man jetzt dicht an der Saar Reste eines römischen llrnenfriedhofes gesunken. Bei Nachgrabungen stieß man auf Urnen, Tonkrüge, einfache Schalen, bronzene Armringe, zwei Großerze von den Kailern Titus und Domitian. Hier im Zuge einer uralten, von Metz nach Main, über die Saar führenden Handels straße hatte man schon früher Reste einer an sehnlichen römischen Ansiedlung gefunden, die wahrscheinlich bei einem Einfall der Ale mannen im Anfang des fünften Jahrhunderts zerstört wurde. Eine französische Empfehlung. Die .Münchener Neuesten Nachrichten' machen darauf aufmerksam, daß bereits einmal im Lause der Geschichte die Anwendung der Unterseebootswaffe gegen England und zwar — o Tücke Les Schicksals! — gerade von französischer Seite emp ohlen worden ist. An- läflich der Versuche, die Fulton mit seinem Unterwasserboote „Nautilus" unternahm, schrieb der tranzösische Admiral Latouche- Trömlle am S. September 1801 an den Ma rineminister Pelley de P-öville, der Bedenken wegen der Anwendung dieses Kriegswerk zeuges hatte: „Gegen einen Feind, der nur auf Knechtung der französischen Nation sinnt, ist jedes Mittel erlaubt!" 6oläene (ttorte. Der Ernst, der heilige, macht allein das Leben zur Ewigleit. Goethe. Das wahre Rechte ist nur Saat der Zu« Haberacker. Hier im Forsthaus wurde Halt gemacht. Es war gerade vier Uhr. In der kühlen lauschigen Weinlaube, von der man einen herrlichen Ausblick hatte auf die bas Forsthaus überragende Ruine Ochsen« stein, machten es sich die müden aber nichts destoweniger vergnügten Ausflügler bequein. Diesmal hatte es Gral Felsen einzurichtcn gewußt, daß er feinen Platz neben Felizitas erhielt. Er konnte es freilich nicht hindern, daß der Seeoffizier sich an die andere Seite setzte und die Aufmerksamkeit des jungen Mädchens häufig in Anspruch nahm. Aber des Grafen Gemüt hatte sich allmählich wieder beruhigt. Wie konnte er nur überhaupt auf den Gedanken kommen, daß Alfred Orlano es wagen würde, mit ihm in die Schranken zu treten! Lächerlich! Sein Name, die Sympathie des Generals, die er in hohem Maße besaß, fielen ja unendlich schwer in die Wagschals, viel schwerer als die männliche Schönheit, das ritterliche Wesen des „Bürger lichen". — Man brauchte nicht lange zu warten, dann stand Ler duftende Kaffee in großen weißen Tassen auf dem sauber gedeckten Tisch. Nun trat die freundliche Försterin hinzu und brachte eine Schüssel voll frisch gebackener Waffeln, die von den vornehmen Güten mit Jubel begrüßt wurden. Voll Freude stand die gute Frau und lah, wie die Gäste sich das wohl gelungene Geoäck munden ließen. Dann eilte sie geschäftig fort, um für neuen Vorrat zu sorgen. Ha» s (Fortsetzung folgte)
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