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dnsere IVakrungsmirtelverlorgung. Der Landwirtschaftsminister Frei herr v. Schorlemer-Lieser hat dem amerikanischen Pressevertreter Kurt v. Wiegand eine Unterredung ge währt, in der er ihn über unsere Nahrungsmitteloersorgung aufklärte. .Wenn England glaubt," so sagte der preuß. Landwirtschaftsminister, .daß das, was seine Waffen nicht zu erreichen vermögen, durch.Aushungerung" erzielt werden kann, nämlich Deutschland auf die Knie zu zwingen, so gibt es sich einer Täuschung hin. Deutsch land selbst kann genügend Nahrungsmittel für seine gesamte Bevölkerung herbeischaffen, ganz einerlei, wie lange der Krieg noch dauern möge, vorausgesetzt natürlich, daß wir uns Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit weiter an- gelegen sein lassen. Nein, Deutschland braucht nicht Hunger leiden — selbst nicht einmal halb kann es »ausgehungert" werden! Fürs erste Haden wir jetzt drei Millionen Seelen weniger zu speisen als in Friedens zeiten. Das sind nämlich die Ausländer, die Deutschland verlaffen haben, und insbesondere unsere Soldaten, die in Feindesland ihren Bestand an Nahrungsmitteln auffüllen. Da durch ersparen wir uns annähernd eine Million Tonnen Korn und zwei Millionen können Kartoffeln. Hinzu kommt noch die Sparsamkeit und Einschränkung, die im Volke schon des Krieges wegen allgemein geübt wird." Dann verwies Herr von Schorlemer auf die Statistiken, die das ihm unterstellte Mi nisterium sorgfältig ausgearbeitet hat. Danach kämen 15,760,000 Tonnen Korn zum Brot backen und 43,296,000 Tonnen Kartoffeln auf 60 Millionen Menschen im Jabre. »Unsere Ernte im Jahre 1913 hat außer der Aussaat folgende Erträge gezeitigt: 14 651000 Tonnen Korn und 48 662 000 Tonnen Kartoffeln. Wir hatten also noch 1 109 000 Tonnen Korn aus dem Ausland zu beschaffen und an Kartoffeln war sogar noch ein Über schuß von 5 366 000 Tonnen. Während wir 581921 Tonnen aussührten, konnten wir 2 007 610 Tonnen Weizen etnführen. Die Aus- suhr von Nahrungsmitteln ist jetzt aber unter sagt; und so wird der Uberschuß an Roggen und Kartoffeln lange vorhalten, um die Lücke, Lie zwischen Aussaat und Ernte gewöhnlich durch Einfuhr des Weizens gedeckt wird, zu schließen." Uber die Fleischsrage äußerte sich der Minister weniger zuversichtlich. Von den 116 Pfund für den Kopf der Bevölkerung wären nur 108 Pfund in Deutschland selbst zu haben. Deswegen brauche aber keinerlei Be sorgnis zu entstehen. .Denn," so fügte er hinzu, »unser Vieh bestand zeigt erfreuliche Zahlen. Die Eier mögen vielleicht zum Luxus gehören. Wir werden uns damit abfinden muffen," so meinte er, »etwa 166 286 Tonnen Eier, die wir im Jahre 1913 einführten, weniger zu haben, und für Kakao, Tee und Kaffee müssen wir Ersatz mittel schaffen. Zucker können wir aber mehr produzieren, als wir brauchen. Mit dem Vorrat an Wolle und Rohgummi werden wir hauszuhalten wissen." V olksnirtscbaMckes. Zur Versorgung der Kricgsinvaliden. Der Versorgung der Kriegsinvaliden hat sich die bayrische Heeresverwaltung mit dankenswertem Verständnis angenommen, indem sie, wie halb amtlich mitgeteilt wird, wegen der vielfach unzu reichenden gesetzlichen Renlenversorgung die Für sorge für die Erwerbsfähigkeit der Invaliden und für ihre Erwerbsbeschaffung ins Auge faßt, um die verwundeten Krieger ihrer Heimat und unserem wirtschaftlichen Leben möglichst zu erhalten. Die Heeresverwaltung hat Vorsorge getroffen, daß die Lazarettbehandlung möglichst auch auf Wiedererlangung der Erwerbstätigkeit erstreckt wird. Die Vorarbeiten über die weitere Für sorge, namentlich sür bas Anlernen und Umlernen im alten oder zum neuen Berufe, sür die ent sprechende Berufsberatung und Arbeitsbeschaffung, sind im Staotsministerium des Innern in die Wege geleitet und werden demnächst unter Zu sammenfassung der beteiligten Kreise zu Ende ge führt werden. Forftlandereten zum Kartoffelanbau. Zur Vermehrung der landwirtschaftlichen Erzeugung, namentlich der Kartoffeln, wies die preußische Staatsregierung sämtliche Forstoerwaltungen an, ohne Rücksicht auf forstwirtschaftliche Erwägungen, alle irgend geeignete freiliegenden Flächen zur unentgeltlichen Nutzung auf ein bis drei Jahre abzugeben. Bedingung ist dabei, daß die erste Ernte 1915 erfolgt. Die weimarische Regierung ordnete bereits Ähnliches an. Von stab «M fern. Ehrung zweier Kaiser durch den Noten Halbmond. Der Zentralrat des Roten Halbmondes hat beschlossen, der demnächst stattstnvenden Generalversammlung vorzu Lazarettinsaffen ist dem Lazarett jetzt im Auf trage der Kronprinzessin ein solches Musik instrument überwiesen worden. Verbot der Bockbierfeste. Dem Ver nehmen nach werden sich eine ganze Anzahl von Städten dem Vorgehen Leipzigs an schließen, wo der Rat bekanntgegeben hat, daß die Abhaltung von Bockbierfesten in diesem Jahre nicht gestattet ist, da solche Ver anstaltungen mit dem Ernste der Zeit nicht im Einklang ständen. Folgenschwere Explosion eines Gaso meters. In den Wasserstoff-Sauerstoff-Werken in Schwarzenberg erfolgte unter donnerähn lichem Getöse eine Explosion des Gasometers. Von drei mit dem Füllen von Sauerstoff Oas Kampfgebiet in Kuslileb-Polen. Zum Verständnis der letzten Kämpfe im Osten muß heroorgehoben werden, daß in Ostpreußen unsere Stellungen immer noch weiter östlich liegen als unsere Frontlinie im Weichselbogen. Dies erklärt sich aus dem Vorbringen der Pro vinz Ostpreußen in russisches Gebiet. Eine Linie von Mlawa über Plock, entlang der östlich von Jlow mündenden Bzura und deren Nebenfluß Rawka und westlich der Piliza, dann im Süden an der Nida entlang bis zur Weichsel oorgebogen, gibt im allgemeinen die Richtung unserer Linie in Polen, innerhalb des Weichselbogens, wieder, doch wir können annehmen, daß diese Linie sich östlich der Flüsse Bzura und Rawka bereits beträchtlich nach Osten vorgeschoben hat. schlagen, dem Deutschen Kaiser als Zeichen der Dankbarkeit für seine Spende von 40 000 Mark die goldene Medaille zu verleihen: ge mäß einem bereits früher gefaßten Beschlusse wird derselben Generalversammlung die Ver leihung der goldenen Medaille an Kaiser Franz Joseph vorgeschlagen werden. Tas Lazarettklavier der Kronprinzessin. Als die Kronprinzessin vor einiger Zeit das Reseroelazarett im Schützenhause zu Bernau besuchte, vermißte sie daselbst zur Unterhaltung Ler Verwundeten ein Klavier und versprach, ein solches zu stiften. Zur großen Freude der flaschen beschäftigten Arbeitern wurden zwei in Stücke gerissen. Sämtliche Fensterscheiben in der Nachbarschaft wurden zertrümmert. Der Mörder JaurHs' geisteskrank. Die mit der Untersuchung des Geisteszustandes des Mörders des bekannten französischen Sozialistenführers Jaurös, Vtlvins, beauf tragten Arzte sind zu dem Schluffe gekommen, daß der Angeklagte geistige Fehler aufweist. Der Untersuchungsrichter wird die Unter suchung sortietzen. jedoch wird sich nach dieser Feststellung der Arzte wohl kaum noch eine besondere Aufklärung des Mordes ergeben. Eine holländische Marineschaluppe auf geflogen. Auf der Schelde auf der Höhe von Nieuwesluis fuhr eine Motorschaluppe der niederländischen Marine gegen eine Mine. Die Mine explodierte, und die Schaluppe mit fünf Mann Besatzung, darunter ein Offizier, wurde durch das Geschoß wett weggeschleudert. Von den fünf Opfern dieser Katastrophe wurden später nur einzelne Körperteile ge funden. Dynamitexvlosion in einem norwegi sche» Bergwerk. Bei den Gruben in Kirkenaes sind etwa 2000 Kilogramm Dynamit explodiert. Sechs bis sieben dort beschäftigte Arbeiter wurden dabei getütet. Grotzfcuer in einer Petersburger Gummifabrik. In der Gummtfabrik van Treugotnik entstand ein Großseuer, das Riesen schaden anrichtete. Infolge einer Explosion gab es mehrere Opfer an Toten und Ver wundeten. Hinterbliebenen - Versorgung. Ansprüche der Veteranenwitwen. Die Ansprüche der Witwen von Kriegsteil nehmern vom Feldwebel abwärts lassen sich un gefähr in folgende drei Klassen teilen: Erste Klasse, wenn die allgemeine Ver sorgung den Witwen zusteht. Witwen, deren Männer im Kriege geblieben oder an einer Krieosoerwundung gestorben sind, erhalten jährlich 300 Mk. Witwengeld; außerdem erhält die Feld- webelswilwe 300 Mk. Kriegsversorgung, also zu sammen 600 Mk. im Jahr, die Sergeanten- und Untsrofstzierswitwe 200 Mk. Kriegsversorgung, also 500 Mk. im Jahr, die Witwe des Gemeinen 100 Mk. Kriegsoeriorgung, also 400 Mk. im Jahr. Zu diesen Bezügen sind auch berechtigt diejenigen Kriegsinoaltdenwitwen, deren Männer durch den Krieg eine Kriegsdienstbeschädigung erlitten haben und an deren Folgen gestorben sind (Brüche, Verschlag, Pserdeschlag üsw.). Der Tod muß aber vor Ablauf von 10 Jahren nach dem Frie densschluß eingetreten sein. Nachweis tunlichst durch ärztliches Zeugnis. Zweite Klaise. Den nicht nach vor stehenden Vorschriften versorgungsberechtigten Kriegsinvalidenwitwen von soichen Kriegsteil nehmern, die infolge einer durch den Krieg er littenen Dienstbekchädigung pensions- und renten berechtigt geworden sind oder geworden sein würden, falls sie am Todestage aus dem aktiven Dienste in den Ruhestand versetzt worden wären, können Witwenbeihilfen in der Höhe gewährt werden, daß das Jahresgesamteinkommen von 600 M. erreicht wird bei der Witwe des Feld webels, 500 M. bei der Witwe des Sergeanten und Unteroffiziers und 400 M. bei der Witwe des Gefreiten und Gemeinen. Nachweis tunlichst durch ärztliches Zeugnis. - Dritte Klatse. Witwen von solchen Kriegsteilnehmern, bei denen eine Dienstbeschädi gung im Militärpaß vermerkt ist oder nicht, jedoch die Kriegsinoalidität des Verstorbenen nicht sestgestellt worden ist, die auch keine Pension zu Lebzeiten bezogen haben, können eine Pension aus allerhöchstem Gnadenfonds bewilligt erhalten. Der Nachweis muß geführt werden durch ärzt liches Zeugnis, durch den Arzt ausgefettigt, der seligen Mann in der Todeskrankheit behandelt hat, und das bekundet, daß derselbe nach Gut achten des Arztes noch an der im Feldzuge er wirkten Krankyeit starb, also an den Folgen der Dienstbeschädigung. Keinen Anspruch auf Kriegswitwengeld hat die Witwe, wenn die Ehe bei den Teilnehmern und Kriegsinvaliden an den vor dem 1. April 1901 beendeten Feldzügen, erst nach dem Jahre 1900 geschloffen worden ist. Ein Gleiches trifft zu, wenn die Ehe erst nach dem FriedenSschluß, innerhalb drei Monaten vor dem Ableben des Ehegatten geschlossen worden und die Eheschließung zu dem Zweck nur erfolgt ist, der Witwe den Bezug des Kriegswitwengeldes usw. zu verschaffen. Das Recht auf den Bezug des Witwengeldes und der Kriegsoersorgung erlischt sür jede Berech tigte mit dem Ablaufen des Monats, in dem sie sich verheiratet oder stirbt. Ist eine Person, deren Hinterbliebenen auf Grund der Gesetze Witwen- und Waisengeld oder Kriegsversorgung zustehen würde oder bewilligt werden könnte, verschollen, so kann den Hinter bliebenen von der obersten Militäroerwaltungs- behörde des Kontingents das Witwen- und Waisengeld oder die Kriegsoersorgung auch schon vor der Todeserklärung gewährt werden, wenn das Ableben des Verschollenen mit hoher Wahrschein lichkeit anzunehmen ist. Auf allen Straßen herrschte ein lebhaftes Treiben. Von Kolmar her war eine starke Truppenabteilung im Anmarsch, die in Ge» meinschast mit den siegreichen Abteilungen, die die Grenzstadt befreit hatten, jetzt auf Mül- Hausen marschieren sollten. Eine Viertelstunde spater war bereits die Straße nach Mülhausen von einem einzigen endlosen Heerhaufen besetzt, der sich einer grauen Schlange gleich gen Mülhausen be wegte. 11. General Eurö war auf die Kunde von der Besetzung der Grenzgarnison durch die deut schen Truppen von Belfort her in einem Ge waltmärsche nach Epignan aufgebrochen, hatte dort zwei Kaoalleriedivisionen an sich gezogen und war dann hart an der Schweizer Grenze entlang nach Mülhausen gezogen. Von dort aus hofften die Franzosen nicht nur das auf« gegebene Gebiet wieder in Besitz nehmen zu können, sondern auch die geplante Eroberung des ganzen Elsaß durchzuführen. Freilick, eine Hoffnung hatten sie bereits be graben. Die Bevölkerung, die zwar hier und da in gedankenloser Äewunderung alles Fremden den Franzosen bet ihrem Einzug zu- gesubelt hatte, war für den Gedanken einer Maffenerhebung gegen die deutsche Herrschaft nicht zu haben. Es hatte sich denn doch be reits in den ersten Tagen der Franzosenherr schaft gezeigt, daß die Machthaber am Seine strande, die so ost über das Loch in den Vogesen allerlei Versprechungen und Ver lockungen durch ihre Agenten gemacht hatten, nicht gewillt waren, auch nur einen Teil ihrer Versprechungen einzulösen. Wohl hatten sie französische Verordnungen über den Schulunterricht erlassen und einen ganzen Berg von französischen Schulbüchern mitgebracht, wohl erklärten sie, da sie Herren des Telegraphennetzes und aller Nachrichten quellen waren, die Ruffen ständen vor Berlin, und in wenigen Tagen werde ganz Deutsch land im Besitz der glorreichen Verbündeten fein, aber es drang doch hier und da ein Wort der Wahrheit in die von aller Welt ab- geschnittene Stadt, und was man da, wenn auch nur gerüchtweise, hörte, klang nicht gerade so, als ob die Franzosen die Herrschaft hätten. So war bekannt geworden, daß der Versuch der Franzosen, in Elsaß - Lothringen eine Armee auszuheben, kläglich gescheitert war, denn nahezu hunderttausend Mann hatten sich unmittelbar nach der Mobilmachung freiwillig den deutschen Fahnen gestellt. Und die wenigen, die nachweislich Dienst in Frank reichs Armee genommen hatten, genoffen jetzt in der Stunde Ler Gefahr durchaus nicht das Ansehen ehrenwerter Männer. Ganz plötzlich hatte man auch hier entdeckt, daß es sich unter dem deutschen Adler hatte sehr gut leben lassen und daß die Freiheit, die immer wieder von den Aufwieglern als fran zösisches Staatsideal gepredigt worden war, in Wahrheit doch eigentlich ziemlich schal und öde war. Gewiß, ein paar Französlinge, die den Eindringlingen zu schmeicheln wußten, waren schon in den ersten Tagen ausgezeich net und reich beschenkt worden. Aber das geschah doch auf Kosten ehrenwerter Männer, die nicht über Nacht ihre Gesinnung ändern und zur französischen Fahne schwüren wollten. Schlimmere Willkür konnte die Phantasie nicht erdenken, als sich die französischen Machthaber in Mülhausen zuschulden kommen ließen. Es war daher kein Wunder, wenn die Stimmung bald sehr gedrückt wurde, und daß man es mit heimlicher Genugtuung begrüßte, als das Gerücht die Stadt erreichte, die Deutschen seien im Anmarsch. Die Bürger waren von diesem Augenblick an in ihren Stuben nicht mehr sicher. Der französische Kommandant hatte sich ein paar schäbige Subjekte, wie sie ja in jedem Kreise von Menschen leider leben, ausgesucht, und wen sie bezeichneten, der war auf Gnade und Un gnade den Franzosen ausgeliefert. So war am vierten Tage des Einzuges der Franzosen der Laden des Goldschmieds Hanke ausge plündert worden, weil der aufrechte Mann sich geweigert hatte, den Franzosen anzugeben, wieviel Brieftauben er gehalten und in welcher Weise die Deutschen sie benutzt hatten. Hanke genoß in der ganzen Stadt das größte An sehen. Arm uno reich schätzte ihn, der für jeden Hilse wußte, wenn er in Bedrängnis war, und als man erfuhr, daß er verhaftet wordxn und sein Geschäft geplündert worden sei, ging ein Schrei der Entrüstung durch die Stadt. Die allgemeine Erregung stieg noch, als bekannt wurde, daß General Curö im An marsch sei und daß man Mülhausen zum Mittelpunkt der militärischen Operationen machen wolle. Der Kommandant halte an fangs erklärt, die französische Heeresleitung werde jede Schlacht in der Nähe von Mül- hauien vermeiden können, da ja genügend Truppenmassen bereits in der Nähe von Kolmar stünden. Dort bereitete man angeb lich eine Entscheidungsschlacht vor. Alle Ver sprechungen erwiesen sich a!s unwahr. Von vornherein hatte die französische Regierung es auf eine Brandschatzung im Elsaß für Len Fall abgesehen, daß ein Rückzug nötig werden sollte. So sah man also der weiteren Entwicklung der Dinge mit Bangen entgegen. * * * über der freundlichen Stadt blaute ein woikenioser Nachthimmel. Den ganzen Tag über hatte man den Kanonendonner von der Grenze gehört und war in Angst und Sorge gewesen. In Angst und Sorge hatte man sich auch niedergelegt, nachdem der Komman dant noch am Abend einen Erlaß veröffent licht hatte, daß um acht Uhr alle Lichter, gleichviel welcher Art, verlöscht werden sollten. Daß eine solche Anordnung nicht zur Beru higung der Gemüter beitragen tonnte, ist selbstverständlich. Wenige Minuten nach acht Uhr verbreitete sich ein tolles Gerücht in der Stadt. Vom Westen her nahte am abendlichen Himmel deutlich in weiter Ferne erkennbar ein Flug zeug. An der Stadtmauer richteten sich drohend die Maschinengewehre aus und auf dem Kirchturm, der friedlich seine schlanke Spitze in das Blau des Himmels schickte, wurden drei Schnellfeuergeschütze in Bereit schaft gesetzt. Mit brutaler Gewalt wurden die Menschen, die voller Neugier auf die Straßen eilten, um den kühnen Flieger zu sehen, in die Häuser verwiegen. »i» s* (Fortsetzung folgt.)