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Ottendorfer Zeitung Dn»ck mit Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Nummer f A Jahrgang Freitag, den f. Januar M5. Plauen i. V. Ein russischer Staats Abends 6 kssl flleds llvä fM. Abends 7 Kollekte ksstkof 6llM16kLä0kk fterijskfi 1915 Kirchennachrichten. Donnerstag, den 31. Dezember 1914. (Silfester.) Ottendors-Okrilla. Uhr Silfester-Gottesdienst. sür den Landeskirchenfonds. Medingen. Das neue, lange schon ersehnte Jahr, Das ihm das Leben soll versüßen. Das neue Jahr. Uns allen unbekannt. Mas wird es im Gefolge für uns haben? >> Mir reichen ihm vertrauensvoll die Hand, Wenn heute wir das alte Jahr begraben. j! Denn wer nur finster in die Zukunft schaut, Wen rastlos seine kleinen Sorgen quälen, Wer nicht auf Gott mehr und fich selbst vertraut, Darf auch aufs neue Jahr nicht zählen. Ihm wird das kleinste Kindernis zum Leid, : Ihmwird zurbitterenTualderAampf ums Leben, < Und überm rätselvollen Meer der Zeit Sieht er in harter Pein nur Unheil schweben. Doch wer sich tatenfroh sein Schicksal schuf, Wird auch mit Mut dem jungen Jahr begegnen, Aus seiner heitern Seele schallt der Ruf: „Was du auch bringst, ich will dich segnen I" Ich segne dich, machst du dem Ariege bald Gin Gude und läßt Friedensglocken klingen, Ich segne dich, wenn aus dem Herzen schallt Gin jauchzendffrohes Dank- und Jubelsingen N)ie ein Orkan wächst himmelan zum Thron Des höchsten heut der Millionen Flehen: „Laß, Herr, den Tapferen draußen bald zum Lohn Am himmelhoch die Friedenssonne stehenI" Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Mandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Anzrißekprett: Für dir kletnstaltt-r »»« deren Raum w pfg. — Im NeklmneNtl für die kleinspalttge Petit-Helle 25 Pf-. Antetgenannahme bi, Uhr mttto-o. Setlnze-edühr noch vereindar»^. konnte erhalten werden. Der Fnnkeuflug reichte kilometerweit. Bautzen. Der in der achten Stunde von Görlitz nach Dresden fahrende Personen- mz überfuhr beim Viadukt Niethen einen Soldaten. Der Bedauernswerte, der als Ver wundeter zurückgekommen war und jetzt wieder Dienst beim hiesigen Infanterieregiment versah war sofort tot, Niederplanitz. Zwei kleine Kinder fpeltm, von der Mutter in der Wohnung auf kurze Zeit allein gelassen, mit Streich hölzern. Das Kleid des einen Kindes fing Feuer und brannte ihm vom Leibe herunter. Das Kind wurde mit lebensgefährlichen Ver letzungen ins Kreiskrankenstift gebracht. Weißbach bei Zwickau. Die 11jährige Tochter des Restaurateurs Jähn schlich sich, während ihre ältere Schwester an einer Dreh» mangel mit elektrischen Antrieb beschäftigt war unbemerkt in den Manqelraum. Sie wurde von der Mangel an die Wand gedrückt, wobei ihr der Brustkorb eingedrückt wurde. Einige MivMm ipä'er war das Mädchen eine Leiche. Großdittmannsdorf. Abends 8 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds. Ottendors-Okrilla. Freitag, den 1. Januar 1915. Vorm. Hz 10 Uhr Predigt, oder Lese- gottcSdienst. Kollektcnvorsammlung für das Hohe Neujahr für die Hsidenmission. Medingen. Vorm, r/,9 Uhr Predigtgottesdienst. Großdittmannsdorf. Vorm. i/z11 Uhr Prediffgottesdiwst. 20m 6DkvSLOllSSt)SSlI Bezugspreis: vierteljährlich l.20 Mark fr» ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jAsrlich z Nk. Einzelne Nummer >o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte sür den Allgemeinen Kirchenfonds. Allen unseren werten Kunden, Freunden und Bekannten wünschen wir zum Jahreswechsel ein ÜM; unü MW« MM A NsämM Rsr7s?!s§s? R. Msk imä Rmü. Viel Glück unö SeSEn ZUM netten Jahve wünschen allen unseren lieben Gästen, Freunden und Bekannten SsM Meamgen. N Man. Zur ew'gen Ruhe der Vergangenheit Ist wiederum ein Jahr dahingegangen, Gin neues öffnet seine Pforten weit, Die wir betreten voller Glücksverlangen. Und was das alte Jahr uns nicht erfüllt, N)ir von dem neuen sehnsuchtsvoll erbitten, Daß es die Munden und die Lchmerzen stillt, Die wir in reichen Maß erlitten. Wenn Glockenklang unsheut'die Aundebringt: Vas alte Jahr ist wieder nun zu Gude; Sich himmelwärts die leise Hoffnung schwingt, Daß Gott nun endlich unser Schicksal wende. Da jauchzt, was eben noch so traurig war, Und jeder eilt, mit Freuden zu begrüßen starken Druck auszuüben, um die Kräfte des Gegners so anzuspannen, daß eine weitere Abgabe von Mannschaften an die Ostfront fernerhin unmöglich wird. Oertliches und Sächsisches. <vttendors.<vkriUa, 29. Dezember — Auf die am Neujahrstage im Gasthof zum Schwarzen Roß stattfindende Musik- Aufführung seien unsere Leser noch ganz besonders aufmerksam gemacht. Die Auf führung welche von einigen stellungslos gewordenen jungen Musikern von hier und Umgegend veranstaltet wird, soll dem hiesigen Publikum einige recht genußreiche Stunden bieten. Auch im Interesse des guten Zweckes der Veranstaltung wäre ein recht zahlreicher Besuch nur zu wünschen. — Der heutigen Nummer unserer Zeitung begt als Neujahrszabe für die geehrten Leser ein Wandkalender für das Jahr 1915 bei, der sicher allgemeinen Bei fall finden wird. Möge Jeder nur glück liche Tage darauf anzustreichen haben. — Die diesjährige Silfesterteier wird sich im Hinblick aus die ernste Kriegszeit in anderen Bahnen bewegen als vordem. Unsere Väter und Söhne und sonstige Anverwandte stehen im Felde im Schlachtengetümmel Auge um Auge dem Feinde gegenüber. Zu lärmender Fröhlichkeit uud Trinkgelagen lfi daher nicht die Zeit. Wir werden vielmehr beim Klangs der Silfesterglocken unserer ferner: Lieben gedenken, von Herzen dankbar sein für das bisher unter großen Opfern an Gut und Blut Errungene und mit froher Zuversicht — aufrecht und treu unserem Vaterlande — auf einen baldigen glorreichen Sieg hoffen Das wird die rechte Silfesterfeier jein. Pirna. Die 8 und 12 Jahre alten Knaben deS Bäckermeisters Wagner von hier fuhren auf der Rodelbahn dort an einer gefährlichen Kurve so unglücklich an einen Baum, daß der jüngere beide Beine brach, während der ältere außer einer Gehirn- erschütterung einen Nasenbeinbruch und einen Armbruch davonirug. Ein anderer, 13 Jahre alter Knabe zog sich an derselben Stelle eine schwere Verletzung des Ober- und Unterkiefers zu. Lößnitz i. E. Wegen Unterschlagung und Beseitigung von Feldpost- und Liebesgaben - sendungen wurde ein beim Postamt von hier ongestellter, 43 Jahre alter Postschaffner ver haftet. Die Tat ist um so verweriticher, da cer Dieb vermögend ist und nur aus Habmchi ^handelt har. Annaberg. Am Sonntag früh wurden in der Bahnhofstraße bei Spediteur Müller suich ein Schadenfeuer ein Stall und zwei kleine Gebäulichkeiten eingeäfchert. Ferner wurde um Montcg früh */z4 Uhr die Anna- berg-Buchholzer Pappenfadrik von Eli Uhlig ourch ein schweres Schadenfeuer heimgesucht. . , Der Brand erstreckte sich auf die ganze Fabrik- angehöriger, der aus dem Gefangenenlager ar,lüge, zwei große Fabrikgebäude wurden voll- Burgstädt entflohen war, wurde hier verhaftet ständig vernichtet, nur daß Wohngebäude und konnte dem Laaer wieder zugeführt werden. Neuestes vom Tage. Der deutsche Generalstab meldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Um das Gehöft St. Georges südöstlich Nieuport, welches wir vor einem über raschenden Angriff räumen mußten, wird noch gekämpft. Sturm und Wolkenbrüche richten in den beiderseitigen Stellungen in Flandern und in Nordsrankreich Schaden an. Der Tag verlief auf der übrigen Front im allgemeinen ruhig Oestlicher Kriegsschauplatz. In Ostpreußen wurde die russische Heeres kavallerie auf Pillkallen zurückgedrängt Ju Polen rechts der Weichsel ist die Lage unverändert. Auf dem westlichen Weichsel user wurde Offensive östlich des Bzura- Abschnittes fortgesetzt. Im übrigen dauern die Kämpje am und östlich des Rawka- Abschnittes sowie bei Jnowlodz und süd westlich fort. Nach auswärtigen Mit teilungen hat cs den Anschein, als ob Lowicz und Süerniewice nicht in nnserem Besitz wären. Diese Orte sind seit mehr als sechs Tagen von uns genommen. Sklerniewice liegt weit hinter unserer Front. Oberste Heeresleitung. Der Üsterr.-ungar. Generalstab meldet: Amtsich wird verlautbart- Die russische achte Armee, die vor etwa einer Woche die Offensive gegen untere übrr die Karpathen vorgerückten Kräfte ergriff, hat sich durch Ergänzung und frische Division derart verstärkt, daß es geboten schien, unsere Truppen auf die Paßhöhen und in den Raum von Gorliee zurückzunehmen. Die sonstige Lage im Norden in hierdurch nicht berührt. Auf dem Balkankriegsschauplatz entfalteten die Montenegriner eine lebhaftere aber erfolglose Tätigkeit. Bei Trebinje wurde ein schwacher Angriff auf unsere Vorfeldstellung mühelos abgewiesen und die feindliche Artillerie zum Schweigen gebracht. Gegen ein starkes Grenzfort der Krivosije hatten die montenegrinischen Geschütze naturgemäß nicht den geringsten Erfolg. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs von Hoefer, Feldmarschall- leutnant. Haag. Der in Nordfrankceich weilende Sonderberichterstatter des Reulerschen Bureaus meldet über der Verlauf des jüngsten französischen Gesamtangriffes folgendes : Das alle Versuch', die deutschen Linien zu durchbrechen, ergaben, daß der Feind Überraschend stark bleibt, kann von derWeiterführung einer eigentlichen Offensive vorläufig nicht mehr gesprochen werden. Die Verbündeten beabsichtigen daher ihre Taktik zu ändern und auf allen Punkten her deutschen Front einen hinreichend