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tltung a linä Rnzeigeölutt ü- Dnack imö Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. verantwortlich für die Redaktion h. Rühl« in Groß-G-Ma. Nummer 5j Lonntag, den April sYsZ s2. Jahrgang Dresden - Königs- Ln^lisii spolren"; dort „parlierte er, letzteren hoben von den WilterUngs- cinflüssen namentlich im Winter derartig zu karpen, blos um sich zu üben. Messender bo^s" müssen sie heißen, die zu leiden, daß sie unter Umständen dann Tiergattung Aus. trieb Geschäftsgang: Bei allen Tiergaitungen langsam. 312 283 225 288 674 2260 69—97 78 -93 71-94 85-120 72-102 66—74 30-52 39-50 31-50 43-90 35—50 48-56 Anzri-enpretr: Für die kleinspaltig« Xorpu,-H«tl« »»er deren Raum m pfg. — Zm Reklam«ttil für die kleinspaltige Petit. Zeile rs pfg. Anzeigenannahme ti, ,r Uhr Beilagegebühr nach Vereinbarung Bezugspreis: vierteljährlich >,2o Mark frei ins ^aus. In der Geschäftsstelle abgcbolt viertel- jährlich i NN. Einzelne Nummer io Pfg. Erscheint am Dienstag. Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Glauchau. Bei dem am Himmelsahrts- tage abends 6 Uhr hier niedergegangenen Gewitter schlug der Blitz in das Wohnhaus des Gutsbesitzers Zobelt in Langenchursdorf und äscherte das Gebäude nebst Stallung ein. Die Scheune konnte erhalten werden, dagegen sind sämtliche Futter- und Getreidevorräte mit verbrannt. Der Schaden ist durch Ver sicherung gedeckt. fLugau. Der Bergarbeiter Queck aus Hohndorf kam im „Bereinigtseldschacht" in Lugau mit der elektrischen Leitung in Be rührung und wurde sofort getötet. Der Ver unglückte war verheiratet und stand im 30. Lebensjahre. Plauen. Flüchtig geworden ist der aus Lodz in Rußland stammende Händler und „Stickercifabrikant" David Melock Segall, der bis vor einiger Zeit in Plauen seinen Auf enthalt hatte. Segall ist bekanntlich am 3. April vom dortigen Schöffengericht wegen Be trugs zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt morden, weil er einen Stickmaschinenbesitzer m Tanna um 852 Mk. geschädigt hatte. Um nun der Strafvollstreckung zu entgehen, hat er seinen Aufenthalt gewechselt. Schlachtviehmarkt zu Dresden am 2. Mai 1913. Ochsen Bullen Kalben und Kühe Kälber Schafe Schweine — Die unliebsamen Vorfälle in Nancy jaben rasche Sühne gefunden, und damit ist der deutschen Damenwelt ein Stein vom Her- zeu gefallen, denn nun können sie sich, un beschadet ihrem Patriotismus wieder in die graziösen Kostüme kleiden, deren Modelle ihnen Paris, die Herrscherin im Reiche der Mode, vorschreibt. Diese Kostüme sind übrigens nicht entfernt so teuer, als manche Dame denken mag. Im Gegenteil, ein solches pracht volles Kostüm kann man sich fast umsonst verschaffen, indem man sich die neueste Num mer des tonangebenden WeltmodenblattS „Große Mvdenwelt", mit Fächervignette, Ver lag John Henry Schwerin, Berlin W. 57, kommen läßt, aus der man sich die schönsten und chikesten Modengenrebilder aussucht, di« man sich mit Hilse der vorzüglichen Anleitung und des mustergültigen Schnittbogens selbst aufs billigste Herstellen kann. Abonnements auf „Große Modenu elt" mit Fächervignetle zu 1 Mk. vierteljährlich, wofür 6 Nummern geliefert werden, (frei ins Haus 15 Pfg. mehr!) nehmen sämtliche Buchhandlungen und Post- anstalten entgegen. Probenummern durch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 57. Marktpreis für 50 kx Lebend- Schlacht- Gewicht Ringkämpfe werden an den Anschlags- säulen gepriesen, ganz zu schweigen von den Rtesenbekanntmachungen des Zirkus. Bücher kaufe man im „American boolr störe", im „Kino" bewundere man amerikanische Heldenstückchen; die stammeu ja aus dem Lande der Freiheit. Besonders hübsch steht zum „8molrin§" die kurze Tabakspfeife, die gewaltige Mütze aus graugrünem Stoff, der flatternde Binde- schlips. Im öffentlichen Lokal sich rücksichts los Hinlümmeln, amerikanisch ausspucken, dann im Gespräch Deutschland herunter machen, das ist „Wild-West in Dresden!" Oder lieben Sie ein bißchen „Ln^Iisü"? Wer es noch nicht gut sprechen kann, der mache es wie jener junge Mann. Er ging in Geschäfte, wo am Fenster stand: Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, 3. Mai — Am gestrigen Tage sah es aus, als ob wir nun bald ben ersehnten Regen er- halten würden. Grau hatte sich der Him mel umzogen, und eine schwüle, drückende Temperatur machte sich anhaltend bemerk bar. ARr, so sehr man auch den Regen herbeisehnte, es regnete nicht, und das ganz vereinzelt einsetzende „luse Nieseln" hörte bald wieder auf. — Untersuchung der Blitzableiter. Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit haben sich auch schon Gewitlcrerscheinungen bemerkbar gemacht, als wollten sie daraus Hinweisen, daß die Besitzer von Blitz- ableiteranlagen denselben einige Auf merksamkeit zuwenden möchten. Die Mrchennachrichten. Sonntag den 4. Mai 1913. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: PredigtgotteLditnst Nachm. 2 Uhr Unterredung und Jugend- gottesdienst mit den Jünglingen der 3 letzten Jahrgänge. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von ß 1 dor Verordnung vom 9. Juli 1872, den Verkehr auf öffentlichen Wegen betr., mit Geldstrafe bis zu 30 Mark ev. mit Haft bestraft. Vttendorf-Moritzdorf, den 3. Mai 1913. Der Gemeindevorstand. Amtlicher Teil. Wegen Massenschüttung werden für die Zeit vom ir. bl; 16. Mai 4 Z für allen Fährverkehr gesperrt. 1. die Lomnitzerftcaße 2 die Radeburgerstratze 3. die Teichstratze. Der Verkehr wird zu 1.) über Seifersdorf, zu 2.) auf die brücker - Staatsstraße verwiesen. furt a. O kostenfrei die Nummer senden, in welcher der Betonbau beschrieben ist. i Dresden. Der vor etwa zehn Wochen in Lindau am Bodensee spurlos verschwundene Oberjustizrat Dr. Emil Körner aus Dresden ist am Freitagnachmittag in der Nähe von Lindau als Leiche aus dem Bodensee gelandet worden. Die näheren Umstände lassen daraus ' schließen, daß der Oberjustizrat in der Dunkel- ' heit einem Unglücksfalle zum Opfer gefallen ist. Der Sohn des Verstorbenen, Dr. med. > Körner, der sich gegenwärtig in Zürich auf hält, ist bereits nach Lindau abgereist, um die Ueberführung der Leiche feines Vaters nach Dresden in die Wege zu leiten. — Die Dresdener Ortskrankenkasse be absichtigt, ein eigenes Krankenhaus zu er richten. Man hofft dadurch einen größeren Einstuß auf die Behandlung der Kranken zu erlangen, was bei der bisherigen Benutzung der städtischen Krankenhäuser nicht möglich war. — Der wegen großer Unterschlagungen ve hastete 70 Jahre alte Eifel bahnsekreiär und Hauptkassierer Mascheck stand der Zahl stelle I der Hauplkasse der Kgl. Sächsischen Staatseiienbahnen vor und war feit über 37 Jahren bei der Hauplkasse tätig. Die Unter suchung hat bis jetzi ein Defizit von über 30 000 Mark ergeben, sie ist aber noch nicht abgeschlossen. Mascheck behauptet, daß sich der Fehlbetrag erst in den letzten Tagen seiner Kasseniührung herausgestellt habe, die amtlichen Stellen haben aber bereits nachgewiesen, daß sich die Unterschlagungen auf eine ganze Reihe von Jahren verteilen und zum Teil bis in die 80er Jahre zarückgehen. Mafcheck hat in den 37 Jahren seiner Amtstätigkeit niemals Anspruch auf Urlaub gemacht, obwohl er da zu berechtigt war; er wußte auch die Versuche seiner vorgesetzten Behörde, ihn msolge seines hohen Alters zwangsweise zu beurlauben, mit Geschick zu vereiteln. Wie groß die Summen gewesen sind, die durch Maschecks Hände gingen, geht daraus hervor, daß der Umsatz der Zahlstelle 1 der Hauplkasse im vorigen Jahre rund 27 Millionen Mark betragen hat. Die Entdeckung ist lediglich einem Zufall zu verdanken, d.nn bei den früher vorgenommenen Revisionen war es Mascheck stets gelungen, durch entsprechende Buchungen die fehlenden Lummen stets als vorhanden hinzustellen, Da Maschecks Lebensführung in keinem Gegen sätze zu seinen Einkünften stand, muß erst die Untersuchung Aufklärung darüber schaffen, wo die Gelder geblieben sind. Mügeln. Hier stürzte die 27 Jahre alte L-Hrerm Zimmermann aus Dresden, Tochter eines dortigen Professors, aus dem Wege von Burkhardswalde nach Schloß Wiesenstein so unglücklich mit dem Rade, daß sie einen Schädelbruch erlitt und bewußtlos liegen blieb. Bautzen. Zur Walpurgisseier, am Mitt woch abend, flammten diesmal ganz besonders viele Hexenseuer auf. Gegen hundert Feuer, die mit brennenden Besen umkreist werden, waren rund um Bautzen zu sehen. Auch vom alten Gölterberge Czorneboh grüßte ein mächtiges Feuer hernieder. Wurzen. Hier brannten im Dorfe Pau- sitz bei Wurzen 3 Güier nieder, Zwei Güter gehörten dem Gutsbesitzer Hammer und eins dem Gutsbesitzer Kern. — Das Feuer hatte ein 4 jähriges Kind durch Spielen mit Streich hölzern verursacht. Die Spritzen der Nachbar gemeinden waren zur Hilfeleistung herbei- geeilt. Wurzen. Am 26. April, nachts, unter nahmen der Metallarbeiter Dö,;e und der Former Laute, hier, auf dsm Mühlgraben eine Kahnfahrt. Seil dieser Zeit wurden sie vermißt. Der Kahn wurde führerlos aufge- fundzn. Heute wurden nun auch die Leichen der beiden genannten Personen aus dem Mühlgraben geborgen. Offenbar sind Laute und Döge bei ihrer Nachtfahrt verunglückt. thie Aufgabe nicht mehr ganz erfüllen können. Es ist daher raisam, bei Beginn des Frühjahrs diese Anlagen einer Prüfung zn unterwerfen. Die oberirdischen Leitungen lassen sich durch genaue Be sichtigung leicht kontrollieren; jedoch der in der Erde befindliche Teil, die Hauptsache der ganzen Anlage, läßt sich nur auf elektrischem Wege untersuche«, wenn man Nicht gewillt ist, sie aufzugraben. Diese Untersuchungen lassen sich mit einem zu diesem Zwecke zusammengestellten Apparat system bewerkstelligen; mau ist damit im stande, die Größe des Uebergangs- Widerstandes genau zu bestimmen. — Verabre chen von Branntwein an Kinder. Nach einer für alle kreis- hauptmannschastlichen Bezirke gegebenen Anregung des König!. Ministeriums des Innern ist das Verabreichen von Brannt wein an Kinder bei Strafe verboten. Es soll damit eine Einschränkung des Alkohol- Mißbrauches durch Kind.r bezweckt werden. ES ist das Verabreichen von Branntwein an Kinder unter 14 Jahren insbesondere auch dann verboten, wenn sie den Brannt wein für andere holen sollen. 8LL. Wider das Amerikanertum und die Engländerei. „Wild-West in Dresden!" Alles strömt zum großen Schaustück, sieht und hört Dinge, die hierzulande gottlob fremd sind, aber dann spielen die Kinder Indianer, werfen sich Lassows um den Hals, gehen aufeinander leidenschaftlich los, bis cS die Eltern verbieten. Sie sehen zu spät ein, daß sie ihren Kindern einen schlechten Dienst geleistet mit dem Besuch des Schaustückes. — „Wild-West in Dresden!" Im Nachäffen des Auslandes waren die lieben Deutschen ja leider immer groß und das Ausland beurteilt sie dann als große Kinder. Man gehe durch tue Straßen; da ist ein „American Lar", wo ein guter Deutscher, der sich „^orm/" nennen muß, die „Drinks" bereitet. Das Sternenbanner leuchtet am Firmenschild und im Schaufenster, Rohe Faust- und eine Einladung zum „Uive o clock tea" überbringen. Wer den Sport liebt, lasse sich ein Verzeichnis geben; es ist alles zwar ,Macke in Oerman^". aber beileibe nicht deutsch bezeichnet. Auf dem Fußballplatz, beim Wettrudern, beim Pferderennen klingen englische Befehlsworte, sonst gilt es nicht. Die Männerkleidung kann noch so liederlich sitzen, wenns nur nach englischem Schnitt ist. Nur in einem von einer Engländerin geleiteten „Pensionat" sind die jungen Mädchen am besten auf gehoben. Englische Rücksichtslosigkeit — das ist vornehm. Die Engländer reden jetzt immer von einer deutschen „In vasion", nun, bei uns haben sie sie längst gemacht. Mitte vorigen Jahrhunderts er schien ein aufsehenerregendes Buch, betitelt „Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen". Der klagte übet die Klein staaterei und Zerrissenheit unseres Vater landes. Heute müßte er über Amerikaner- tum und Engländerei klagen, die sich bei uns so breit wachen. Wer ist Schuld daran? Wir Deutschen selber. Raffen wir uns endlich auf. Der Jahrhunderte alle Erbfehler muß endlich beseitigt werden. Vergiß nicht, daß du ein Deutscher bist. Kaufe nur in deutschen Geschäften, wo keine ausländischen Worte prangen, lies deutsche Bücher, treibe deutsche Spiele, vrlange deulfche Bedienung und Bildungs- Mittel und sprich deutsche Sprache ohne Fremdwörter. Wir llben in Deutschland und am deutschen Wesen soll die Welt genesen. M — BetonmNern als Grenzmauern empfiehlt der praktische Ratgeber. — Die Pfosten wcrden 2 — 3 Wochen vorher her gestellt, 20 mal 20 cm, die Zwiscyenfelder 5 mal 6 cm stark. — Die Mischung von Zement und Kies wird zu den Pfosten 1:5 genommen, zu den schwachen Zwischen wänden 1 : 4. Der Beron muß gut fest- gestampft werden. Wer sich hierfür interessiert, lasse sich vom praktischen Rat geber im Obst- und Gartenbau in Frank- Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel* „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode".