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Ottendorfer Zeitung : 12.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191503120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19150312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19150312
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-03
- Tag 1915-03-12
-
Monat
1915-03
-
Jahr
1915
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.03.1915
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Amerikas Galtung. In den Ver. Siaaten scheint sich unter dem Druck der Tatsachen, wie sie sich gemäß Deutschlands entgegenkommender Noie sowie Englands und Frankreichs herausfordernden .Vergeltungsmaßregeln" darstellen, ein Um» schwung der Austastung anzubahnen, der zu einer scharfen Stellungnahme gegen England und Frankreich zu führen geeignet wäre. Laut Meldung der.Nationaltidende' be richten die.Central News' aus Washington: Das Repräsentantenhaus hat ein Gesetz an genommen, das die Macht des Präsidenten erweitert, damit er Beeinträchtigungen der Neutralität verhindern könne. Danach kann er Zollbeamte anweisen, Schiffen, die in ame rikanischen Häfen laden, die Zollscheine vor- zuenthaiten, wenn er Grund hat, anzunehmen, daß die Schiffe Munition für kriegführende Mächte mitnehmen. Der Präsident kann ferner bei Ausstellung von Zollscheinen eine Kaution in Höhe des doppelten Wertes der Ladung oder des Schiffes verlangen und diese etnziehen. wenn dte Reeder oder Kapi täne irgend einen Verstoß gegen die Neutrali- tätsoorschrtsten begehen. Reeder und Kapi täne werden in solchem Falle außerdem strenge Gelängnisstrase erhallen. Das neue Gesetz gilt für die Per. Staaten und alle ihnen gehörigen Inseln. Der.Times' zufolge wird aus Washington amtlich mitgeteilt, das-, wenn die Dretverband- mächte nicht imstande und, eine reguläre Blockade Deutschlands zu unterhalten, die Ver. Staaten gegen die Verletzung alter Regeln des Seelrieges Einspruch erheben wüiden. Weiter wird bekannt gegeben, daß Präsident Wilson nicht geneigt sei, sich mit der neuen Theorie der sogenannten Blockade aus große Erlernung und mit der Auibringung neutraler Schiffe, die für neutrale Häfen be stimmt sind, aus den bloßen Verdacht hin. ein verstanden zu erklären. Plan scheint überzeugt zu sein, daß keine Mühe gespart werden wird, um dte Kriegführenden zu veranlassen, nach den Grundsätzen der Londoner und Pariser Deklaration zu handeln. Dieter Gedanke wird wahrscheinlich durch die deutsche Ant wort auf die amerikanische Note unterstützt werden. Es ist klar, daß die amerikanische Regie rung die öffentliche Meinung bei allen Schritten hinter sich haben wird. Die Äuße rungen aller Blätter, außer des .New Dort Herald', über die Erklärung Asquiths und mehr oder weniger ungünstig. Selbst ein dem Dreiveroano so ireundlich gesinntes Organ wie ,New Aork Times' erklärt, daß die Politik der Verbündeten nur gebilligt werden kann, wenn sie zu einer legitimen Blockade führt. Das Blatt meint, daß schon im Inter esse einer wirklicken Neutralität die amerita- ntscken Rechte geschützt weiden müßten. ,New Uork Sun' ipornt die Regierung an, gegen die Blockade, die keine Blockade sei, zu protestieren. Absicht Englands sei es, Vorteile aus der Blockade zu gewinnen, ohne sich den Anstrengungen und Gefahren der Blockade zu unterziehen. Die Idee bezwecke, alle neutralen Schiffe zu plündern und sie der Rechte des freien Meeres zu berauben. .World' sagt: „Die englische Regierung stellt das Gut dünken ihrer Beamten an die Stelle des Völkerrechts und gibt die Notwendigkeit als Rechtfertigung an." Andere amerikaniiche Blätter nehmen den gleichen Standpunkt ein. Die Regierung der Ver. Staaten wird nun. wie holländische Blätter mitteilen, dem nächst in England einen Protest gegen die englische Ankündigung überreichen. Wie ver lautet. wird in der Note unter anderem zum Ausdruck gebracht, daß das Vorgehen Eng lands genau so gut eine Verletzung der Pariser Konvention bedeute wie die Ver letzung der belgischen Neutralität durch Deutschland, für welch letztere England die Waffen ergriffen und womit es den Krieg gegen Deutschland gerechtfertigt habe. Ferner wird Amerika eine Liste derjenigen Waren auistellen, deren Bezug aus Deutschland es unbedingt benötige, wie auch Amerika die Unterbindung seiner Warenausfuhr nach Deutschland nicht zugeben könne. Man darf gespannt sein, ob Amerika seine Forderung so nachdrücklich stellen wird, daß man in Eng land zum Nachgeben gezwungen wird. Der Enkel -es Grasen Haudegg. 12s Erzählung von Marga Carlssen. (gortietzung.l Während die Exzellenz in den Mantel schlüpfte und dabei mit dem Grafen und Ernst sprach, legte Alfred dem jungen Mädchen den seidenen Schal um das schöne Haupt. Und als er dabei ihre Wange mit der Hand strebte, da war es ihm, als durchzuckte ihn ein elektrischer Schlag: seine Gefühle übermannten ihn: er beugte sich nieder und sah tief in die dunklen Augen, während es leise von seinen Lippen tönte: „Felizitas." Ein Zittern überlief sie. Vor der Glut seines Blickes schloß sie dis Augen. Aber schon hatte er sich wieder gefaßt. Süßes, unschul diges Kind, wie sie erbebte, als er nur ihren Namen nannte! Wie wird es sein, wenn ich ihr erst sage, was ich für sie fühle! Während er solches dachte, nahm er den Abendmantel des jungen Mädchens und legte ihn sorglich um ihre Schultern. Felizitas hatte ihre augenblickliche Schwache jetzt auch überwunden, nur das Zittern ihrer Hände, als sie den Mantel zuknöpfte, verriet, daß ihre Ruhe erschüttert war. Und als die beiden jetzt zu den andern traten, warf Alfred einen prüfenden Blick auf die Gesichter der drei Herren und bemerkte zu seiner Äefriedi- gung, daß der kleine Zwischenfall unbeobachtet geblieben war. Der Wagen fuhr vor. Man stieg die Treppen hinunter, der Diener öffnete die Haustür, noch ein Händedruck, und einige Augenblicke später rollte der Wagen davon. Ernst ergriff den Arm seines Freundes; beide folgten lang Es wird alles davon abhängen, mit welcher Energie die Ver. Staaten ihre Forderung ver treten. verschiedene ttriegsnachrichten. Von der mil.Zensurbehörde zugelostene Nachrichten. SOOS Wagen als Beute der Winter schlacht in Masuren. Wie die .Holzwelt' erfährt, sind bisher aus der Beute der Winterschlacht in Masuren etwa 2000 Wagen derverschiedensten Art abtransportiert worden. Sie wurden nach Thorn, Frankfurt a. O., Polen und Berlin gebracht. Den Wert der erbeuteten Kriegsfahrzeuge schätzt man auf mehrere Millionen Mark, ein größerer Teil von ihnen ist bereits den Kriegsschauplätzen wieder zu geführt worden, vorwiegend tm Osten. In der Hauptsache handelt es sich um Train wagen und Fuhrwerke fürArtillerie- munitton, Lie aus Eichen- und Eschenholz erbaut sind. Die Wagen sind zum größten Teil sehr gut gearbeitet, die Räder meist aus sünszölligem Holz hergestellt. Stark vertreten sind zweirädrige Solzkarren mit außergewöhn lich hohen Rädern, die auf den aufgeweichten Wegen in Rußland gute Dienste leisten. Soweit die Fahrzeuge beschädigt sind, werden sie in den Reparaturwerkstätten wiederher gestellt: in den meisten Fällen ist jedoch nur eine Ausbefferung der Speichen nötig. * Lebensmittelnot in Rußland. In verschiedenen russischen Gemeinden haben die Behörden die Regierung ersucht, schnellstens alle Lebensmittel zu beschlag nahmen, um auf dieie Weise die Versorgung der Armee sicher zu stellen. In Moskau und anderen Städten herrscht außerordentliche Teuerung. * Wieder ein Ncntralitätsbrnch Englands. Die .Hamburger Nachrichten' melden aus Stockholm: Eine überaus schwere Kränkung der schwedi schen Neutralität durch England wird aus Karls krona gemeldet - Kapitän Nilsson,. der einen schwedischen Frachtdampfer von Spa nien nach Kailskrona führte, wurde beiDooer angehaiten. Eine Anzahl englischer Soldaten stieg an Bord, und ihr Befehlshaber erklärte dem Kapitän: „Ich habe Befehl, auf dem neutralen Dampfer eine Strecke weit mitzufahren, damit meine Leute auf etwa sich zeigende deutsche Unterseeboote schießen können." Obwohl der Kapitän förmlichen Protest einlegte und den Engländern in scharfen Worten das im höchsten Grade Schimpf liche und Ehrlose ihrer Handlungsweise vorwarf, blieb die aufgezwungene englische Besatzung an Bord. Selbst die Vor haltung des schwedischen Kapitäns, daß deutsche Unterseeboote eine Beschießung selbstredend be antworten würden, und al o die englischen Sol daten den Kapitän und die gesamte schwedische Besatzung größter Lebensgefahr aussetzten, machte auf Lie Engländer nicht den geringsten Eindruck. — Die Aussagen des Kapitäns machen in Schweden sehr tiefen Eindruck. In politischen Kreisen wird oersichert, baß eine genaue Unter suchung des Zwischenfalles angeördnet werden würde. * Ter Kampf um die Dardanellen. Soweit sich übersehen läßt, haben die Engländer mit ihrem Vorstoß gegen die Dar danellen bisher keinen besonderen Erfolg er zielt. Wie sich die weitere Entwicklung der Dinge gestaltet, wird davon abhängen, ob es den Engländern gelingt, eine genügend starke Truppenmacht auf dem kleinasiattichen User zu landen. Immerhin wird auch dann noch der Erfolg ungewiß sein, weil oie Landungs truppen siegreich lein müßten. Das aber er scheint fraglich, wenn man bedenkt, daß die Türkei doch ganz selbstverständlich für diesen Fall besondere militärische Vorkehrungen ge troffen hat. Die Auffassung der Lage in Kon stantinopel. Die Annahme, daß Admiral Limpus, der ehemalige Chef der englischen Marinemission in Konstantinopel, die Operation in den Dardanellen leitet, wird, nach einer Meldung der,B. N. N.' aus Konstantinopel, auf ihren Gang ohne Einfluß erachtet, da nach der Entfernung Limpus dieVerteidigunasmaßregeln durchweg geändert wurden. Dte Überzeugung, dast die feindlicke Flotte keineswegs zu großen Verlusten und Anstrengungen in den Darda nellen geneigt sei, wurde durch das schnelle Zurückweichen nach den iürlischen Treffern bei der letzten Besckießuno bestgrE. Politische Kunstbau. Deutschland. * Zwischen den politischen Parteien in Bayern ist dem .Berl. Tagebl.' zufolge ein neuerliches Abkommen dahin getroffen worden, daß für die Dauer des Krieges für sich erledigende Landtagsmandate der sogenannte Burgfriede weiter ge wahrt werden soll, das heißt. Laß die Man date immer derjenigen Partei überlassen bleiben, die sie bereits innegehabt hat. Es werden also Gegenkandidaten von den übrigen Parteien nicht ausgestellt werden. Bringt das Go!- ZurKeichsbank! England. "Das Londoner Handelsamt hat in vier Fällen die Erlaubnis erteilt, Waren, die in England nicht zu haben lind, aus Deutschland einzusühren. "Der Parlamentskorrespondent der.Times' teilt mit: Es drohen Schwierigkeiten im Kohlenbergbau. Der Bergarbeiter- verband von Großbritannien hat au den 17. März eine Nationw Konferenz nach London berufen. Die Vertrauensmänner der Berg leute sammeln ietzt Informationen über die Ansichten der Mitglieder, ob eine sofortige Aktion für eine beträchtliche Lohnerhöhung angenchts der hohen Kohlenpreise erwünscht erscheine oder nicht. Die Berichte der Ver trauensmänner sollen der Konferenz vorgslegt werden. Falls keine befriedigenden lokalen Abkommen erzielt werden, kann leicht ein sehr gefährlicher Zustand eintrsten. Spanien. * .Peilt Paristen meldet nach der .Nordd. Allgem. Ztg.' aus Madrid : Die Minister traten zu einer Besprechung zusammen, um darüber zu beraten, welche Maßnahmen an gesichts der in ganz Spanien geplanten Kundgebungen infolge der Lebsns- mittelkrjse ergriffen werden sollen. Die Munster ließen nach der Besprechung eine halbamtliche Note an die Presie gelangen, in der er lärt wird, daß die Getreiderelervey augenb ickitch dem Landesbedürfnis genügten. Außerdem seien von den Ver. Swatkn' und von Argentinien Angebote gemacht worden. . ! Ruhland. "Die Petersburger Presie' führt 'aus,''Läß Rußland jetzt, in der Dardanelltzn - frage seine Absichten klar ausgesprochen habe: ein Zurück gäbe es nicht wehr. Ruß land erwarte, daß Eng!and, wo unter Ler Bevölkerung noch ganz veraltete Anschauungen über die Dardanellen verbreitet seien, gleich- salls setneKarten au f d eck e n und klare, bindende Erklärungen abgeben werde. .. "Das Kopenhagener Blatt .Politiken' meldet aus Petersburg: Der bekannte ameri-, kanikche Finan >marrn William Morgan ist in Pelerburg eingetroffen, um mit den Kreisen einflußreicher Finanzmänner Rnb! aKdszu verhandeln. Balkanftaate». "Hinsichtlich der Vorgänge inGriechen- and hält man in Wien, wie der.Germania' gemeldet wird, für wahrscheinlich, daß die griechische Regierung militärische Verkehrungen beschließt, die zunächst eine bewaffnete Neutralität ergeben würden; ein offenes Abschwenken Griechenlands von der Neu tralität wird nicht für wahrscheinlich gehalten. * Der griechische Ministerpräsident Ven i - zelos hat in Ler Kammer erklärt, Laß das Kabinett zurücktrete, weil der König die Politik der Negierung nicht billige. Amerika. ",New Uork World' erfährt, Präsident Wilton habe vor einigen Tagen einen außerordentlich enve» oll mäch tig- ten nach Europa gesandt, um in den kriegführenden Ländern die Stimmung für eine Vermittlung Amerikas zu unter suchen, und zwar sei es der Oberst Hauffe, der bereits auf dem Wege nach London sei: dann werde er Paris, Petersburg. Berlin und Wien austuchen. Die amerikanischen diplomatiichen Kreise hoffen, Wilsons V-rwch werde dies mal günstiger als sein erster im August aus« lamen. Oie frage äer Teit. Was sollen wir zu essen geben? Welche Kost ist kriegsgemäß? Auf diese Laussrauen- srags ist manche sachkundige und beherzigens werte Antwort gegeben worden. Zum Bei spiel: von denjenigen Nahrungsmitteln, die im Kriege besonders knapp sind, soll be sonders sparsam gegessen werden, damit sie nicht vorzeitig zu Ende gehen; Mehl, Reis, Buchweizen, Hirse sollen möglich spät ge gessen werden, weil sie sich länger, halten ais zum Beispiel Kartoffeln, dte darum zuerst ge gessen werden sollen, wenn auch mit aller Sparsamkeit. Solche Ratschläge haben zum Zweck die richtige Einleitung der Vorräte. AVer noch wichtiger ist. die Vermehrung der Vorräte, dadurch, daß man zur menschlichen Ernährung heranzieht, was sonst verfüttert wurde. Durch die massenhafte Abschlachtung der Schweine wird jetzt viel Futter frei, außer Kartoffeln und Magermilch namentlich Rüben. Beionders die Kohlrüben (man nennt sie Steckrüben, Erdrüben, Wrucken) waren aber schon immer nicht nur Viehfutter, sonüern ein beliebtes und nahrhaites Gericht auch auf dem städtischen Mittags- und Abendtstch mit Kartoffeln oder Fleisch. zusammengekocht, auch nach Art der Teltower Rüben zu bereitet. Zum Futter, sind sie -eigentlich auch zu schade. Sie sollten jetzt im Kriege viel mehr gegessen werden.. Dafür können unsre Hausfrauen sorgen, aber auch die Lanü- wirte, wenn sie Lie Rüben auf.den Markt bringen. Was von diesen Rüben mehrmals sonst verzehrt wird, spart andere Nahrungs mittel und. Hilst uns im Nahrungskrieg, den England gegen uns süvrt. — Die „weißen Rüben" (Fülleirüben) kommen ja gewöhn ich nicht am den Marit, aber auch sie , können im Kriegsjahr ais billige, Nahrung aushel^n. Nahrungsmittel sollen jetztüberhaupt'.so wenig als möglich verfüttert werden. Alles Verjüttern von Nahrungsmitteln ist- eimVtt- lust ört »Nährwerten. Denn Las Tier gibt im Fleisch und Feit.nur MM. kleinen Teil Ler verfütterten Nährwerts MÜL-, Karmin Mr man zum Beispiel bei Är? jetzt ,iehr.'L^ - liebten Kapinchenmäs^ in Lek Kriegs erst so wenig als möglich Nahrungsmittel' ver fütterns auch nickt' in FvrM' -reiMiHeü MückeElüllen; M'ermran stönst^Lost kleinen' Fressern könnt., gaM tyMschqlen,. .Brotreiten.tzitz7ngch.,Ärw sinctz und fv weiter.'' Dcts'Wch »oll üMrhMll- jetzt möglichst wenig rncnfchliche 'NaMuNgS- tttitje! bekommen, buch Lie Tiere müssen M, so gut, wie der Mensch, mit. Kriegskost gnügen. Immer mug man. das groi-e Ziel vor Augen haken: unser Volk, must Lurst/ hatten dis. zur nächsten Ernie, utttz leder Mvßü, dazu MMrkenr wo er kann; der-Länd'wM seiner Wntfchaftr bie> Hausjm in- ihrem Haushalt, jeder Esser Lurch Verzicht',am Lfls. Entbehrliche. .......... Der hundertjährige Geburtstag Bis- mercks in den S t »len. Die Feier des hunoertjährigen Geburtstags Bismarcks hat Ler preußische Unterrichtsminister, zum Gegen stand eines besonderen, Erlasses gemacht. Der 1. April fällt in diesem Jahre in die Osters ferien. In den Schulen und Lehranstalten, Lie zum Bereich des Unterrichtsmmisters ge» hören, soll deshalb bereits lurz vor Beginn Ler Ferien in würdiger Weise Les Tages ge dacht werden. Der Minister überläßt es dem Ermessen der Anstaltsleiter,' die Gedenk eier klassenweise in einer Ler letzten Gesckichis- stunden oder gemeinsam für dte ganz? Schule unter Ausfall einer Unterrichtsstunde zu, ver anstalten. sam dem voraneilenden Grafen. „Weißt du auch," sagte Ernst halblaut, „daß der General noch nicht gegangen wäre, wenn Graf Felsen bei der Gesellschaft gewesen?" Alfred blickte seinen Begleiter einen Augen blick bestürzt an, dann meinte er langsam: „Du kannst recht haben." Ein Schatten glitt über das gebräunte Gesicht des Seemanns, als er über die Wahrheit dessen, was Ernst ihm gesagt, nachdachte. In diesem Augenblick rief Graf von Harden, der bereits oben war: „Kommen Sie, meine Herren, eben beginnt ein Tanz, unsere jungen Damen würden es kaum ver zeihen, wenn Sie säumig wären." Die beiden Freunde beschleunigten ihre Schritte. Für Alfred hatte das Fest seinen Reiz verloren: er empfand es angenehm, daß er nicht zu tanzen brauchte, da nach Felizitas' Weggang nur noch vier jüngere Damen da waren. Er lehnte träumerisch an einer Säule und hing seinen Gedanken nach, die sich alle auf seine Erlebnisse am verflossenen Abend be zogen. Was ihm aus den dunklen Augen entgegengeleuchtet, war das nicht Liebe, un bewußte Zuneigung? Aber aus ihrer Scheu ging hervor, daß sie noch zu unerfahren war, um dem Gefühl, das sie beseelte, den richtigen Namen zu geben. Gerade diese Unberührt heit. dieser reine Charakter, machten ihm das junge Mädchen um so begehrenswerter. Fester denn je stand sein Entschluß, Felizitas sein Herz zu offenbaren. Seine Gedanken weilten sür den Rest des Abends unablässig bei dem holden Wesen, das sein Herz im Sturm erobert hatte. Nur mit halber Aufmerksamkeit hörte er auf Las Geplauder der jungen Gräfin von Nolden, die sich die größte Mühe gab, den jungen Seemann zu fesseln. Ihre schwarzen Augen blitzten, so oft sie in sein schönes, männliches Antlitz blickte. Es war schade um das junge Mädchen; denn sie war hübsch und klug, hatte aber leider nicht den sanften Charakter und die Bescheidenheit ihrer Mutter geerbt, sondern trat in die Fußtavfen ihres Vaters, der als Don Juan bekannt war. Alfred Orlano hätte blind fein muffen, wenn er die Bemühungen der jungen Gräfin nicht gemerkt hätte. Er war unangenehm da von berührt; aber die Höflichkeit erheischt es, daß er nicht nur antwortete, sondern daß er sie auch zum Tanz aufforderte. Sie schien in des bald ermüdet zu fein; denn sie hielt be reits nach einigen Takten inne und Lat ihn, sie zu einem Ruhesitz zu führen. Sie wußte es einzurichten, daß er nicht mit ihr zu den übrigen zurückkehrte. sondern sie in das ent gegengesetzte Gemach brachte. Hier ließ sie sich aus einem der zwanglos umherstehenden Sessel nieder und lud mit einer anmutigen Bewegung der Hand Len Offizier zum Sitzen ein. . Ein anderer Mann wie Alfred Orlano hätte die Gelegenheit nicht vorübergchen lasten: ein pikantes Gesicht mit nacht- schwarzen. blitzenoen Augen, berauschender Blumenduft, ein lauschiges Gemach, — zum Hofmachen wie geschaffen, aber er dankte kühl und blieb ausrecht vor ihr stehen. Er sah ganz genau, auf was die Gräfin hinauswollte: er sollte sie bewundern, ihr seine Verehrung zu Füßen legen. Aber, ab gesehen davon, Laß sein Herz voll war von! einem anderen liebreizenden Wesen, das ihm, neben dieser Kokette noch unschuldiger'und lieblicher erschien: abgesehen davon, er hätck es nie über sich bringen können, einem Weibr fade Schmeicheleien zu lagen oder 7 gar -noch weiier.zu gehen. Eine Frau, die eilten Mann, geradezu herausforderte, war in seinen Augen etwas gar Verächtliches; Etwas von diesen:' Gefühl mußte wohl in dem Blick liegen, mit dem er auf die Gräfin niedersah; denn eine verräterische Röie übergoß ihr Gesicht. Ärgerlich sprang sie auf. So - so — ver-! nichtend hatte noch niemand sie angeschaut. Ein gezwungenes Lachen brach von Len schwellenden Lippen: „Warum schweigen Sie so beharrlich? Es sieht fast aus. als ob Sie eine Strafpredigt für mich in Bereit'chast^ hätten. Womit habe ich mir Ihre Ungnade zugezogen?" Spöttisch sah sie zu ihm auf. Alfred war peinlich- berührt von einem iolßen Be nehmen. Aber er wurde einer Antwort ent hoben. . ... „Bitte, führen Sie mich zur Gesellschaft zurück." Stumm und ernst verbeugte sich Alfred vor der Dame, bot ihr den. Arm und will-- fahrie ihrem Wunsche. Mit xinem herab lassenden Kopfnicken. entließ sie den jungen Mann, der sich den in einer Gruppe zummnnn- stehenden Herren zugesellte, um möglichst schnell den unangenehmen Eindruck der letzten Minuten zu vergössen. Ein heißes Sehnen nach dem süßen Gesichtchen. Felizitas' non Brenken erfaßte ihn. Es drängt ihn fort von Len Menschen, die nichts wußten von seines Herzens Lieb und Leid. Aber noch eine rolle
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