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o Bezugspreis: vierteljährlich 1,2a Mark frei ins Hans. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich 1 Mk. Einzelne Nummer >0 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. S UnterkmktmM- a unä Änzeigeölatt ÄnzriMprM ! Für die kleinspaitige Äorp«.zMe »K« deren Raum ro pfg. — Im RmamtM für die kleinspaltige Petit-Jeil« 25 Pf-. Anzeigenannahme bis,2 Uhr mittag». Beilagegebühr nach Vereinbarung. " ' ' '' "MU MA wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Vaudel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Daeck und Vertag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrill l. . Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-OkrBa. Nummer 79 Mittwoch, den P. Juli WZ s2. Jahrgang bedroht, trat Rückzug an. Gefahr, im geschnitten zu die serbische Armee den Die serbische Armee ist in unteren Morawatale ab werden. Neuestes vom Tage. — Die Bulgaren haben am Bregelnitza- flusse einen vollen Sieg erfochten. — Griechenland beruft bereits seine Landwehr ein. — In der Schlacht an der Bregalnitza wurden bei dem siegreichen Gegenangriff der bulgarischen Armee südlich von Des- liniei das dritte, vierte und elfte serbische Regiment vollständig aufgerieben. Bon 15 000 Mann der Timokdivision, welche den westlichen Flügel der Serben bildete, und die durch Einklemmung von den Bulgaren vollständig erdrückt wurde blieben nur 4 000 Mann am Leben. Von Westen und Osten her durch Umgehung Amtsgericht Wurzen abgeliesert. Jetzt hat die unnatürliche Mutter eingestanden, ihr Kind erwürgt und hierrauf im Ösen verbrannt zu haben. Mügeln (Bez. Leipzig). Der 5,47 Uhr nachm. von Wermsdorf in Altmügeln ein treffende Personenzug der Mügeln—Werms- dorfer Kleinbahn überfuhr am Sonntag ! zwischen Nebitzschen und Altmügeln das drei- ährige Töchterchen des Wirtschaflsbesitzers Schulze aus Altmügeln. Das Kind hatte ! auf dem Bahndamm gespielt, während die Mutter auf den angrenzenden Wiesen nach Zilzen suchte. Dem Kinde wurden Arme ind Beine glatt abgeschnitten uud der Kopf zermalmt. Der Tod trat sofort ein. Die Mutter erlitt infolge des Schreckes einen Schlaganfall. Sie schwebt in Lebensglfahr, während die Großmutter durch den Schreck einen Herzschlag erlitt und sofort toss war. Leipzig. Am Sonntagnachmittag wurde an der Markthalle, Ecke Brüder- und Kur prinzstraße, ein GaLkandelaber durch einen Kraftomnibus, der der elektrischen Straßenbahn ausweichen wollte, umgefahren. Verletzt wurde niemand. — Gestern vormittag gegen 11 Uhr hatte eine Angestellte der Tapisserieartikelfirma Richter L Ko. vom Postscheckamts den Be trag von 7600 Mark erhoben. Als sie sich an der Ecke der Grimmaischen und Ritter- 'traße befand, fuhr plötzlich in eiligem Tempo ein Radfahrer an ihr vorbei und entriß ihr die Mappe, in der sie das Geld trug. Der Räuber entkam unerkannt trotz der Hilferufe des Mädchens. — Einem Architekten aus Weißenfels wurde am Sonntag vormittag auf dem Wege vom Kristallpalast nach dem Hauptbahnhofe seine Brieftasche mit 12 000 Mk. gestohlen. Man nimmt an» daß es sich um dieselben Diebe handelt, die seinerzeit am Dresdner Haupt bahnhose die Brieflaschendiebstähle ausgeführt haben. Außerdem befand sich in der Brief tasche ein Scheckbuch der Deutschen Depositen- Bank mit Scheckformularen. Treuen. In der Nähe des Mahnbrücker Waldes bei Treuen, wo im April die 17 Jahre alte Aufpasserin Schüler einem Sittlichkeitsverbrechen zum Opfer gefallen ist, wurde am Freitag gegen Abend eine etwa 40 Jahre alte Frau angesallen. Der Wege lagerer, der ein Sittlichkeitsverbrechen be absichtigte, drohte der um Hilfe rufenden Frau mit Erstechen. Die Hilferufe der Bedrängten waren glücklicherweise gehört worden, und als sich Männer näherten, ergriff der Attentäter die Flucht und versteckte sich schließlich in einem Kornselde. Man fand ihn aber und brachte ihn gefesselt in das Amtsgericht zu Treuen. Man erkannte in ihm einen etwa 22 Jahre alten Arbeiter namens Vogel aus Mühlhausen. Zwickau. Eine starke Abwanderung von Bergleuten aus dem hiesigen Revier nach Westfalen und Holland ist imgange. Aus wärtige Agenten sind für diese Abwanderung tätig. Plauen i. V. Das 10. Vogtländische Sängerbundesfest wurde am Sonnabend mit einem Begrüßungsabend in der Festhalle er öffnet, der von etwa 6000 Sängern aus dem ganzen Vogtland besucht war. Großes Auf sehen erregte es, daß der bisherige Bundes liedermeister Königlicher Musikdirektor August Riedel sein Amt als Liedermeister einen Tag vor dem Feste offiziell niederlegte. Oberlehrer Dost, Kantor Hammerschmidt und Bürger- - schullehrer Paul Hertel sprangen für ihn ein. Das Konzert nahm einen wirkungsvollen Verlauf. — Vom Schwurgericht in Plauen wurde der 24 Jahre alte Zigarrenmacher Franz Walter Meinel aus Schöneck, der am 1, Juni ferne Geliebte, die 18 Jahrs alte Zigarren- > k macherin Elise Biedermann.LUs-t^Mm Standesamtsnachrichtett Monat Juni 1913. Geburten. Am 2. dem Maler G. M. F. K. Vuck eine Tochter, am 3. dem Maurer A. R. Mißbach eine Tochter, am 6. Juni dem Tischler F. O. Stölzer ein Sohn, am 12. dem Guts besitzer G. H. Mißbach eine Tochter, am 7. dem Köylereivesitzer K. H. Petzold ein Sohn, am 8. dem Maurer A. H. Boden eine Tochter, am 14. dem Kutscher O. R. ließling ein Sohn, am 16. dem Gutsbesitzer E. B. Schramm eine Tochter, am 18. dem Glasschmelzer W. P. Mertsch eine Tochter, am 18 dem Glasmacher P. A. Vieweg ein Sohn, am 20, dem Fabrikarbeiter H. R. Bader eine Tochter, am 19. dem Stellmacher E. R. Vetter ein Sohn, am 22. dem Maurer E. B. BiScop ein Sohn, am 29. dem Schmiede meister A. C. Zscheischler eine Tochter, am 28. dem Glasmacher E. H. Furchner ein Sohn, außerdem zwei uneheliche Geburten. Eheschließungen. Am 8. der Tischlermstr. O. K. Fiedler mit M. H. Barthel, am 14. Bauarbeiter M. R. Lohrmann mit M. L. Stölzer, am 28. Maurer F. M. Jehnichen mit A. M. Noack. Sterbefälle. Am 1. ein totgeborener Sohn des Maurers E. M. Stölzer, am 9. A. R. Bauer, Fabrik- arbciterssohn 1 Jahr 4 Mon. alt, am 14. M. Mißbach Gutsbesitzerstochter 2 Tage alt, am 14. F. H. Graie, Kutscher 45 Jahre 5 Mon. alt, am 15. A. E. Boden Maurers tochter 7 Tage alt, am 22. H. CH. Sprenger Bürochefstochter 1 Jahr 2 Mon. alt. OerMches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrtlla, 8. Juli Wz. — Gemeindesiegel sür Landgemeinden. Wie das sächsische Ministerium des Innern in einer Verordnung bekannt gibt, habe es die bei ihm bestehende Königl. Sächsische Stiftung für Familiensorschung beauftragt, Landgemeinden aus Antrag Entwürfe zu Gemeindesiegeln zum Preise von 5 bis 10 Mark anzuserliaen. Die Entwürfe zu Gemeindeslegeln im Vernehmen mit der Direktion des Hauptstaalsarchivs von einem geschulten Maler unter Aufsicht eines He- roldikers hergestellt und den Gemeinden unmittelbar von der Stiftung zugestellt. Danach habe die Gemeinde um die ministe rielle Genehmigung des Gemeindesiegels nachzusuchen. Die Gesuche um Anfertigung von Entwürfen sind an die Kgl. Sächs. Stillung sür Familienforschnng beim Mi nisterium des Innern zu richten. Lange brück. Da der Gemeindevorstand Höntzscd, dessen Amtszeit am 31. Dezember d. I. adläusi, eine Wiederwahl abgelehm hat, beschloß der Gememderat, ^diese Stelle sür einen Berufs-Gemeindevorstand mit 2500 Mk. Anfangegehall auszuschreiven. Dresden. In der Augen-Krankenabteilung deS Carolahaujes ist vor einiger Zeit, er möglicht durch die Stiftung einer ungenannten Gönnerin, die Ausstellung eines sogenannten Riesenmagnelen zur Entfernung von Esien- spliuern aus dem Augapfel erfolgt. Die Ab teilung ist damit in den Stand gesetzt, bei Eisenjplitterverletzungen des Auges jede nur mögliche Hilfe zu leisten. — Seitdem sich der Zirkus Sarrasani auf einer Gastreise durch Deutschland befindet, steht der mächtige Zirkusbau völlig verwaist. Der ursprüngliche Plun, ihn während der Abwesenheit des Zirkus anderen Zwecken dienstbar zu machen, hat sich nicht verwirk lichen lassen. Jetzt schreibt der Zirkus Sarrasani bei einer Erörterung dieser Frage einer hiesigen Zeitung: „Ich möchte betonen, daß das Endresultat der schlechten Rechnung Nicht meine Schuld ist . . . Ich habe davon prinzipiell adsihen muffen, das Haus (während der Aowejenheil des Zulus von Dresden) zu belegen, nachdem mir die dortigen Behörden Beschränkungen, insbesondere bezüglich der Restaurattonsbelriebe, auferlegt Haven, die eine Durchführung des Unternehmens in groß zügiger und großstädtischer Art und Weste nicht gestatten . . . Der Prophet gilt in feinem Vaterlands nichts." Angesichts der Tatsache, daß der Zirtus Sarrasani m av- sthbarer Zeit nicht nach Dresden zurückkehrt, Liebe erschossen hatte, zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Reisenummer hat der „Guckkasten seine neueste Nummer 27 genannt, und vom Reisen erzählt er, vom Reisen zu Wasser und zu Land. Er schildert die Vorbereitungen zur Fahrt und die Zwischenfälle auf ihr, Felix deutet die Psyche „des Menschen in der Reise zeit" und kommt da zu allerhand verblüffenden Ergebnissen. Ludwig Engel weiß überzeugend die Dramatik eines überfüllten Abteils zu entwickeln. Paul Schüler untersucht das dankbare Thema „Die Bauernspieler". Wilhelm C. Stuecklen lüstet das Inkognito reier Seefahrer und erzielt ganz merkwürdige Bloßstellungen. Die kleinen Geschichten des „Guckkastens" spielen dieses Mal in aller Welt, auf dem Drachenfels und zwischen Rontreux und Lausanne, im Brüsseler Nationalmuseum und auf dem grünen Rasen, n London und in München, im Trianon zu Versailles und vor dem Kolosseum in Rom. Glückliche Reise wünscht das ulkige Blatt von Erich Kux, der den ganzen Tohuwabohu vor der Abfahrt eines Feriensonderzuges schildert. Sämtliche Etappen einer Sommerreise aufs Land hält der sicher charakterisierende Stift von Ferdinand Bloos fest. Ernstere Bilder teuert H. Köcks, Berlin, „Aus dem Teuto- mrger Walde" und Rudolf Koch „Die Heim« ehr" bei. Das Titelblatt dieser Nummer stammt von Nisch-Willim und stellt eine Mönchguter Fischerin in guter Auffassung und künstlerisch reifer Behandlung dar. Diese Reisenummer des „Guckkastens" dürste manchen unserer Leser über tote Punkte auf seinen Fahrten hinwegtragen. Wir können ihre Lektüre nur empfehlen. ist wohl die Frage berechtigt: Was wird nun i aus dem großen Gebäude? i — In ihrer letzten Sitzung erklärten sich die Stadtverordneten mit den Beschlüssen des f Stadtrates zur Bereitstellung von 18 Millionen Mark zur Beseitigung des Mangels an i Kleinwohnungen einverstanden und beschlossen i die Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter ! ab 1. Juli 1913. Für die Ausstattung der j neuen Löwenopotheks am Altmarkte wurden anstatt der vorgeschlagenen 126 500 Mark nur 100 000 Mark bewilligt. Die Gesamt- l einrichtung der Apotheke in Holz soll allein 76000 Mark kosten. Die Apotheke, die damit die teuerste Apotheke Deutschlands wird, soll am 1. April 1914 gebrauchsfertig sein. Kötzschenbroda. Seit 3 bis 4 Jahren beunruhigte auf den Straßen hauptsächlich in der Gemeinde Niederlößnitz, aber auch in anderen Gemeinden, selbst bis in den Lößnitz- > grund hinein, ein unbekannter Mann die weibliche Bevölkerung. In der Regel in den zeitigen Morgenstunden wurden Frauen und Mädchen, die mit Frühstücksaustragen beschäftigt waren, Dienstmädchen, die frühzeitig Einkäufe besorgen mußten, von dem Unhold in der schamlosesten Weise belästigt, selbst tätliche Angriffe wurden in vielen Fällen anqczeigt. Am Freitag früh ist es gelungen, den Lüstling aus der Südstraße in Niederlößnitz zu ver haften. Die Person entpuppte sich als ein in Kötzschenbroda wohnhafter Markthelfer und Musiker. Nachdem ihm eine Anzahl Frauen und Mädchen gegenübergestellt worden waren, die in ihm sofort die Person wiedererkannten, räumte er fein fchamlofes Gebühren ein. Weesenstein. Sonntag vormittag wurde aus dem Wegübergange zwischen Weesenstein und Burkhardswalde-Moxen ein einspänniger Breitwagen von dem gegen ^10 Uhr von Mügeln bei Pirna nach Geisiug-Altenberg abgefahrenen Personenzuge überfahren. Der Geschirrsührer Hermann Richler aus Neu dörfel bei Glashütte erlitt eine Gehirn erschütterung und wurde bewußtlos nach seiner Wohnung gebracht. Der Mitinsasse Mückheim aus Dresden-Cotta wurde leicht verletzt. Pserd und Material blieben unbeschädigt. Schandau. Eine Abteilung Berliner Gemeindeschüler, die einen Ausflug in die Sächsische Schweiz unternommen hatte und am Eingang Les Zfcherregrundes bei Wehlen rastete, kletterte einen Felsabhang in die Höhe. Dabei stürzte rin 14 jähriger Schüler der 203. Geme «beschule, der Sohn eines Beamten der elektrischen Straßenbahn, so unglücklich, daß er das Genick brach. Radeberg. Dem Beispiele anderer Ge meinden folgend, beschloß der Stadtrat, den Zinsfuß für die Einlagen bei der hiesigen Sparkasse von 3 auf 3*/, °/o zu erhöhen. ^Frauenstein. Am 5. und 6. Juli tagte hier der 46. Sängertag des Sächsischen Elbgau- jängerbundes. Er wurde eröffnet am Sonn abend abend durch einen großen Festkommers. Waldheim. In der Sandgrube in Ziegra bei Waldheim verunglückten drei Knechte. Sie hatten Sand von unten ausgchöhlt, als die schweren Massen plötzlich auf die jungen Leute fielen. Sie wurden alle drei schwer verletzt. Grimma. Eine auf dem Rittergut Pausitz dienende 23 Jahre alte unverheiratete polnische Arbeiterin war am 19. Mai durch die Hebamme von einem Kinde weiblichen Geschlechts entbunden worden. Als die Hebamme am nächsten Tage nach der Wöchnerin und dem Kinde sehen wollte, sand sie erstere bei der Arbeit, das kleine Kind war aber verschwunden. Die Polin behauptete, nicht zu wissen, wo es hin fei. Mit dem Mädchen dienten ihre zwei Schwestern au dem Ritterguts, und man nahm an, daß die zwei mit Wsisen ihrer Schwester das kleine Wesen in die Mutde geworfen hatten. Alle > drei wurde» deshalb verhaftet und an das in vmMüMir guaMsten «. weit- isgen empfiehlt in reichhaltigster Auswahl