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ertung unä Änzeigeokatt verantwortlich für die Redaktion h. Rühl« in Groß-MiN«. Dnuk und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrill r. §2. Jahrgang Sonntag, den 8. Juni WZ Nunlmer 66 und auch haben sich Er- reinen Kleidern zur des Impflings die dem am Dienstag nachmittag gegen 6 Uhr üver die hiesige Gegeng hmzlehendrn ichwerea Ge> Impflinge nicht zum allgemeinen Impftermin gebracht werden, wachsene aus solchen Häusern vom Impftermine fern zu halten. Die Kinder müssen mit reingewaschenem Körper und mit Ant«i-»apre<«: FLr Sie N«tn^«Ittgt X»rP^ .IUlr U« deren Raum ,o Pf». — Im ReRameM für di« Neins,aMg« PE.-M« „ Pftz. Anzet-enannahmr bi, ,r Uhr mMß». Setlagegebühr nach v«»t»bar«Nß. Bezugspreis: vierteljährlich <,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich i Mk. Einzeln e Nummer zo pfg. Ers cheint am Dien »taz, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. kunst nicht können. Gewiß, Import auf Gesrierschiffen aus fernen Zonen wird «iniger- maßen dem heimischen Mangel an Schlachtvieh abhelsen können, wie lange aber wird et dauern, so werden bei der stetig steigenden Nachfrage jene Vorräte erschöpft sein und die alte Misere wird in gesteigertem Maße ein- trelen. Auch die Beschränkung des Zwischen handels, der ja selbstverständlich preisverteuernd wirkt, wird, abgesehen von den großen Schwierigkeiten, die sich dieser Beschränkung entgegenstellen, kaum ein einigermaßen in daS Gewicht fallendes Resultat liefern. Eben sowenig ist von den Maßnahmen zur Hebung der Viehzucht Großes zu erwarten, eine Ver mehrung der Fleischzufuhr mit einem momentanen Sinken der Preise würde lediglich eine Steigung der Nachfrage und mit dieser ein Wiederemporschnellen der Preise zur Folg« haben, Flickwerk, nichts als Flickwerk! Das einzige Mittel, welches eine wirkliche Abhilse herbeizusühren imstande ist, ist die Einschränkung des Fleischkonsums. Tatsache ist, daß die heutige Generation vielfach zu viel Fleisch verzehrt als dies früher noch vor etwa dreißig oder vierzig Jahren der Fall war. Nicht einmal in den Kreisen des wohl habenden Mittelstandes aß man damals täglich Fleisch, geschweige denn mehrere Fleischgericht«. Und der Arbeilerstand begnügte sich mit wöchentlich ein- oder höchstens zweimal Fleisch speisen. Soll man nun dem Arbeiter sagen: hör« auf, täglich Fleisch zu essen, damit da» Fleisch billiger wird! Würde man damit auch nur den allermindesten Erfolg erzielen? Sicherlich nicht. Er würde erwidern: warum Vie fleisAteuerung Ser einrige wirksame Weg rur vbdMe. Von Dr. v» Senix. — Mehr noch als jedem anderen Mann der Wissenschaft liegt dem Nationalökonomen die Pflicht ob, aufmerksamen Auges den stetig wechselnden Erscheinungen auf dem Gebiete des wirtschaftlichen Lebens zu folgen, sie ein gehend zu beobachten, ihre Ursachen zu er forschen und do, wo schädliche Momente her vortreten, die Mittel zu ihrer Beseitigung da, wo das Entgegengesetzte der Fall, diejenigen zu ihrer Verstärkung zu finden. Selten war eine Zeit, in der sich ihm eine anregendere, a, ich möchte fast sagen, zwingendere Gelegen- )eit zu dieser Betätigung bot, als jetzt in den Anten der Fleischnot. Von Größen deS akademischen Lehrstuhls und von Privatgclehrten von Korporationen des verschiedensten Charakters, von kommunalen und staatlichen Behörden ist vielfach Über Mittel und Wege zur Beseitigung der Fleisch- not diskutiert worden — es klingt fast un- zescheiden, wenn trotzdem ein Einzelner hervor tritt, der, wenn auch auf eine praktische Er- ahrung in Ser Volkswirtschaft zurückblickend, )ie einen Zeitraum von nahezu wer Deeenien umfaßt, wenn auch auf der Basis eines Studium volkswirtschaftlicher Verhältnisse in vier Erdreilen, als ein Verwegener angesehen werden möchte, da er es wagt, alle diese bisher vorgeschlagenen Mittel als mehr od-r weniger zwecklos, als im besten Falle ein ungenügendes Flickwerk zu bezeichnen. Umsomehr als in dem kurzen, hier zur Verfügung stehenden Raum die Fülle des Materials, das in Frage kommt, nur in zusammengehängter, seiner Wichtigkeit nur notdürftig Rechnung tragender Weise wiedergegeben werden kann. Aber die Ueberzeugung von der Richtigkeit deS Erforschten und der Logik der aus diesem gezogenen Schlüsse verleiht den Mut zu einem derartigen Vorgehen, möge es beurteilt werden wie es wolle. Die Ursache der Fleischnot ist meines Er achtens.eine außerordentlich einfache, lediglich der, wie die Statistiken sämtlicher Kullurstaaten beweisen, mit fast beispielloser Geschwindigkeit auf eine enorme Höhe gestiegene Fleischverbrauch. Die Produktion konnte nicht im Entferntesten mit ihm Schritt halten. Und, um dies gleich vorauszunehmen, sie wird auch dies in Zu- soll ich nicht Fleisch essen, wenn ich rS doch bezahlen kann? Und er würde Recht damit haben. Trotzdem aber ist die Einschränkung des Fleischkonsums da» einzige Mittel, zu dem angestredten Ziel zu gelangen. Berücksichtigt aber werde hierbei, daß diese Einschränkung nicht einem einzigen Stande auferlegt werden darf, sondern daß sie eine gleichmäßige sein muß. Nur dann wird ein Erfolg eintrelen können, ein Erfolg, der weite Kreise, der da» ganze Volk, die Kulturvölker überhaupt von dieser schweren volkswirtschaftlichen Sorgt befreien wird. Wie aber soll man die Einschränkung de» Fleischkonsums den Massen sozusagen mund gerecht machen? Nur auf eine einzige Art ist dies möglich, durch die unablässige Ver breitung der Erkenntnis, daß der starke Fleisch konsum unserer Zeit weit entfernt, dem menschlichen Organismus dienlich zu sein, im Gegenteil, ihn schwer schädigt. Fortsetzung folgt. von der Hosmavnschen Wagensabrik ist seinen Verletzungen erlegen. Beim Zerspringen einer Schmiergelscheibe wurden Stücke davon Hertel gegen die Brust geschleudert und rissen den Brustkorb linksseitig auf, sodaß die Lunge reilag. Der Verstorbene ist Vater von 11 lindern. Riesa. Aus gekränktem Ehrgefühl, weil es in der Schule zwei Stunden nachsitzen sollte, sprang Donnerstag mittag ein 13 jähriges Mädchen von der Elbbrücke in den Strom. Es gelang Pionieren, das Kind zu retten. Flöha. Der Streckenarbeiter Weigelt aus Plaue wurde von der Lokomotive eines Schnellzuges erfaßt und zur Seite geschleudert. Der Verunglückte, der erst seit einigen Wochen bei der Bahn arbeitet, erlitt schwere Ver letzungen, denen er nach kurzer Zeit erlag. Milden au (Erzgel.) Ein tragischer Zwischenfall ereignete sich hier bei einer Be erdigung, Während der Grabrede stürzte eine Frau vom Schlage getrosten zu Boden. ,Auerbach i. V. In der Nacht zum Lountag wurde auf der Landstraße zwilchen Rodewisch und Auerbach von einem aus Rodewisch kommenden Automobil der 37 Jahre alte Fabrikarbeiter Joh, Reuter überfahren. Zwei Chauffeure, die einzigen Insassen des Autos, nahmen sich des Schwerverletzten an und fuhren ihn in das hiesige Krankenhaus. Als sie dort eiuirafen, war jedoch bereits der Tod des Ueberfahrenen eingetreten. Dienstag, den 17. Juni 1913, nachmittag 4 Uhr, für Wiederimpflinge Mittwoch, den 18. Juni 1913, nachmittag 4 Uhr im Saale des Gasthofes znm schwarzen Rotz, hier. Die Nachschau wird in demselben Lokal und zwar für Erstimpflinge für Wiederimpftinge zusammen Impfung gebracht werden. Auch nach dem Impfen ist möglichst große Reinhaltung wichtigste Pflicht. Ottendorf Moritzdorf, den 4. Juni 1913. Der Gemeindevorstand. Witter traf ein Blitzstrahl die Scheune des Herrn M. Gebauer, welche sofort in Flammen uand. Weuer wurde auch oie Scheune des Herrn August Klotzsche von demselben Blitz strahl entzündet. Beide Gebäude hatten Sirohbedachung. Da auch die Telefonlettung vom Blitz unbrauchbar geworden war, gelang es nur mit großer Mühe, Histe von auswärts herdeizurufen. Die Königsbrücker freiwillige Feuerwehr war die einzige auswärtige Wehr am Brandplotze und erhielt die Prämie. Der Inhalt beider Scheunen fiel dem Feuer zum Opfer. Birkigt (Post Potschappel). Bohrungen nach Kohlen werden zurzeit auf dem Areal der Baugenossenschaft vorgenommen. Die Arbeiten waren von Erfolg gekrönt. In einer Tiefe von 1.20 m kam der Bohrer mit einem Kohlenflöz m Berührung. Gegenwärtig wird nun leggestelll, in welcher Mächtigkeit die Kohlenader austritt. Gleiche Bohrungen follen auch noch an anderen Stellen im Planerischen Grunde unternommen werden. Harnsverg. Die Kirschenplanlagen in Somsdorf weifen einen überaus günstigen Stand auf. Sie wurden jetzt für 3700 Mk. an einen Händler aus Riefa verpachtet. Pirna. Dem Fabrikbesitzer und Kaufmann Horst Thamerus, Inhaber der Firma Joh. Gott!» Hafflmann, Großoestillalion, ist das Prädikat „Hoflieferant Sr. Maj. des Königs" verliehen worden. Großenhain. Der ins Krankenhaus ein- gelieserte schwer verletzte Vorarbeiter Hertel Mittwoch, den 25. Juni 1913, ebenfalls nachmittags 4 Uhr vorgenommen. Neuzugezogene haben ihre impflichtigen Kinder sofort bei dem Unterzeichneten anzumelden. Die Eltern, Pflegeeltern .Vormünder pp., deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung ferm geblieben sind, werden nach 8 14, Absatz 2 des Reichsimpsunggesetzes mit Geldstrafe bi» zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft, wenn die Befreiung von der Impfung nicht durch ärmliches Zeugnis nnchgewiesen wird. Aus einem Hause, in dem Scharlach, Masern, Diphteritis, Kroup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenarlige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Der 4. Nachtrag zum Ortsstatut. Aenderung der H ß 8, 9, 10 u. 11 betr. die Zusammensetzung des Gemeinde- rateS, ist von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden, nachdem das Königliche Ministerium des Innern zu ß 9 des 4. Nachtrages wegen der Zahl der unansäsfigen Gemeiudevertreterdic nachgefuchie Befreiung von den emgegenstehenden Bestimmungen in 8 30 Absatz 6 der Revidierten Landgemeiudeordnung in der Fassung der Novelle vom 4. Juli 1912 erteilt hat. Der 4. Nachtrag liegt 14 Tage lang im Gemeindeamt während der geordneten Dienstzeit öffentlich aus und gilt damit als bekannt gemacht. ÖUenvorf-Moritzvorf, den 6. Juni 1913. Der Gemeindevorstand. Amtlicher Leil. Impfung betr. Im laufenden Jahre sind der Impfung mit Schutzpocken zu unterziehen: 1. Die im Jahre 1912 geborenen Kinder, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugnis die natürlichen Blattern überstanden haben; 2. die in früheren Jahren geborenen Kinder, deren Impfung ohne gesetzlichen Grund unterblieben oder erfolglos gewesen ist; 3. die im Jahre 1901 geborenen Kinder unter denselben Voraussetzungen wie zu 1 und 2. Die öffentlichen Impfungen für hiesigen Ort finden statt für Erstimpflinge- Gräfenhain, b. Königsbrück. Bei Standesamtsnachrichten Monat Mai 1913. n) Geburten. Am 5. dem Fuhrwerksbesitzer R. M. Claus eine Tochter, am 8. dem Tischler K. M. Liebscher eine Tochter, am 16. dem Fabrik arbeiter K. E. Zeiß ein Sohn, am 16. dem Landwirt K, E. Stölzer ein Sohn, am 17. dem Köhlereibesitzer E. H. Leonhardt eine Tochter, am 28. dem Waldarbeiter M. H. Tamme ein Sohn, am 6. ein uneheliche» Mädchen. d) Eheschließungen. Am 1. der Ciseleur E. B. P. Güttner mit I. B. Lotzmann, am 12. der Buchhalter W. M. Lehmann mit I. L. Truöl, am 17. der Klempner K. E. Menzel mit M. M. Zscheischler, am 31. Landwirt P. O. Thieme mit H. O. Hennig. e) Sterbefälle. Am 10. M. W. Münchmeyer Kutscher»- Ehefrau 26 Jahr« 4 Monate alt. OertlicheS und Sächsisches. Gttendors-VknUa, r. Juni MZ. — Aus Anlaß seiner heute erfolgten Vermählung hat Herr Fabrikbesitzer Julius Werihschütz in Cunnersdorf für seine Arbeiter im Gasthof zu Cunnersdorf eine Fabriksestlrchkeil, bestehend in Tafel und Ball, Veranstalter. Königsbrück. In der Nacht zum 18. Mai waren unbekannte Emvrecher in oie hiesige Ortskrankenkasse ewgeörungen und hatten versucht, mit Hllfe eines Sauerstoff- schneideapparates den Geldichrank aui- zu>chmelzen. Der Dresdener Kriminalpolizei gelang es, jetzt den 1885 in Berlin geborenen Metalldreher Kopf als Täter zu ermitteln und ggzunrhmen. Der Lauergoff schneideapparar wurde beschlagnahmt. Ler Komplize des Kopf, der 1885 in Ulm ge- borene Bäcker Wieland, wurde auf Ersuchen der Dresdner Polizei in Berlin vei Hagel. Der Sauerstoffapparat wurde von den Ein brechern im März d. I. in einer chemstchen Fabrik in Gleiwitz rrleutel. — Gestern wurden hier vier Hausierer polizeilich sistierl, da sie in aufdringlicher Weste Waren unterzubringen Achten und ohne die nöligen Ausweispaplere waren. Vielleicht gelingt es einmal, diese tägigen Eindringlinge erwaS abzufchcecken. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode".