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l«nä Ä nzeigeökatt Rntertm!tllng8- Bezugspreis: Niertcljährlich 1,2a Mark frei ins kfaus. Ja der Gcschäftsstcür abgebotl viertel- jährlich Nik. Einzel: e Nummer w j)fg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. ' t H n» Anrei-enprets: Für die kleintzaltige Usrpn». Kette ad« deren Raum w pfg. — Im AMameM für die kleinspaltige Petit-Kette z, pf^. Anzeigenannahme bis,r Ühr mttta-t. Betlagegebühr nach vereinbar««^ AM wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Windel* „Feld und Garten ', „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrill i. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in GrsK-VitWa. Nummer 67 Mittwoch, den sh Juni sW s2. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, w- Juni Wz. — Am heutigen Tage beging in Olten darf Herr Gutsbesitzer Thieme nebst Ge mahlin das Fest der silbernen Hochzeit. Zahlreiche Glückwünsche und Ehrungen verschönten dem Jubelpaar den heutigen Tag. — Ein Vorkommnis, wie man es aus den Witzblättern gewöhnt ist, spielte sich gestern abend in Hermsdorf bei Ausfahrt des abends */z7 Uhr hier eintreffenden Zuges ab. Kaum hatte sich der Zug nach Aussteigen der Passagiere wieder in Be wegung gesetzt, als ec schon nach kurzer Strecke Halt machen mußte, da eine Kuh mitten auf dem Gleise stehend, trotz Pfeifen und Klingeln nicht zu bewegen war, ihren Platz zu verlassen Erst als der Besitzer erschien und sich seiner Mutschekuh selbst annahm, wurde die Strecke frei und der Zug konnte nach diesem unfreiwilligen Aufenthalt, der bei den Milfahrenden große Heiterkeit erregte, wieder die Fahrt fortsetzen. — Schutz vor Blitzgefahr. Im Hinblick auf die Zeit der Gewitter dürste es von Interesse sein, zu w.ssen wie man sich am besten gegen Blitzschläge schützt. Der Blitz benutzt aus seinem Wege stets die Luft schichten und Gegenstände, die seinem Durchgänge am wenigsten Widerstand ent gegensetzen. Trifft er also ein Haus, so wird er als Leiter Metalle auswähien, und an ihnen herabsahren. Wo daher nicht durch Anbringung eines sicher wirkenden Blitzableiters Sorge getragen ist, daß durch Blitzschlag kein Unheil augerichtet werde, da soll man sich auch nicht in der Nähe metallischer Gegenstände aushalten, wenn ein Gewitter ist, besonders nicht unter Deckenlampen und Kronleuchter stellen Der Blitz sucht sich mit Vorliebe die höchsten Stellen der Gegend aus. Das sind die Kirchtürme, oft aber auch die auf Anhöhen stehenden Windmühlen vor den Dörfern und hohe Bäume. Unter diesen Schutz zu suchen, ist geradezu leichtsinnig eine ganze Anzahl von Leuten werden all jährlich vom Blitz erschlagen, weil sie unter Bäumen liehen und das Gewitter vorüber gehen lassen wollten. Man lasse sich lieber vom Regen bis auf die Haut durchweichen, und nehme eine kleine Erkältung mit in den Kauf, als daß man sich dieser Gefahr aussetze. Ebenso leichtsinnig handelt der Landmann, der mit auf die Schuller genommenen Ackergeräten, wie Sensen usw., beim Aufziehen eines Gewitters nach Hause eilt. Und der Radfahrer, der glaubt m schnellerem Tempo dahinsausen zu müssen, um unter Dach und Fach za kommen. Bas Rad zieht auf freier Straße den Blitz an. Es ist daher ratsam, sich slach auf die Eide zu legen. Der beste Schatzorl ist immer der niedrigste gelegene. Hierauf Hal man, wenn man vor dem Gewitter Schutz sucht iu erster Linie zu sehen, nicht aber darauf, daß man ein paar Regentropfen weniger abbekommt. Medingen. Die Uebertragung der Schankgerechtigkeit sür den Umlauft'scheu Gasthof wurde von dem Bezirksausschuß umer der Bedingung dec Ausführung der not wendigen baulichen Veränderungen in Aussicht gestellt. Dresden. Flüchtig geworden sind am Freitag aus Wen unter Mitnahme von 12 000 Kr. der 19 Jahre alte Kontorist Pracht aus Wahnsdors bei Dresden und der 20 Jahre alte Kontorist Schenk aus Bühlau bei Weißer Hirsch, Beide waren bei erner Wiener Firma angestellt. Man v.rmutet, daß sie sich nach Dresden gewandt haben. — Die Verlängerung der Straßenbahnlinie zu nahe. Er stürzte trug so schwere Ver bals nach dem Unfall der Starkstromleitung vom Gerüst ab und letzungen davon, daß der Tod eintrat. Großenhain. Schlachtviehmarkt zu DreS-e« am 9. Juni 1913. Wegen umfangreicher von Vorstadt Wülknitz bis zum Gasthof leichsschmied in Obergorbitz Hit der Diesdner kat davon abhängig gemacht, daß von den >n Frage kommenden Gemeinden ein ein maliger Bcitraa zu den Baukosten gezahlt wird. Jetzt sind nun zu diesem Zwecke 21 410 Mk. gezeichnet worden. Pirna. Beim Herstellen einer Anschluß eitung an die Elbtalzentrale kam gestern vor mittag in der Pap ersabrik zu Köttewitz der 20 Jahre alte Monteur Paul Hering von hier Was aber bei dem Einzelnen durchführbar ist, das ist es auch bei der Menge, die ja doch schließlich nur als die mathematische Summe der einzelnen Individuen sich darstellt. Was aber soll an Stelle des Fleisches treten? Selbstverständlich vegetabilische Produkte, womit indessen durchaus nicht etwa eine voll ständige Verbannung des Fleisches aus gesprochen werden soll. Diese würde, mögen auch die strengen Vegetarianer hierzu den Kopf schütteln, mehr schaden als nützen. Nichts verträgt der menschliche Organismus schwerer, als plötzliche tledergänge und wer Jahrzehnte hindurch ein starker Fleischesser gewesen ist kann sich nicht ohne empfindliche Schädigunc mit einemmale nur von Vegetadilien nähren Allmählich muß der Uebergang von einer sa ausschließlichen Fleischnahrung zu einer über wiegenden Ernährung mit Feldprodukten voll noch ledige Arbeiter Freier aus Rübenau. Er war mit dem Transport von Klötzern be- chäftigt. Dabei fiel er, und ein im Rollen befindlicher schwerer Stamm ging dem Be dauernswerten über die Brust. Freier starb chon nach kurzer Zeit. Zwickau. Wie jetzt bekannt wird, wurde vor einiger Zeit ein Soldat der Maschinen gewehrkompanie des hiesigen Inf, - Regts. Nr. 133 unter dem Verdacht des Verrats militärischer Geheimnisse verhaftet. Ec foll versucht haben, Teile eines Maschinengewehrs gegen eine hohe Summe an Frankreich zu verkaufen. Reichenbach i. V. Der 26 jährige Bäckergeselle Max Wunderlich aus Kirchberg wurde hier verhaftet. W. hatte im Laufe der etzten Monate in Zwickau und Umgebung, teilweise in der Uniform eines Unteroffiziers des 133. Infanterie-Regiments eine größere Anzahl Betrügereien und Fälschungen verübt. Vermutlich ist er auch der Mann, der kürzlich in Berlin in derselben Uniform einen größeren Ladenkassendiebstahl begangen hat. Taucha. Die Chemische Fabrik G. m. b. H. in Taucha hatte reiultatlose Bohrungen nach Wasser auf ihrem Grundstück ausgeführt und mußte infolgedessen das Wasser von der städt. Leitung entnehmen, wo die Lieferung auch nicht immer einwandfrei und mit genügendem Druck geschah, welche außerdem große Kosten für Wasserzins verursachte. Aus diesem Grunde lreß der Lei er dieses Werkes, Herr Dr. Neugebauer, nochzumal das Etablissement bebrütend vergrößert werden sollte, das Terrain mittelst Metallwünschelrute von dem Hydrotekt R chard Kleinau ans Cölhen in Anhalt ad- suchen ; derselbe bestimmte 9 Quellen, resp. Wasselläufe, welche durch Bohrungen erschlossen sind, es haben sich an den von Herrn R. Kleinau bezeichneten Punkten gute Quellen resp. wasseriührende Schichten ergeben, sodaß sie Chemische Fabrik G. m. b. H. in der Lage ist, ein Wasserquanlum von 5 000 cdur täglich zu gewinnen; denn die Aufschiußarbeilen und ein diesbezügl. Pumpversuch haben dieses Resultat ergeben. — Es ist hier wieder ein mal bewiesen, welchen großen Werl die Wünschelrute von richtiger Hand geleitet für Wasserversorgung hat, da hierdurch bedeutende Kosten für unnütze Bohrungen gespart und schnell Erfolge erzielt werden können, wodurch oftmals Lie Ausdehnung eines Werkes und Existenzfrage begründet wird. Olbernhau. Tödlich verunglückt ist in der Seifertschen Fabrik der 24 Jahre alte, zogen werden, allmählich, aber mit unerbittlicher Konsequenz. Die Rückkehr zur Lebensweise unserer Vor« fahren in Bezug auf die Ernährung wird uns auch, soweit dies unter den veränderten Ver hältnissen überhaupt möglich ist, den viel festeren Gesundheitszustand der vergangenen Generationen zurückbringen. Gemüse, viel Gemüse, nicht die kleinen Kostnäpfchen, die man in modernen Restaurants und leider auch nur zu häufig in modernen Familien findet. Es ist ja auch richtig, daß das Gemüse für eischgewöhnte Zungen wenigstens viel besser mundet, wenn es mit Fleisch gekocht ist, statt mit Butter, Speisesett oder gar Margarine, der diesem Uebelstand läßt sich leicht abhelsen, indem man statt des teuren Fleisches Liebig- Fleischextrakt verwendet, der im Allgemeinen noch lange nicht die Anwendung gefunden hat, die er als Träger derjenigen Bestandteile des Fleisches, welche für den menschlichen Organismus am dienlichsten sind, tatsächlich oerbient. Welche Gemüse verwendet werden sollen, das möge im Wesentlichen der individuellen Geschmacksrichtung überlassen sein. Nur einige Fingerzeige seien vom ärztlichen Standpunkt noch gegeben. Spinat mit Ei enthält sämtliche Stoffe, welche zum Ausbau des menschlichen Körpers notwendig sind. Von dieser Nahrung allein könnte ein Mensch jahrelang leben. Für Geistesarbeiter sind besonders in der Zeit, in welcher frische Ge müse schwer erlangt werden können, neben Gemüsekonserven auch besonders Hülsenfrüchte anzuralen, welche gute Hirnnahrung bieten. Das gleiche ist, nebenbei bemerkt, bei Fischen der Fall. Die hohe Aufgabe der Presse, aufklärend nach jeder Richtung hin zu wirken, auch auf das Gebiet des jetzt Besprochenen sich erstrecken, möge eine nach mehr als einer Richtung hin segensreiche Erfüllung finden. Nicht jeder wird einer derartigen Mahnung Folge leisten; ich bin zu alt geworden, um mich noch der artigen Hoffnungen hinzugeben. Aber wer nur einmal eine verhältnismäßig kurze Frist hindurch ehrlich und vorurteilsfrei den Versuch machen wird, an Stelle der überwiegenden Fleischnahrung zu einem großen Teil diejenige mit Gemüsen und Feldfrüchten zu setzen, der wird sicherlich niemals wieder zum Uebermaß der Fleischnahrung zurückkehren. Er aber wird auch seine Erfahrung nicht verschweigen. Er wird weitere Jünger für das hier erfochtene Ernährungssystem werben und, wenn auch nicht heute und morgen, wenn auch nicht in ein oder zwei Jahren, so doch nach längerer Frist wird der Fleischnot abgeholsen werden, zum Mindesten werden dann nur noch die jenigen sie empsehlen, welche einer rationellen Ernährung leider sich unzugänglich erweisen» und diesen gönne ich sie von Herzen! Interschlagungen wurde der Betriebsleiter Thiemig von der Kar onisieranstalt Barth u. Sohn in Elsterwerda verhaftet. Oschatz. Als der Personenzug Nr. 471 von Leipzig heute vormittag 9 Uhr in den Bahnhof Oschatz cinfuhr, stürzte der Heizer Pößnecker aus Leipzig so unglücklich von der Lokomotive auf die letzte Weiche, daß ihm der Hals autgerissen wurde, und er nach wenigen Minuten starb. Lobstädt. Wie gemeldet, wurde dieser Tage aus der Straße nach Lobstädt bei den Gewerkschastshäuseru die Leiche des Gulsbesitzerssohnes Winter aus Kahnsdors aufgesuuden. Die nunmehr vorgenommene gerichtliche Obduktion der Leiche hat ergeben, daß von einem Ueberfall oder einem Raubmord keine Rede sein kann. Es ist festgestellt worden, daß der junge Mann infolge Schwäche vom Rade gesunken ist und sich dabei eine Gehirnerschütterung zuzog, die den Tod zur Folge hatte. Breunsdorf bei Borna. Im Tiefbau der Braunkohlengewelkichaft Breunsdorf wurden in vergangener Nacht gegen 1 Uhr abermals zwei Bergleute durch hereinblechende Erd- und Tonmassen verschüttet. Hierbei erlitt der 29 Jahre alte Bergarbeiter Hermann Güttner ans Droßdorf so schwere innere Ver- lctzunzen, daß er einige Stunden danach ver starb. Er hinterläßt eine Witwe und drei Kinder. Sein Arbeitskollege trug weniger schwere Verletzungen davon. Er wurde ins Lladlkrankenhaus nach Borna übergesühil. In demselben Kohlenwerke wurden erst am 11. Februar d. I. drei Bergarbeiter verschüttet und getötet. vle sleisamuei'ung Ser einrige wirksame Mg rur MMe. Von Dr. v, Senix. (Schluß.) Nicht erst mit dem Eintreten der Fleisch teuerung, sondern schon lange vorher Hai die moderne Therapie erkannt, daß der starke Fleischkonsum direkt schädlich auf die Gesund heit wirkt, ganz besonders auf die Nerven. Gewiß, die Nervosität unserer Zeit hat ihre Hauptursache in der stetig zunehmenden Ver schärfung des Kampfes um das Dasein. In vergangenen Zeiten, in denen nicht, wie jetzt so vielfach eine Ueberproduktion an Menschen material sich geltend machte, in denen daher auch weder der Konkurrenzkampf der Völker auf industriellem Gebiet noch derjenige der Individuen innerhalb desselben Volkes ein so ausgeprägter, ein derartig das Gehirn in An spruch nehmender war, lebte man, wenn ich so sagen dar», gemütlicher, gönnte sich mehr freie Zeit, widmete diese mehr Spaziergängen in der Natur, die heutzutage sür viele Groß städter schon fast zur Unmöglichkeit geworden ist, zog aus Bewegung im Freien und Ein atmen gesünderer Lust in verhältnismäßig kurzen Zwischenräumen mehr Nutzen für das Neivensystem und den übrigen Körper, als heutzutage bei einer Urlaubsreise in Bad oder Gebirge, deren Nutzen nur zu oft schon wenige Wochen nach ihrer Beendigung durch Ueber- anstrengung im Beruf wieder aufgehoben wird. Aber durch lange Reihen sorgfältig durch- gesührter Experimente ist doch nachgewiesen, daß die Nervosität, die heutzutage alle Stände, selvst schon in den Bauernstand hinein durch seucht, sehr häufig durch einen Ueberfluß an Fleitchnahrung stark befördert, ja direkt herbei geführt wird und daß sie durch eine zweck gemäße Diät in vielen Fällen stark gemildert, in anderen vollständig beseitigt werden kann. Aus trieb Stück Tiergattung Marktpreis für b0üx Lebens- Ger Schlacht- sicht ur 159 Ochsen 32-52 71-97 241 Bullen 38—50 77 -94 169 Kalben und Kühe 33—50 73-94 246 Kälber 48—90 90—120 432 Schafe 38—50 75-102 1664 Schweine 45-54 63—72 Ge schäftsgang: Bei allen Tier gattungen langsam.