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unä Anzeigeökatt Dauk und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrill i. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-GkrUa. Nummer 63 Sonntag, den s. Juni MZ s2. Jahrgang Schweinezählung am eine Zählung der Schweine vorzunehmen. Aeinigung der Hrla k sie scheinen keinen ernsttichen Schaden erlitten öllner war tot, in )e, er Bezugspreis: NierietjShrtich,,20 Mark frei ins ^aus. In der Geschäftsstelle abgchsli vicrtel- jihrlich i Mk. Einzelne Nummer in Pfg. Erscheint am Vien «tag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. Ottendorf-Moritzdorf, den 29. Mai 1913. DerGemeindevorstand. Der Guckkasten bringt auf dem Titel einer letzten Nummer (21) ein färben- und timmungsfrohes Bild von dem Berliner Otto Seeck, „In der Sonne", das eine junge Mutter mit ihren zwei Pausbäckigen im rischen Grün des Lenzes zeigt. Frühlings« duftig wie dieses Bild ist ein anderes „Maien blust" von Julius Jürß. Auf das Thema dieser Kunstgaben ist auch die aparte Skizze von Hermann Hesse, „Anemonen", gestimmt. Friedrich Zeckendorf erzählt in einer humor vollen Groteske von einem „Häuptling der Chippewoys". Wie er hier mit den bekannten Idealen einer unreifen Jugend umspringt, daS wirkt belustigend und erzieherisch zugleich. „Vom Frühling zum Frühling" ist ein duftig- zarter Liederzyklus von A. Trinius, „Der große und der kleine Hut" eine seine Parodie aus die Mode unserer Tage betitelt. Im übrigen ist der bunte Bilderreichtum gerade dieses Heftes wieder ganz besonders auffallend. Mil Vergnügen bemerken wir, daß der Guck kasten mehr als sonst die sarbig-wertvolle Witzillustration pflegt. Die Vermählung der Prinzessin Victoria Luise hat eine wahre Modenschau am Kaiser lichen Hose herbeigesührt. Mit Neid wird manche Dame diese Pracht erblicken, ohne zu bedenken, daß auch sie imstande ist, sich für wenig Geld die hübschesten und modernsten Toiletten fast umsonst selbst herzustellen, und zwar mit Hilse der vorzüglichen Vorlagen und dem dazu gehörigen mustergiltigen Schnitt« bogen, die das tonangebende Wellmodenblatt „Große Modenwelt" mit Fächervignette, Bek lag John Henry Schwerin, Berlin W. 57, in seiner neuesten, soeben erschienenen Nummer seinen zahllosen Lesern darbietet. Aber auch die schönsten Gesellschastskostüme, Sporttoilet« ten und Hauskleider kann man sich auf diese einfache Methode leicht und billig zurecht schneidern. Abonnements auf „Große Moden welt" mit Fächervignette (man achte genau aus den Titel I) zu 1 Mk. vierteljährlich, wo für 6 Nummern geliefert werden, nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Probenummern bei ersteren und dem Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 57. — Als ein ausgezeichnetes Mittel, Hasen und Karnickel von jungem Kohl, Spargel« und ähnlichen Pflanzungen abzuhalten, an welchen sie großen Schaden anrichten können, empfiehlt Johannes Böttner im praktischen Ratgeber die Anwendung von stinkendem Tieröl. — Eine einfache Schnur wird in daS Tieiöl getaucht und dann um die Fläche ge spannt, die geschützt werden soll. Kein Nager wird über diese Schnur hinweglaufen. Inter essenten erhalten die betreffende Nummer vom Geschästsamt des praktischen Ratgebers im Obst, und Gartenbau in Frankfurt a. O. gratis zugesandt. Hohenstein Er. Im nahen Oberlungwitz türzte der aus Chemnitz stammende 40 Jahre alte Maurer Max Hermann Fischer in der Trunkenheit in den Lungwitzbach. Heute früh wurde er tot aufgefunden. — Vor dem Kgl. Landgericht Dresden fand heute gegen den hiesigen Dentisten Brodel Verhandlung wegen unlauteren Wettbewerb statt. Die Verhandlung, welche längere Zeit in Anspruch nahm, endete mit der Verurteilung des B. zu 20 Mark Geldstrafe. Der unlautere Wett bewerb wurde darin gefunden, daß B. die versehentlich in der „Westlausitzer Zeitung" veröffentlichte falsche Angabe der Berufs tätigkeit nicht rechtzeitig berichtigt hatte. — Der kommandierende General des XIX. Armeekorps, General der Artillerie v. Kirchbach, weilt seit Donnerstag auf dem Zeithainer Truppenübungsplätze, um den Bataillonsbesichtigungen und Prü fungsschießen bei den Jnfanteueregimentern 133 und 134 beizuwohnen. Verkehrsverbesserungen. Wir leben im Zeitalter des Verkehrs, unserm Zeitalter dürfte einmal der Ruhm zuerkannt werden, dem Verkehr zahlreiche neue Wege eröffnet und thm einen gewaltigen Aufschwung gegeben zu haben. Was der Dampf be gonnen, hat die Elektrizität mit fortsühren helfen, aber unser wichtigstes, aus weitere Entfernungen am meisten benutztes Be förderungsmittel ist noch immer die Eisen bahn mit der Dampflokomotive. Tie elektrische Lokomotive findet vorläufig nur auf kürzeren Strecken Verwendung. Das Dampfroß eilt unermüdlich zwischen dell großen Städten hin und her, ein Netz von Schrenensträngen spannt sich über das Land und wird durch neue Anschlüsse dichter und dichter. Fall jeder Ort hat den Wunsch Effenbahnstatiou zu werden, er verspricht sich davon eine Hebung von Handel und Wandel. Die Elsenbahn bringt den Wohlstand. In den Landtagen werden bei Beratung des Eisenbahnetats stets viele derartige Wünsche von den Abgeordneten vorgelcagen, und wenn die Behörde irgend kann, sichert sie ihnen Berücksichtigung zu oder macht wenigsten die Zusage, sie in wohlwollende Er wägung ziehen zu wollen. Und kein Jahr vergeht, ohne daß nicht wieder Verkehrsverbesserungen stattgefunden hät ten, einmal durch Vermehrung der Züge auf gewissen Strecken, dann durch weitere Abkürzung der Fahrzeiten und ferner durch Begründung neuer Linien und An- Kirchennachrichten. Sonntag den 1. Juni 1913. Ottendorf-Okrilla. Vorm 9 Uhr: Predigtgotlesdienst. Medingen. Vorm. i/,11 Uhr: Predigtgottesdienst mit Abschiedepredigt des weggehenden Pfarrers. Großdittmannsdorf. Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst. (Abschiedspredigt.) Oertttches und Sächsisches. lvttenSorf-Vkrilla, Mai Wz. — Öffentliche Gemeinderatssitzung am 30. Mat. Anwesend 13 Gemetndeoerlreter, Vorsitzender Herr Gemeindevorstand Richter. 1. Mitteilungen: Die Ortskrankenkasse ist gebildet, der Vorstand besteht aus den Gemetndevorständen von Klotzsche, Lange- brück und Ottendorf. Bei der Arbeiter zählung am 2. Mai sind 674 (1912 : 654) Arbeiter gezählt worden. Der Rekurs des Gutsbesitzers Schramm gegen seine Baubedingungen ist von der Kgl. Amts hauptmannschaft kostenpflichtig verwoifeu worden. Von zwei Mimstecialverordnungen, betr. Titelverleihung an Gemeindedeamte und Gemeindeverband für Elektrizitäts werke, wird Kenntnis genommen. Die Bausache Gneuß, Waschhausbau, wird bedingungslos befürwortet. Der orts übliche Tagelohn wird wie folgt festgesetzt: Versicherte über 21 Jahre, männUche 3,20 Mk., weibliche 1,50 Mk., Versicherte von 16—21 Jahren, 2,30 Mk. und 1,60 Alk. Versicherte unter 16 Jahren 1,50 Alk. und 1.10 Mk., Kinder unter 14 Jahren 50 Psg. Man beschließt weiter, die Gemeinde gegen die gesetzliche Haftpflicht beim Gemeinde- Haftpflicht-Versicherungsverband der Kreis hauptmannschaft Dresden zu versichern und zwar unter Einschluß der erhöhten Fußwege. Der 4. Nachtrag zum Orts- gesetz, Vermehrung der Zahl der unan- lässigen Gemeindevertreter von 2 auf 3 und Einteilung derselben in 2 Klassen, hat die Genehmigung des Kgl. Ministeriums des Innern gefunden. Die Wahl des neuen Vertreters der 1. Klasse soll am 12. Juli d. I. abends 6—9 Uhr erfolgen. Von einer Eingabe der Gemeinde Klein- Okrilla, Beleuchtung des nach Klein- Okrilla führenden Weges betr. wird Kenntnis genommen. Hierauf geheime Sitzung. — Am morgenden Sonntag veranstaltet, wie auch aus dem Inseratenteil der heutigen Nummer ersichtlich, im Gasthof zum fchwarzen Roß die hiesige Freiwillige Feuerwehr ihr diesjähriges Sommer fest. ES werden außer Konzert Belustigung und Unterhaltung für Jung und Alt geboten und wäre ein recht zahlreicher Besuch im Interesse des guten Zweckes den die Frei willige Feueiwehr vertritt, sehr wünschens- werden, aber übersteht man unsere Ver kehrsverhältnisse im ganzen, so muß man eine gedeihliche Entwickelung feststellen, die wohl einmal ein langsameres Tempo nehmen kann, jedoch nicht flillsteht. Das- selbe gilt von anderen Verkehrsmitteln. Man sucht sie, soweit ein erkennbares Be dürfnis vorliegt, nach Möglichkeit zu ver bessern und dem Bedürfnis anzupassen. Der Verkehr wird durch geeignete Verkehers mittel gehoben, diese Hebung kommt aber wieder den Unternehmungen zugute, die sie bewirkt haben, eine Wechselwirkung, der es nicht zuletzt zuzuschreiben ist, daß das Wort vom Zeitalter des Verkehrs geprägt werden konnte. Dresden. Donnerstag begann hier ein großzügig arrangierter Schaufensterwettbewerb, der sich über die innere Stadt und sämtliche Vororte erstreckt und an dem sich die meisten offenen Ladengeschäfte, viele außer Wett bewerb, beteiligten. Der Schaufensterwett bewerb wird bis zu dem am Sonnabend stattfindenden Biumentag, von dem man sich einen großen Fremdenzustrom verspricht, dauern. Den Antrag, die Darbietungen des Blumentags auch auf den Sonntag ausdehnen zu dürfen, Hal der Rat abgelehnt. Der Er trag des Blumentages fließt einer Reihe von wohltätigen, namentlich der Kinderhilse ge widmeten Stiftungen zu. Der Blumenlag ist so organisiert, daß selbst die entferntesten Vororte ihre eigenen Veranstaltungen aus weisen. Zittau. Nach dem vorläufigen Rechnungs- abschluß Hal sich das Stammvermögen der Stadl Zittau um 1 152 000 Mark vermehrt. Die Gesamthöhe der städtischen Schulden be trägt 8 600 000 Mark, die des Slamm- vermögenS dagegen 16 500 000 Mark. Freiberg. An der hiesigen Deutschen Versuchsanstalt sür Lederindustrie hat dieser Tage ein Offierzierskursus mit 8 Teilnehmern begonnen. Es sind hierbei das Reichsmarine amt und die Bekleidungsämter Danzig, Dresden, Ludwigsburg, Metz, München, Spandau und Würzburg vertreten. Chemnitz. Einen guten Fang machte der in Einsiedel stationierte Gendarm, indem er bei einer in Gemeinschaft mit zwei Schutz leuten vorgenommenen Razzia im Staatswalb hinter der Papierfabrik sechs Mann festnehmen konnte, die in wohnlich eingerichteten Lagern unter Fichten nächtigten. — In der letzten Zeit sind wiederholt An zeigen über Taschendiebstähle, die in Geschäfts- täden und gelegentlich des Wochenmarktes aus der Brückenstraße verübt wurden, erstattet worden. Jetzt ist eS nun gelungen, ein vier- zehnjähriges, aus Burkhardtsdorf stammendes Mädchen, das erst am letzten Ostern die Schule verlassen hat, in der Markthalle in dem Augenblick festzunehmen, als es einer Dame ein Geldtäschchen mit einem ansehnlichen Betrage aus der Laiche entwendete. In der Wohnung des jungen Mädchens sand man noch 15 andere Geldtaschen, die alle von Taschendiebstählen herrühren. Rückersdorf. Die Lehrer von Rückers dorf und Umgegend hatten eine Zusammenkunft in Rückersdorf. Als die drei Lehrer Kirch schullehrer Zöllner aus Gauern, Jahn aus Linda und Brumme aus Braunichswalde abends ^/t8 Uhr sich »auf dem Heimwege au einem Feldweg auf Rückersdorfer Flur be fanden lötete plötzlich ein aus eiuer ver einzelten Wolke hervorbrechender Blitz den Kirchschullehrer Zöllner, der in der Mitte ging. Die beiden andern Lehrer wurden be täubt. Die Lehrer Jahn und Brumme konn ten wieder ins Leben zurückgerufen werden. AnzeigMprett: Für Sie kletnspalti-e «If,r Seren Raum w pfg. — Im Xen<m»M für die kleinspalttge Petit. Zett« 25 Pfß. Anzeigenannahme bi» p Uhr mW>ß». Beilagegebühr nach vereinbar»««. Die Anlieger an der Orla werden hiermit aufgefordcrt, das Flußbett und die Ufer von Gras und Unrat zu reinigen. Es empfiehlt sich, die Reinigungsarbeiten sofort in Angriff zu nehmen. vttendorf'Moritzdorf, den 31. Mai 1913. Der Gemeindevorstand. Amüicber Teil. Bekanntmachung schlüsse. Nicht alle Wünsche lassen sich . , , befriedigen, mancher muß zurückgestellt j zu wben. Die Besitzer der Schweine werden ersucht, den Herren Zählern ungehindert Zutritt zu den Gehöften zu gewähren und die erforderlichen Auskünfte bereitwilligst zu erteilen. Zufolge einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern ist r. Zuni <I. Z. AM wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Memdel „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode".