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Ottendorfer Zeitung Amtlicher Teil. Für die Wahl der Mitglieder des Vorstandes der allgemeinen Ortskrankenkasse Klotzsche und Umgegend ist von den Arbeitgeber-Vertretern und von den Ver- sichertrn-Vertretern im Ausschüße nur je ein gültiger Wahlvorschlag eingereicht worden. Auf Grund von § 25 Absatz I in Verbindung mit 8 9 der für die Kasse be stehenden Wahlordnung haben die auf diesen Wahlvorschlägen gültig Bezeichneten als gewählt zu gelten. Gewählt worden sind hiernach: I. von den Arbeitgebern L. als Vorstandsmitglieder Hänsel, Alwin, Buchdruckereibesitzer in Klotzsche, Böheim, Wilhelm, Kaufmann in Ottendorf, Kunath, Johannes, Baumeister in Langebrück, Schöne, Kurt, Fabrikant in Hellerau. b. als stellvertretende Vorstandsmitglieder Otto. Max, Architekt in Klotzsche, Udet, Stephan, Drogist, in Klotzsche, Müller, Ernst, Klempmrmeister in Großobilla, Dietrich, Hermann, Mühlenbesitzer in Grünberg, Pietzsch, August, Gutsbesitzer in Gomlitz, Niemer, Ernst, Bauunternehmer in Weixdorf, Ebert, Rudolf, Kaufmann in Langebrück, Glaubitz, Wilhelm, Sleinbruchspächter in Rähnitz II. von den Versicherten g. als Vorstandsmitglieder Barthel, Oskar, Lagerhalter in Ottendorf, Köstner, Emil, Lagerhalter in Rähnitz, Bergmann, Max, Maurer in Rähnitz, Gaida, Richard, Glasmacher in Ottendorf, Lödrich, Max, Zimmerer in Ottendorf-Moritzdorf, Mache, Max, Goldschmied in Lausa, Stelzer, Hermann, Maler in Klotzsche, Großmann, Reinhold, Lchlossec in Klotzsche. b. als stellvertretende Vorstandsmitglieder Finster, Julius, Huimacher in Klotzsche, Hofmann, Alfred, Drechsler in Ottendorf, Zichner, Paul, Maurer in Rähnitz, Schwaden, Alfred, Glasmacher in Ottendorf, Kunath, Ernst, Kutscher m Langebrück, Voigtländer, Bernhard, Tischler in Rähnitz, Ringel, Ernst, Maurerpolier in Ottendorf, Hausdorf, Hugo, Dachdecker in Weixdorf, Noack, Karl, Schuhmacher in Lausa, Hartmann, Karl, Maler in Hellerau, Lesch, Max, Arbeiter in Wilschdorf, Zech, Simon, Zinngießer in Großokrilla, Nonnewitz, Gustav, Ädob, Maler in Rähnitz, Kluge, Max, Schrauber in Ottendorf, Arnhold, Hermann, Maurer in Rähnitz, Klaus, Max, Hasenbäcker in Ottendorf. Dre-den-N., den I. Dezember 1913. Königliche -limrhaupmannschaki Vrerüen-Neustach Versicherungsaml. OertlicheS und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, q. Dezember — In der gestrigen im Gasthof zum Hirsch abgehalienen Sitzung des Orlsoereins nahm man Kenntnis von dem Sachstande der Vorarbeiten für die in der Nähe der Hammermüyle anzulegende Eisbahn. Die hierfür entstandenen Kosten wurden richtig anerkannt und der Vorsitzende beauftragt, wegen Abschließung einer Haftpslicht- versicherungSpollze mit der Winterthur- geseUfchaft m Leipzig in Verbindung zu treten. Schlittschuhläufer können die EtL- bahn nur betreten, wenn sie im Besitze einer Eintrittskarte sind, welche beim Vor sitzenden und in der Kreuzdrogerie zur Verausgabung gelangen. Erwachsene haben l Mark, Kinder 20 Pfg. und Mitglieder des Vereins 50 Pfg. für das Winter halbjahr zu zahlen. Das Betreten der Eis fläche ohne Schlittschuhe ist untersagt. Für den Posten emes Aufsehers für dre Eisbahn soll nach einer geeigneten Person Umschau gehalten werden. Zum Schriftführer wird Herr Kassierer Max Grohmann und als dessen Stellvertreter Herr Arno Beutler gewählt. Ein neues Mitglied gelangt hierauf einstimmig zur Aufnahme in den Verein. Bei dem neuangelegten Mädchen- chade haben sich Verbesserungen als not wendig herausgestellt, denen im nächsten Jahre abgeholfen werden soll. — Eine für unser Heer anscheinend be deutsame Erfindung ist von Frau Ida Böhme in Grüba bei Riesa gemacht worden. Es handelt sich dabei um ein betäubendes Pulver sür militärische Zwecke. Die Prüfung der Erfindung hat sich auch das preußische Kriegsministerium sehr angelegen sem lassen, und es ist hierbei ihre Wichtig keit für den Kriegsfall seslgestellt worden. Der Wert der Erfindung besteht darin, daß mit dem betäubenden Pulver versehene Granaten nach ihrer Explosion ein Gas ausslrömen, das betäubend wirkt. Die von dem Puloer betäubten Mannschaften ver fallen in einen 7—8 Stunden dauernden ? ? Bezugspreis: vierteljährlich ,,2v Mark frei ins Hau,. Ja der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich i Mk. Einzeln« Nummer w pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. a UnterüaktungA" unä O nzeisieökntt Für di. kleinhmlttge «erP».WG -»,r deren Raum w Pfg. — Im Nekkamet-ll für Sie »wnspaltis« Petit-Heile re Pf«. Anzeigenannahme bi» iS lthr mittet--. SeUag^Mhr nach v«etnüa««tz. Mit wöchentlich -rsch-in-nd-r Sonntag-b-il-g- .Illustrier,-- vnkrh-ltung-bl-tt-, sowie den -dwechs-ind erscheinenden „hondet «t» Mnedel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Ekr«ß-Gk-Ba. Druck -nö Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrillu. s2. Jahrgang Freitag, den 5. Dezember WZ Nummer M tiefen Schlaf. Auch der deutsche Kronprinz bringt der Erfindung lebhaftes Interesse entgegen. Ihre Bedeutung wird auch durch die Tatsache erwiesen, daß einige fremde Mächte an die Erfinderin mit dem Anerbieten herangetreten sind, die Erfindung für große Summen zu kaufen. Die Er werbung der Erfindung durch das preußische Kriegsministerium darf als sicher, wenn nicht vielleicht schon als vollzogen gelten, denn die Erfinderin ist bereits zur Vor führung des Herstellungsverfahrens für demnächst nach Berlin gebeten worden. 8. R- L. Nicht reden, sondern handeln! Während in Frankfurt Tausende nutzloser Worte in Siegesfeiern und Friedens verhandlungen, in Feilschen um Land erwerb Ehrentitel und Feldzugsmöglich- keilen verschwendet wurden, schloß am 14. Dezember 1813 England den Frieden von Kiel, in welchem es Helgoland erhielt, das es 1808 als Faustpfand genommen und zum Mittelpunkt des Schmuggelwesens gemacht hatte. Wir wissen, was diese rasche kluge Tat der Dritten uns Deutschen gekostet hatte, wir wissen auch was England noch alles aus der Hand Dänemarks in dieser Zeit kläglichster Verhandlungen ein- steckie. — Zu gleicher Zeit nützte auch Napoleon die ihm unverhofft gewährte Frist aus und rüstete nach dem alten Grundsatz: „Die Herrschaft der Schwatzerei ist zu Ende" allen berechtigten Warnern zum Trotz den neuen Krieg. 500000 Männer hatte Frankreich seit 1812 unter seiner Heersührung verloren, 300000brachte es dennoch wieder in die Schlachtreihe. Hitzige Debatten gab es auch im Pariser Parlament, aber Napoleon ließ sie schelten und wehklagen — er handelte. Wie viel rascher hätte der Feldzug von 1814 beendet wieviel Blutvergießen hätte vermieden werden können, wenn aus Seiten der Ver bündeten mehr Männer der Tat gewesen wären. Ein Glück war es, daß die Ver bündeten wenigstens Blücher hatten, der beständig zum Handeln drängte, und daß der russische Kaiser Alexander trotz des Widerstrebens des größten Teiles seiner Armee auf der Ueberschreitung des Rheines bestand, sonst wären alle Siege umsonst gewesen. Nicht reden, sondern handeln I so klingt's mahnend und warnend aus der Zeit vor 100 Jahren herüber zu uns. Deutschland braucht Männer der Tat! Dresden. Der Zweiten Kammer ist ein konservativer Antrag Dr. Böhme und Genossen zagegangen, tue Staalsregierung zu ersuchen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach die Allerszulagen der Pfarrer auf die Staatskasse übernommen werden. — Der 27 Jahre alte Bäcker Karl Schön - selber und der im gleichen Alter stehende Kellner Hermann Mucke, beide ohne Be schäftigung und Wohnung, bestellten durch Fernsprecher bei einem Bäckermeister aus der Flemnnngstraße unter dem Namen eines Kunden am Antonsplatz einen Stollen, der alsbald abgeholt werde- Da dieser Betrug geglückt war, wiederholten die beiden ihn in einer Stunde darauf noch einmal. Inzwischen war aber der Bäckermeister aus den Schwindel ausmerksam geworden und veranlaßte die Ver haftung, als die Betrüger wiederum Stollen in Empfang nehmen wollten. — Der Rat hat im Einverständnis mit den Stadtverordneten mit der Kaiserlichen Telegraphenverwaltung Verhandlungen ge pflogen, welche Vorkehrungen sie zu treffen gedenke, um während der Weihnachtszeit ein- tretende Fernsprechstörungen möglichst inner halb einer Stunde zu kontrollieren und ab- zustellen. Die Oberpostdirektion hat nun zu gesichert, daß sie in der Zeit vom 10. dis 24. Dezember durch Einschränkung der Um leitungen und Verwendung der dadurch frei- werdenden Kolonnen zur Beseitigung etwa auslretender Störungen alles tun werde, um längeren Störungen vorzubeugen. Diesen Zusicherungen der Oberpostdirektion steht die Geschäftswelt, die gerade jetzt während der Weihnachtszeit durch das Dresdner Telephon elend große Schädigungen befürchtet, nach den bisherigen Erfahrungen mit größtem Pessimis mus gegenüber. Das Dresdner Telephonelend besteht nun schon seit vielen Monaten un verändert fort, ohne daß es dem Eingreifen des Rates und der Stadtverordneten gelungen wäre, eine sichtbare Besserung der unhaltbaren Zustände herbeizuführen. Neukirch. Einen Automobilunsall erlitt auf der Neukircher Staatsstraße bei Drausch« konitz Amtöhauptmann von Watzdorf auS Zittau. Er war bei dem Fideikommißherrn Grafen Schall-Riaucour auf Gaußig zur Jagd gewesen und auf der Rückkehr nach Zittau be griffen, als die Vorderachse seines Automobils brach. Zum Glück fuhr der Chauffeur langsam, sodaß der Wagen sofort hielt und die Insassen mit dem Schrecken davonkamen. Ortrand. Mit einer beträchtlichen An zahl Ferkelschweinen war der am vergangenen Montag hier abgehaltene Wochenschweinemarkt beschickt. Auch viele Käufer hatten sich ein gesunden, sodaß der Geschäftsgang ein leidlich flotter war. Der Preis sür das Paar betrug 20 bis 40 Mark. Fette und Läuferschweine waren nicht aufgetrieben. Riesa. Am hiesigen^ Elbkai sind in letzter Zeit größere Getreidediebstähle ausgeführl worden. In einer der letzten Nächte ist sogar ein vor der Güterverwaltung stehender, der Staatsbahn gehöriger Güterwagen, der Gerste geladen hatte und ordnungsgemäß verschlossen war, beraubt worden. Die Diebe haben mehrere Zentner Gerste entwendet. Die Er mittelungen nach den Tätern sind bisher ohn; Erfolg geblieben. Leipzig. Am Dienstag früh in der 6. Stunde kam es am Markte zwischen mehreren Personen zu einer Schlägerei, bei der der Regenschirm und Spazierstock eine größere Rolle spielten. Im Laufe der Prügelei zog plötzlich ein zugereister Vorarbeiter aus Nürn berg eine Setbstladepistole aus der Tasche und gab daraus einen scharfen Schuß ab, angeblich um seine Angreifer zurückzuschrecken und die Polizei herbeizurufen. Diese nahm den Mann sogleich fest. In seinem Besitze wurde neben der Pistole auch ein dolchartiges Messer ge sunden. Verletzt wurde durch den Schuß zum Glück niemand. Bei der Schlägerei Haden einige der Beteiligten durch Stock und Schirm hiebe Verletzungen am Kopfe davongetragen. H ohenstein-Ernstthal. Der 63 Jahre alte Holzhändler Emil Weichelt in Hohenstein- Ernstthal, der dieser Tage beim Holzjchneiden mit einer Hand in die Kreissäge geriet und sich die Hand derart schwer verletzte, daß sie abgelöst werden mußte, ist im Chemnitzer Krankenhaus gestorben. Olbernhau. Herr Privatier LouiS Walther in Olbernhau verunglückte tödlich uuler einer einstürzenden Mauer. Er wollte aus der Brandstätte seines Schwiegersohnes in der Rungstockftraße eine Mauer umlegen, als diese plötzlich einstürzte und ihn unter sich begrub. — Unsere Stadt ist in die Zahl der Städte in Sachsen eingetreten, deren Einwohnerzahl über 10 000 beträgt Nach der fort« geschriebenen Einwohnerzahl halte Olbernhau am 27. November 1913 10 032 Einwohner. Leit der ersten Volkszählung in unserem Vaterlande im Jahre 1864 hat sich die Ein wohnerzahl Olbernhaus mehr als verdreifacht.