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Ottendorfer Zeitung um! A nzeigebkatt Untergattung Vierteljährlich c,3o Mark frei in» Hau». )n d« Geschäftsstelle abgeholt viertel- jÄsrlich i Mk. Einzclr e Nummer <o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag »nd Sonnabend Nachmittag. Ani»tA««pr»t» FRr di» kletnspalttge rk»r^»»Krüe »d»r derrn Raum io pfg. — Im NeSkametßil für die ^einspaltige Petit-Keile rs pfg. Anzeigenannahme bi» ,r Utp: mittag». SetlagtsedLhr nach vrr»t'edar»>^. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". vi»ck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrill'l. verantwortlich für die Redaktion h. Richie in Groß-GVMa. Nummer W Freitag, den 28. November WZ s2. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Vttendors-Vkrilla, 2r. November <9,2. — Gestern nachmittag wurdet unterhalb des Bades der Leichnam einer älteren weiblichen Person aus der Röder gezogen. Bei der durch die hiesige Gemeindebehörde vorgenommenen polizeilichen Aushebung wurde in der Leiche die Witwe T. von hier ei mittelt. Schwermut bez. geistige Umnachtung dürften die Gründe des Selbstmordes gewesen sein. — Bom Auslichten der Obstbäume schreibt A. Steffen im praktischen Ratgeber im Obst unv Gartenbau: Man muß zu nächst alles entfernen, was dem Innern zu, also in die Krone hineinwächst. Das werden meist Aeste fein, die senkrecht auf den nach außen strebenden Leitzweigen tehen. Sind sie weg, so erhält die Krone chon ein ganz anderes Aussehen und man ann nun klar übersehen, was vielleicht noch weiter fallen muß. Wir werden sehen, ob von dem mehr oder weniger sentrech: stehenden Mitteltrieb Aeste aus gehen, die zu dicht über dem untersten Quirl steh n, so daß sie beim Großwerüen mit diesem zu einem Gewirr zusammen wachsen würden. Da muß das Nötige fallen. Drittens: schauen wir uns die Le> laste an. Ich bin dafür, daß man junge Leiizweige sich nicht gabeln läßt. Sind die,e Lenzweige aber erst weiter vom Stamm abgewachsen, sind sie also schon in weiteren Raum hineingewachsen und ist allzu üppiger Holzt,ieb nicht mehr zu er warten, so ist gegen die Gabelung kein großes Bedenken mehr. »Lange Leittriebe kurze Settenlriebe, nichts ins Innere wacht n lassen, genügender Abstand der Leitzweige am Mlltelstamm." Wenn wir uns an diese Grundsätze halten, wird es keine Klage über zu enge Kronen geben. Das Ausrichten kann übertrieben werden. Die Krone soll einen gewissen Schluß er halten, damit der Wind nicht alle Früchte herunterwirft. Das Wachstum der einzelnen Sorten muß berücksichtigt werden. Birnen, die meist aufrechter wachsen, neigen sehr zur Bildung starker Afterleittriebe. — Jeder umsichtige Geschäftsmann, der rin gutes Geschäft zu Weihnachten machen will, muß eifrig in dem Lokalblatt inserieren, denn erfahrungsgemäß ziehen die ZeitungSlesrr vor ihren Einkäufen ihre Zeitung zu Rate. Kein praktischer Ge schäftsmann hat die Ausgabe für Inserate bereut, denn man wirbt dafür viele neue Kunden, die zehnfach das einbringen, was Inserate tosten. Für eine gute Wirkung der Inserate bietet die Ottendorfer Zeitung in unserer Gegend die größte Garantie, Was längst von der hiesigen Geschäftswelt anerkannt ist. Mil Erso.g ralen wir auch unferen Lesern, ihre Einkäufe bei den m der Ottendorfer Zeitung inserierenden Gewerbetreibenden zu machen. Wir laden also alle Gesuäftsleute höflichst zur AseihnachlSinferalion ein und bitten Be stellungen rechtzeitig amzugeden, damit die Inserate auch wirkungsvoll gesetzt werden können. — Patenischau zusammengesetzt vom Patmlbureau O. Krueger u. Eo., in Dresden-A. Schroßstraße 2. Martha Kühn geb. Werner, Radeberg, Sa. Kettenjchutz- desestigung an Fayrrädern. (Gm.) Hermann Dreßter, Ebelsbach - Spreedors, Herdfeuer ZwiiHeuiitt (Koch- ul,d Heizösen.) (Gm.) — Bermehrnng der Zahl der Rechls- anwälle in Sachsen. D>e Zahl der in ^ach^en zugelass nen Rechtsanwälte betrug bei Beginn oes Jahres 1899 584 und zwar bei Beginn des Jahres 1913 auf 1224 gestiegen. Da die Bevölkerung Sachsens u Beginn 1899 4040000 Seelen betrug und 1913 auf 4870000 Seelen zu ver anschlagen ist, so kam 1899 auf je 6900 Einwohner und 1913 auf je 4000 Ein wohner ein Rechtsanwalt. Dresden. Die Fallschirmabstürze Thomicks von demZeppelinkreuzer „ Sachsen" )ie bereis mehrere Male wegen der un günstigen Wetterlage verschoben werden mußten, famden gestern nachmittag auf dem Dresdener Flugplatz Kaditz statt. Außer den Vertretern der städtischen Be- förden begegnete man vielen Offizieren. Im-2,29 Uhr erhob sich die „Sachsen", die ns dahin in der Halle gelegen hatte, zu hrem ersten Aufstieg. Nachdem sie den Platz in großen Schleifen umkreist hatte, tellte sie, von Briesnitz kommend, In 400 Meter Höhe die Motoren ab, und Thomick etzte sich in den neben der Kabine ange brachten Fallschirm, um sich 2,45 Uhr zwilchen Briesnitz und Kaditz abzustürzen. Der Schirm rollte sich nach etwa 30 Meter Fall auf, und Thomick landete trotz Ästigen Schwankens des Schirmes glatt )ei Kaditz. Das Manöver wurde kurz vor wiederholt, wobei die Landung glatt erfolgte. Dresden. Ein bedauerliches Unglück hat sich am Dienstag iw Hause am Dürerplatz Nr. 13 zuaktragen. Als gegen 10 Uhr der Zeppclinkreuzer „Lachsen" über die dortige Gegend hinwrgsuhr, beugte sich im dritten Stockwerk des genannten Hauses das drei- jährige Töchterchen des Kaufmanns Müller so weil aus dem Fenster, daß es auf die Straße hinabstürzte. Das Kind blieb tot aus dem Straßenpflaster liegen. — Eine heftige Gasexplosion ereignete sich im Hause Annenstraße 28. Dort war in einer Wohnung unbemerkt ein Gashahn offen stehen geblieben. Beim Lichtanzünden erfolgte eine starke Explosion. Sowohl nach der Annenslraße, wie auch noch dem dahinter- liegenden Mühlgraben wurden die Fenster herausgedrückt und zertrümmert. Ein in dem Hause weilender 17 jähriger Laufbursche erlitt schwere Verletzungen. — Der Verein Dresdner Gastwirte hat infolge der bekannten Vorkommnisse einstimmig den Beschluß gefaßt, das „Berliner Tageblatt" in feinen Lokalen nicht mehr auszulegen. — Das Landgericht hat am Montag abend den früheren, 1880 in Plauen geborenen Bureauvorstcher Friedrich Emil Weigel, der in seiner Stellung bei zwei Dresdner Rechts- anwälten durch Unterschlagung und Betrug ungefähr 60 000 Mark erlangte, zu vier Jahren und vier Monaten Gefängnis ver urteilt. Weigel hat die vtelen widerrechtlich erlangten Gelder aus sehr leichtsinnige Weise wieder verloren. Er beteiligte sich stark an Welten auf P^rderenucu. Le ist inzwischen auch wegen Vergehens gegen das Wettgesetz zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. — Ein soeben bei der Zweiten K mmer eingegangener konservativer Antrag Wittig- Schönfeld ersucht die Kammern, zu beschließen. Die Regierung zu ersuchen, den in H 9 der AuSsührungsverordnung zum Gesetz über die Anstaltssürsorge an Geisteskranken vom 12 November 1912 festgesetzten täglichen Ver pflegungssatz won 1 Mk. 25 Pfg. für die jenigen fächssichen Oltsarmenverbönde und Gemeinden wesentlich zu erniedrigen, die bei ihren wirlfchofftichen Verhältnissen schwerlich in der Lage sind, den erhöhten Verpflegst auszubringen. Weiter ist eine Interpellation der Sozialdemokraten eingegangen, die die Regierung um Aeußerung ersucht, was sie zu tun gedenkt, um das gesetzlich gewährleistete Koalinonsrecht gegen Angriffe sicherzustelle" und welche Gründe die Staatsregierung zu dem Erlaß des Justizministeriums vom 11. Dezember 1912 wegen Beschleunigung des Strafverfahrens bei sogenannten Massen delikten veranlaßt haben. Roßwein. Der 29 Jahre alte, ver- seiratete Arbeiter Junghanns aus H^blau, wurde in einer Achsenfabrik in Roßwein von einer zersprungenen Schmirgelscheibe an den Interleib getroffen und so schwer verletzt, daß er zwei Tage nach dem Unfall in einer Dresdner Klinik verstorben ist. Geithain. Der in Theusdors wohnende 49 Jahre alte Maurer und Hausbesitzer Julius Stein wollte von seiner Arbeitsstätte in Geithain mit dem Rade nach seiner Be hausung zurückfahren. Hierbei suhr er in Altdorfer Flur gegen einen Leitungsmast der leberlandzentrale« und erlitt schwere Ver- ctzungen am Kopfe, an welchen er bald nach dem Unfälle verstarb. Der Verunglückte war verheiratet und hinterläßt 13 zum Teil nach unerzogene Kinder. Rochlitz. Die hiesige Fleischer-Innung gibt bekannt, daß sie den Preis des Schweine« fleisches auf 80 Pfennige für das Pfund herabsetzt. Zittau. Der 32 Jahre alte Kutscher Friedrich Frenzel, der bei der Rohprodukten firma von Gustav Kubisch hier beschäftigt war, ist abends in Ebersbach tödlich ver unglückt. Als er vor dem Gasthaufe „Zur Ameise" im Oberdorse von Ebersbach zur Weiterfahrt nach Bautzen sein Geschirr be steigen wollte, kam er zu Fall und geriet unter den Wagen. Die Pferde zogen an, und die Räder drückten ibm den Brustkorb ein. Frenzel hinterläßt eine Frau und zwei kleine Kinder. — Wegen Unterschlagung im Amte ver urteilte am Dienstag die erste Straskammer zu Bautzen den verheirateten Sparkassen- kassierer Gustav Paul Richter aus Zittau zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. Die Untersuchungshaft wurde angerechnet. Richter hatte als Kassierer der städtischen Sparkasse in Zittau ein Spar kassenbuch der Frau Franziska Leubner in Rusdorf mit 2 800 Mark Einlage unter schlagen und nach und nach 2100 Mark ab gehoben. — Aufsehen erregt hier die Verhaftung des Oberkontrolleurs der Stadlstraßenbahn Paul Sudthoff. Der Beamte wurde dabei überrascht, als er im städtischen Elektrizitäts- werke mit einem Nachschlüssel die Sammel büchsen mit den Fahrgeldern in den Straßen bahnwagen öffnete und beraubte. Die Höhe der gestohlenen Gelder steht noch nicht sest. Lunzenau. Hier vergiftete sich die 25 jährige Ehefrau des Lehrers M. Richter. Ehrverletzende Nachreden sollen die Bedauerns werte in den Tod getrieben haben. Gleich zeitig wurde der Lehrer A. Richter, der in die Angelegenheit verwickelt zu sein scheint, seines Amtes einstweilen enthoben. Zschopau. Gerüchte über Cholera-Er krankungen im Zschopauer Seminar waren am Mittwoch in Ztchopau und Chemnitz verbreitet. Wie mitgeteilt wird, hat Veranlassung zu dem haltlosen Gerücht die Tatsache gegeben, daß im Zschopauer Seminar nach dem Mittagessen etwa neunzig Seminaristen an Erbrechen und Durchfall erkrankten. Die weitaus meisten Schüler erholten sich sehr bald wieder, neun von ihnen mußten allerdings ins Kranken haus gebracht werden, wurden aber bereits wieder entlassen, Speisenreste sind zur Unter suchung eingesandt worden, das Ergebnis der Unterfuchuug ist jedoch noch nicht bekannt. Ortrand. Der am vergangenen Montag hier staltgesundene Wochenschweinemarkt war nut einer ansehnlichen Anzahl Ferkeljchweinen beschickt. Der Geschäftsgang war ein recht stockender. Der Preis für das Paar betrug 20 bis 40 Mark. Fette und Läuferschweine waren nicht aufgetrieben. Leipzig. Im Grundstück Kohlgartenstraße Nr. 39 ereignete sich am Spätnachmittage des Dienstages ein Liebesdrama. Dort schoß ein Häcker aus einem Revolver auf seine Geliebte. Der Schuß ging fehl, traf jedoch die in dem gleichen Zimmer anwesende Tante des Mädchens. Die Frau wurde glücklicherweise nur leicht am Arme verletzt, Der rabiate Liebhaber richtete daraus die Schußwaffe gegen ich selbst. Er brachte sich schwere, jedoch nicht ebensgesährliche Verletzungen bei, die sein« lebersührung nach dem Krankenhaufe St. Jakob notwendig machten. — Auf den großen Gesellschaften Berlins und Wiens war wohl das Interessanteste di« entzückenden Toiletten, die man dort zu sehen bekam und die das Staunen der ganzen ver» ämmelten Damenwelt Hervorriesen. Und vohl auch etwas Neid. „Ach, wer so etwa» haben könnte!" Hörle man vielfach vernehmlich euszen. Und dabei ist die Erlangung eines derartigen Kostüms gar nicht zu schwer und mit zu hohen Kosten verknüpft, wie manche Dame meinen mag. Die Damen sollten nur einmal eins Nummer des tonangebenden Welt« modenblafts „Große Modenwelt" mit Fächer vignette Verlag John Henry Schwerin G. m. b. H., Berlin W. 57, zur Hand nehmen, das eine erschöpfende Uebersicht über den jeweiligen Stand der Moden bringt. Außerdem liegt jeder ersten Monatönummer ein großes färben» prächtiges Moden-Colorit bei, Dabei lehrt dieses vorzügliche Blatt nebenbei noch leicht verständlich, wie auch die Unerfahrenste sich das eleganteste Kostüm für wenig Geld selbst Herstellen kann. Abonnements auf „Große Modenwelt" mit Fächervignette (man achte genau auf den Titel!) zu 1 Mark viertel jährlich, wofür 6 Nummern geliefert werden, nehmen sämtliche Buchhandlungen und Post anstalten entgegen. Probenummern bei ersteren und dem Verlag John Henry Schwerin G. m. b. H„ Berlin W. 57. 8a1env^1eilmm krel3^? 314 5 6 8 IO 314 5 6 6 lOxtz.ä.LtLk. Irustkrei! A