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ttendorfer Zeitung » —o Bezugspreis: BierirljShrlich (,20 Mark frei ins Haus. der Geschäftsstelle abgeholt viertel- Msklich 1 Mk. Einzeln« Nummer >0 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. — Ü UnterimktunM- unä Anzeigeökatt y ««zeiMpre»: Für die kleinspalttge ttorpus-Grö« stz« deren Raum ,o Pfg. — Im RÄMntM für di« »einspaltige Petit-Aeil« rs Pfg. Anzeigenannahme bi« ,s Uhr mittag». BellagrgMhr nach vuetnbaraaß. AN wScheMch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Hindel und Wandel* „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". DiMk und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrill-l. verantwertkich für di« Redaktion H. Rühle in «r*ß-«Ma. Nummer j33 Mittwoch, den s2. November MZ s2. Jahrgang Sparkasse Otteudorf-Moritzdorf verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit Z^/gO/g. Dis in den ersten 3 Werk tagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher -übertragen. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, n- November MS. — Am vergangenen Sonntag gab der Gemischte Chor im Gasthofe zum schwarzen Roß ein Konzert, das mit zu den besten musikalischen Veranstaltungen des Jahres gehört. Die Vortragsordnung wies im I. Teile eine Jahrhundertfeier auf. Das war eine eindringliche Predigt in Tönen von heldenhaften Kampfe, von Aufopferung und Treue, von deutscher Einheit und Einigkeit, bis sie zuletzt auSklang in den zuversichtlichen SiegeSruf: Und die Welt gehört den Germanen. Der 2. Teil brachte einen Hinblick aus die Zeit des Jahres den „Herbst" (aus den Jahreszeiten von Haydn) Es erklagen schwärmerische Lieder reiner Liebe, umrahmt von frischen Jägerchören und von übermütigen Gesängen fröhlicher Weinlaune. Heitere Muse war in einem Singspiel des 3. Teil gewidmet. Fein sinnig war das Programm zusammen gestellt, exakt und lobenswert war seine Ausführung. Herr Kantor und Oberlehrer Georgi besitzt das volle Vertrauen seiner Sänger. ^Wissen sie doch, daß er mit methodischen Geschick ihr Stimmenmaterial bildet, daß er sie führt auf dem gutem Wege edlen Geschmackes und sicheren Er folges, und sie hängen an ihm mit Be geisterung und arbelten mit einem Eifer der eS ermöglicht, auch sehr schwierige Aufgaben, wie sie der 2. Teil hinreichend bot, vollkommen und endgültig zu besiegen. Deshalb zeigte der Chor auch überall sein feste» Können. Mochte das Lied majestätisch und kraftvoll einherschreiten, mochte es beweglich und leicht dahinfließen, mochte es eine tiefere Empfindung verlangen: immer fanden wir die Sänger auf sicheren Pfade. Als Solistin trat zum 1. Male hier auf Frau Ingenieur Anni Helm. Mil weicher melodischer Stimme sang sie Lieder von Schumann und Lassen und dann zusammen mit Herrn Oberlehrer Georgi das Liebesduett aus den Jahreszeiten, das ihrem liebenswürdigen, einschmeichelnden Organe ganz besonders lag. Durch ihr Auftreten hat sie sich unseren besonderen Dank verdient und sie würde sehr will kommen sein, wenn sie wiederkäme. Frei lich hatte sie in Herrn Oberlehrer Georgi einen vollkommenen ebenbürtigen Partner dessen edler, vornehmer, großer Ton in gleicher Weise wie der Sopran das An- hören des genannten Duettes zu einem wirklichen Genüsse erhob. Die Begleitung am Klavier besorgte verständnisvoll Herr Lehrer Dürrlich. Auch die Darsteller des Singspiels, vor allen Fräulein Tamme, gaben ihr bestes und erwarben sich die volle Anerkennung der sehr zahlreichen Zuhörer. — Durch Alarmsignale der Feuerwehr Und Ertönen der Dampfpfeifen wurden am Sonntag.in den frühen Morgenstunden die Einwohner unseres Ortes aus dem Schlummer geweckt. Ein Schadenfeuer, welches schon im Entstehen seine große Ausdehnung verriet, war in dem Besitztum des Herrn Gutsbesitzer Cort Beck zum Ausbruch gekommen. In kurzer Zeit be fanden sich die Pflichtfeuerwehr, die Frei willige Feuerwehr, die Cunnersdorfer Frei willige Feuerwehr, welche als erste aus wärtige erschien, sowie noch einige aus wärtige Wehren am Brandplatze. Die Bekämpfung des Feuers, welches sich über die Scheune auf sämtliche Nebengebäude erstreckte, war für die Wehr die denkbar schwierigste, denn in kurzer Zeit waren die benachbarten Brunnen leer gepumpt und die Entfernung bis zur Röver beträgt bei ziemlicher Steigung ca. 240 m, so daß es für die Mannschaften der Wehren ein schweres Stück Arbeit war. Trotzdem ge lang es, das Wirtschaftsgebäude zu erhalten und ein Uebergreifen auf benachbarte Ge bäude zu verhindern. Als Entstehungs- Ursache .des Feuers ist Brandstiftung als sicher anzunehmen, der Schaden ist ein sehr hoher, doch wird dieselbe durch Ver sicherung gedeckt. Langeb ruck. Die Wahl des Gemeinde- vorstandeS Kühne in Oberwürschnitz zum hlesiften Gcmciudevorstand wurde von der Aufsichtsbehörde bestätigt. Klotzsche. Der am 3l. August dieses Jahres als HilfsgeislUcher für die Parochie Klotzsche-Hellerau verpflichtete Pastor Kessel hat unseren Ort schon wieder verlassen und eine Planstelle bei Magdeburg übernommen. Es wird also demnächst ein neuer Hilfs geistlicher hier eingewiesen werden. Dresden. Als in der Nacht zum Sonntag kurz nach 1 Uhr mehrere Bewohner ves Grundstücks Markgras-Heinrich-Straße 31 nach Hause zurückkehrten, hörten sie in der Hausflur ein verdächtiges Geräusch. Plötzlich kamen drei unbekannte Männer zum Vorschein 'prangen über einen eisernen Zaun und ver schwanden im Dunkel der Nacht. Die Haus- bewohner entdeckten, daß die Türe zu einer daselbst befindlichen Schnittwarenfiliale des Konsumvereins Vorwärts ansgesprengt worden war. Daraushin wurde sofort die Verfolgung der Flüchtlinge ausgenommen. An der Ecke der Bergmann- und Eilenburger Straße trat cen vertolgten Einbrechern, durch den Lärm aufmerksam gemacht, Wachtmeister Oertel ent gegen. Es gelang ihm zwar, den kleinsten Flüchtling festzuhalten, doch zog dieser augen blicklich einen Revolver und gab mehrere Schüsse auf den Wachtmeister ab, die diesen jedoch nur an der Schulter streiften. Es ge- lang dem Einbrecher, sich loszureißen und zu entfliehen. Bei dem Versuch, in der Richtung über die Fluren nach Vorstadt Gruna zu ent« kommen, trat dem Revolverhelden in der Nähe ver Feuerwache Schlüterstraße Gendarm Funke entgegen. Er schlug dem. Verbrecher äugen- bOckl'ch die Waffe aus der Hand und konnte chn so lange fesihalten, bis die anderen Ver folger herbeikamen. Der Verhaftete wurde nach der Polizeiwache in der Augsburger Straß? gebracht und dort einer genauen Durch- luchuug unterzogen. Er entpuppte sich als der am 9 September 1883 in Wien geborene Mechaniker Joseph Wanek. Außer dem Revolver hatte er noch einen Dolch, mehrere Dietriche und eine Eisensäge in seinem Besitz. Auf der Flucht hatte er eine lederne Reise handtasche weggeworfen, die die modernsten Einbrecherwerkzeuge enthielt. Die beiden anderen Einbrecher flüchteten in eine Schreber gartenkolonie an der Bergmaunstraße hinein und sind entkommen. Der in Hast befindliche Mechamker Wanek weigerte sich, die Namen ,emer Helfershelfer zu nennen, gab aber an, vaß sie am Tage zuvor von Budapest nach Dresden gereist seien, um hier größere Beute züge zu unternehmen. Die weiteren Er örterungen ergaben, daß die Einbrecher, als ihre Entdeckung erfolgte, gerade im Begriff gewesen waren, den eisernen Geldschrank auf zusprengen. — Zwei Bauernfänger rupften mit einem schon oft wiederholten Trick am Donnerstag einen hiesigen Arbeiter um 150 Mark, Der Arbeiter stand am Schaufenster des Straß- burger Hutbasars in der Wettinerstraße. Neben ihm betrachtete ein Herr ebenfalls die Auslage. Da trat ein zweiter Unbekannter an den Arbeiter heran und frug ihn nach dem nächsten Leihamte. Da der Arbeiter keine Auskunft geben konnte, richtete der Unbekannte dieselbe Frage an den anderen Herrn. Auch dieser konnte die Adresse nicht nennen, er kundigte sich aber, ob er etwas versetzen wolle. Darauf erklärte der Unbekannte, er habe während einer Eisenbahnsahrt sein Geld täschchen mit sämtlichem Gelde verloren und fei nun gezwungen, seinen Brillantring zu verpfänden, den er am Finger trug. Der zweite Gauner, der sich später als Goldschmied ausgab, bot für diesen Ring hundert Mark. Der Besitzer des Ringes erklärte aber, der Ring sei ihm nicht feil, er sei ein teures An- denken und entfernte sich. Nunmehr wandte sich der angebliche Goldschmied an den Arbeiter, beredete diesen, den Ring zu kaufen, er sei Fachmann, der Ring sei sehr wertvoll. Er würde ihm das Geld sosort wiedergeben. Auf diesen Vorschlag ging der Arbeiter ein, lief dem Besitzer des Ringes Nach, verhandelte mit ihm und erhielt den Ring schließlich sür 150 Mark. Inzwischen war aber der an gebliche Goldschmied verschwunden. Der Arbeiter war jetzt um 1bO Mark leichter, dafür aber Besitzer eines Neppringes für 25 Pfg. geworden. — Vor der Dresdner Strafkammer hatte sich der Bureaudiener Kurt Pse> nigwerth, der längere Zeit in der Kunstakademie augestellt war, wegen Diebstahls von Gemälden zu ver antworten. Im ganzen hatte er fünf Bilder gestohlen, die zusammen einen Wert von etwa 2000 Mark halten und die er weit unter dem Preise verlauste. Das Geld gab er in lustigen Gesellschaften schnell aus. Außerdem unterschlug Pfennigwerth ein ihm anvertrautes Gemälde. Das Gericht verurteilte den un getreuen Beamten zu einem Jahre und einen Monat Gefängnis. Lichtenberg. Am Freitag wurde hier beim Gutsbesitzer Zimmermann eingebrochen und ein größerer Geldbetrag gestohlen. Als Täter kommt ein unbekannter zirka 30 Jahre alter Mann mit dunklem Haar in Betracht. Der yinzugezogene Bautzener Polizeihund verfolgte die Spur die Dorsstraße entlang, dann über die Felder bis zur Pulsnitz- Radeberger Straße. Iiedlitz. Ein Raub der Flammen wurde in Jiedlitz bet Kamenz die mit Erntevorräten reichlich gefüllte Scheune des dortigen Ritter gutes. Auch die Dreschmaschine verbrannte. Meißen, Der hier in einem Fuhrgeschäft beschäftigte Hofarbeiter R. ist am 2. November abends vor seiner Wohnung in Questenberg durch seinen 26 jährigen Sohn, der in Dresden als Chauffeur tätig ist, überfallen und mit einem Stocke so geschlagen worden, daß er am Kopse Verletzungen erlitten hat, die vom Arzt haben genäht werden müssen. Der Täter soll in Dresden aus Veranlassung der Staats anwaltschaft in Haft genommen worden sein. Mohorn. Der mit ziemlich 95000 Mk. Schulden belastete Gasthof wurde vor einigen Tagen versteigert. Die Lagerkellerbrouerei, Dresden, erstand ihn znm Höchstgebot von 52000 Mark Roßwein. Am Montag mittag gegen 1 Uhr ereignete sich unter der Eisenbahnbrücke nahe des Bahnhofes ein Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Radfahrer Der Radfahrer stürzte, wurde überfahren und sofort gelötet. Der Verunglückte ist der Bahn assistent Kirscht aus Roßwein. Döbeln. Aus dem Schaufenster des Uhr machers Helbig im Zweckengäßchen neben dem Rathause wurden Freitag nacht nach Ein schlagen der Scheibe 37 Herren- und 25 Damenuhren, sowie 42 goldene Ringe im Werte von 1800 Mark gestohlen. Der Ein- brecher wurde überrascht und konnte nach heftigster Gegenwehr in einer anderen Seraße festgenommen werden. Der Täter ist ein mit Zuchthaus vorbestrafter Mann, der eigens zum Zwecke des Einbruchs von Dresden nach Döbeln gefahren war. Leipzig. Die Löwenjagd wird allem Anschein nach noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Das Polizeiamt hat nämlich gegen den Besitzer des Zirkus Barum wegen Ge fährdung der öffentlichen Sicherheit durch die aus dem viel zu schwach gebauten Transport wagen entwichenen Löwen eine Strafverfügung erlassen; ebenso gegen den Kutscher deS Wagens, dessen Deichsel die Wand des Löwen- wagens eingestoßen hatte, wegen verbotenen Einkehrens in eine Wirtschaft. Chemnitz. EineWmilie, deren Sohn in London weilt, erhielt dieser Tage ein Telegramm folgenden Wortlautes auS der Themsestadt: „Unabsichtlich Schlägerei ge raten, sende mir sofort 600 Mk. Kaution für Haftentlassung nach Peterborough 60 Bridge Street. Brief erklärt. Herbert." Da aber die betreffende Familie mit ihrem Sohne sür derartige Fälle ein bestimmtes Kennzeichen verabredet hatte, das natürlich der Schwindler nicht kannte, schöpfte man Verdacht und er kundigte sich telegraphisch bei einem Londoner Freunde des Sohnes und erhielt nmgehend den Bescheid, daß nichts ähnliches vorgesallen sei. Auf diese Weise gelang es. einen ziemlich raffiniert angestellten Betrug, wie er in ähn licher Form ja schon öfter vorgekommsn ist, zu verhüten. Zwickau. Ein schwerer Einbruchsdiebstahl ist am Sonntag abend in der Wohnung deS Fleiichermeisters Preiß verübt worden. Der Dieb drang vom Hofe aus in die Wohnung, erbrach die Geldkassette und stahl daraus etwa 1500 Mark. Der Einbrecher ist unerkannt entkommen. Zwickau. Die beiden Unbekannten, die am Donnerstag auf eine Vermieterin einen Ueberfall verübten und sie zur Hergabe ihre» Geldes nötigten, sind inzwischen als der 24 jährige Metallschleifer K. W. Schuster auS Kappel bei Chemnitz und der 23 jährige Hand arbeiter P. W. Reim aus Altwaldenburg fest- gestellt worden. Die beiden Verbrecher hatten sich bereits am 1. November unter unwahren Angaben bet einem hiesigen Schneidermeister eingemietet. Dort verschwanden sie ohne Be zahlung ihrer Kostfchuld. : I l * Ln sisutE* t I l Verlevxea Sie »olort »Mcklicke Litern". 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