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Ottendorfer Zeitung um! Anzeigeökatt Unterüaktllttg8 Bezngsprrts: vierteljährlich l.20 Mark frei in- ^mrs. )n der Geschäftsstelle abgeholt viertel, ftchrlich , Mk. Einzelne Nummer w Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag nnd Sonnabend Nachmittag, I > -MD-.« » «> rlnzttDimprettu Mr die kletn^altig« rc»rp»».K»tl« »der deren Rmm ,0 pfg. — Im Reklameteil fiir die kleinspaltige Petit-Heil« rs pfg. Anzei-tnannahme bi» U Uhr mittng». Ärtlagegedühr nach vereindarnng. :m mochmllich «sch-m-nd« Sonn,-g-b°il°g- „I°nstn-r,-- Un,«h°Uung-bl-tt". ,owi° d-n abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und W.n».l- „Zett und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-GkiSa. Sonntag, den 3. Januar W5. 14- Jahrgang Nummer 2 staaiS- und firanzpolitischen Entwicklung Sachsens in den letzten zehn Jahren. Daß ,hm dies gegenüber einem an sich spröden Materiale mit Vollendenten Sprachmitteln in einer schon durch die Stoffzruppierung nesselnden und vor allem gemeinverständlichen Weise gelungen ist, ist ein besonderer Vorzug des bedeutungsvollen Werkes. Es behandelt u. a. die Gebiete der staatlichen Einnahme«, Ausgabe» und Schuldenwirtschaft, des Staats« vermögens, sowie des staatlichen Kultur-, Er- ziehungS- und Verkehrswesens, hebt mit dieser Darstellung die Hoh« Bedeutung der Glied« taaten sürs Reich in Helles Licht und bietet mit seinem interessanten Einblicken in die Werkstatt eines modernen Staatsbetriebes für jedermann eine vorzügliche Gelegenheit zu staatsbürgerlicher Aufklärung, insbesondere für Lehrer aller Schulanstalten ein treffliches Lehrmittel. DaS Buch ist nicht nur für alle Parlamentarier, Staats»undKommunalpolitikcr ein wertvolles Werkzeug, es erscheint auch unentbehrlich für alle anderen, die sich über den Zustand des sächs. Staates ein klares Bild machen wollen. Von besonderer Be deutung wird es gerade heute für die, denen an einem tadelsfreien Materieale zur Be urteilung der Kreditwürdigkeit Sachsens ge legen ist. Wir können das hübsch und geschmackvoll ausgcstattete Büchlein nicht warm genug empfehlen. °nd Verlag van Hermann Rühl-, Buchdrucker«: in Groß-Okrilla. Kirchennachrichten. Sonntag, den 8. Januar 1915. Ottendorf-Okrilla. Vorm, r/, 10 Uhr Predigtgottesdienst. Medingen. Vorm, */,11 Uhr Predigtgottesdienst. Großdittmannsdorf. Vorm t/, 9 Uhr Predigtgottesdienst. leberwachungsmaßregeln mit vollem Ver- tändnis für die Besonderheiten der Kriegs age unterworfen. Nur in Ausnahmefällen hat sich ein schärferes Einschreiten notwenig gemacht. Um nun eine vollkommene klare Abgrenzung der beiderseitigen Rechte und Pflichten und zugleich die zweckmäßige Übereinstimmung mit den meisten und iesonders mit den benachbarten Korps- bezirken des preußischen Heereskontingents serbeiführen, ist es notwendig, für di« etzt bestehenden Verhältnisse auch eine unanfechtbare Rechtsgrundlage zu schaffen. Dieses läßt sich aber nur so erreichen, daß von Seitenderstellvertretenden Generale die Freiheit der Presse und in Verbindung damit die Versammlungs- und Vereins freiheit auch formell aufgehoben werden und insoweit, wie es auch in anderen Teilen des Reiches geschehen ist, eine Ver schärfung des Kriegszustandes eintritt. Wenn sich die kommandierenden Generale wie aus ihren amtlichen Bekantmachungen hervorgeht, zu dieser Maßnahme entschlossen haben, so soll dadurch vor,allem bet etwaigen Meinungsverschiedenheiten jeder Zweifel in rech-licher Beziehung ausgeschlossen und ein Zustand geschaffen werden, der aller Anfechtung entzogen bleibt. Das soll hier besonders betont werden, damit nicht etwa im Publikum die Meinung aufkomme, dieses nachträgliche Verfügen stehe womöglich mit einer — tatsächlich besonders nach den letzten großen Siegesnachrichten nach keiner Rlchtung beanzeiglen — Verschlechterung unserer Kriegslage zusammen. Selbst verständlich werden nach wie vor die wahrheitsgetreuen Berichte der obersten Heeresleitung über Erfolge des Heeres und der Flotte wie auch über alle bei einem so ausgedehnten Kriege unvermeidlichen Verluste in derselben gewissenhaften Weise veröffentlicht werden. Auch wird weder an der erst unlängst geregelten Zuständigkeit der Behörden für Ueberwachang der Presse noch an derHandhabungdieserUebecr-achung irgend etwas geändert werden. Es liegt demnach zu irgend einer Beunruhigung durchaus kein Anlaß vor. „ Aufklärung über Maßnahmen der Militärbehörden auf dem Gebiete des Presse- und Vereinscechts. Seit Beginn des Krieges hat die Bevölkerung und die Landespresse in höchst anerkennenswerter Weise die Militärbehörden bei Durchführung ihrer verantwortungsreichen Aufgaben nach Kräften unterstützt. Bereitwilligst haben sich beide, wie auch nicht anders erwartet wurde den Anordnungen kommandierenden General als Inhaber der vollziehenden Gewalt ge fügt und insbesondere hat sich die Presse j den aus militärischen Rücksichten gebotenen Donnerstag nachmittag »/,5 Uhr auf der Borsbergstraße ein ähnlicher Unfall zu. Dort wurde eine in der Mosenstraße wohnhafte 70 Jahre alte Frau, die hinter einem stadt- wärts fahrenden Straßenbahnwagen hergelaufen und nach links ausgewichen war, von einem ntgegenkommenden Antriebwagen umgefahren und am Kopse und an der Schulter schwer verletzt. Die Frau trug auch eine Gehirn erschütterung davon und wurd eim Krankenhaus .inlergebracht. — Ein Vollmond-Kuriosum. Eine Kalender- Merkwürdigkeit bringt das neue Jahr. Ein Blick aus den Kalender zeigt, daß im Januar zweimal Vollmond herrschen wird, und zwar am 1. und 31. Januar, wogegen der Februar keinen Vollmondsglanz aulzuweisen haben wird. Mindestens ein halbes Jahrhundert wird vergehen, bis ein Mm at ohne Vollmond wiedersthrl. Reichenbach i. V. Im benachbarten Cunsdorf stürzte der 51 jährige Feuerwehr mann Hermann Herzog beim Orlen des Treib riemens des Bieraufzuges in der Fischerschen Brauerei aus 3 Mettr Höhe ab und war sosort iot. Ein Sohn von ihm ist vor wenigen Wochen auf dem Felde der Ehre gefallen. — Bang, Finunzrat Dr., Zehn Jahre Königtum. Ein Rückblick aus die Entwicklung des sächsischen SlaareS während der letzten zehn Jahre. 1914. 40 Seiten 80 Pfennige. — A. Deichert'sche Verlagsbuchhandlung Werner Scholl, Leipzig Königstraße 25 I. Der Untertitel der vorliegenden Schrift kenn zeichnen ihren wertvollen Inhalt. Bang, Finanzrat im Königlich Sächsisch«« Finanz ministerium, gibt an der Hand statistischer Belege in gedrängter Kürze ein alles Wesentliche umfassendes Bild der volkswirtschaftlichen, Neuestes vom Tage. Großes Hauptquartier, I. Januar vormittags. (W. T. B. Amtltch.) Westlicher Kriegsschauplatz: Bei Meuport ereignete sich nichts Wesentliches. Von einer Wieder- einnahme des durch feindliches Artillerie- feuer vollkommen znsammengeschoffenen Gehöftes St Georges wurde mit Rückncht auf den dort befindlichen hohen Wasserstand abgesehen. Oestlich BLthune, südlich des Kanals, entrissen wir den Engländern einen Schützengraben. In den Argonnen kamen Unsere Angriffe wett r vorwärts. Wieder fielen 400 Gefangene, 6 Maschinengewehre 4 Minenwerfer und zahlreiche andere Waffen und Munition in unsere Hände Ein nordwestlich St Mihiel bei Lahayme x liegendes französisches Lager schossen wir in Brand. Angriffe bei Flirey und westlich Sennheim, die sich gestern wiederholten, wurden sämtl ch abgeschlagen. Oestlicher Kriegsschauplatz: An der ostpreußischen Grenze und in Polen blieb die Lage un- vrränoert Starker Nebel behindert die Operationen. Die im Monat Dezember von unseren in den Argonnen kämpfenden Truppen gemachte Kriegsbeute beträgt ins gesamt 2950 unverwundele Gefangene, 21 Maschinengewehre, 14 Minenwerfer, ein Bronzcmörser und zwei Revolrerkanonen. Aus London wird amtlich gemeldet: Das englische Linienschiff Formrdable ist am Freitag früh im Kanal gesunken. 71 Mann der Besatzung sind durch einen kleinen Kreuzer gereitet worden. Es ist nicht aus- gejchlossen, daß weitere Ueberlebende durch andere Schiffe ausgenommen wurden. Das englische Preßbureau fügt hinzu es lei noch unsicher, ab die Ursache eine Mine oder der Torpedoschuß eiincS Unterseebootes sei. Nach Londoner Blättermeldungen erschien ein Luftschiffgeschwader von vier deutschen Luftfahrzeugen über Dünkirchen, von demn drei eine große Menge von Bomben und andere Geschosse über der Stadt abwarfen. Kaum war eine Maschine verschwunden, so erschien eine andere, die das Bom bardement fortsetzte. Alle Teile der Stadt wurden getroffen. Bomben sielen in die Verteidigungswerke, auf das Arsenal und in die Gärten des Militächospitals und in die Vorstadt Rosendoal und in die Jute fabrik. Auch Audskeck und FurneS wurden bombardiert; hier wurden mehrere Häuser beschädigt und die Trambahn zerstört. Der Alkohol im Felde. Ein aus verantwortungsvollen Posten im Felde stehender Offizier schreibt in der „Weser- Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, 2. Januar MS. — Der 31. Dezember als Verjährungs- termin. Unter dieser Spitzmarke hatten wir alljährlich in unserem Blatte gegen Jahres schluß darauf hingewiescn, daß mit Ende jeden KalenderjahreseineReihevon Forderungen oer Verjährung anheimfällt. In diesem Jahre ist hierzu zu bemerken, daß der Bundes rat aus Grund des ß 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrat zu wirt schaftlichen Maßnahmen von 4. August 1914 durch Verordnung folgendes bestimmt hat: „Die in den 8Z 196, 197 des Bürgerlichen Geietzbuches bezeichneten Ansp üchs, die nicht verjährt sind, verjähren nicht vor dem Schluffe oeS Jahres 1915." Damit ist, ohne Rücksicht darauf, ob Gläubiger oder Schuldner Kriegs teilnehmer ist, für eine große Reihe von Forderungen, die im Kleinvcrkehr des täglichen Lebens entstehen, die Verjährungen in Be- iticksichtigmg der durch den Krieg geschaffenen Aage auf ein Jahr hinausgeschoben worden. Dresden. Am Donnerstag abend gegen r/z 6 Uhr wurde aus der Gerockstraße eine in der Hotbeinstroße wohnende Arbeitersehefrau beim Uederschreilen der Fahrbahn von einem in rascher Fahrt befindlichen Straßenbahnzug der Linie 1 angesahren und erheblich am Kopie verletzt. Die etwas schwerhöitg« Frau cie das Glockenzeichen überhört hatte, wurde mr Unfallwagen nach dem Johannstädter Krankenhaus gebracht. Ferner trug sich am Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Infolge Einberufung mehrerer Beamter der hiesigen Sparkasien-Verwaltung zum Kriegsdienst erfolgen Zinsenzuschnften ^15 ab. Geschäftszeit von 8 1 Uhr vormittags. Ot^endorf-Moritzvorf, am 2. Januar 1915 vttenoors V Hie Svarkasseuverwaltmig Zeitung": „Der Alkohol ist dasjenige, was unsere Truppen aufrecht erhält, natürlich maßvoll genossen. Wer das Gegenteil behauptet, den fordere ich auf sich nur acht Tage in unseren Schützen graben zu begeben (als Kriegsfreiwilliger.) Greist der Betreffende dann noch noch Pfcffermünz-Pastillen oder Haferkakao, dann sollen die Alkohol Gegner recht behalten. Ich lasse es aber auf jede Wette ankommeu. Also bitte: Freiwillige vor!" Und daß dieses Urteil nicht vereinzelt dasteht, beweist folgender Brief deS kommandierenden Generals des 16. Armeekorps vom 13. November dieses Jahres.: „Auf Ihr Schreibens vom 5. dieses Monats erwidere ich Ihnen, daß ich Spirituosensendungen für die Truppen des mir unterstellten Armee korps ehe gern entgegennehme. Rum und Arrak ist den Mannschaften, welche seit Wochen im Schützengraben liegen, besonders bet naßkalten Wetter sehr willkommen und teilweise als Ersaß warmer Speisen an zusehen. Da die auf den einzelnen fallende Menge von Alkohol sehr gering ist und durch Vorgesetzte abgemessen wird, habe ich keine Bedenken gegen die Verabreichung." Welche geringen Mengen von Spirituosen b,i der Verteilung auf die einzelnen Leute entfallen, daß sei an einem Beispiel gezeigt, Eine sehr reichliche Liebesgabensendung wurde an die Truppen des 16. L'rmeekorpk verteilt. Davon hatte eine Fernsprech abteilung in Stärke von 285 Köpfen 13 Flaschen Jamaika Rum erhalten. Auf den einzelnen entfiel also noch nicht einma einsiebentel Liter Bet den übrigen Truppen teilen wird es ähnlich gewesen sein. Man sieht, es handelt sich wirklich um medizinische Dosen, die hier in Frage kommen, so daß der Kronprinz mit vollen Recht trotz seinen Bemühungen um eine recht „umfangreiche Sammlung" von Rum und Arrak dennoch sein Einverständnis mit den Bestrebungen des Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke erklären konnte. Hundesteuer. Alle Hundebesitzer in hiesiger Gemeinde werden aufgefordert, die am 10. Januar in ihrem Besitz befindlichen Hunde bis spätestens znm 15. Januar 1915 schriftlich oder mündlich hier anzuzeigen. , „ . - Der Schutzmann wird die Nachaufzeichnung und Kontrolle außerdem noch vornehmen. Die Hundesteuer ist bis 31. Januar 19LS im Gemeindeamt gegen Entnahme der Hundesteuermarke zu entrichten. _ . . . , Nach Fristablauf beginnt das Mahnverfahren. Hmterzrehung der Steuer wird mtt dem dreifachen Satze (Z 1 des Hundesteuer-Regulativs) bestraft