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s s Bezugspreis: vierteljZhrlich 1,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1 Mk. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag unb Sonnabend Nachmittag. S H unä Anzeigeökatt g II Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg. — Im Rekiamrtet! für die kleinspaltige Petit-Zeile rs pfg. Anzeigenannahme bis,r Uhr mittag«. Beilagegebühr nach Vereinbarung. S 0 Alit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Leid und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Da»ck rrn!» Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Dkrilla. Nummer 38 Mittwoch, den 2. April M3 st. Jahrgang Wegen Beschotterung wird die im Slaatsforstrrviere Okrilla gelegene west liche Strecke des IMeMtt MontMler KommuMatisilMegr; - Mgei 6 auf die Zeit vom 2. bis mit 15. April ds. Js. für allen Verkehr — welcher daselbst auf Schneise 8 verwiesen wird — gesperrt. Staatsforstrevier Okrilla, am 31. März 1913. Der Gutsvorsteher. Sparkasse Ottendorf Moritzdorf verzinst Einlagen mit Zi/z und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von 3—5 Uhr, Sonnabends von 8 —2 Uhr. Die in den ersten U Werktagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Bücher auswärtiger Sparkassen werden kostenfrei überiragen. Einlagen streng geheim gehalten. Neuestes vom Tage. Wien. Wie hier bekannt wird, hat das in Cattaro, dem südlichsten Hafen der österreichisch-ungarischen Monarchie ver sammelte Geschwader den Befehl erhalten, um r/,3 Uhr morgens auszulaufen. Das Geschwader lag gestern Abend etwa 20 km von Antioari entfernt. Es chesteht aus den Schlachtschiffen „Erzherzog Franz Ferdinand", „Zriny" und „Radetzky", zwei Panzerkreuzern und mehreren Torpedo booten. Das 33. Landwehrinfanterie- Regiment in Zara ist auf einem Lloyd- Dampfer in der Richtung nach Süden ge schasst worden. Rom. Der amerikanische Multimillionär Pierpont Morgan ist gestern vormitiag seinen schweren Herzleiden erlegen. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, z. April Mz. — Auf Antrag der hiesigen Gemeinde behörde wird das Tuberkulose - Wander- Museum in hiesiger Gemeinde vom 20. bis 26. August d. I. aufgestellt werden. — Soll man oder soll man nicht? Das sind die schicksalsschweren Fragen, vor deren schwerer Beantwortung gegen den I. April hin eine jede Zeitung steht. Soll man die wertgeschätzten Leser tn den April schicken oder soll man dies unterlassen aus Furcht davor, daß jeder, der auf den Leim kroch, alle Plagen Aegyptens aus das Haupt des frevelnden Zeitungsschreibers herabruft? Die Zeit der Aprilscherze scheint wirklich vorüber zu sein! Erstens sind die Zeiten zu ernst. Zweitens aber: wenn wir in einer Zeit leben, in der nichts mehr unmöglich scheint, wo soll man ca etwas aussinnen, das, würdig des 1. April, geeignet erscheint, den Leser richtig zu nas führen — ES beginnt d e Zeit der frischen Früh jahrs gemüse. Der junge Löwenzahn bietet einen gern gesehenen, schmackhaften Salat, der äußerst blutreinigend wirkt, die Rapun zel bringt schmackhafte Abwechselung, auch der Spargel wird in etlichen Wochen dm Markt erobern. Ueber ein sehr schmackhaftes gesundheitsförderndes Gemüse sind leider die Hausfrauen oft nicht genügend unterrichtet. Es ist der Rhabarber, der einen angenehmen, säuerlichen, apfclartigen Geschmack vat. Für die sparsame Hausfrau hat er noch den Vor teil, daß er wenig Zucker zu seiner Zu bereitung erfordert. Der Rhabarber dient zur Förderung dec Geiuadhert und verbleut darum gerade zur Fcühjahrszeit volle Be achtung. — Wie ist die Frühlingsmüdigkeit zu er- klären, die wohl fast jeder an sich wahr genommen hat? Jede Müdigkeit entspricht dem Blutmangel und den dadurch her- vorgerufenem Sauerstoffmangel des Ge hirns. Eine der ersten Folgen der Müdig keit ist das Gähnen, das ja weiter nichts ist als ein sehr tiefes Almen, entsprungen aus dem dringenden Bedürfnis des Körpers nach dem Sauerstoff der Luft, den nur durch die Atmung unserem Blute zu- süyren. Wenn wir den ganzen Tag körperlich oder geistig gearbeitet haben, so war der Sauerstoffoerbrauch so groß, daß wir sechs bis acht Stunden völligen Schlaf brauchen, um das nötige Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn wir eine starke Mahlzeit gegessen haben, so wird bei der VecoauungSläligkeit ein fo starker Mehr gebrauch von Blut in den Blutgefäßen der Verdauungsoigane erfolgen, daß andere Organe vorübergehend blutleerer werden, darunter auch das Gehirn. Dah-r die Müdigkeit nach jeder größeren Mahlzeit. Die Frühjahrsmüdigleit kommt nun daher, daß sich unter dem Einfluß der größeren Wärme und der milden Frühlingslüfte unsere Hautgesäße stärker mit Blut füllen; das können wir u. a. daran merken, daß cm Frühjahr unsere Schuhe und Hand schuhe plötzlich anfangen, eng zu werden. Las Plus an Blut in dm Hirngefäßen bedingt ein Minus in anderen Organen; und wieder ist es das Gehirn, das blut leerer, saucrsioffärmer wird und uns eine mehr oder weniger starke Müdigkeit em pfinden läßt Aber auch die meisten anderen Organe und Teile des Körpers werden bluileer und flü sigkeitsärmer; und dies bedingt in Verbindung Mit der in den warmen FrübjahrStagen nun beginnenden stärkeren Traufpnatton das auch sehr aus fällige Zunehmen des Türpes. — In ganz überraschendem Maße greift neuerdings die Industrie aus Gasfeuer- stälten zurück. Gas, der ideale Heizstoff für Haushalt und Küche, ist auch die ge- gegebeve Wärmequelle für Werkstätten. Selbstverständlich kann man bei den hohen Temperaturen, die zum Löten, Schweißen usw. erforderlich sind, nicht bei den Hltze- gradrn stehen bleiben, die der gewöhnliche Bunsenbrenner mit Niederdruckgas gibt. Man ist daher dazu übergegangen, die Buittenbrennelflamme heißer zu gestalten, zunächp, druch Zu;uyrung von Drucklusi Vermittelst eines Rotattmsgebläses wird o e Lufr an; enrwa 700 bis 1400 Milli merer Wasterfäule gepreßt und dann mu dem Niederdruckgas vereinigt. Lust und Gas machen sich dadurch intensiver, wodurch der Flamme mehr Sauerstoff zugesühlt w rd, als wie beim gewöhnlichen Vunfen- oemnr. Neben dem Mit Peestlufl arbeiten den Gasfeuer gewinnt neuerdings das Preß gas an Boden, wie es in ähnlicher Weise für Zwecke der Straßenbeleuchtung einge- führt worden ist. Bei dem Preßgas wird das Gas selbst aus einen höheren Druck komprimirt. Infolge der größeren Aus- strömungsgeschwindigkeit des Gases erfolgt eine überaus günstige Mischung von Gas und Luft bereits vor dem Brenner; der zum Preßen erforderliche Kraftbedarf ist äußerst gering. Königsbrück. Tödlich überfahren wurde in Laußnitz beim AuSstcigen aus dem Zuge der Handelsmann August Buder aus Laußnitz. Er war aui der falschen Seite ausgestiegen, abgesiürzt und unter den fahrenden Zug geraten. Nauslitz bei Kamenz. Derbei dem Guts besitzer Peter Ziesch bedienstete Kutscher Michael Handrick ist auf schreckliche Weise tödlich ver unglückt. Auf der Heimfahrt bom Feld scheuten die Pferde und gingen durch. Während der wilden Fahrt löste sich der Hintere Teil des Wagens. Handrick stürzte dadurch in die Pferde stränge und verwickelte sich darin. In dieser furchtbaren Lage ist er gegen 600 Meter weit geichleift worden. Kurz vor dem Dorfeingange wurden die Pferde vom Besitzer selbst aufge holten. Handrick war jedoch bereits tot. Sporbitz. In der Nacht zum Sonn abend brach im Fehrmannschen Gute Feuer au^. Beim Versuche, das gefährdete Vieh aus vem brennenden Stalle zu retten, erlitt der Be sitzer Fehrmann mehrfache Brandwunden und der Knecht Ruda eine Rauchvergiftung, so daß letzterer nach dem Johanniter-Krankenhaus in Heidenau gebracht werden mußte. Der Brand konnte von den Feuerwehren unterdrückt werden. Strehla. Bubenhände versuchten des Nachts bei der Station Schmorkau einen Per- wnenzug durch aui die Schienen gelegte Steine und Taieln zum Entgleisen zu bringen. Aus die Ermittlung der ruchlosen Täter ist eine Belohnung von 50 Mark ausgesetzt worden. Chemnitz. Heute abend spielte der 11 jährige Knabe des Fabrikarbeiters Goldschmidt aus Wolsenstein mit einem Gewehr des Vaters, das an der Wand in der Stube hing. Plötz lich entlud sich die Waffe, und die Mutter des Knben wurde so unglücklich getroffen, daß sie sofort tot zu Boden sank. Thum. In einem unbewachten Augen blick ist das zweieinhalb Jahre alte Töchterchen ves Spediteurs Arthur Oelmann in die offene Düngergrube gestürzt und darin erstickt. — An- äßlich des Regierungsjubiläums des Kaisers vew'llmlen die städtischen Kollegien für den Bau eines Krankenhauses 3000 Mark. Thekla. In der zehnten Stunde des heutigen Vormittags ereignete sich im Grund stück Nr. 10 der Hauptstraße ein furchtbares Blandunglück. Die 29 Jahre alte Ehefrau ves Bahnarbeiters Kramer wollte das im Ofen befindliche Feuer besser zur Entwicklung bringen und goß aus Versehen statt Petro leum Spiritus hinein. Die Kanne, welche die Frau in der Hand hielt, wurde von der Flam me erreicht, und der noch darin befindliche Spiri- ius kam zur Explosion. Dan Feuer leite sich ver Kleidung der Frau mit, die, einer Feuer- äule gleichend, auf den Hof, laut Hilfe rufend, lief. Hilfsbereite Leute erstickten mittels Klei dungsstücken das Feuer. Die am ganzen Körper schwer verbrannte Frau mußte sofort mittels Automobils in bas Krankenhans St. Jakob nach Leipzig gebracht werden. Schkeuditz. Vom 1. April d. I. wer den in den besonders häufig von Wilddieben heimgesuchten Forstrevieren eine Anzahl Ober- jäner vom Naumburger Jägerbattalion Nr. 4 auf vorläufi - zwei Jahre als Hilsssürster sta- uoulerl r'inch den Vogelfängern,' die in den letz en I hrcn unsere Wälder yeimgesucht haben, wird man scharf auf die Finger sehen. Ge ode von h er ans wu>de bisher jein starker Handel mit allerlei kleinen Singvögeln getrie- ven. Im letzten Jahre sind fast sämtliche brü tenden Nachtigallen von den Vogelfängern weg gefangen morden. Bisher gelang es den Forst beamten nur' selten, solche Burschen, die meist mit Fahrrädern den Wald durchstreifen und mit Leimruten und Netz arbeiten, zu stellen. Leipzig. Am Sonnabend abend fuhr e n Gaußscher Privatkraftwagen anscheinend infoge Feder oder Steuerbruchs auf der Ko- burger Chaussee durch das den Weg abgrenzende Eisengeländer, durchbrach dieses und stürzte die ziemlich hohe Böschung hinab in den Wald hinein. Der Kraftwagen geriet dabei in Brand Er verbrannte bis auf das Eisengestell. Der Führer des Wagens speang, als er bemerkte, baß das Steuer versagte, noch rechtzeitig ab. Er kam ohne Verletzungen davon. Die her beigerufene Feuerwehr beseiitigte nach längerer Tätigkeit weitere Gefahr. Ellefeld i. V. In seiner Wohnung hat sich der 65 Jahre alte Fabrikweber und Veteran Franz Ludwig Schädlich erschossen. Gekränktes Ehrgefühl wird als Grund der Tat angegeben. Erst kürzlich wurde im Walde bei Bernheide ein jüngerer Bruder des Schädlich tot auszefunden. — Wer sich ein Pariser Kostüm fast um sonst beschaffen will, der nehme die neueste Nummer des tonangebenden Wellmodenblatts „Große Modenwelt" mit Fächervignette, Ver lag John Henry Schwerin, Berlin W. 57, zur Hand, suche sich ein passendes Modenbild aus den wundervollen Genrebildern aus, die dies ausgezeichnete Blatt bringt, und fertige stch das Kostüm mit Hilfe des mustergültigen Schnittbogens selbst an. Was Reichhaltigkeit, Vornehmheit und Billigkeit anbetrisft, ist heute diesem bekannten Unternehmen sicher nichts an die Seite zu stellen. Abonnements auf „Große Modenwelt" Mit Fächervignette (man achte genau auf den .Titel!) zu 1 Mark virteljährlich (wofür 6 Nummern geliefert wer dens nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Gratis-Probenummern bei ersteren und durch den Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 57. Der Guckkasten, dessen Sondernummer 1813-1913 allgemein wegen ihrer Reich haltigkeit begreifliches Aussehen erregt hat, ist diesesmal wieder ganz der launige Begleiter durch die Schere des Alltags. Nicht zu zählen sind die lustigen Geschichten und Schnurren von Fritz Müller, Zürich, Roda Roda, Lud wig Engel, Fritz Wehr, und wie die launigen Poeten alle heißen, deren Namen ständig mit dem Blatte verknüpft sind. Der pointensichere Walthari schildert nach einer tatsächlichen Be gebenheit „die Hochzeitsreise im Fluglapparat". „Radieschen" ist eine originelle Dichtung von Marlello Rogge überschrieben. Hermann Hes se erzählt von seinen „Spazierfahrten in Singa- pore" und mit einer jwuchtigen Ballade „Das Zauberschloß" tritt der Münchener Maximilian Pfeiffer wieder einmal an den Vortragstisch. Famose Gaben sind wieder einmal in den Bunt- und Schwarzdlättern enthalten. Einen Wandschmuck erlesenster Art stellt das Gemälde von Cnrt Mücke „Schloß Quedlinburg" dar und eine Groteske schlagsicherster Wirkungskraft ist das Titelblatt von Ernst Lübbert „Er — sie — es." Dü6l6ttt6*kli Verlaufen Lis sotort 6rut!s-kro«peletr »Mckticke Litern". »E" über LluttSk- »pi-tt-vs, mu! «11« «euäs diskret ru Kick. I W Luk diese» Iuserat Lsdstt. W I * - -I