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Ottendorfer Zeitung Ve,»gsprrts: Vierteljährlich i^n Mark frei ins L^sss. I« der Geschäftsstelle abgcholt viertel- Mrkch i Mk. Einzelne Nummer <o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag «S Sonnabend Nachmittag. >— — 11 Unter!mÜung8- rrnä Anzeigeökatt - — AnrrtO«*,r,t«: M di» kletn^atti»« Xerpna -M deren Xa»m ,, -tz- — Im B ikl amMN für die kletnfpalti-e Petit-Aeit« re Dstz. Anzetgenannatzme bi»Xtzr mNNG». *etl«»»»»bb»r nach lb»itn»««W. AM wSchentüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen ,Handel mH Wandel" „Fel- und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dinck Verlag »a» tzermmm Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. verantwortlich für di« Redaktion H. Rühl« in Greß-OchMa. Nummer 87 Freitag, den 23. Juli W5. Jahrgang Die Ver- wohl nicht französische alle Wehr ¬ getötet und eine Frau verletzt, geltung wird von unserer Seite lange auf sich warten lassen. — Der TempS meldet: Die Regierung hat angeordnet, daß gemeldet, als möglich oder sogar als wahrscheinlich gelten, daß von einer Er höhung drr bisherigen Höchstpreise ab gesehen wird. Maßgebende Kr ise auch der Landwirtschaft haben sich neuerdings dahin ausgesproch n, daß trotz der erhöhten Erzeugungskosten der diesjährigen Ernte und trotz der schwierigen Lage, in der sich Oertliches und Sächsisches. kvttendorf.Vkrtlla, 22. Juli M«. - Wir leben in den Tagen, an denen auf den weiten Fluren unserer Land gegenden die Sense blinkt und wo der Ertrag fleißiger Landmannsarbeil ein geheimst weiden soll. Manche Sorge geht dem Ernten voran. Nicht zuletzt von w.gen der Witterung. Diesmal hat es an rechtzeitigem Regen gemangelt. Dennoch die allzu starken Befürchtungen einiger belond rs schwarzsehrisch veranlagten Ge müter haben sich Mcklicherweste nicht erfüllt. Wir haben unsere schöne Emre. pflichtigen, die sich bisher dadurch der Wehr pflicht entzogen, daß sie sich nicht in die Stammrolle eintragen ließen, zwangsweise der Militärbehörde vorgeführt und im Falle der Diensttauglichkeit unverzüglich ausgebildet werden sollen. — Aus Paris wird gemeldet: Der Seinepräfekt genehmigte die Ausgabe einer Anleihe der Stadt in Höhe von 160 Millionen Frank, wovon 40 Millionen für Anf- speicherung von Kohlenvorräten für den Winter zurückgestellt werden. Nach dem Matin hat die Kohlennot bereits jetzt beängstigende Formen angenommen. Kohlen sind selbst für höchste Preise für Private nicht aufzutreiben. — Die Russen hatten am unteren Dnjestr große Verstärkungen herangeholt und versuchten den Unsrigen die am linken Dnjestruser ge wonnenen Stellungen zu entreißen. Alle Be- wühungeu blieben erfolglos. Unsere Truppen halten ihre Stellungen sest Die Rassen haben auch schwere Artillerie herangeschafft, und heftige Artilleriekämpfe haben sich entwickelt. An der beßarabischen Grenzfront haben die Russen in den letzten vier Nächten heftige Sturmangriffe gemacht, die regelmäßig von den Unsrigen abgewiesen wurden. An einer Stelle durchschnitten die Russen die Draht verhaue und drangen mit ihren Abteilungen in unsere Stellung ein. Diese Ableitungen wurden gesangengenommen. Der Nachtangriff üm Montag dauerte sechs Stunden. Alle Angriffe blieben erfolglos. Der Vorma>sch der verbündeten Armeen zwischen Bug und Weichsel, wo sich die Russen trotz häufig erneuter Widerstandsversuche im beschleunigten Rückzüge befinoen, hat ganz außergewöhnliche Schwierigkeiten zu über winden. Der Kamps mit dem Sande — der dem Feinde an jeder beliebigen Stelle Neuestes vom Tage. -- Trotz aller schweren Verluste, welche die Franzosen gerade in den letzten Wochen erlitten haben, kann man keinesfalls sagen, daß ihr Heer zermürbt ist, wie es das russische jetzt ist. Sie greifen mit unverminderter Hart näckigkeit unfere Stellungen an, und es kostet unsere Truppen nach wie vor harte Arbeit, diese Angriffe abzuweisen. Freilich, Erfolge von irgendwelcher Bedeutung erringen sie nicht mehr, oder höchstens auf dem geduldigen Papier der Generatstabsberichte. In den Argonnen haben sie uns wiederholt die jüngst eroberten Stellungen zu entreißen versucht, die Folge war, daß wir unsere Stellung ständig verbesserten. Auch am Dienstag haben wir nach dieser Richtung hin neue Fortschritte gemacht, mehrere französische Gräben hinzugewonnen und noch 370 Mann gefangengenommen. In den Vogesen kam eS in der Gegend von Münster zu erbitterten Nahkämpfen, in denen mir die Oberhand be hielten. Die Front von Diedolshausen bis zum Hilsenfirst hatte ein gewaltiges feindliches Feuer auszuhalten. Aber auch hier machten die Unsrigen noch etwa 120 Gefangene. Ferner wurde die Stadt Colmar von fran zösischen Fliegern heimgesucht. Durch die herabgeworfenen Bomben wurden ein Zivilist Spitze dieser für die Deutschen überaus glück- liehen Kriegshandlungen steht Nur wenn die Russen über genügend schweres Geschütz und reichliches Geschoß verfügten, so folgert man, könne es allenfalls noch möglich sein, den kraftvoll anstürmenden Gegner anzuhalten, dessen Druck sich schon an der ganzen Front merkbar mache. — Ein großer Teil der in den Vereinigten Staaten bestellten Geschütze und Geschosse für Rußland ist nach Meldungen aus Tokio bereits in Wladiwostok eingetroffen. Die Schwierigkeiten, diese Kriegslieferungen durch Sibirien bis an die russische Front in Polen zu schaffen, sind ungewöhnlich groß, weil die Schienenstränge nicht genügend ausgebaut sind und die vorhandenen Frachtwagen nicht annähernd genügen, um die io Wladiwostok lagernden Gegenstände zu befördern. Infolge dessen dürste es noch geraume Zeit dauern, bis die russische Armee in den Besitz dieser Geschütze gelangt, während der Ersatz der in Galizien verlorenen leichten und schweren Geschütze überhaupt nicht möglich ist. — Aus Rom berichten französische Blätter: Infolge Kohlenmangels hat die italienische Eisenbahnverwaltung den Betrieb auf allen Eisenbahnlinien um ein Viertel eingeschränkt. — Nach dem Berliner Tageblatt greift in den amerikanischen Pulverfabriken die Aus standsbewegung immer mehr um sich. In Kentucky und Pensylvania flogen Pulverfabriken in die Luft. des Mangels an Arbeitern und Pferden und ausreichenden Futtermitteln befinden w-rden, d> ch zum Besten der Verbraucher von einer Erhöhung der Getreidepreise abgesehen werden könne. — Einheitliche Brütmarken. In der sächsischen Presse wurde in diesen Tagen erwähnt, daß die StaatSregieruttq plane, >Ür ganz Sachsen einheitliche Brotmarken herauszugeb in, W e von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, handelt eS sich nur um einheitliche Brotmarken für Gasthäuser. Aber auch das ist ein großer Gewinn denn sobald diese Gasthausmarken er scheinen, ist es Reisenden in Sachsen möglich, mit diesen Marken Brot zu erlangen, ganz gleich, an welchem Orte innerhalb der sächsischen Grenzen sie sich befinden — Im Verkehr Mit folgenden Orten des österreichischen Küstenlandes sind von jetzt ab wieder eingeschriebene Briefe, Briefe mit Wertangabe, Postanweisungen und Pakete bis 6 ohne und mit Wertangabe bis 100 Kronen zugelassen: Caisole, Isola, Muggia, Oveja, Draga, Pirano, Portorose b. Pirano, Nanziano Salvore, St. Peter b. Görz, Sansego, Siceiole, Slap a. d. Jdrina und Zaule. Schriftliche Mitteilungen in den Wertbriefen und den Paketen sind unzulässig. Bei Briefen mit Wertangabe nach Triest fällt die bisherige Wertbeschränkung (1000 Kronen) weg. Im Verkehr mit Rovigno sind jetzt auch eingeschriebene Briefe mit Wertangabe bis 300 Kronen zulässig. -- Vom 1. August 1615 ab sind alle Personen, welche das preußische Gebiet nördlich des Memel—Ruß—Skirwieth - Stromes, sowie die Kurische Nehrung von Nidden einschließlich ab nach Norden be reisen, oder das Kurische Haff nördlich der allgemeinen Linie Karkeln-Nidden be fahren wollen verpflichtet, einen vorschrifts mäßigen Jnlandspaß oder einen polizeilichen Ausweis bei sich zu führen. Der Ausweis muß von der heimatlichen Polizeibehörde feil dem 1. Januar ausgestellt sein und eine aus neuester Zeit stammende behördlich Sparkasse Ottendorf Montzdorf Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit 3 Die in den ersten 3 Werk- v»g«n eine» Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll Verzinst. OEinlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher »übertragen. zösischen Blätter, daß Hindenburg, den sie Landwirte' auch weiterhin infolge schon in Ungnade haben lallen lassen, an der> ' die reichste Möglichkeit des Eingrabens bot nnd Anlagen von ganzen Schützengraben reihen in zahlreichen Gliederungen erlaubte, wobei noch zahlreiche Drahthindernisse von vielen Metern Breite vorgebaut wurden — war fast so schwer wie mit dem Feinde selbst. Die Artillerie konnte oft ein Geschütz nur mit 12 Pferden vorbringen. Vor den Draht- verhauen verfanken die stürmenden Mann schaften knietief. In der ersten Reihe der Stürmenden zeichneten sich diesmal wieder polnische und ruthenische Landwehr aus Genf. Ueber die militärische Lage in Rußland beginnt es in der französischen Presse allmählich zu dämmern. Man gesteht zu, daß die letzten Nachrichten für das russische Heer sehr ungünstig lauten, weil man aus neutralen Blättern ersah, daß die Russen überall geschlagen sind und sich bis jenseits der Narewlinie zurückziehen mußten. Darrn erblickt die französische Presse ein sehr großes Zurückweichen nad ist darum beunruhigt über das Ergebnis dieser ungewönlichen, mit der größten Kraft durchgeführten deutschen Offen sive. Mit Schlecken vernehmen die fran- Wir brauchen sie gerade in diesen Kriegs zeiten. Noch niemals hat man sich bei uns in allen Kreisen und Ständen so 'ür die Ernte interessiert wie in diesem Jahre. Die Frage nach dem täglichen Brot ist ja auch jetzt das Allerwichtigste sintemalen unsere zahlreichen Gegner den teuflischen Plan ersannen, unser deutsches Volk aus zuhungern. Nun, er er ist gründlich vor beigelungen, und die gegenwärtige Ernte bietet uns eine neue und reichliche Gewähr daß wir auch weiterhin unser durchaus zu reichende- Brotes haben werden. Hoffen wir, daß die Ernte des nächsten Jahres vom Glanze eines starken, ehrenvollen Friedens umsonnt sein mögel — Die Kommenden Höchstpreise für Brotgetreide. In den letzten Tagen ist die Frage der Festsetzung von Höchstpreisen für das Brotgetreide der neuen Ernte weiterhin Gegenstand eingehender Be ratungen der maßgebenden Stellen gewesen. Obwohl die Entscheidung des Bundesrats jedenfalls erst in der zweiten Hälfte dieser Woche fallen wird, darf es doch, wie schon abgestempelte Photographie enthalten. Zuwiderhandlungen unterliegen den in der Verordnung des Oberbefehlshabers Ost vom 10. Jült 1915 N. 0. Für deutsche einzelne Militärpersonen und Zivilbeamten genügt jeder amtliche Ausweis hrer vorgesetzten Dienststelle über ihre Person. — Nachforschungen nach einen Land- turmmann. Alle Truppenteile werden ersucht, bis 10 Tagen nach Erscheinen des MtlitärverordnungsblatteS die Allgemeine Armeeabteilung zu benachrichtigen, ob sich bet ihnen der Landsturmmann Glasmacher Georg Woldemar Hirsch, geboren am 17. September 1876 in Radeberg oder Rade burg, befindet oder befunden hat. Fehlschein nicht nötig. Dresden. Die abermalige Erhöhung des MtlchpreiieS in Dresden, wird, wie wir hören, auch die zuständigen Behörden veranlassen, sich mit der Htnauftreibung des Preises dieses wichtigen Nahrungs mittels zu beschädigen. Wie bereits gemeldet wurde, kostet seit einigen Tagen in Dresden das Liter Milch 28 Pfg. und 32 Pfg., das ist leit einigen Monaten eine Steigerung um 6 Pfg. auf das Liter. Wie mitgeteilt wird, verlangt man in den Kreisen der Stadtverordneten eine Fest setzung des Höchstpreises der Milch. Leipzig. In Abwesenheit ihrer Eltern kletterte am Montag nachmittag die zehn Jahre alte Tochter eines Ratsarbeiters in Leipzig-Anger-Crottendorf aus einem Fenster des dritten Stockes auf das Dach des Hauses Sie lief sogar die Dachrinne entlang bis sie plötzlich das Gleichgewicht verlor und in den Hof htnabstÜrzte. Mit schwerem Schädelbruch blieb das Kind liegen. Der htnzugezogene Polizeiarzt konnte nur den bereits eingetretenen Tod eststellen. Chemnitz. In der Nacht zum Montag haben Einbrecher im innern der Sradr einem elektrotechnischen Geschäft ihren Besuch abgestattet und dabet Leitungsdraht, 100 Metallfadenlampen 100 Taschenlampenbirnen, Taschenlampen hülsen, Telephonhörer, 50 Taschenlampen- batterien im Gesamtwerte von 580 Mark gestohlen. Wie send ad. In derNacht zum Dienstag wurde durch den Nachtwächter an dem einen Ende des FlachSmagazinS der Spinnerei Mayer L Co Feuer entdeckt das sich im Laufe der Nacht infolge be herrschenden Sturmes über das ganze langgestreckte Gebäude, das durch zwei Brandmauern abgeteilt war, ausbreitete. Der Brano richtete großen Schaden an, da das gesamte Magazin mit gutem spinnfertigem Antwerpener Flachs angefüllt war. Lichtentanne. Der Hüttenarbeiter W. Lenk aus Planitz kam am Montag abend im König-Albert-Werk hier durch einen Unglücks'all umS Leben. Lenk erfaßte unbegreiflicherweise am Schlagwerk an dem er schon jahrelang arbeitete, den Hacken des Aufwickelseiles mit beiden Händen und ließ sich daran Hochziehen. Als der Hacken die höchste Stelle erreichte mußte Lenk notgedrungen loslassen und fiel nun aus einer Höhe von von etwa 20 Meter zu Boden. Der Tod trat kurz darauf ein. Plauen i. V Der Roggenschnitt hat nun auch im Vogtlands begonnen. Der Körnerertag ist, wie man hört, überall vielversprechend Für den Stand der Wiesrn waren die andauernden Regengüsse sehr von Segen.