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Ottendorfer Zeitung i > » B«z»g»pret«: NierlekjLbrlich ,,rg Mark frei in» ^an». I« der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jÄ<rlich i Mk. Lmzelire Nummer w pfg. Erscheint am Dienstag, vonnerrtag »nd Sonnabend Nachmittag. — Ü UntersiaktungA- unä Anzeigeökatt - » Anzetgenprei«: Lür die kletnspalttgr Uorxn» - Keti« »der deren Raum w Pfg. — Im Rekiamettil für die kleinspalttge Petit-Jetle rs pfg. Anzeigenannahme bis :r Uhr mittag«. LeUagegedÄhr nach vutindarnng. g '» ^»-«-.D AN wvchenüich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrill-l. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Gkkika. Nummer s2s Mittwoch, den s5. Oktober WZ s2. Jahrgang Sparkasse Ottendorf Moritzdorf verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit 3 VzO/g. Die in den ersten 3 Werk tagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher übertragen. Oertliches und Sächsisches. Mtendorf-Dkrilla, iz. «Oktober ryir. — Am kommenden Sonntag veranstaltet anläßlich der Jahrhundertfeier der Männer gesangverein „Deutscher Gruß" im Saale des Gasthofes zum Hirsch eine größere Feier, wobei außer Gesängen aus jener Zeit auch ein größeres Chorwerk zum Vortrag gelangt. Im Mittelpunkt der Festes stehen soll aber eine Rede der Herrn Schuldirektor Endler, der über unsere Heimat au» der Zeit vor 100 Jahren sprechen wird. — Spitzbuben räumten im nahen Grün- berg ein Krautfeld in wahren Sinne des Worte» ab. Da die Spuren der Nicht- Pflanzenden und Doch-Erntenden nach Otten dorf führten, so sind die polizeilichen Er mittlungen über die unerwünschten Heller im Gange. — Die Reichstagsersatzwahl, die mit dem Sieg.' des Sozialdemokraten Buck endete, zeigt zunächst die bemerkenswerte Erscheinung, daß die Gesamtzahl der nationalen Stimmen um 1000 gegen die letzte Wahl von 19>2 zurückgegangen ist. Den 31 202 sozialdemokratischen Stimmen, die am Freitag Buck auf sich vereinigte, standen nur 25277 nationale Stimmen gegenüber, gegen 26176 bei der Wahl im Jahre 1912. Der Sttmmenrllckgang bei den Sozialdemokraten betrug gegen das 1912er Ergebnis etwa 500, während der konservative Kandidat Dr. Hartmann, der 14242 Stimmen auf sich vereinigte, gegen die Wahl von 1912 den gleichen Zuwachs aufzuweisen vermochte. Besonders auf fallend ist der Slimmenrückgang, den die Freisinnigen erlitten haben. Sie büßten etwa 1350 Stimmen gegen 1912 ein. Während 1912 der fortschrittliche Kandidat es aut 12363 Stimmen brachte, konnte er diesmal nur 11035 Stimmen auf sich ver einigen. Man führt diese Tatsache auf Mancherlei Umstände zurück. Zunächst rein organisatorisch, auf das Fehlen eines frei- sinnigen Parteisekretärs, dann aber auch darauf daß dem fortschrittlichen Kandidaten Dr. Kloeppel nachgesagt wurde, er habe sich dahin geäußer-, bei einer Stichwahl für den Sozialdemokraten stimmen zu wollen. Die Wahlbeteiligung ist gegen 1912, wo sie 57215 Wähler betrug, dies« mal noch um etwa 1000 Wähler zurück- gegangen. Sie betrug etwa 80 Prozent der Wähler. Es haben diesmal von rund 68000 Wahlberechtigten nur 56400 ihr Wahlrecht aaSgeüdt. Hier erwächst nament lich für die bürgerlichen Parteien eine ernste Mahnung, in rastloser Arbeit, in organisatorischer Kleinarbeit alles vor- zubereitcn, um wenigstens bei dm kommen den Wahlen ein solches Ergebnis herbei zuführen, aus dem sich für die bürgerlichen Wähler kein Vorwurf herlesten läßt. Denn es ist eine im höchsten Maße be dauerliche und beschämende Tatsache daß rund 11000 deutsche Männer hinter dem Oefn hocken geblieben sind. Eine derartige Lauheit im nationalen Empfinden, eine solche Gleichgültigkeit gegen das oberste Staatsbürgerrecht kann nicht scharf genug verurteilt werden. — Patentschau vom Patentbureau O. Krueger u. Co., Dresden-A. Schloßstraße 2. Abschriften billigst, Auskünfte frei! Gustav Schlick, Langebrück, Vorrichtung zum Ver- miichen van Flüssigkeiten mit Dampf, Gasen oder anderen Flüssigkei'en. (Gm.) Hermann Hofmann, Ottendorf-Okrilla, Schärfrolle usw. (Gm.) — Größte Vorsicht d.s Publikums gegen über Flugzeugen wird in Hinblick auf die entsetzlichen Fliegerunglücke in der letzten Zeit und auch mit Rücksicht darauf, daß Dresdens Flugstützpunkt seiner Vollendung entgegen geht, in einer Zuschrift von fach männischer Sette empfohlen: „Es sollte insbesondere den Kindern, zuhause sowohl wie in der Schule, aufs strengste ein geschärft werden: Beim Aufstieg eines Flugzeugs, noch viel mehr aber bei der Landung eines Fliegers, in möglichst weiter Entfernung bleiben! Der unglücklichen Zufälle, mit denen namentlich bei der Landung gerechnet werden muß, find es so viel, daß die Zuschauer nicht dringend genug zur Vorsicht ermahnt werden können. Für einen landenden oder aussteigenden Flieger, der seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Apparat richten muß, ist es überdies die allergefährlichste Störung, wenn Neugierige sich herandrängen. Wie es für die Fahrgäste ter Straßenbahn oder die ElseMahnreisenden besondere Vorschriften gibt, so sollte sich das Publikum auch die Anordnungen vor Augen halten, die dem Flugzeugführer gegenüber unbedingt zu be folgen sind, und dazu gehört vor allen Dingm die dringende Mahnung: „Nie an die Auf,lieg- dder Landungsstelle eines F ugzeugs sich heran zu drängen!" Diese sehr berechtigte Mahnung sei unsern Lesern eindringlichst zugerufen, für den Fall, daß in unserer Gegend einmal Fliegerlandungen stattfinden. 8. R. L. Volksschullehrer und Religions unterricht. Die oberste Schulbehörde des Großherzogtums Hessen hat einige Volks schullehrer, die mit dem christlichen Be kenntnis zerfallen sind, von der Ver pflichtung, Religionsunterricht zu erteilen, befreit und ihnen nur die Erteilung von Fachunterricht zugewiesen. Sollte man in Hessen auf diesem Wege fortfahren, so würden mehr und mehr zwei Klassen unter der Lehrerschaft entstehen: solche Lehrer, die den Religionsunterricht noch erteilen und solche, die ihn von sich abgeschüttelt kaben. Wie wüd sich denn aber das Ver- hälmiS dieser beiden Klassen zu einander gestalten? Man wird auf die Lösung des Problems gespannt sein dürfen. Dresden. Ein räuberischer Ueberfall auf eine Verkäuferin wurde in der Nacht zum Montag in einer Bäckereifiliale in der Anneu straße verübt. Als die Verkäuferin das Haus durch eine Hintertür nach dem Hos verlassen wollte, wurde sie von einem etwa 23 Jahre alten unbekannten Manne überfallen am Halse .ewürgt und in den Laden zurückgedrängt, wo sie zu Boden stürzte. Durch die Hilferuse der Verkäuferin wurde der Räuber verscheucht und flüchtete. Vor etwa Jahresfrist wurde eine andere Verkäuferin in derselben Filiale in ähnlicher Weise überfallen. Jener Raubanfab blieb unaufgeklärt. Es wird vermutet, »aß diesmal derselbe Täter in Frage kommt. — Einziehung der Rekruten. Reges Leben wird sich heute und morgen auf unseren 'sächsischen Eisenbahnlinien durch die Ein- irrufung der Rekruten entwickeln. Von den entlegensten Ortschaften werden sie mit den fahrplanmäßigen Zügen auf den Sammel plätzen eintreffen, von wo aus die Transporte meist geschlossen und mit Sonderzügen nach den Garnisonorten befördert werden, wie üblich, schon mit unter militärischer Be gleitung. Insgesamt werden an den beiden Tagen säst 16000 junge Vaierlandsverteidiger die Eisenbahn zur Fahrt zur Garnison be nutzen. Von diesen Mannschaften werden 2810 nach Dresden, 1350 nach Chemnitz, 1220 nach Freiberg, 1200 nach Bautzen, 925 nach Riesa, 900 nach Zittau, 820 nach Plauen i. V., je 800 nach Zwickau und Kamenz, 775 nach Döbeln, 600 nach Pirna, je 500 nach Leisnig und Wurzen, 450 nach Leipzig, 410 nach Zeithain, 400 nach Altenburg, 200 nach Gera (R.) und 100 nach Königsbrück reisen. Da die Besörderung der Rekruten mit den fahrplanmäßigen nicht allenthalben möglich ist, müssen eine Anzahl Sonderzüge abgelassen werden. — Die freie Vereinigung für staatswisssn- chaftliche Fortbildung in Wien besuchte währene ihrer Anwesenheit in Dresden auch den imposanten Fabrikbau der Firma: Oriental- ische Tabak- und Cigaretten-Fabrik „Jenidze" Weißeritzstraße, und nahm mit großem Inter esse Kenntnis von den vom Erbauer und alleinigen Inhaber, Herrn Kommerzienrat Hugo Zietz getroffenen Einrichtungen Hinsicht- lich Fabrikhygine und Arbeiterwohlfahrt. Weißer Hirsch. Unser Kurort wird dadurch geschädigt, daß im Herbst und im Frühjahr die fiskalische Forstverwallung große Kiefernbestände abholzen läßt. Da aber der ganze Ort und seine wirtschaftliche Existenz mit diesem Walde eng verbunden ist, und Dresden wie auch der Eisenbahnfiskus durch den Luftkurort Weißer Hirsch bedeutende Vorteile genießen, will man jetzt alle in Betracht kommenden Faktoren mobil machen, nm energisch dahin zu wirken, daß im Umkreis von einigen Kilometern vom Weißen Hirsch aus landschaftlichen, wirtschaftlichen und auch sanitären Gründen das Fällen von Bäumen m Zukunft unterbleibt. Obergrund. Nach der Durchfahrt des Schnellzuges Bodenbach — Leipzig durch den Tunnel des Spitzberges bei der Station Ober grund der sächsischen Staalsbahn entstand ein großer Felssturz. Das Haus des sächsischen Bohiibeamten Tampe wurde demoliert, das Haus des Schiffseigners Moyer stark beschädigt. Die Witwe Teutel wurde durch einen Decken einsturz verschüttet und lebensgefährlich verletzt. Bautzen. Aus Anordnung der Kreis- hauptmannschast hat der Stadtrat aufs neue in Erwägung gezogen, ob die Ausübung des Stadlverordnetenmandats mit der Stellung als städtischer Handclsschullehrer vereinbar sei. Der Stadirat ist dabei jetzt zu dec Ucber- zeugung gelangt, daß dieses Verhältnis mit 8 46 der Revidierten Städleordnung kollidiert und hat den Stadtverordneten Schuster ersucht, zu erklären, ob er sein Amt als Stadt verordneter oder als Handelsschullehrer weiter bekleiden will. ^Leutersdorf, Verschwunden ist der neue Wirt des Restaurants „Zur Ober brennerei", Hennemann, Vor etwa 14 Tagen heiratete Hennemann und ist jetzt unter Zurück lassung seiner jungen Frau verschwunden. Geld und Wertsachen hat er mitgenommen. Riesa. Als am Sonnabend vormittag aus dem Gohliser Exerzierplatz eine Abteilung des Feldartillerieregiments Nr. 68 übte, rutschte ein Kanonier von der Protze und wurde von einem Geschütz überfahren. Der Bedauernswerte, ein eingezogener Reservist, erlitt schwere Beinbrüche und andere Ver letzungen und wurde nach dem Garnisonlazarett gebracht. Chemnitz. Am Sonnabend abend wurde im vierten Stock des Hauses Hainstraße 83 in einer Kammer der Wohnung der Familie Seyfert die ledige, 22 Jahre alte Handschuh, näherin Elsa Seyfert in einem Holzkoffer, dessen Verschluß mit einem Stück Draht zu sammengehalten wurde, tot aufgefunden. Sie ist, wie durch die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft unter Hinzuziehung von Aerzten festgestellt ist, erwürgt und nach der Ermordung in den Koffer gedrückt worden. Als Täter kommt ihr 16 Jahre alter Bruder m Frage. Noch in später Abendstunge gelang es, den Täter zu verhaften. Leipzig. Gegen 12 Uhr nachts ertönte m den Straßen Mockaus das Nebelhorn. Die Mockauer Feuerwehr eilte nach der „Union", wo bald darauf die Fabrikfeuerwehr der Leipziger Wollkämmerei und ein Löschzug der 5. Wache der Leipziger Berufsfeuerwehr ein- trafen. Es bot sich ihnen ein Bild grauen hafter Verwüstung. In dem hohen Brennerei gebäude war mit ungeheurer Wucht ein großer Getreidedämpfer, gefüllt mit 50 Zentner Malz, explodiert. So groß war die Explosionskrast, daß das Dach und die zwei obersten Stock werke des Brennereigebäudes einfach weggefegt und auch die nicht minder starken Wände der neuen Gärhalle (die als eine der schönsten Gärhallen Deutschlands vor kurzem erst in Betrieb genommen worden ist), sowie das massive Deckengewölbe derselben eingedrückt und schwer beschädigt wurden. Der Getreide« dämpfer hatte das Dach des Kesselhauses durchschlagen und lag völlig zertrümmert im auseinandergerissenen Kesfeihause. Die Stirn wand des Dämpfers, eine beträchtliche Strecke sortgeschleudert, lag auf dem Dache. Ein Warmwasserbassin von 20000 Liter Raum« Inhalt, das zur Hälfte noch mit Wasser gefüllt war, hatte der ungeheure Luftdruck aus der 3. Etage herab aus die Erde gesetzt, wo eS fast unbeschädigt liegen blieb. Steine, Ziegel usw. waren bis auf die Leipziger Straße ge schleudert und die Fensterscheiben der über dem Hofe liegenden Gebäude zum Teil zertrümmert worden. Der dicht anstehende Separatoren raum und das Laboratorium sind jedoch auf eine wunderbare Weise unbeschädigt geblieben. kreis IW 314-5 6 8 IO 3i4- 5 S S lOxtz.Z.Ztck. One rat ttofUekerQratLNclWrstgLväsäaLen