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Ottendorfer Zeitung Vez»S,Pr,i»r vtertetMrGch ^2» Mark fr«i in» tzms. I« GefchLftspekl« abgeh»lt »iertel- MaichlMk. Snzeine Nummer 10 pfg. Lrschetut am Virnetag, vsnn«»tag «ck Nachmittag. UnterüaktungA- unä Anzeigebkatt AM »öchenülch «scheinender Sonntagebeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd «scheinenden Aeiiagen ,Hemde! Wd W»del" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Ventsche Mod«^. ^«k »ö Verlag »« Ltihl«, 8»chöruck««i in Gro- Dkriva. VerantwsrMch schr di« L«eakti«n Letzt« in Gieß OdM». Nummer M Sonntag, den 5. Dezember !9l5. 14- Jahrgang Amtlicher Teii. Petroleumvrrteilung. Moiitag. den tz dieses MonatS findet von vormittags 8—10 Uhr die Ver teilung von Petroleum an die hiesigen Landwirte statt. Das Liter kostet 32 Pfg. Ver teilung« lokal: Scheune der Bahnhofsrestaurationsbesitzerin Frau Guhr. Vttendorf-Moritzdorf, am 3. Dezember 1915. Der Gemeindevorstand. Christbäume. Der heurige Chnstbaumverkauf ist dem Fuhrwerksbesitzer Ernst Peuckert, Bismarkstr. 107, übertragen worden. Es wird gebeten, die Bestellzettel bis zum 11. d. M- dort abzugeben. Die Bäume werden dann am 19., 20. und 21. Dezember in der Zeit zwischen 12 4 Uhr nach von hier aus festgesetzten Preisen daselbst — und zwar nur an Er wachsene — verkauft. königliche forslrevierverwailung Okrilla, am 4. Dezember 1915. Neuestes vom Tage. — Nach verläßlichen Nachrichten hat Kit chener in Saloniki den dortigen englischen Generalen mitgeteilt, er habe sich in Rom überzeugt, daß der Vierverband auf Italiens Mitwirkung bei der Balkanaktion kaum rechnen könnte. Italien will sich bloß mit einem geringen Kontingent beteiligen und stellt dafür ganz unerfüllbare territoriale Forderungen, wie Ueberlasiung ganz Albaniens. Dem Viervcrband bleibe daher bloß übrig, Griechenlands Mitwirkung mit allen Mitteln zu erzwingen. — „A Villag" läßt sich aus Sofia drahten: Nach aus Petersburg hier über Rumänien eingetroffenen Berichten weilt seit einigen Monaten eine von Rumänien entsandte Kommission in Petersburg, um Verhandlungen mit der russischen Regierung zu führen. Diese haben bisher kein anderes Ergebnis gehabt, als die Lage Rumäniens zu einer ungewissen zu machen Rußland beabsichtige, größere Truppenmaffen gegen Bulgarien zu senden, doch wolle man. diese» Korps nicht in Be wegung setzen, bevor nicht eine Operations- basi« in Rumänien gesichert sei. Die Ver handlungen befanden sich mehrmals in vor gerückter Verfassung, wurden aber jedesmal im letzten Augenblick wieder zum Stillstand gebracht. Im Laufe der Verhandlungen habe sich die rumänische Regierung schon vor einiger Zeit bereit erklärt, unter Wahrung des grundsätzlichen Einspruches einen Durch marsch der russischen Armee zu dulden, doch hatte sie sich das Recht Vorbehalten, sül den Fall, daß die russischen Truppen über die bulgarische Grenze zurückgeworsen werden tollten, diese geschlagenen Truppen zu ent waffnen und einzuschließen Die rumänische Regierung ließ durch ihre Abgesandten ihren Standpunkt betonen, daß Rumänien zwar sich dem Schutze eines siegreichen russischrn Heeres anvertroue, ein geschlagenes oder in die Defensive gedrängte» Heer auf rumänischem Boden aber entwaffnen müsse. Die Ver handlungen gerieten wieder in» Stocken, und bisher konnte die Frage nicht befriedigend gelüst werden. .— Infolge der Räumung des Engpasses von Katschanik durch die Serben ist die Ver einigung der französischen und serbischen Stteitkräfte nutzlos und unmöglich geworden. Auch der Marsch der Franzosen auf Veles ist nutzlos, Die Zurückziehung der Truppen au» Krivolak begann, das der Mittelpunkt der Unternehmungen war und bald einen vorgeschobenen Posten bilden wird, der zur Grundlage Demirkapu hat, wo die Fran zosen große Streitkräfte zusammenziehen. Entgegen den Nachrichten aus bulgarischer Quelle halten die Franzosen alle auf dem linken Vardar-Ufer bi« Krivolak eroberten Stellungen besetzt. — Aus Amsterdam meldet die „B. Z. Aus London wird berichtet, daß alle politi schen Kreise über die unerwartet schnelle Rück kehr Kitcheneru.sehr bestürzt sind, nicht zum wenigsten die Regierung selbst. Es heißt, daß die italienische Regierung die vor 13 Tagen gegebene Zusage einer Beteiligung Italiens am Balkanunternehmen nicht habe erfüllen können, da Meinungsverschiedenheiten zwischen dem König und dem Kabinett ent standen. Der König war für eine sofortige Absendung der Truppen, zu der die Dampfer schon bereit lagen. Cadorna glaubte aber, die erforderliche Truppenzahl von 120000 Mann nicht entbehren zu können, und das Kabinett unterstützte seine Auffassung. Kit- chener wartete täglich auf Hilfstruppen, bis er schließlich selbst nach Rom reiste, er tonnte aber eine Lösung der Frage nicht herbeisühren. Zn Paris sand Kiichener die gleiche Ab neigung gegen das Balkanunternehmen. Man hielt ihm dort entgegen, daß die Aktion jedes grundlegenden Planes und der sicheren Führung entbehre, ganz abgesehen von den Schmierigkeiten, die Griechenland mache. Man riet ihm, das Balkanuternehmen auf- zugeb^n und einen einheitlichen Plan zu ent werfen, na dem der grögte Anteil an den Operationen Rußland zufallen sollte Mit diesem recht unangenehmen Bescheid kehrte Kitchener nach London zurück, wo seither die Minister die Lage beraten. Der gemeinsame Ministerrat, der in dieser Woche in Paris stattfinden sollte, ist abgesagt. Dafür soll am Donnerstag in London ein Kriegsrat stattfinden. Der sogenannte Kleine Rat tagte am Dienstag im Königlichen Palast. OertticheS und Sächsisches. DUendorf-Gknllä, Dezember M. — Heute Sonntag, den 5. Dezember soll die zweite und letzte Advents- und SonnlagSabendkommunion in unserem Gotteshause stattfinden, worauf noch be sonders hierdurch aufmerksam gemacht wird. Die Beichte beginnt um 5 Uhr. — Alle freundlichen Geberinnen für die G»stav Adolf-WeihnachtSkiste, welche In teresse daran haben, können morgen Sonn tag Vor- und Nachmittag die Liebesgaben im hiesigen Pfarrhause besichtigen. — Wöhrend der ferneren Dauer des Kriegszustandes wird vom 1. Dezember 1915 ab sür Gast- und Schankstätten jeder Art im Gebiete der Königlichen AmtS- hauptmannschaften Dresden-Altstadt und Neustadt 1 Uhr nachts als Polizeistunde festgesetzt. Gast- und Schankstätten, denen schon vor dem Beginn drS Krieges oder während der Dauer des Kriegszustandes eine frühere Schlußstunde gesetzt worden ist müssen nach wie vor zu der von ihnen festgesetzten Stunde schließen. Auch bleibt ausdrücklich vorbehalten, aus ordnungS- und sittenpolizeilichen Gründen sür einzelne Gast- und Schankstätten eine frühere Schlußstunde fernhin zu bestimmen. Die Polizeiorgane sind angewiesen, die Ein- Haltung dieses Verbotes streng zu über- wachen. — Zur Steigerung der Bierpreise. Nach dem die bayerischen Brauereien und die Brauereien Sachsen-Thüringens ihre Bier- preise erneut gesteigert haben, folgen mit einer abermaligen Steigerung auch die Pilsener Brauereien nach. Sie verlangen seit Mittwoch von ihren Abnehmern nicht weniger als 8 Mark mehr für das Hekto liter. Daß die Gastwirte nicht aus ihrem Säckel das Mehr anlegen werden, ist selbstverständlich. Die Trinker von Pilsener Bier werden also abermals erhöhte Preise iür ihre Schoppen und Schöpplein zahleu müssen. - Die stellvertretenden Kommandieren den Generale des 12. und 19. Armeekorps erlassen folgendes Verbot des Fahrens von behördlich nicht zugelassenen Kraftfahrzeugen auf nichtöffentlichen Verkehrsstraßen, Wegen Plätzen, sowie in geschlossenen Bahnen usw.: Gemäß Bundesratsverordnung vom 25. Februar 1915 hat der Verkehr von Kraftfahrzeugen auf öffentlichen Wegen und Plätzen eine wesentliche Einschränkung ersahien. Die stellvertretenden General kommandos 12 und 19 verbieten aus Grund des BelaqerungS-GesetzeS vom 4. Juni 1851 das Fahren von behördlich nicht zugelassenen Kraitfahrzeugen auch auf nichtöffentlichen Verkehrsstraßen, Wegen Plätzen, sowie in geschlossenen Bahnen usw. Verstöße gegen dieses Verbot werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft. Radeberg. Auf der staatlichen Kraft» wagenltnie Radeberg—Bischofswerda ist vom 3. Dezember ab der Betrieb eingestellt worden Kamenz. Der hiesige Stadtrat und das Stadtverordnetenkollegium haben be schlossen, am Hutberg sür die gefallenen Helden ein Heidenhain auzulegcn. Dresden. Von dem Erlaß eines Kuchenbackverbotes zu Weihnachten wild, wie von zuständiger Seite mitgeteill wird, Abstand genommen werden. Unsere Mehl- Vorräte sind, wie zur Begründung an geführt wird, so reichlich, daß eine Ver anlassung zu einer Emschränkung des KuchenbackenS nicht vorltegt, dagegen schweben gegenwärtig Beratungen, in wieweit eS möglich ist, dem übermäßigen Butter- und Fettverbrauch beim Kuchen backen Einhalt zu gebieten. Auch von einem bet der Regierung angeregten Der- bot des Verkaufes von Lichtern für Weihnachtsbäume wird abgesehen. Dresden. Eine Einbrecherbande, die sich seit einiger Zeit in den Dresdner Vor orten bemerkbar macht, hat in der Nacht zum Mittwoch im Realgymnasium der Lößnitz einen Einbruch verübt. Durch die Turnhae sind die Diebe in das G ebäude und nach dem früheren Rektoratszimmer und dann nach Eindrücken einer Tür- füllung nach dem nenen Rektoratszimmer vorgedrungen. Sie untersuchten in beiden Schränke und Kästen. Außer einigen Zigarren, die sich in einem Schubkasten be- landen, fiel den Dieben nichts weiter in die Hände. — Infolge deS plötzlichen WitterungS- umschlageS ist für die Schiffahrt die Ge fahr einer vorzeitigen Einwinterung wieder beseitigt. Zwar ist der Eisgang jetzt noch ziemlich stark, doch beginnen die Schollen schon morsch zu werden und sind deshalb für die unterwegs befindlichen Fahrzeuge weniger gefährlich. Einige Schleppfahrten welche dringliche Waren befördern, werden schon ausgeführt. Der Wasserspiegel der Elbe, der gefallen war, hat infolge deS TauwetterS wieder zu steigen angesangen. Weiterer Wuchs ist mit Sicherheit zu er warten. Meißen. Die Amtshauptmannschaft und der Stadtrat haben eine Bekannt- machung erlassen, nach welcher die Zu- bereitung von Mehlspeisen erleichtert werden soll. In Zukunft erhält jeder Versorgungs berechtigte und jeder Selbstversorger bei jeder aller acht Wochen stattfindenden Brotmarkenausgabe eine Sondermarke, die zum Bezüge von 1 »/i Pfund Weizenmehl berechtigt. Brot, Gebäck oder Roggenmehl darf aus diese Marken nicht bezogen werden. Den Gast- und Speisewirtschaften kann zur Herstellung von Speisen gleich falls eine geringe Menge Weizenmehl zu- gewiesen werden. Die Verteilung erfolgt durch die Gemeindebehörde. Die Mehl» bezugSmarken werden erstmalig zu Anfang Dezember ausgegeben. Elsterberg. Aus gräßliche Weise ums Leben gekommen ist der 15 Jahre alte Schlosserlehrling Robert Dietzel von hier. Der junge Mensch hatte sich früher Unredlichkeiten zuschulden kommen lassen. Er warf sich am Tunnel des SchloßbergeS in Greiz vor einen Zug. Wie jetzt fest gestellt ist, tötete der Zug den jungen Menschen nicht gleich, sondern verletzte ihn nur schwer. Mit seinen schrecklichen Wunden ist er den Abhang zum Park htnunter- gerutscht und dort hat er sich in der Nacht verblutet und ist erfroren. Am Donnerstag fand man ihn tot auf. Die Verfehlungen waren nur nebensächlicher Natur. Plauent. V. Ganz besonders gemein und verwerflich ist e», wenn sich, wie eS hier in der Vorhalle des unteren Bahnhofs geschah, ein Dieb an dem für das Rote Kreuz gesammelten Geldnickeln vergreift. In der Nähe rom Fahrkartenschalter wurde nm die angegebene Zeit ein junger Mensch gesehen, der jedenfalls in einem unbewachten Augenblick eine an der Wand angebrachte Sammelbüchse entwendete, die allerdings nur 2—3 Mark enthielt. Der Spitzbube konnte bisher noch nicht er mittelt werden. Kirchennachrichten. Sonntag, den 5. Dezember 1915. Ottendors-Okrilla. Vorm. i/,10 Uhr Predtgtgotte»dienst. Nachm. 5 Uhr Adventsabendkommunion.