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OtteOorfer Zeitung 11 . —- o Vr,«gspret»r vtoMMeüch Mark frei i» S-ss. der Geschäftsstelle abgeßolt viertel- Mrvch, Mk. Einzelne Nummer ,c> pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag euch SsnnabenL Nachmittag, » a UnterkmÜunW- unä Anzeigeökatt AW «Schmtüch «scheinender Sonntagrbeilage ^Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie de« abwechselnd erscheinenden Veita-en ,Hemde! «ck „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Dank »t v«!as v«, Ermann Rühle, Buchdruck««; in Groß-Okrilla. verantwsMH ftk dir Redaktion H. Mchk in Meeß^IMa. Nummer M Mittwoch, den 8. Dezember W5. Jahrgang Sparkasse Ottendorf Maritzdors v««)iWst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit Z^/z^/y. Die in den ersten 3 Werk- tagen einer Monats «ingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll »«sinst. ^Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher »übertragen. Neuestes vom Tage. — Meldungen aus Paris besagen: Der Jahrestag der Schlacht bei Compisgne im Jahre 1870 wurde am Sonntag mit be sonderen Festlichkeiten geseiert. Aus dem Kirchhof hielt der Unterstaatssekretär Thomas eine Rede, in der er sagte: Unsere Parole ist: kern Frieden, bevor Elsaß Lothringen nicht endgiltig den Franzosen zurückgegeben ist, kein Frieden, bevor der deutsche Im perialismus und der deutsche Militarismus nicht mehr in der Lage sind, Schaden an- zurichtcn, kein Frieden, bevor das Recht ge siegt hat. Wie groß auch unsere Opfer sind die Franzosen aller Parteien werden bis zum Ende ihre Pflicht tun. Zweifel in unseren Sieg sind Verrat an der ruhmreichen Ge schichte unseres Heeres und an der hoffnungs vollen Begeisterung, die im August »9:4 aus unserem Boden emporgestiegen ist, sie würden auch eine Verleugnung aller Traditionen unserer Republik bedeuten, die in allen Jahr- Hunderten für das Recht und die Freiheit hett aller Völker gekämpft hat. Man darf wirklich begierig sein, wie lange das fran zösische Volk derartige hohle Tiraden, die durch die Tatsachen zum greifbaren Unsinn gestempelt werden, noch ertragen wird. — Dre Ruffen haben westlich von Riga wieder einmal einen Augriff auf unsere Front versucht. Sie wählten die Stelle südwestlich vom Babit-See, wo unsere Stellungen sich von der Aa zwischen den Drul-Sümpfen und den sich westlich von dem Flußlauf aus dehnenden gewaltigen Waldstrecken hinziehen. Der Angriff brach jedoch schon vor unseren Linien unter schweren Verlusten für die Ruffen zusammen. Im übrigen herrscht auf der ganzen östlichen Front zurzeit Ruhe. — Es ist zweifelhaft, ob man heute eigent lich überhaupt noch von einem Feldzug gegen Serbien sprechen kann. Denn Serbien ist als Staat sowohl wie auch militärisch so gut wie erledigt. Die Kämpfe, die jetzt noch an der albanischen Grenze geführt werden, sind lediglich Versolgungskämpfe mit den fast voll ständig ausgelösten Resten des serbischen Heeres, das sich in voller Flucht nach Westen befindet. Das Ziel dieser Flucht ist, wie jetzt immer mehr hervortritt, Skutari, wo sich ja König Peter und seine Regierung schon niedergelassen haben sollen. Die geschlagenen serbischen Truppen suchen dieses Ziel auf verschiedenen Wegen zu erreichen. Die Hauptkräfte der Serben nahmen den Weg über Prizren, um von hier im Tale des Drini, das von Prizren direkt nach Skutari führt, nach Skutari zu gelangen. Ihnen den Weg zu verlegen, stießen die Bulgaren süd lich von Prizren über die albanische Grenze am linken Ufer des Ljuma, eines Neben- flüffes de« Drini, vor, trafen hier auf die flüchtenden Serben and zersprengten sie voll ständig, wobei ihnen der ganze Rest der ser bischen Artillerie, über 100 Geschütze, sowie viel Kriegsmaterial in die Hände fiel. Was sich von den Serben noch retten konnte, setzt die Flucht nach Skutari im Drini-Tale fort. Fast noch schlimmer sind die weiter nördlich befindlichen serbischen Truppen daran, die über die in der Südostecke Montenegros be findlichen Straßen nach Skutari fliehen. Da hier die eigentlichen Verkehrsstraßen nach Msten enden, müssen die Serben auf ihrem weiteren Rückzug ihren Weg über schwierige Gebirgspfade suchen, bevor sie von Norden her das Drini-Tal erreichen. Im Süden gehen die Serben über Debra und Ohrida zurück, wohl auch mit dem Ziel aui Skutari. Wie stark die serbischen Kräfte noch sind, die jetzt auf den verschiedenen Wegen auf Skutari zurückgehen, läßt sich schwer schätzen Viel über 60000 bis 70000 Mann dürften aber kaum Skutari erreichen, wenn nicht sogar ihre Zahl schon zu hoch gegriffen sein sollte. Die Beziehungen der Verbündeten zu Griechenland haben sich nach den letzten Be richten weiter verschlechtert. Die angedrohten Sperrmaßnahmen gegen Griechenland seien bereits angeordnet worden. Die englischen Behörden halten alle griechischen Schiffe in den Häsen zurück. — In einer amtlichen Mitteilung über die Gefechte in Mesopotamien wird berichtet: Wie bereits gemeldet, besetzte der General Townsend das Schlachtfelo bei Ktesiphon und wies alle Gegenangriffe zurück, bis die Ver wundeten und 1600 türkische Kriegsgesangne weggebracht waren. Hierauf trat er mit Rücksicht aus die erlittenen großen Verluste und auf die Ankunft türkischer Verstärkungen den Rückzug an. Die gesamten britischen Verluste betragen 4567 Mann. In der Nacht vom 30. November lieferte er gegen eine viel stärkere Abteilung ein Nachhutgefecht. Hierbei verloren wir ungefähr 150 Mann und zwei Flußdampfer, die infolge des feind lichen Feuers ausgegeben werden mußten, nachdem die Kanonen und Massen un brauchbar gemacht worden waren.'-,General Townsend macht in seinem Bericht Nitteilung von der Entschlossenheit der Truppen und der guten Ordnung, in welcher sie bei Rückzug ausführten. Nach den letzten Nachrichten be fand sich der General einige Peilen von Kut-el-Ammara, worin er seire Truppen zurückgezogen hat. ' Oertttches und Sächsisches. VttenLorf-Dknllü, ?.Dezember — Auf Grund der Anordnung des Bundesrats wird über die Regelung der Preise für Gemüse, Zwiebln und Sauer kraut bestimmt, daß im.Großhandel für 50 Kilogramm frei näckste Verladestelle einschließlich Verpackung 'folgende Preise nicht überschritten weritzn dürfen: für Weißkohl (Weißkraut) 2 Nk. 50 P-g., Rot kohl (Biaukohl), Wirsingkohl (Lavoyerkohl) 4 Mk. 50 Pg. für Grinkohl (Braun- oder Krauskohl) 3 Mark, ch Kohlrüben (Steck rüben oder Wrucken) § Mk. 50 Pfg., für Mohrrüben (rote und elbe Speisemöhren, auch gelbe Rüben gNannt) 5 Mark, für Zwiebeln 6 Mk., sü' Sauerkraut (Sauer kohl 12 Mark. - f^ioweit für Gemüse, Zwiebeln und Sau, 't Höchstpreise im den, dürfen sie d beste Ware ''l 5 Pfg. , "ohl und Pfg-, 15 Freude wird es kaum van einer Familie im ganzen weiten deutschen Vaterland ge- f iert, steht doch so manches teure Familien mitglied in weiter Ferne vor dem Feinde, und wer mit Sehnsucht und Sorge an die Angehörigen in Feindesland denkt, steht unter dem Einfluß der ernsten Zeit, die über unserem Volke liegt. Trotzdem soll Weihnachten gefeiert werden, schon wegen unserer Kinderwelt. Aber mit Ernst sollen wir an das Weihnachtsfest herantreten und es nicht in Uebermut und Verschwen dung feiern. Das sollte ichon in der äußeren Gestaltung des Christbaumes in die Erscheinung treten. Klein sei er, sicher nicht über 2 Meter hoch, und bescheiden mit Lichtern auSgestattet. Auch muß es genügen, wenn die Lichter des Baumes höchstens an zwei Abenden angezündet werden. Bei der Knappheit an Wachs und Talg sollen diese Brennstoffe nicht un nötig verschwendet weiden. Wer sich den Luxus eines großen Baumes und einer üppigen Beleuchtung gestatten könnte, soll sich eine weise Selbstbeschränkung auf erlegen im Interesse des großen Ganzen und um nicht bittere Gefühle zu erwecken bei denen, welche die Not zur Einschränkung zwingt. Die hierdurch gemachten Erspar nisse wende man auf zur Linderung der Not unseres Volkes. Der Reiche sage nicht: Ich gebe ohnehin genug und bin in der Lage zu geben, ohne mich selbst etn- zuschränken. Was man gibt aus freiwillig auferlegten Opfern, zählt doppelt und wird dem Geber erst das Gefühl wahrer Be- iriedigung verleihen. Auch die Kinder mögen in dieser schweren Z it zur Selbst- entäußerung und Wohltätigkeit angehalten werden. Es wird sich lohnen an ihrem Charakter. — Heraus mir den Goldmünzen. Gold münzen sind für Deutschland in seinem Bestreben, die Volksernährung sicherzustellen eine außerordentlich scharfe und erfolgreiche Waffe, denn Goldmünzen sind für den Stand unserer Währung maßgebend. Da man nun aber mit den höchsten Kursen der Währung am billigsten im neutralen Auslande einkaust, und um so teurer ein kauft, je schlechter die Währung steht, so begehen diejenigen, die in völliger Ver kennung der Sachlage noch Goldmünzen zurückhalten, eine schwere, den Stadt und die Allgemeinheit der Bevölkerung schädi gende Handlung. Darum heraus mit den Goldmünzen, deren Besitz für den einzelnen völlig zwecklos ist, die aber in der Hand des Staates ein Machtmittel stärken, mit deren Hilfe es der Regierung möglich ist, die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu ver sorgen. Doppelte Sünde begeht aber, wer noch an seinem Goldmünzenbestand fest hält. Sünde gegen die Negierung, der er die Unterstützung versagt und Sünde auch gegen die Allgemeinheit der Bevölkerung, stir die er dadurch eins weitre Verbilligung der Lebensmittel verhindert. Gröba. Durch einen unglücklichen Zu fall stürzte der Hafenmeister Müller hier von der Hafenkaimauer auf einen Deckkahn. Er erlitt dabet einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod herbeflührte. Riesa. Die eben erst wieder auf genommene Elbschiffahrt mußte während der Nacht zum Sonnabend des sehr starken Sturmes wegen mehrere Stunden eingestellt werden, da die Gefahr, aus der Strom rinne gedrückt zu werden oder zu kollidieren n groß war. ^eipzig. Mit Rücksicht auf den 'mmmangel beschloß der Rat, die ^uren in allen städtischen Wohn häusern mit Gasbeleuchtung zu versehen. Die Arbeiten erfordern einen Aufwand von zusammen 2520 Mark. Weiter hat der Rat den Betrag von 10000 Mk. bewilligt um den Wünschen der Mieter um Ein richtung von Gasbeleuchtung in den Miet- räumen entsprechen zu können. Die durch die Einrichtung von Gasbeleuchtung er forderlichen Ausgaben für die Mieträume werden durch eine entsprechende MietzinS- erhöhung für die Wohnung verzinst. Zittau. An die Landwirte richtet sich ein Rundschreiben, das der Landwirtschaft liche Kreisverein für das Sächsische Mark grafentum Oberlausitz den Vorsitzenden der landwirtschaftlichen Zweigvereine und Zuchtgenossenschasten des Bezirks zugehen läßt. Hierin wird das mangelhafte Butter angebot im Marktoerkehr erwähnt und die Behauptung, die Landwirtschaft entziehe absichtlich die Butter dem täglichen Handel vor allen Dingen dem Marklverkehr, und verwende sie zu ausgiebig in den eigenen Haushaltungen, als den Verhältnissen nicht entsprechend zurückgewiesen. Der Landwirtschaftliche Kreisverein sieht viel mehr den Grund für das fast vollständige Fehlen der Butter auf einzelnen Märkten in den „Gebarungen des Handels", der die Butter direkt bei den Erzeugern aufkaufe und anderen Bezirken zuiühre. Um diese Butterauslührung aus dem KreiSveretnS. gebiete bezw, aus der Kretshauptmannschast möglichst etnzuschränken sind um auf Land wirte, die ihre Butter gegebenenfalls nur allein oder überwiegend für ihre eigenen Zwecke verwenden, einzuwirken, und sie zu veranlassen, ihre Erzeugnisse in weitest gehendem Maße dem Markte zuzuführen, bittet der Kreismretn die Vorsitzenden der Zweigvereine, in den Sitzungen auf diese Verhältnisse hinzuweisen und Vertrauens männer im Vereinsbezirke zu ernennen, die direkt mit den Butter erzeugenden Land wirten in Verbindung treten und in dieser Hinsicht möglichst aufklärend wirken. „Aehn- liches gilt", so heißt es weiter in der Mitteilung des Landwirtschaftlichen Kreis- Vereins, „auch hinsichtlich der übrigen Er zeugnisse der Landwirtschaft." Friedrichsh ain (Lausitz). Bei dem Abbrechen eines Stollens verunglückte der Grubenarbeiter Krautz in der Braunkohlen grube Julius. Als er sich beim Einstürze des Schachtes entfernen wollte, kam er zu Fall und wurde von den nachstürzenden Sandmassen begraben. Er konnte nur als Leiche geborgen werden. Um ihn trauern dis Witwe und sieben noch unerzogene Kinder. Zwickau. Die hiesige Stadt hat große Mengen Kartoffeln angekauft und gibt sie mit 3,20 Mark für den Zentner an die Einwohnerschaft ab. — Zwischen dem Kommunalverband der Amrshauptmann- schalt Zwickau und demjenigen der Stadt Zwickau ist ein Konflikt in der Frage der Buttrrversorgung ausgebrochen. Jetzt er ließ nun der Kommunaloerband der Amts- Hauptmannschaft Zwickau eine Bekannt machung, nach welcher Butter aus den jenigen Landgemeinden und Gutsbezirken, die innerhalb des König!. AmtSgerichtS- bezirkes Zwickau liegen, nur noch an die Einwohner aller dieser Landgemeinden und Gutsbezirke selbst verkauft oder sonst überlasten werden darf. Donnerstag, den 9. Dezember 1915. Ottendorf Okrilla. Vorm. 10 Uhr Adventswochenkommunion (Pfarrkommunion) Herr Pfarrer Schubert, Kleinhandel festt-ese^ folgende Preise für i nicht überschreiten: ff für Rotkohl 7 Pfg., . Grünkohl 6 Pfg, ff" für Mohrrüben 8 P Pfg. und für Sa^ Bestimmungen tr^ in Kraft. — Weihnächte