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. n Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum io Pfg. — Jin Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2s pfg. Anzeigenannahme birrrUhr mittag». Beilagegebühr nach Vereinbarung. z A7it wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltnngsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Drvck und Verlas von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Okrilla. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Nummer 23 Son tag, den 23. Februar M s2. Jahrgang unä Änzeigeölatt Bezugspreis: vierteljährlich 1,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1 Mk. Einzelne Nummer ,o Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. soll Ottenckork, den (8. Februar (9(3. Der Schuldirektor. du auf dein Schicksal schelten willst, so setze erst mal dein Gewissen auf den Richterstuhl und dich selbst auf die Anklagebank. Bist du ganz unschuldig an den Uebeln, die dich heimsucheu? Kannst du angesichts der Krankheit sagen, daß du immer solide und mäßig gelebi, niemals an deiner Gesund heit gefrevelt hast? Und angesichts berge- schäftlichen Sorgen, daß du immer fleißig, umsichtig, vorsichtig und geschickt gewesen bist? Und wenn im häuslichen Leben nicht alles so gehr, wie es sollte, — sind da wirklich die anderen schuld oder hast du nicht auch deine Pflichten als Familienglied vernachlässigt? Am Ende geht es brr immer noch nicht so schlecht, wie du es verdient hättest! Also statt zu klagen und zu schelten, raff' dich lieber auf, um das Lersäumle nachzuholen und das Verfehlte einzurenken. So kann auch die simple Frage: „Wie geht's den Anstoß zu einer Gewissenserforschung, zur Buße und zur Besserung geben. — Eine Unsitte hat in de» Geschäftswelt seit längerer Zett um sich gegriffen, daß nämlich gedruckte Karten als Quittungen ausgegeben werden, auf denen sogar der Name, beziehentlich die Firma des Quit tierenden vorgedruckt (also nicht geichriebcn) ist. Vor der Annahme solcher Quittungen wird gewarnt, denn sie sind gesetzlich un gültig. Es ist Vorschrift, daß Dalum, Höhe des Betrages und die Unterschrift geschrieben sein müssen. Kommen in einem Geschält, welches solche Quittungen ausgibt, mit diesen Quittungen Betrügereien vor, so muß die Kundschaft, die solche Quittun gen annahm, nochmals bezahlen. — Sinken der Fleischpreise. Das Organ des Landeskulturrates für das Kön.gleich Lachsen, die „Sächsische Landwirtschaftliche Zeuschrift" schreibt über die Fletschteuerung in ihrer letzten Wochenübersicht folgendes: „Daß die Fleischteuerung nur eine vorüber gehende war, zeigt sich schon jetzt, denn auch bei uns sind stellenweise die Preise schon so stark heruntergegangen, daß von einer Fleischleuerung nicht mehr die Rebe sein kann. Dresden. Die Aussichten über eine Ver- nändigung zwuchm den Streckenden und den Säpfsahclegescllschauen m sehr gering. Die Geieüichai'en erklären die o.rlangte »reie N chi- ruhe nicht zu^epehen zu können, w.il diele zu Reglementierungen mißbraucht würden, die die ^xmevzfähigkeil der Schiffahrt durch Verlang- wmung der Warenbewegung und Erschwerung aer Konlurrenz'ähigkett empfindlich bedrohen müßte. Zahlreiche kleinere Lchiffahtteumer- nehmer haben sich diesem Standpunkte ange- lchlvssen und ihre Ansicht dahm auSaeiprochen, oaß die Einführung einer geregelten Nachtruhe nur im Wege der Gesetzgebung einheitlich für iSmll'che Schiffahrlslreivende durchfühnar sei. Die Regelung >ei auch bereits in Deupchland im Zuge, Gegenwärtig werde übrigens auf der Elbe durch Schichtwechsel der Mannschaften Kirchennachrichten. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 23. Februar 1913. Vorm, r/,10 Uhr Predigtgottesdienst. Medingen Nachm. 1 Uhr Predigtgottesdienst. Donnerstag, den 27. Febr. Vorm. 10 Uhr: Passionswochenkommunton. Großdittmannsdorf. Vorm. 9 Uhr PrediMottesdiensi, Montag, den 24. Februar d. I. nachm. 2-4 Uhr f. -. Knaben, Dienstag, den 25. Februar d. I., nachm. 2—4 Uhr f. d. Mädchen im Lehrerzimmer der neuen Schule erfolgen. Schulpflichtig sind alle Rinder, welche bis Ostern d. I. das 6. Lebensjahr erfüllt haben. Auf Wunsch der Eltern und Erzieher können auch solche Rinder ausgenommen werden, welche das 6. Lebensjahr bis zum 30. Juni d. I. vollenden. Bei der Anmeldung sind mitzubringen: für hier geborene Rinder der Impfschein, für susvärts geborene Geburtsurkunde mit Taufbescheinigung und Impfschein. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, 22. Februar Wz. — Wie geht's! Das ist so eine allläg. liche Frage, bei der man sich nichts oder nur sehr wenig zu denken pflegt. Man betrachlet und behandelt sie als die gleich gültige Einleitung zu einem Gespräch. Als Antwort genügt oft ein bloßes „danke". Manchmal ist aber die Frage nach dem Er gehen von einer warmen Teilnahme oder gar einer ernstlichen Sorge d kliert. Und durch die eindringliche Frage kann der An geredete leicht in eine gewisse Verlegenheit gesetzt werden. Wenn er bekennen soll, wie es ihm und den Seinigen gehe, so fuhtt er, daß eigentlich manches nicht so ist, wie es sein sollte. Er denkt an dieses und jenes Unglück, das ihn heimgesuchl, und er weiß nicht recht, wieweit er dos dem anderen offenbaren soll. Von dem unver schuldeten Unglück könnte er allenfalls wohl reden; aber in vielen Fällen steckt hinter der Heimsuchung ein Mißgriff, ein Leicht sinn, eine törichte oder gar schlechte Hand lung, Ein Verschulden will man nicht gern eingestehen; also wird entweder geschwiegen oder die Sache bemäntelt. So kann die her gebrachte Formel „wie gehi's" zu einer peinlichen Frage werden. Abschüssen kann Man sie nicht, wohl aber Vorsicht iin Ge brauch empfehlen. Wenn sich vermuten läßt, daß es dem Angeredeten nicht gerade be sonders geht, so kann man ihm ja über die unbequeme Antwort Hinweghelsen mit einer vorgreifenden Wendung, z. B.: „Freut Mich, Sie wohl zu sehen." Sollte auch das Wörtchen „wohl" dem Augenschein wiedersprechen, so kann man ja einfach die Freude über das Wiedersehen auSdrllcken und dann an die letzte Begegnung anknüp fen oder auf ein Tagesereignis überspringen. Nur nicht den lieben Nächsten ausforschen wollen, wenn ihm die Aufdeckung seiner Verhältnisse unangenehm ist! Die herzliche Teilnahme eines Verwandten oder näher stehenden Freundes kann wie lindernder Balsam wirken, oder die kalte Neug'er wirkt auf einen Bedrückten wie eine Tortur. Anders liegt die Sache, wenn man vermu ten darf, daß der Angeredete nur Gutes und Schönes von sich und seinem Hause zu melden hat. Das Glück macht redselig. So wirkt manchmal Lie einfache Frage „Wie gehls?" als ein Nadelstich in den Lustschlauch. Weißt du denn so genau, was hinter den lächelnoen Mienen und dem leichten Geplauder steckt? Wieviel Ver stellung bei der Lustigkeit ist? Die da ver sichern, daß eS ihnen ausgezeichnet gehe, haben oft mancherlei Weh in den Gliedern, viel Verdruß im Herzen, eine Masse von Sorgen im Kopf, Aerger im Geschält und Aerger im Haufe. Sie wollen es sich aber Nicht merken lassen. Beineide sie nicht blindlings; denn vielleicht haben sie noch Vrund genug, dich zu beneiden. Und wenn die Einhaltung entipr chenver Ruh Pausen aM dem Wege der gegenseitigen Ablösungen auch aus der Fahrt bereits eingehalten. Die Direk tion der vereinigten Elbschiffahrtsgesellschaften sucht nach Möglichkeit, den Schiffahrtsbetrieb auf der Elbe in beschränktem Umfange auf- rechlzucrhalien. Ebenso wird aus Hamburg gemeldet, daß trotz des Streikausbruchs unter den Schifssmamstchasten die Vereinigten Elb- Schiffahrtsgesellschasten eine beschränkte Wieder aufnahme der Beiölderuugen im Eiioerkehr von Hamburg nach Lachsen und Böhmen ermög licht haben. Nach den im Berliner Bureau der Schiffer eingelauienen Meldungen sollen in den Stromgebieten der Elbe nnd Oder etwa 6000 bis 8000 Personen in den Ausstand getreten sein. — In der Nacht zum Donnerstag gegen 1 Uhr blieb ein aus der Seestraße 4 wohnen der Kaufmann K. auf der Antonstraße mit feinem Motordreirad in einer Weiche der Straßenbahn hängen, wodurch er mit einem Milchwagen zusammcnrannte. K. wurde hier- oei mit großer Heftigkeit in die als Windschutz un seinem Auto befindliche Glasscheibe ge- tchlendert, Der Kammann erlitt hierbei er hebliche Schnittwunden im Gesicht und ver mutlich auch einen Bruch des Nasenbeines. Ec fand zunächst erste Hilfe in der Unfall Nation am Kaiser-Wilhelm Platze, worauf er nach seiner Wohnung gebracht wurde. — In der Nacht zum 21. d. M. wurde in dem Niederlagsraame der Darmhandlung von Pieschel, Theresienstraße 3, ein Einbruch verübt, wobei dem oder den Tälern über 800 Stück Därme, sogen. Saitlinge, im Werts von über 1100 Mk. in die Hände gefallen sind. Da zu vermuten ist, daß die Därme zum Verkauf an.geboten werden, so wird hiermit vor dem Alckame gewarnt und gleichzeitig er- tucht, die Festnahme des Verkäufers veran- lassin zu wollen — Mil dem Fahrrade verunglückt ist vorgestern nachmillag ein Marklhelfer, als ec mit seinem TranSporldreirade die abschüssige Müllerbrunnenstrabe hinadfuhr, siel ihm die Kette vom Fahrrade herunter. Er verlor in tolgedessen die Herrtchast über das im schnell- uen Tempo abwärts fahrende Dreirad und tuhr mit ihm an die Fußwegporlkanle an. Hierbei wurde er über den Fußweg hinweg an eine Mauer geschleudert, wo er besinnungs los liegen blieb. Er Warde in das Fliedrich- tlädter Krankenhaus übergeführt, Radeburg. Mittwoch, den 26. Februar, findet hier Krammarkl, sowie Roß- und Vieh markt stall. Für Rinder, Schweine und Ferkel sind, wenn die Tiere von außerhalb Sachsens gebracht werden, auch Gesundheitszeugnisse be amteter Tierärzte mitzubringen. Langebrück Das Dunkel über den Diebstahl von 200 Mk. aus der Geschäfts stelle des Darlehne- und Sparkassenvereins ist nicht zu beseitigen gewesen. Die gestohlene Summe ist jetzt durch die Frankfurter Allge meine Versicherungsgesellschast, wo genannter Verein gegen Einbruch versichert ist, ersetzt worden. Wehlen. Von der Felsenwand nach Rathen zu stürzte ein großer Sieinblock herab, oer beim Falle noch in mehrere Stücke zer sprengt wurde. Ein etwa 20 Zentner schwe res Stück sauste gegen die an ter Mennicke straße stehende Villa Marie, die an einer Ecke beschädigt wurde. Oberhalb der Villa sind noch mehrere Steine, deren Absturz zu be- türchien ist. Auch in den gegenüberliegenden Gansdrüchen müssen in den letzten Nächten, nach den Geräuschen zu urteilen, mehrere mach- tige Felsstücke niedergegangen fein. Der Grund für das Loslösen und Abstürzen der Felsblöcke dürste die Eisbildung nach dem vorangegan genen Tauwetter sein. Zur Sicherung der Bahnlinie wurden seinerzeit Schutzmauecn er richtet. Schandau. Auf Cunnersdorfer Privat revier fand im Laufe des Dienstag eine regel rechte Treibjagd auf Bären statt, für unsere Gegend gewiß eine sehr große Seltenheit. Drei braune Bären waren zu Jagdzwecken ausgesetzt worden. Die Jagdgesellschaft be stand hauptsächlich aus Offizieren und höheren Beamten, die in Automobilen von Dresden gekommen waren. Die Tiere wurden im Ver laufe des Treibens allesamt zur Strecke gebracht. Di- Jagd wurde von der Firma Ernemann kinematographisch ausgenommen, Bautzen. Ein Bautzner als türkischer Offizier in Adrianopel. Nach der kürzlich ge brachten Mitteilung eines aus Adrianopel ent wichenen Franzosen befinden sich drei deutsche Offiziere in der Festung Adrianopel, die sich bei der Verteidigung besonders auszeichnen. Einer von ihnen ist, wie jetzt bekannt wird, der türkische Oberleutnant Ernst Wagner, ein Sohn der Frau Ottilie Wagner in Bautzen und Neffe des hiesigen Veterinärrates König. Wagner hat das Bautzner Gymnasium besucht und ist im Kadettenkorps in Dresden für seinen Beruf vorgebildet worden. Er hat in der sächsischen Armee als Leutnant in den Regimentern 139 und 177 mehrere Jahre ge dient, bis er im Herbste 1910 in die türkische Armee übertrat. Zittau. Die tausendste Einäscherung er folgte am Dienstag im hiesigen Krematorium. Eröffnet wurde es am 6. April 1909. Mügeln (Bezirk Leipzig). Auf dem Ritter- qutsteiche zu Kroptowitz brachen zwei Schul- knaben ein. Während einer von ihnen mit knapper Not gerettet werden konnte, ist der andere ertrunken. Leipzig. In einem Lokale der inneren Stadt ging am Mittwochabend ein 25 Jahre alter Arbeiter seinen Gegner, mit denen er in Streit geraten war, mit dem Messer zu Leibe. Als die anwesenden Gäste den Messerhelden unschädlich machen wollten, suchte er sein Heil in der Flucht. In der Löhrstraße unternahm es ein hiesiger Rechtsanwalt den von ver schiedenen Leuten Verfolgten auszuhalten, letz terer stach jedoch blindlings mit dem Messer aus den Rechtsanwalt ein und durchschnitt ihm hierbei den Ueberzieher und Rock, ohne ihn jedoch zu verletzen. Der rabiate Mensch wurde schließlich überwältigt und zur Polizei gebracht, die ihn in Haft nahm. Mülsen St. Niclas. Der hiesige Gastwirt Ferdinand Strsaß, der bekanntlich kürzlich seinen 100. Geburtstag feiern konnte, erhielt nachträglich ein Glückwunschschreiben aus dem Zivilkabinett des Kaisers, und als kaiserliches Geschenk eine Porzellantasse auS der preußischen k. Porzellan-Manufaktur, mit Porträt und Namenszug des Kaijers. Zwickau. Der Musiker Neidel und seine Ehefrau, beide in den 60er Jahren stehend, wurden von einem Postboten heute früh in ihrem Schlafzimmer bewußtlos aufgefunden. Es stellte sich heraus, daß Vergiftung durch Kohlenoxydgas, das dem Ofen in der neben der Schlaskammer gelegenen Stube entwichen war, vorlag. Der Mann konnte trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuche nicht wieder ins Leben zurückgerusen werden; die Frau gab noch schwache Lebenszeichen von sich und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo sie gestern mittag noch in sehr bedenklichem Zu stande darniederlag. Die Anmeldung der Ostern WZ schulpflichtigen Rinder