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Ottendorfer Zeitung : 25.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191212253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19121225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19121225
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-12
- Tag 1912-12-25
-
Monat
1912-12
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 25.12.1912
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der Chef m Laufe iedenheit kung jür ten, da? S Jahres richulden alle hat Teil der Ist der Zrinzipal so wird i haben, echrnden hnachts- r nicht, gestellicn isn wird, nen, die chne das nen eni- tuch des gegeben, wsondere ge dar. der An- ltion er- tistkation shef zu, e Arbeit Gerichte g einen m und l nichts vor dem > Jahres >en denn äifikation ! Zusage aber ein alle hat ob den gen be- illlig ge- and zu jeschästs- sijgt., er- N. es See- nienschiff l Helgo- bemerkts Sruinant wn einer des in rs „Ge- und dem ochie den mehr zu , sprang :e, ergriff iend nach srigkeiten reits be- Wieder- ickgerufen ie Bank- irg, deren trieftasche oeescacht- Btk. ge- mit dem zugestellt, n einem Dieb hat Papieren er. Lie nem nicht durch das werden tadtkosten ijch-Süd- noch kein er vielen n Toren Zimmer >em aus sehen wohn- ne Au bel gab n dreiin e Nach- > getan ch darin viel als lhrt war ) jeden segnete, ;te, ver- st. Am ein Be- hier in n Fluge bis zum d Kasten nen und: ehe man r herum. , so un- ch war. manch- > duldete Mutter nur ge- ir Arbeit Ein ehemaliger sächsischer Unteroffizier amerikanischer General. Eine gewiß seltene militärische Karriere ist die des Generals in der Ver. Staaten-Armee Otto Tobias. 1848 in Bautzen geboren, trat er 1869 beim 4. sächsi schen Infanterie-Regiment Nr. 103 ein und mahm am Kriege gegen Frankreich als Unter offizier teil. Er wanderte dann aus und nahm / in der Armee der Ver. Staaten Dienst. Dort , stieg er schnell von Stufe zu Stufe, bis er am l 20. August 1912 zum General befördert wurde. Explosion einer Granate. Im Ver- , suchsraum der Rheinischen Metallwarenfabrik in Unterlüß ereignete sich aus unbekannter Ursache eine schwere Explosion einer Granate. Zwei Arbeiter und ein junges Mädchen wurden sofort getötet, zwei andre Arbeiter schwer verletzt. Nach achtzehn Jahren gesühnt. Der I Direktor der staatlichen Fortbildungsschule in > Thorn erhielt vor einigen Tagen von einem Handwerksmeister aus einem Dorfe des Thorner rKresies ein Schreiben, in dem der Meister folgendes milteilte: Er habe vor achtzehn Jahren als Lehrling in Thorn die Fortbildungs- !-ichule besucht und sei damals mit dem Ver- I irauensposten betraut gewesen, nach dem je weiligen Schluß des Unterrichts die Lesebücher aus der Klasse in das Zimmer des Schulleiters zu bringen. Hierbei habe er sich einmal ein I Lesebuch angeeignet, um zu Hause darin lesen zu können. Jetzt sei ihm der Diebstahl leid, weshalb er ihn wieder gutmachen wollte. Er sende deshalb gleichzeitig per Postanweisung drei Mark ein, in der Annahme, daß das entwendete Buch wohl nicht mehr gekostet haben werde. Das Geld traf einige Stunden später auch glücklich ein. Folgenschwerer Einsturz eines 'Neu baues. In einem Neubau in Oerebro in > Milteischweden stürzte ein Kellergewölbe ein. / Durch die Erschütterung brachen auch die andern - Etagen zusanimen. Fünf Personen wurden ge- svtet und vier schwer verletzt. Wäre der Ein- iurz einige Minuten früher erfolgt, so wären ' über 20 Arbeiter von dem Unglück betroffen ' worden. Bootskatastrophe aus Sem Schwarzen Vier». Ein furchlbares Unglück hat sich auf dem Schwarzen Meer, nahe von Ferosia, er eignet. Während eines Orkans schlug ein Fischerboot mit 12 Insassen um. Els Fischer ertranken. Neue serbische Briefmarke«. Die jetzigen serbischen Briefmarken mit dem Bildnis des Königs Peter werden demnächst aus dem Verkehr gezogen und durch neue Marken ersetzt werden. Diese Marken sollen Biloer ver schiedener Gegenden und Städte tragen, die im türkischen Kriege von Serben besetzt wurden. ausweisen konnten, festgehalten, später jedoch auf Veranlassung des Berliner Luftschiffahrts- klubs wieder sreigelassen. Die drei Lust schiffer waren in Paris aufgestiegen und wollten nach Berlin, wurden aber vom Wind abgetrieben und mußten deshalb in der Altmark niedergehen. Gericktskalle. Berlin. Das Rsichsversicherungsamt hatte dar über Entscheidung zu treffen, wann ein Betriebs unfall vorliege. Ein Bergarbeiter hatte sich durch einen Unfall eine Beinverletzung zugezogen und eine Rente in Höhe von 35 Prozent bezogen. Nachdem sein Zustand sich gebessert hatte, wurde er Mate Jahre an sein verletztes Bein gewöhnt habe und be sonders achtsam durch die Straßen schreite. Mithin sei nicht mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß der zweite Unfall unmittelbar oder mittelbar aus den ersten Unfall zurückzusühren sei: es liege mithin kein entschädigungspflichtiger Betriebsunfall vor, für welchen die Knappschaftsberufsgenoffenschaft aufzu kommen habe. Stettin. Der Musketier Franz Hafelmann von der ersten Kompanie des Infanterie- Regiments Nr. 140 wurde vom Oberkriegs- gerecht zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Ausstoßung aus dem Heere verurteilt. H. hatte am 2. September d. Js., nachdem er von seinem Regiment desertierte, einen Bauern mit einem Beil zu ermorden ver sucht, um ihn zu berauben. Karte zum Grubenunglück aus der Zeche „Minister Achenbach". Vie Ergebnisse cter -^Ltional-fiugspencle. Rund 7'/« Millionen. Das Reichskomitee für die National-Flua- spende veröffentlicht jetzt das amtliche Ergebnis der Sammlungen, die in ganz Deutschland für den patriotischen Zweck veranstaltet wurden. Das Gesamtergebnis beträgt danach 7 234 506,29 Mark und übersteigt damit in erfreulicher Weise die vorangegangenen Schätzungen. Die Samm lungen wurden Ende April dieses Jahres durch einen Aufruf des Prinzen Heinrich von Preußen eingeleitet und fanden überall, soweit die deutsche Zunge klingt, im In- und Auslands begeisterten Widerhall. Sie gaben, wie zur Zeit der ZeppeUn-Spende, ein neues und wahrhaft er hebendes Beispiel der Opsersreudigkeit, deren das deutsche Volk fähig ist, wenn es sich um vaterländische Zwecke handelt. (In Frankreich wurden für denselben Zweck nur 4V- Millionen Frank aufgebracht.) - l^uflscbiffakrt. — Bei der Ortschaft Schernebeck in der Alt- urark ist ein französischer Freiballon nieder gegangen. Die drei Insassen, zwei Franzosen Und ein Engländer,wurden,da sie sich nicht genügend : Die Grubmkatastrophe in Westjal-n hat in weiten Kreisen tiefe Betrübnis hervorgerusen. Die Stätte des Unglücks, die Zeche „Minister Achenbach", liegt bei Mengede, nordöstlich von Dortmund, und nimmt einen Flächeninhalt von 17 Normalfeldern ein. Sie gehört den Gebr. Stumm in Neunkirchen. Am rialienverwalter auf einer Zeche. Als er eines Tages im Winter sich nach dem Zechengruud begeben wollte, fiel er zu Boden und erlitt einen Armbruch. Der Verletzte betonte, hätte er den früheren Unfall nicht erlitten, so wäre er nicht zu Fall gekommen; er habe daher einen Anspruch auf Erhöhung der Rente. Dieser Auffassung trat das Schiedsgericht bei und entschied zugunsten des Verletzten. Das Reichsversicherungsamt wies jedoch den Anspruch des Verletzten auf Erhöhung der Rente ab und führte u. a. aus, der Fall habe sich auf ebener Straße zu- getragen, es sei in keiner Weise dargetan, inwiefern der zweite Unfall mit dem ersten Zusammenhänge. Es ereigne sich nicht selten, daß selbst gesunde Per sonen auf der Straße zu Falle kommen. Ein ent- jchädigungspflichtiger Betriebsunfall würde dann vorliegen, wenn der Nachweis erbracht worden wäre, daß der Verletzte infolge seines früher verletzten Beines den Unfall erlitten oder doch eine Ver schlimmerung des zweiten Unfalls herbeigeführt hätte. Möge auch das verletzte Bein nicht so beweglich wie ein gesundes Bein sein, so stehe doch fest, daß Ver letzte vorsichtiger und langsamer als Personen mit völlig gesunden Beinen gehen, auch müsse angc- nommen werde;., daß der Verletzte sich im Lause der Tage des Unglücks erfolgte auf der Zeche, und zwar auf der dritten Sohle, eine schwere Schlag- wetterexploslo». 52 Bergleute wurden infolge der Explosion sofort getötet oder starben gleich nach der Bergung. Neun andre Bergleute erlitten schwere Verletzungen. O Kerlmervumor vor Gericht. Wer die Wahl hat . . . „Wat ick jesacht hab', kann ick jederzeit verantworten, denn so weit find wir doch noch nich, det'S verboten wäre, der Wahrheit die Ehre zu jeden I" — Diese Erklärung gibt der Angeklagte Buchwald ab, als der Vorsitzende des Schöffengerichts ihn fragt, ob es richtig sei, daß er die Klägerin, eine Witwe H., beleidigt habe. — Vorsitzender: Man darf aber die Wahrheit, wie Sie es nennen, nicht in kränkender Form vorbringen, oder gar Schimpfworts einflechten, und das sollen Sie getan haben. Was hatten Sie der Klägerin überhaupt vorzuwerfen? — Angekl.: Ick will mir janz milde ausdrücken: Eene Täuschung, eene Vor- spiejelung von falsche Tatsachen, durch die ick um eens wohlhabende Heiratspartie jeko mmen bin. Ick hatte eene Heiratsannongse uffjejeben, weit't mir an den erforderlichen Familienanschluß fehlt. Von die einjejangenen Offerten jestelen mir bloß zwes Stück: Eene Witwe, 36, stattlich, vermöjend — und een Mächen dienenden Standes, perfekt kochend, mit jrößere Ersparnisse. Ick entschied mir for die stattliche Witwe mit V^r mojen, da ick for stattliche Fijuren eene jewisse Vorliebe hab'... — Vor- tzewöbnen, die Tage des Nichtstuns sind nun vorbei." Darauf hatte die alte Frau nichts zu er- ividern gewagt; denn sie mußte der Tochter ia recht geben; dennoch aber nahm sie heimlich, 'obald es änging, ihren Einzigen in Schutz und gewährte ihm manche Vergünstigung, die Lucie wtbebren mußte. Eines Abends, als man zu Tisch ging, fehlte Kurt. Erstaunt sah Lucie auf; Doch die Hama entschuldigte ihn: sie habe ihn in die Ttadt geschickt, um verschiedene Einkäufe für sie tu besorgen. Die Tochter machte ein bedenk liches Gesicht dazu, sagte aber nichts weiter. Es war neun, zehn, elf, endlich kam sogar Hon Mitternacht heran, aber von dem jungen Herrn war noch immer nichts zu hören noch zu ehe». Endlich drang Lucie in die Biama, daß sie >>ch niederlegen solle. „Wenn der arme Junge nur kein Malheur iehabt hat l" stöhnte die verängstigte alte Frau. „Beunruhige dich nicht, morgen früh wird st schon wieder da sein," antwortete die Tochter, nicht ohne einen Anflug von leiser Bitterkeit. . Als sie allein war, setzte sie sich auf den Balkon hinaus und späh e hinein in das Dunkel Hochsommernachr. — Wie still und welt- °rrlaffen es jetzt hier draußen war, gar nicht, ' ^ls ob man in der Weltstadt wohnte. Doch Tsnn sie den Blick nach links wandte, da wimmerte es über den dunklen Dächern hell ! "»f. Dort war der Lichtschein von Berlin. Da ; ^'oate l as Leben noch in hochgehenden Fluten. I Da dachten noch die Menschen nicht an Schlaf s und Ruhe, dort machte man ja die Nacht zum Tage. Sinnend sah sie hinein in die weit« scbimmernden Mulen jener Hellen Lichtwellen. Was wohl für sie dort drüben noch erblühen würde? Das Herz erbebte ihr dpch ein wenig, nun sie daran dachte, daß sie demnächst dort drüben sich nach einer neuen Tätigkeit umsehen mußte. Leicht war das gewiß nicht. Darüber war sie sich jetzt schon klar. Plötzlich schlug eine Uhr. Jetzt war es be reits eins. Sie war wütend auf Kurt. Sicher war er in lustige Gesellschaft geraten und hatte sich festgekneipt. Das durfte sie nicht dulden. Dazu war kein Geld da. — Und wenn er erst mal sich so etwas angewöhnt hatte, dann wollte er es immer so haben. Nein, das mußte ihm gleich jetzt abgewöhnt werden. Am besten schon, er käme so bald als möglich in geregelte Tätig keit. Gleich morgen würde sie an Jensen schreiben. Sie grübelte noch eine halbe Stunde weiter. Dann wurde sie müde und legte sich nieder. Als man am andern Morgen sich zum Kaffee setzte, war Kurt immer noch nicht da. Von neuem begann die Mama zu jammern: „Paß auf, sicher ist dem armen Jungen etwas Schlimmes zugestoßen!" Tie Tochter sagte nichts, obschon sie nicht daran glaubte. Endlich fragte sie: „Wieviel Geld hast du ihm denn mitgegeben?" „Ein Zwanzigmarlstück!" klang es etwas kleinlaut. „Na, dann mach dich nur darauf gefaßt, daß du davon nichts mehr zu sehen bekommst." „Red' doch nicht so garstig, Mädchen." Lucie verbiß ihren Arger. Nun war es sicher für sie, daß er die Nacht durchjubelt s hatte. Ihre Empörung wurde immer größer. Nein, so etwas durfte sich nicht wiederholen! Mit maßvoller, doch ernster Stimme begann sie nun: „Ich bitte dich dringend, Mamachen, verzieh den Kurt nicht noch mehr! Du darfst ihm jetzt kein Geld mehr zustecken! Er muß sich daran gewöhnen, selbst etwas zu verdienen. Dann erst wird er den Wert des Geldes zu schätzen wissen. Bisher hat er das nie gewußt, weil er immer aus dem Vollen schöpfen konnte. Also tu mir den Gefallen und gib ihm nichts mehr. Glaub' mir, es ist besser für ihn. Er lernt sonst nie arbeiten oder sich ein schränken." Beinahe weinerlich antwortete die Mutter: „Aber Kind, du bist entschieden ungerecht. Ich will den Jungen doch nicht verwöhnen! Sein Bestes will ich doch nur!" „Dann darfst du ihm kein Geld mehr zu stecken !" „Das tu ich doch gar nicht! Du hörst doch, daß er für mich verschiedenes in der Stadt kaufen sollte, was es hier draußen nicht gibt. „Er ist doch kein kleines Kind mehr, dem man genau das Geld hinzählen muß!" „Nun, du wirst ja sehen, was er dir von dem Goldfuchs wiederbringt." Die alte Frau schwieg verärgern Zwar konnte sie der Tochter nicht so ganz unrecht geben, dennoch aber fand sie, daß das Mädel sitzender: Ich glaube, es ist nicht nötig, daß Sie uns das alle» hier so ausführlich er zählen, Sie können sich wesentlich kürzer fassen. — Angekl.: Bedaure nee! Da 't sich um die Vor- jeschichte des mir zur Last jelejten Verbrechens handelt, muß ick det allens hier Vorbringen. Jleich bei't erste Rangdewuh erlebt' ick eene bittere Ent täuschung mit meine Zukünftije. Sie war mir een bißken zu stattlich und außerdem schien se ihr Alter mit 36 Lenze keeneswejs zu niedrii anjejeben zu haben, et mußte da entschieden een Rechenfehler vor- liejen. Ick beschloß, falls det Vermöjen wenijer als 5000 Meter betrüj-, abzuschnapven. Bei die ver schiedenen Ausjänge, die wir in die druff foljende Zeit machten, bemühte ick mir versehens, von ihr rauszukriejen, wie Ville Moneten vorhanden wären. Meine dieSbezüjlichen Versuche wurden jeschickt pariert, also mußt' ick uff't Janze jehn. — „Hör'n Se mal," sacht' ick, „wir müssen ooch mal über det Pekuniäre reden, ick habe Jelejenheit, een Jeschäft : sehr jünstij zu koofen, uff wie Ville könnt' ick denn von Sie rechnen, wenn wir demnächst Ernst machen." — „500 Mark besitz' ick bar", meente sie mit 'ne Miene, als ob se jesacht hätte, fufzig Tausend, „außerdem hab' ick 'ne Erbschaft zu erwarten, die in eenije Jahre sällis werden muß; aber det bare Jeld würd' ick bloß zu 'ne janze toisichre Sachs herjeben; so uff't Jeratewvhl nich!" — Mir war't. als ob mir im selben Mo- mang jemand unter 'ne kalte Dusche jestocben hätte. Hier machst de schleunijst Schluß! dacht' ick im stillen, und schreibst morjen schon an det Mächen mit jrößere Ersparnisse. — Ja Kuchen — der Brief blieb unbeantwortet. Keen Wunder bei die drei Wochen, die ick mit die 50EMark-Witwe verloren hatte; wer weeß, wie oft inzwischen die andre Reflektantin am postlagernden Schalter verjeblich nach eenem Briefe von mir nachjefracht hatte. Det se nach drei Wochen keenen Bries mehr erwartete, war erklärlich. In diese Stimmung traf mir een Brief von die Stattliche an, in den sie anfrachte, wann wir uns det nächstemal treffen würden. Um reenen Disch zu machen, bestellte ick ihr und ver- abschiedete mir von ihr, wie ick zujebe, nich jerade sehr höflich. — Die Klägerin Frau H., jene Witwe, von der Buchwald eben gesprochen hat, ergänzt seine! Darstellung dahin, daß er das Wort Heiratsschwindel und noch andre Beleidigungen gebraucht hätte, für die sie eine Sühne verlange. Diese wird der Klägerin auf gütlichem Wege zuteil, indem B. sich auf Vorschlag des Vorsitzenden entschuldigt und die Kosten übernimmt. Frau B. zieht hierauf ihre Klage zurück. buntes Allerlei. Vorgeschichtliche Funde. Dr. A. Smith Woodward, der Direktor des englischen Natur« historischen Museums von Kensington, hat der Geologischen Gesellschaft den Schädelteil eines Affenmenschen vorgelegt, der in einem ausge trockneten Teich in Sussex gesunden wurde. Der Schädel stammt aus der frühesten Urzeit und soll noch älter sein als die in Deutschland und Frankreich gefundenen Knochsnteile von Höhlenmenschen. Der Kampf der spanischen Dramatiker gegen den Kino. In Spanien tut das Ein dringen der Kinematographenbühnen und der Zulauf, den sie erhalten, wie überall, dem. Theater großen Abbruch. Während aber bei j uns und in Frankreich der Widerstand der Bühnenschriststeller gegen die Lichtbildtheater ' bald schwächer geworden ist und allmählich in ein Zusammenarbeiten überzugehen scheint, haben sich die spanischen Dramatiker zu heftigem Widerstand entschlossen. Die Gesellschaft der! dramatischen Autoren Spaniens hat in dieser Hinsicht einen bedeutsamen Beschluß gefaßt, der! im Januar 1913 in Kraft treten soll. „Bon! diesem Datum an", so lautet die angenommene Resolution, „werden die Besitzer aller in Spanien : bestehenden Theater, in denen die theatralische Kunst unter irgend einer Form gepflegt wird, wenn sie ihre Häuser für eine rein kinemato« graphische Vorführung ausnützen, keines der Werke mehr aufführen dürfen, über die die Gesellschaft das Versügungsrecht hat und die im wesentlichen das spanische Thcaterrepertoire ausmachen. Haben die Eigentümer ihre Theater an Impresarios abgetreten, so trifft diese dieselbe Maßregel. Sie wird aber keine An wendung finden bei Unternehmungen, die be sonders sür den Kinematographen eingerichtet sind, wenn diese statt dessen Dramen jetzt entschieden zu hart urteilte. Und um ihren < Liebling zu entlasten, sagte sie endlich: „Viel- s leicht hat er einen früheren Kameraden getroffen, mit dem er zusammen aeblieben ist." „Aber das eben soll er doch' jetzt ver«; gessen!" erwiderte Lucie, lebhafter werdend.! „Er ist doch jetzt kein Leutnant mehr, sondern i ans den Verdienst seiner Hände angewiesen!z Was gehen ihn jetzt noch die Kameraden an.s Er muß sich nun einen andern, weniger kost-' spieligen Umgang suchen!" „Mein Gott, das wird er ja wohl auch; tun! Wenn er aber zufällig einen früheren! Bekannten trifft, dann kann er ihn doch nicht so' ohne weiteres übersehen!" „Glaubst du, Mama, daß diese früheren ! Kameraden Kurt helfen würden, wenn er in Not geriete? Ich glaube das nicht. Solche! Freunde sind nur für die Kneipe da, sonst ist kein Verlaß auf sie. Und deshalb soll Kurt sie von nun an meiden." „Ach, du kannst manchmal wirklich unaus stehlich werden, Kind," rief die Mama ärgerlich. Doch Lucie antwortete still und ernst: „Liebe Mama, du wirst dich wohl daran ge«' wöhnen müssen, mich von nun an mit mehr- Selbständigkeit walten zu lassen; wenn wir mits unserm bisherigen Einkommen uns ehrlich: durchs Leben schlagen wollen, dann muß hier im Hause ein ernster Wills Geltung finden.! Solche Extravaganzen, wie diese Nachtschwärmerei dürfen hier nicht zur Gewohnheit werden und deshalb will ich gleich nachher mit Kurt ein ernstes Wort reden." ZiW s (Fortsetzung folgt.) . - ' -
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