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V——— S Bezugspreis: vierteljährlich t,20 Mark frei ins kjaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich t Mk. Einzelne Nummer >0 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. unä Anzeigeökatt N z, Anzeigenpreis: Lür die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis ^2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Alit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Vkrilla. Nummer Freitag, den 7. Februar W3 12. Jahrgang Regen- und Tauwetter hat eine rasche Schnee schmelze zur Folge gehabt, was der Mulde große Wassermengen zusährt. Vorgestern mittag betrug der Wasserstand 1,60 m. Leipzig. Beim Putzen eines Automobils führte ein Chauffeur durch Unvorsichtigkeit Kurzschluß der elektrischen Lampendrühte herbei, wodurch das im Behälter befindliche Benzin Feuer fing und explodierte. Die Autogarage stand m Hellen Flammen und nur das sofor tige Einschreiten der Feuerwehr wurde ein größerer Schaden verhütet. Der Chauffeuer ist glücklicherweise nicht verletzt worden. — In Leipzig-Volkmarsdorf wurde ein 6H, Jahre aller Schulknabe dabei abgefaßt, w>e er einem fremden 4jährigen Mädchen, oas verschiedene Einkäufe besorgen sollte, ein 1/z-Marknück aus dem Portemonnaie heraus nahm. DaS vielversprechende Bürschchen war um Ausrede» nicht verlegen und machte über seine Personalien derartig falsche Angaben, saß es erst nach geraumer Zeit möglich war, seinen richtigen Namen und die Wohnung jeiner Eitern sestzustellen. — Vrhastet wurden hier zwei Frauens personen, die einem Kausmann bei einem ge- legentltcheu Beisammensein in Breslau 1500 Mark gestohlen hatten. Das Geld hatten von Jubel und Lachen, Scherzen und Kon- söttiwerfen zog so der Zug vorrüber, nach dessen das Maskentreiben und der Korso in der inneren Stadt fortgesetzt wurden. Da alle Ballsäle, Bier- und Casshänser für den Abend karnevalistische Feiern vorgesehen hatten, sand das Treiben dort seine Fortsetzung und ließ die Stimmung immer höher steigen bis hinein in den Aschermittwoch, der als graues Gespenst auch diesen Faschingsrausch endete. — Taschendiebe machten sich Dienstag abend in dem Faschingstrubel der inneren Stadt bemerkbar. So wurde einem Privat beamten von einer maskierten Dame Konfetti ins Gesicht geworfen und bei einer daraus folgenden Umarmung die Brieftasche mit 35 Mark in Papiergeld aus dem Paletot ge stohlen. — Der große Wasserrohrbruch, über den wir bereits berichteten, und der am Sonntag die Großenhainer Straße derart überschwemmte, daß Fuß- und Fährverkehr drewicrtel Stunden eingestellt werden mußten, hat dem ganzen Leirumsnetze einen ungeheuren Stoß versetzt, wodurch die Algen, die sich an jeder Rohr- wandung ansetzen, mitgeriss n wurden und Trübungen deS Leitungswassers verursachten, was Beunruhigung in der Bevölkerung hervor» rief. Die Kalamität, die teilweise bis Mon tag nachmittag währie, ist wieder behoben. — Volt einem Maskenball heimkehrend, gerieten am Dienstag früh */>5 Uhr zwei Männer aus dem Fischhoiplatz ,n Streit, iu dessen Verlauf der 24 Jahre alte Arbeiter R. sein Messer zog und auf einen in Friedrich stadt wohnhaften Fuhrwerksbesitzer H. einstach. Er versetzte diesen einen Stich in die Magen gegend, sodaß der Schwerverletzte zusammen brach. Die erste Hilse fand er in der Sani- tälswache an der Wallstraße, worauf er nach dem Krankenhaus« Friedrichstadt befördert wurde. — Eine große Ueberfchwemmung entstand von Montag früh auf der Aallw tz-, Grillen- durger, Rabenauer, Salhausener und Kessels- dorser Straße dadurch, daß von den Nauß- litzer Wiesen das Wasser des durch den Witte- rungsumschlag geschmolzenen Schnees geflossen kam. Die Schleusen vermoch en die Wasser- mengen nicht zu fassen, sodaß die genannten Straßen zum Teil überschwemmt wurden. -- Zwei schwere Unfälle haben sich am Dienstag abend gegen 8 Uhr zugelragen, Aus der Augsburger Straße hatte sich der 6 Jahre alle Knabe P. an den Anhängewagen eines Ztraßenbahnzuges der Linie 22 gehängt und bei voller Fahrt losgelassen. Der Knabe kam so unglücklich zu Falle, daß ihm der linke Unterarm abgetahren wurde, — Aus der Hamburger Straße wurde, ats sich der Kar- neoalszug in Bewegung setzte, der Sch ilknabe Walier Günther aus Briesnitz von einem anderen Knaben so heilig genoßen, daß er hinstürzte und von einem Geichirr üoersayren wurde. Der Knabe wurde sogleich zum Sc- mtätsrat Dr, Wolf gebracht, der an dem ver unglückten Knaben innere Blutungen feststellte und seine Uebersührung nach dem Kranken hause onordnete. Pirn a. Em unbekannt.. Verbrecher hatte me Umgebung von Copitz unsicher gemacht. Am 29. Januar und 2, Februar hat er zwischen Copitz, Neugraupa und Hinterjessen auf zwei Personen einen Raubansall ausge führt. Am 30. Januar hat derselbe Täter auf einem durch den Staatsforst zwischen Copitz und Neugraupa führenden Wege an einer Frauensperson ein Sittlichkeilsverbrechen versucht. Bei dem Raubansall am 2. Febr. muß der Räuber durch Schläge aus den Kops mit einem Stocke nicht unerheblich verletzt worden sein. Der Unbekannte soll 170 cm groß und mit einem grauen Jackett und Heller Wintermütze bekleidet gewesen sein. Gottleuba. Nach dem plötzlichen Wetter- turz am Montag führt die Gottleuba brdeu- ende Wassermengen, die gegen Dienstag mittag noch zunahmen. Mit der vereinigten Bahra wird die Wasserzufuhr für die Elbe ehr groß sein. Räckelwitz. Laut amtshauptmannschaft» icher Bekanntmachung wurde wegen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Rittergut Räckelwitz der Viehmarlt in Neschwitz, der am Dienstag stattfinden sollte, untersagt. Bischofswerda. Die Wesenitz trat infolge des eingelretenen Tauwetters aus und überschwemmte weite Strecken des an ihr ge legenen Gebietes. Man befürchtet ein weiteres Steigen der Fluten, da die Gedirgstauwässer erst eintreffen werden. Schaden wurde, soweit bis jetzt bekannt ist, nicht angerichtet. Nossen. Der Wasserstand der Mulde ist seit Montag bedeutend gestiegen. Das die beiden Dämchen in Berlin verjubelt und waren dann nach Leipzig gefahren, wo sie ich unangemeldet aushielten. — Unter dem dringenden Verdachte, Wechsel auf den Namen eines Gemeindevorstandes in der Umgebung von Leipzig gefälscht zu haben, wurde ein 34 Jahre alter Agent aus Döbeln von der Kriminalpolizei festgenommen. Als er von einem Schutzmann in einer Gastwirt schaft in der Querstraße verhaftet werden sollte, ergriff er die Flucht und wußte sich durch einen Trick seines Verfolgers zu entledigen. Er zog nämlich während des Laufens feinen Ueberzieher aus und warf ihm dem Schutz mann vor die Füße, sodaß dieser darüber sinwegfallen mußte. In der Egelstrsße wurde ndes der Ausreißer von einem anderen Schutzmann festgenommen,' trotzdem er diesen glaubhaft machen wollte, er renne einem Manne nach, der ihm 200 Mark gestohlen jabe. Marienberg. Hier ist durch einen Brand der Dachstuhl der Holzwarenfabrik von Emil Hunger gänzlich zerstört worden. Als das Feuer bemerkt und die Feuerwehr alar miert wurde, stand der eine Teil des Dach stuhls schon in Hellen Flammen, die sich mit rasender Schnelligkeit weiter verbreiteten und schließlich den ganzen Dachstuhl ergriffen. Der Schaden ist beträchtlich; der Besitzer hat aber versichert. Die Entstehungsursache ist unbe kannt. Ellerfeld. Der hier wohnende, 60 Jahre alte Privatus Louis Thoß hat sich seit vergangenem Sonnabend aus seiner Wohnung entfernt. Er wurde Montag früh gegen 8 Uhr von Arbeitern im Staatswalde bei Schöneck kauernd aufgefunden. Da der Mann beide Füße erfroren hatte, mußte seine Unterbringung im Stadtkrankenhause zu Schöneck erfolgen. Dort ist er gestorben. Brunndöbra. Kürzlich, als die abends 7*/, Uhr hier abgehende Post beladen war und der Postillon auf einen Augenblick noch mals ins Postamt ging, zogen die Pferde an und eilten in schnellem Trabe Klingenthal zu. Zwei Damen, die im Postschlitten saßen, ge rieten in nicht geringe Angst, und am Gast hof zum grünen Baum suchte sich eine davon durch Abspringen in Sicherheit zu bringen, wobei sie jedoch einige Zehen brach, während die andere, die auf dem „Bocke" ausharrte, mit dem Schrecken davonkam. Erst am „Gambrinus" in Klingenthal konnte da» führerlose Gefährt angehalten werden. Amtlicher Teil. Freitag, den 7. Februar, abends 8 Uhr öffenü. Kemeinderats-Sihung. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeindeamt aus. Vttendorf-Moritzvorf, am 6. Februar 1913. Der Gememdevorstand. Standesamtsnachrichten. Monat Januar 1913. a) Geburten. Am 8. dem Fabrikarbeiter E. C. Jacob ein Sohn, am 16. dem Schmied M. E. Seidmacher ein Sohn, am 24. dem Maurer E. A. Weser ein Sohn, am 27. ein un eheliches Mädchen, am 29. dem Maurer P. M. Sickert ein Sohn, am 31. dem Tischler H. G. Döscher ein Sohn, am 30. dem Gärtnereibesitzer G. H. Ludwig eine Tochter. b) Eheschließungen. Am 5. der Glasmacher K. W. Geitz mit M. M. H. Georgi, am 5. der Ziseleur G. E. Großmann mit I. M. Jahn, am 19. der Konzertmeister G. R. Wolf mit M. A. A. Bischoff, am 31. der Glasschleifer I. Gleisner mit E. Karsch, am 31. der Maschinenarbeiter M. H. Tamme mit A. M. Richter. e) Sterbefälle. Am 14. die HauSauszüglertn I. C. I. Stölzer 78 Jahre alt, am 21. ein Mädchen A. M. Riemer 3 Wochen alt. Käufer finden Sie wenn Sie im Anzeigenteile der „Ottendorfer Zeitung" mit Ihrem Angebot auch vertreten sind. Die „Ottendorfer Zeitung" hat eine gute Verbreitung und deshalb kann kein Geschäftsmann darüber noch im Zweifel sein: Die Anzeigen in der „Ottendorfer Zeitung" bringen neue Kundschaft und großen Umsatz! Neuestes vom Tage. —- Die Jahrhundertfeier der Erhebung Preußens begann gestern in Königsberg in Gegenwart des Kaisers und des Kron prinzenpaares. — Die Beschießung von Adrianopel dauert in allen Sektionen fort. Vor Tschataldscha verliefen die letzten Tage ruhig. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, 6. Februar WZ. — Bei der sich für die Gemeinde Klein- Okrilla notwendig machenden Gemeinde- Vorstandswahl wurde fast einstimmig Herr Ernst Partzsch gewählt. — Im Falle einer Mobilmachung wud für das am 1 April dieses Jahr beginnende Mobilmachungsjahr 1913/14 die Einbe rufung der Mannschaften des Beurlaubten standes wie bisher durch Kriegsbeorde rungen oder Paßnotizen erfolgen. Deren Austragen wird in der Zeit vom 1. bis 16. März geschehen, und zwar innerhalb der Stadt Dresden durch Milttärpersonen, im Landwehrbezirk durch Vermittelung der Ortsbehörden. Etwa noch nicht zur An zeige gebrachte Wohnungsveränderungen sind dem Bezirksfeldwebel sofort zu melden Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes haben ferner an den vorgenannten Tagen, falls sie nicht selbst zu Hause sein können, eine andere Person des Hausstandes oder den Hauswirt mit der Empfangnahme der Kriegsbeorderung oder Paßnotiz zu beauf tragen. Wer bis zum 16. März d. Js. Noch keine Kriegsbeorderung erhalten haben sollte, hat dies dem Bezirksfeldwebel sofort schriftlich oder mündlich zu melden. Dresden. Die öffentliche Karnevalsfeier, dir vom besten Wetter begünstigt, in Dresden in Szenen ging, muß als recht gelungen be zeichnet werden. Trotz mancher inneren Widerstände war es den Veranstaltern ge lungen, alle Schichten drr Bevölkerung ohne Ausnahme dafür zu interessieren. Auch zahl reiche Fremde hatte der Karneval herdeigelockt. Der Vormittag brachte dec am Hauptbahnhoi improvisierten Einzug des närrischen Prinzen und feines Gefolges, der sich unter Teilnahme einer tausendköpfigen Menge recht lustig und humorvoll gestaltete. Der Höhepunkl des öffentlichen Maskentreidens wurde aber in den Nachmittags- und Abendstunden erreicht. Eine gewaltige Menschenmenge, die stundenlang voi dem Festzug die Straßen besetz', hielt, wogte durch die Strafen und beteiligte sich nach Herzenslust an der KonsetttsHlacht, w daß Man bald bis an die Knöchel in Konfetti waten wußte und stellenweise sogar di Straßenbahnwagen minutenlang an weiteren Fahren verhindert waren. An wirklich schönen und geschmackvollen Masken war kem Mangel, da auch die besseren Krene sich mehr als früher an der öffentlichen Feier belemglen. Im Mittelpunkte stand der FFtzug, der 41 Ver'ch ed.ne Gruppen auf les und sich 2 Uh. nachmittags in Bewegung s.tzie, um drei »olle Stunden durch ore Stadt zu z>ehey. Umsiiben