Volltext Seite (XML)
! Von unä fern. Doppelter Nnfall oineS deutsche» Mpfers. Auf dem deutschen Dampfer Ma" brach im Hafen von Triest Feuer aus, jedoch bald gelöscht werden konnre. Bei ^Ausfahrt wurde die „Roma" gegen den Abdampfer „Helouan" getrieben, den er leicht Mdigte, I Trostfener in. der Rheinische» MetaN- Menfadrik. In der Abteilung Geschah» Ak der Rheinischen Metallwaren- und Minenfabrik in Düsseldorf entstand Dsnnsrs- k! rbend durch eine Explosion ein Grok-euer. 'M sagt, datz ein Arbeiter auf ein Zünd- Wn geschlagen habe, wodurch die Explosion Ugt sei. Gleich nach der ersten Explosion jMn hohe Flammen gegen den dunklen Whimmel auf, und immer wieder erneuerten Ndie Explosionen, die von dem entzündeten Mer herrührten. Erst »ach langer au- Mender Tätigkeit der gesamten Feuerwehr Awg es, wenigstens die umliegenden Ge- Me, vor allem die Papierfabrik, in der große Käte an Papier lagerten, sowie den Huppen, in dem die Gewehrplättchen aw- Mhrt werden, zu schützen. Etwa 40 äußerst Grolle Maschinen, die zur Herstellung der Konen und Hülsen dienten, sind durch die Mmen vernichtet wordm. Ein andrer Huppen stürzte ein. Viele Kisten Patronen, für Bulgarien und Serbien nach dem Msschauplatz bestimmt waren, liegen auf der Mdftätte umher. Der Schaden, der durch Sicherungen gedeckt ist, wird auf über eine Mion Mark geschätzt. »Umfangreiche Diebstähle bei einer Mnschleuse. Vor einigen Wochen wurden M- umfangreiche Diebstähle auf Schiffen an H Main schleuse bei Kelsterbach verübt. Damals Mu ein Zollbeamter und ein Kantinenwirt Lastet worden. Die Untersuchung ergab nun, 'M die fraglichen Schiffs schon seit Jahren Kritisch bestohlen werden. Verschiedene Mächtige sind flüchtig geworden. Weiter Men verhaftet ein Bäckermeister und ein Mgermeister, die große Mengen Getreide, Me und Wolle gekauft haben. .Selbstmord am Hochzeitstage verübte K 49 jährige Dame auS Frankfurt a. M., die N in einer Heidelberger Pension aufhielt und H mit einem Heidelberger Kaufmann ver traten wollte. Als die Brautkutsche vorfuhr, H sie zum Standesamt abzuholen, fand man U junge Braut tot in ihrem Zimmer liegen. K hatte sich erschossen, nachdem sie vorher den Whahn geöffnet hatte. Schweres Unglück nach der Kontroll- Mammlung. Ein tragischer Unfall ereignete N nach Schluß einer Kontrolloerjammlung in Mum. Nachdem die Mannschaften weggetreten Men, wollte ein Schutzmann dem diensthaben- H Bezirköfeldwebel seinen „Revolver zeigen, M dem er nicht wußte, daß er geladen war. R der Feldwebel die Waffe in die Hand nahm, Md sie sich und die Kugel streckte den Schutz mann tot nieder. »Grotze Hoteldiebstähle in München. A einem vornehmen Hotel in München, wo U kürzlich einer Amerikanerin sür 6000 Mk. Hmuchachen aus dem Zimmer gestohlen Men, sind jetzt einem Engländer, während im Theater war, für 25 000 Alk. Juwelen U dem Zimmer gestohlen worden. Der Be- Mene hatte seinen wertvollen Schatz in einer Schublade liegen gelassen und den Schlüssel M nicht abgezogen. hX Eine Beerdigung — ohne Leiche. ' As Familie in Brauweiler (Lothr.) wurde Uer Tage in nicht geringe Aufregung versetzt. Mn Sohn war vor etwa zehn Jahren in Min gestorben. Die Eltern scheuten die hohen Mnsport- und sonstigen Kosten nicht, um ihr M in der heimatlichen Erde bestattet zu sehen. M beschreibt nun das Entsetzen, als kürzlich der Öffnung des Grabes zum Zwecke der Mdigung eines nahen Verwandten auch der Kg des Sohnes geöffnet wurde und dieser Mündig leer war. In diesem Zustande muß Merzest der Sarg von Berlin nach Brauweiler Msportiert worden sein. Man ist begreiflicher- zweitausend beträgt. Die Gesamtsumme der ihm anvertrauten und verlorenen Gelder be trägt nahezu fünfzehn Millionen. Der fast blinde Diann lebte auf sehr großem Fuße. Explosionskatastrophe i» einer Färberei bei Paris. In einer Färberei zu Litry bei Paris ist ein großer Kessel explodiert. Durch ausströmende Dämpfe wurden zwei Arbeiter ge tötet, sechs schwer und etwa zwanzig leicht ver letzt. Ein Schmelzblock wurde hundert Meter weit in ein Haus geschleudert, in dem eine Frau krank Zu Bette lag, und verletzte sie lebensgefährlich. Ei» Haus von einem entgleiste» Zug zerstört. Auf der stark abschüssigen Linie von Camerlata nach Como entgleisten zwei elektrische, stark besetzte Wagen und fuhren in ein Wohn haus hinein. Das Erdgeschoß und das erste Stockwerk stürzten ein. Ein Knabs wurde ge lötet. Dreiunddreißig Personen wurden ver letzt, darunter mehrere schwer. Eine Marinestabsarzt als Opfer seines Berufes. In Chungking, einer am Jangtse kiang gelegenen chinesischen Stadt, ist der Marine stabsarzt Dr. Kyritz, erst 31 Jahre alt, an den Folgen einer Ansteckung gestorben. Er war an der dortigen Poliklinik tätig und hatte sich an einem Diphtheriekranken angesteckt. l-uMckiffakrt. — Ausgezeichnete Leistungen haben die beiden Megerosfiziere Leutnant Fisch auf einem Doppel decker und Leutnant Joly aus einer Numpler- Taube vollbracht. Leutnant Fisch, der von Berlin nach Magdeburg geflogen war, stieg vom Magdeburger Exerzierplatz wieder auf und flog trotz starken Windes und dichten Nebels bis nach Stendal, wo er glatt landete. Nach kurzer Rast flog er ebenso wie Leutnant Joly von dort ab, um seinem Auftrag gemäß das Militärflug dem Landgericht I wegen versuchter Verleitung zum Verrat militärischer Geheimnisse zu ver antworten hatte, wurde nach längerer Verhand lung unter Ausschluß der Öffentlichkeit das Urteil gefällt. Der Staatsanwalt beantragte das zulässig höchste Strafmaß von zwei Jahren Gefängnis. Das Urteil lautete unter Zu billigung mildernder Umstände auf zwei Jahre Festungshaft und die gesamten Kosten des Ver fahrens. — Für die Begründung des Urteils wurde auf Antrag des Oberstaatsanwalts die Öffentlichkeit wiederum ausgeschlossen. Die trLgilcde gluckt. A Wahre Schrecksnsbilder von dem Rück zug und der Flucht des geschlagenen türkischen Heeres nach den Kämpfen um Litte Burgas entwirft der Kriegskorrespondent der ,Stampaß der während des Kampfes ständig in der Feuer linie weilte und sich nach der Schlacht nur unter unsagbaren Anstrengungen -ms der stürmischen Flutwelle der Flucht rettete, um dann von Rumänien aus, von Costanza seinen Bericht zensurfrei zu telegraphieren Auch er, dieser Augenzeuge, berichtet schreckliche Einzelheiten von dem Ingrimm des Kampfes und von der heldenmütigen Tapferkeit der tückischen Linien- truppsn. Nach dem letzten Schlachttage ging in der Kälte ei» starker Regen nieder, und dieser Regen gab den erschöpften und ausge hungerten Truppen den Rest. Seit Tagen hatten die Soldaten nichts, aber auch buchstäb lich nichts gegessen, waren marschiert, hatten gekämpft, bis die Körperkräfte versagten. Denn die Optimisten und Schönredner von Konstan tinopel hatten keine, aber auch gar keine Vor bereitungen getroffen, ihre Truppen zu ernähren und ihnen Munition zu liefern; Nahrungsmittel und Munition hielt man sür überflüssig. Nun brachen die kalten Nächte über diese erschöpften unterernährten Menschen herein, Nächte ohne . mse sehr gespannt, wie diese Tatsache aufge klärt werden wird. Spionageaffäre i» Frankreich. Bei einer genauen Umsrmchung der Wohnung des früheren Oberma'chimsten des Unterseebootes „Triton", namens Guijet, der eine geheim- gehaltene PräMonsvorriÄtung kür Unterseeboote entwendet hatte und unter Svianageserduchr verhaltet worden war, fand die Polizei mehrere Geichützbestandteile und verschiedene vertrauliche Schriftstücke, sowie einen sehr belastenden Brief- Wechsel mit einer fremden Macht. Millionenbetrügereicn eines Pariser Bankiers. Der techzigsährige Bankier A. Max in Paris kam seiner bevorstehenden Ber- haftung wegen großer Betrügereien durch die SslüststeLung bei der Polizei zuvor. Bei seiner polizeilichen Vernehmung erklärte er, daß die Zahl der von ihm geschädigten Kunden, alles kleine Sparer, die von der hohen Verzinsung, die er versprach, angelockt worden waren, über feld Döberitz wieder zu erreichen. In Höhen von 300 bis 500 Metern herrschte außerordent- Uch böiger Wmd, der zeitweise etwa 15 bis 20 Sekundenmeter betrug. Die Böen schüttelten die Apparats miiunte? so heftig, daß dis Flieger glaubten, nicht mehr vorwärts kommen zu können. Trotz alledem erreichten sie nach einer Flugzeit ! von kaum einer Stunde das etwa 100 Kilo- ! meier von Stendal entfernte Flugfeld Döberitz ! bei Berlin, wo sts glatt lamwren. — Nach einer Zwammemtellung, die aller- f dings leinen Anwruw aut völlige Genauigkeit machen kann, gibt es in Dsmschlaao zurzeit 34 Luftschiffe und etwa 250 Flugapparate. ! (Leider herrscht noch immer ein fühlbarer Mange! i an geeigneten Fliegern.) SencktskZUL. Berlin. In dem Prozeß gegen den russifchen Hauptmann Kostewitsch, der sich vor Der Isafen DursLLo, das Streitobjekt zwischen Österreich und Serbien. Durazzo ist in den letzten Tagen weltberühmt geworden. Es ist nämlich der Hafenplatz am Adria tischen Meer, den die Serben erstreben, um auch Zugang zur weltverbindenden See zu haben. Tat sächlich ist Darazzo ein ärmlicher Hasenplatz an der albanischen Küste, auf einem Vorgebirge des Adria- wchen Meeres, in fiebererzsugender Gegend, mit 6000 Einwohnern. Es ist reich an Überresten aus dem Mittelalter und dem Altertum. Sein Handel ist wenig beträchtlich, trotzdem ist der Hafen, obwohl versandet, der lebhafteste und wichtigste von MUtel- albanieu. Ruhe und Nächte ohne Nahrung, nach Kämpfen mit unzureichender Munition: „Und doch begann der Rückzug in den ersten Stunden mit leidlicher Ordnung. Bis dann die rasche Dersolgung de» Bulgaren einietzts; nun verlor das Heer den Charakler einer organisierten Masse, dis Soldaten warfen ihre Gewehre weg, und schließlich ward der regellose Rückzug zu eine» wilden Flucht. Ich selbst hatte mein Pferd ver loren und meins Lage wurde immer ungemüt licher. Mein Auiomobi! war von flüchtenden Menschen umringt, und so weit mein Blick streifte, sah ich nur fliehende Soldaten. Überall gewahrte man Leute, Re vor Erichöpfung in völliger Gleichgültigkeit hinfislen und am Wcg- randr liegen blieben. Alle, die in meiner Nähe vorbeikamen, bestürmten mich mit flehenden, jammernden Bitten der Verzweiflung. Sie flehten um Brot, nur um ein Stück Brot. Und ich konnte ihnen nichts geben. Dann geriet ich in die Menge der Verwundeten. Der Anblick war furchtbar. Auf Karren Iah ich zersetzte Jänglingskörper liegen, weite klaffende Wunde«, von Krämpfen und Schmerzen zuckende Körper, die »ft fast nichts Menschliches mehr hatten. Und nirgends fanden oiese Unglück lichen Hilse. Die meisten starben in der Nacht, in der Kälte. Als sie an meinem Arme di« Binde mit dem Halbmonde sahen, hielten viele mich für einen Arzt und flehten um Hilfe. Glücklicherweise besaß ich einen Kasten mit Medikamenten und ein paar chirurgische Instru mente Es gab kein Waffe, um die Wunden zu reinigen, aber ich tat, was ich konnte. Doch kaum hatte ich die ersten verbunden, als dis Menge der Hilfesuchenden anschwoll. Dis wenigen Ambulanzen waren steckengeblisbsn und einfach verlassen worden, die Pferde waren erschossen, die Krankenhelfer verschwunden. Alle Verwundeten bl'.eben sich selbst überlassen. Dis meisten von ihnen sind am Kopf und am Oberkörper verwundet und 75 Prozent der Ver letzten sind von Schrapnells getroffen. Das beweist dis vernichtende Wirkung der Artillerie. Gegen Mittag geriet mein Automobil, das unter dem Zwange des furchbaren Jammers Ambulanz- staüou geworden war, ins feindliche Feuer, Hilfesuchende, die sich an meinen Wagen drängten, wurden getroffen; die Bulgaren kamen naher. Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Mein Verbandzeug war erschöpft. Mit unsäglicher Mühe gelang es, das Auto aus dem Schlamms zu ziehen, und nun fort, fort, so gut es ging." Der Ita liener kommt zu dem Ergebnis, daß dis Hauptschuld an diesem Zusammenbruch auf die schlechte Ver proviantierung und Versorgung der Armee zurück- sällt. „Mukhtar-Pascha sagte mir schon früher, dis Desorganisation habe dis türkische Armee vernichtet. Die Schuld an diesem Zusammenbruch ist die organisatorische Unfähigkeit und die Wirt schaft in Konstantinopel." Und dann fehlten Offiziers. „Ich sah viele türkische Kompanien, die nur von einem oder zwei Offizieren ge führt, zum Angriff vorstürmisn, ich sah anaio- lssche Reserven, die nie in ihrem Leben eine Patrone gesehen hatten. Offiziers und besser instruierte Kameraden mußten diesen Leuten die Gewehre erst laden; das Feuer solcher Leute hätte wirkungslos bleiben müssen, auch wenn nicht bereits nach kurzer Zeit Munitionsmangel eingetreten wäre." Kuntes MerLeü o? Rost aus Weister Wäsche z» ent« fernen. Man mischt in einem Glase 5 Gramm Sauerklessalz, 5 Gramm Zitronensaft, 5 Gramm Salz mit 40 Gramm weichem Wasser, bestreicht mit diefer Lösung die Flecke, hält dieselben dann an ein mit heißem Wasser gefülltes und dadurch erhitztes zinnernes Gefäß, worauf der Fleck alsbald verschwindet; man wäscht die Stelle dann noch mit Seifenwaffer aus. r»r * * Enttäuschung. Tante: „Wenn du mal kein Geld hast, lieber Otto, um in die Kneipe zu gehen, darfst du ruhig zu mir kommen!" — Neffe: „Darf ich wirklich, Tante?" — „Gewiß! Ich habe auch gern ein paar Stündchen Gesell schaft! " .Msggendorse- BlLttu'. A an," sagte er. „Das sieht so aus, als wenn K mir gram sind. Ist das wahr?" . „Ja, Herr Brückner, wie sollte ich nicht Mbl sein nach Ihrem Benehmen? Erst Üben Sie mir geschmeichelt und mich Ihr Mächen genannt, und jetzt ziehen Sie sich ganz K mir zurück." . „Haben Sie denn jemals im Ernst geglaubt, M aus uns beiden ein Paar werden könnte, Me? Wenn ich selbst zu dem äußersten Mritt bereit wäre, so bin ich doch nicht Herr Mner selbst uud muß mich den Wünschen v«Nn Brückners, meines Vaters, fügen." „Und er wünscht wohl, datz Sie sich eine Me, feine Dame nehmen sollen?" . „Eine Dame, die Sie auch kennen, Fräulein Mgand." „Ich hab's mir schon gedacht. Ach, wir Men Mädchen sind doch zu unglücklich daran. Ml belügt nnd betört uns, und nachher Hrden wir kaltblütig beiseite geschoben, als Hnn wir gar nichts empfinden. Glauben Sie M wir fühlen ebenso wie die vornehmen Mmen, vielleicht noch viel zarter und feiner." . „Also, Rieke, wir müssen uns trennen, denn K können uns ja doch nicht angehören. Be- Mhren Sie mir, bitte, stets ein gutes Ange- sinken. Wenn Sie mir auch aus den Augen Mmen sollten, ans meinem Herzen kommen K nie." . Er sagte das mit einem so weichen, liebens- Mrdigen Tonfall in seiner Stimme, es lag so melancholischer Hauch über seinen Worten, M ihr ganz wehmütig ums Herz wurde. Hre Augen wurden leucht, und sie mußte rasch nach der Küche gehen, um ihm nicht ihre Rührung zu zeigen. Hier sank sie auf einen Küchenstuhl nieder und stützte den Kopf in beide Hände. Es war ihre erste Liebe gewesen. Und nun war sie so getäuscht worden! Sollte sie sich das Leben nehmen? Was sür ein schmerzlich süßer Ge danke war das, wenn sie daran dachte, wie er dann von den Furien des bösen Gewissens ver folgt werden würde! Und sie wurde allmählich ruhiger und besonnener. Eigentlich war er's doch gar nicht wert. So weit mit ihrem Nachdenken gekommen, fühlte sie schon, wie diese erste Leidenschaft Stück für Siück von ihrem Herzen absiel, und wie es wieder, frei wurde zum Empfang dessen, der ihr Freund, ihr Liebster, ihr Diann werden sollte. Nach einigen Tagen begann sich bei ihr sogar ein kleines Rachegefühl zu regen gegen den, der so ganz ohne merkliche Gewissens bisse dem Verhältnis zwischen ihnen beiden ein Ende gemacht hatte. O, wenn sie jetzt eine» Rächer gehabt hätte, >ie hätte diesen Alfred kalt blütig Niederschlage" lassen. Aber war d-»s nicht schon geschehen? Und wie ein Blitz kam ihr der Gedanke, daß das vielleicht schon eine bestimmte Vorwegnahme ihres Wunsches gewesen sein könnte. Uud der Gedankensprung war nicht weit, daß nur Friedrich diese Arbeit vollbracht haben könne. War er etwa eifersüchtig? Mit ganz andern Augen betrachtete sie ihn von nun an, wenn sie im „Riesenkrebs" etwas zu besorgen hatte. Und da geschah es, datz ihre Blicke sich kreuzten. Wenn es wahr ist, was manchs Dichter behaupten, daß bei Liebenden elektrische Ströme von den Augen ausgehen, die eins geheime Verbindung Herstellen, wenn sie sich treffen, so war es hier der Fall. Rasch begannen zwischen den beiden die kleinen Borpostengefechie der Liebe. Nur drei Wochen waren , dazu nötig ge wesen seit jenem Bruch mit Aisred. Wie schnell schmolz hier das Re Schranke» aufrecht haltende Sie und machte dem vertraulichen, anspruchs losen Du Platz! „Weißt du, datz ich den Alfred schon lange hasse?" sagte er zu ihr. „Du haßt ihn?" „Jawohl, uud zwar deinetwegen. Weil ich woltt wußte und fah, wie er dir den Hof machte. Und als er dir sann wirklich nach stellen wollte, da gab ich ihm einen tüchtigen Denkzettel." „Du?" fragte sie ungläubig. „Ja ich. Die Prügel, die er in jener Nacht erhalten hat, kamen von mir." Friedrich klärte sie über alles auf, und sie lauschte gespannt. Mit Entrüstung vernahm sie, daß Alfred sich durch die Angabe eines andern Ortes der Tat auch als Lügner offen bart halte. „Wirst du mich verraten?" »ragte er. „Wie kannst du io etwas denken! Niemals!" versichert? iie lebtzast. Brückner hatte Alfred vor dem Mendbrni auf sein Kontor bestellt. Beim Eintritt Les! Sohnes musterte er ihu mehr als sonst. Mit Wohlgefallen bemerkte er, wie sorgfältig und geschmackvoll dieser gekleidet war. Er sah das nicht ungern. Er liebte es, wenn Alfred zeigte, daß er der Sprössling eines sehr wohlhabenden, leistungssähigen Hawes war. „Wolltest du heute ausgehen?" begann er das Gespräch. „Jawohl, Papa. Habe mich mit Herrn von Lausch verabredet. Du gestattest doch ?" „Selbstverständlich. Ich werde doch nicht etwa verlangen, daß du immer hier zu Hause sitzest. Aber ich wollte vorher ein paar Worte mit dir sprechen. Der Polizeileutnant Witzel, den du ja auch kennst, hat mich übrigens vor einigen Tagen aus der Straße angehalten. Es ist schon wieder eine Denunziation einge- gelawen." „Und was schreibt man da?" fragte Alfred lauernd. „Das wirst du ja wissen. Schon früher haben wir davon geredet. Lian bezweifelt deins Identität." „Uud du — du neigst auch auf die Seite dieser Verleumder?" „Mein Gott — wenn man fortwährend be stürmt wird — die Blicke sieht und die An deutungen hört — gar nichts durchaus Sicheres in Händen bat —" „Papa!" schrie Alfred ausschluchzend. „Du glaubst nicht an mich? Du willst mich von dir uoßen?" ZA u Eortfetzung folgt.)