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Ottendorfer Zeitung 8 N Bezugspreis: vierteljährlich >,2N Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich < Mk. Einzelne Nummer zo pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. I--"- ' —Ü UnteriwltungA- unü Anzeigeökatt s ; Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Naum w pfg. — Jin Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis Z2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. V - . > > Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Dkrilla Nummer U2 Mittwoch, den H. Dezember W2 ss. Jahrgang Das Neueste vom Tage. — Die Waffenstillstandsbedingungen von Tschaialdfcha sind noch nicht unter zeichnet worden. Von Sofia aus wird betont, daß die bulgarischen Truppen zu erst in Saloniki eiugczogen seien. Ein Pariser Blatt behauptet, England ginge Mit der Absicht um, au der syrischen Küste ein Gebiet zu besetzen. Ter österreichisch serbische Konflikt ist noch auf dem alten Fleck. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, z. Dezember 1912. — Die am 30. November und 1. De zember d. I. stattgefundenen Gemeinderats wahlen hatten folgendes Ergebnis: In der 1. Klasse der Ansässigen wurde Herr Guts besitzer Hermann Dreßler mit 22.Stimmen gewählt, während Herr Gutsbesitzer Emil Birnstengel als Ersatzmann ebenfalls mit 22 Stimmen berufen wurde. Von 58 Stimmberechtigten wählten 24. In der 2. Klasse der Ansässigen wurden die bis herigen GemeinderalSmitglikder die Herren Tamme mit 78 und Schulze mit 70 Stimmen wieder und Herr Hausbesitzer und Ziseleur Arthur Uhlig mit 53 Stimmen neugewählt, als Ersatzmann er hielt Herr Lehrer Max Schneider 59 Stimmen. Die nächstmetsten Stimmen entfielen auf die Herren Glasmacher Paul Wollbrandt 39, Maurer August Wolf 44, und Arbeiter Ernst Lödrich 38, Tischler Theodor Gärtner 40 als Ersatzmann. Von 223 Stimmberechtigten übten 119 ihr Wahlrecht aus. In der Klasse der Unan sässigen war nur ein Ersatzmann zu Wählen. Tie Wahl fiel mit 63 Stimmen wieder auf Herrn Lagerhalter Oskar Barthel. Von 226 Stimmberechtigten Wählten 64. — Dezember. Wenn die geheimnisvolle, zukunstsneugierige Andreasnacht vorüber- gehuscht ist, dann steigt der 1. Dezember herauf, und er leitet den Christmonat ein, die letzte S anne deS Jahres. Christmonat! Das klingt so anheimelnd, so erwartungs- und freudevoll. Die Kleinen träumen von Tannenbaum und Lichterglanz und reich liche Bescherung, und die Großen sind auch in besonderer Stimmung, so recht bereit zum Geben und F^eudemachen, so voll von Erinneiung an eigene glückliche, weihnacht liche Kmderseligke:t. In keinem anderen Monat wird so gern und so viel gekauft wie im Dezember. Möchte man sich's zur Pflicht machen, die WeihnachtSbesoi gungen hübsch beizeiten vorzunehmen. Man er- leichlcrt's aus diese Weise nicht nur den geplagten Geschäftsleuten, sondem auch sich selber. Allerdings, zur richtigen weihnacht lichen Einkaufsstimmung gehört auch ein richtiges Winterwette . Wenigstens bei uns in deutschen Landen. Offiziell nach den Kalender will der Winter am 22. De zember seinen Einzug halten, vormittags 6 Uh', wenn Frau Sonne in das Zeichen des Steinbocks tritt. Das ist dann der kürzeste Tag des Jah es. Wintersonnen wende! Also schon ein Hinweis wieder auf das siegende Licht. Mit d.r Christnacht kommt die Zett der germanisch-volkStüm- lichen „Zwölfen", der zwölf Nächte, auch Rauhnächte genannt. Und da hebt sich wieder die Silvesternacht als etwas Bt- teutungSvollen heraus — der Schluß des ganzen langen und schließlich so schnell vergangenen Jahrt S Oft sah der Dezember dem großen, weltgeschichtl-chen Leben ins Angesicht. Wir nennen vir Schlachten von Austerlitz und Leuthen, die Erhebung Sachsens zum Königreich und des großen Lkasiers Karl feierliche Krönung. — Wir leben jetzt in der Jahreszeit wo man für einen großen Teil des Tages auf künstliche Beleuchtung der Wohn- wie Geschäftsräume angewiesen sind. Da in unserem Orte zumeist doch Gasbeleuchtung in Frage kommt, so dürften daher einige Worte über deren Instandhaltung unsere Leser gewiß interessieren. Erforderlich ist natürlich gutes Lampenmaterial und sach- g mäße Anordnung. In den wenigsten Fällen, wo über Lichtmangel geklagt wird, trägt das Gaswerk die Schuld. Bevor Lampen, die fast nicht gebraucht worden sind, wieder in Benutzung genommen werden, ist es erforderlich, daß dieselben in Stand gesetzt und vor allem gründlich gereinigt werden. Es genügt nicht, wenn einfach Glühkörper gekauft und auf die Brenner gesetzt werden; am besten ist, man zieht einen Fachmann, den Installateur, zu Hilfe. Die dafür angelegte Mehraus gabe rentiert sich im Laufe der Zeit. Vor allem muß nachgesehen werden, ob noch alle Teile des Brenners brauchbar sind. Der Brenner muß daher vollständig auseinandergeschraubt werden, Brennerrohr, Düse, Brennerkrone usw. sind sauber von Staub zu reinigen, der sich angesammelt hat, und nachdem man den Brenner wieder zusammengesetzt, ist eine genaue Eiuregulierung vorzunehmm. Genau wie beim stehenden Gasglühlicht verhält eS sich auch beim hängenden Gasglühlicht, das aber eine noch viel größere Aufmerk samkeit erfordert. Die Konsumenten ver langen vom Brenner den ganzen Winter Hindu.ch gutes Brennen, sie sollten sich aber auch nicht die Möhe verdrießen lassen, beim Eintritt der Hauptbeleuchtungszeit ihrem Brenner mit einer gründlichen Reinigung und Instandsetzung zu Hilse zu kommen. Wenn, was seltener der Fall ist, die Reinigung der Lampen vor Aus setzung neuer Glühstrümpfe noch nicht ge nügt, um die alte Llchthelligkeit wieder zuerlangen, so ziehe man das Gaswerk zu Rate. Denn in diesem Falle liegt der Fehler in der Zuleitung. Jnsbesondeer können in Frage kommen: 1. Der Gas messer ist zu klein oder arbeitet nicht richtig; 2. der Haupthahn ist teilweise ge schlossen; 3. fehlerhafte Anlagen der Rohr leitungen; 4. die Leitung kann durch Ab lagerung von°Schmutz, Rost usw. teilweise verstopft sein; sie muß durch einen In stallateur gereinigt, d. h durchgeblasen werden; 5. die Leitung ist zu eng; hierbei erinnere man sich immer des Grundsatzes Zu weite Leitungen schaden nie, zu enge immer; 6 Vorhandensein von Wasser in der Rohrleitung, das sich durch Zucken der Brenner bemerkbar macht. Auch in diesem Falle muß die Leitung durch einen In stallateur durchgeblasen werden; 7. Ver schmutzen der Brennerdüsen und Siebe durch Staub; 8. alte und veibrauchte Glüh kö per. Es ist wichtig, das der Gasab nehmer jetzt seine Brenner und eventuell seiner Leitung einer Revision unterziehen läßt, er erspart sich vielen Aerger und manche Klagen im Laufe des Winters. Medingen. Bei oer am Sonnabend stmtgesundenen Jagd wurden von 21 Jogd- gästen 1 Reh, 102 Hasen, 22 Kaninchen und 3 Rebhühner zur Strecke gebracht. Lausa. Am Sonntag fand in unserer erneuerten Kirche durch Oterkirchenrat O. Kaiser aus Radeberg eine Kirchenvisitation statt, der sich am Montag eine Visitation der hiesigen Schule anschloß. Klein-Wachau. Das 23. Jahrfest der hiesigen Anstalt für Epileptische wurde Sonn tag feierlich begangen. Die Festansprache hielt ter erste Vereinrgcistliche des Landesvereins ür innere Mission Pastor v. d. Trenk (Dresden). Lre »statt wurde am 2. Dezember 1889 in einem kleinen Landhaus mit einem epileptischen Kinde und zwei Diakonissen eröffnet. Jetzt werden in 5 großen Häusern von 17 Schwestern und 3 Pflegern 117 Epileptische verpflegt. Dresden. Sonntag abend wurde ein Zuschauer des Sechstagerennens in der Aus stellungshalle von starken Unwohlsein befallen und verstarb alsbald an Herzschlag. In dem Toten wurde ein Fabrikant von der Königs brücker Straße sestgestellt. — In der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr kam ein von seiner Ehesrau getrennt lebender Arbeiter mit seiner Geliebten in Streit, in dessen Verlauf er ihr aus dem Theaterplatz mehrere Stiche in die Brust bei- brachte. Dir Verletzte begab sich nach der Wohnung der Ehefrau, die Anzeige erstattete und für die Unterbringung der Verletzten in der Heil- und Pflegeanstalt sorgte. Der Täter wurde verhaitet. — Der Kansmannslehrling Dieter unter schlug ieinen Lehrherrn in Neusalza an der Oder 5000 Mk. und flüchtete mit dem Gelde, Von Dresden aus schrieb er an seinen Prin zipal eine Karte und teilte ihm mit, dcß er sich in hiesiger Stadt wohlbefinde. Der un ehrliche L hrling konnte noch nicht ermittelt werden. Pulsnitz. Die evangelische Stadtpfarr- kirche in Pulsnitz, die erst seit kurzer Zeit mü einer elektrischen Lichtanlage versehen ist, har durch ihre jetzt vollständig erneuerte und bedeutend vergrößerte Orgel eine weitere Be reicherung erhallen. Sohland (Spree). Lieser Tage stellte der Bahnarbeiler Hölzel von hier seine zuge- korlle Kaffeeflasche aus den Ofen in derArbeiter- stude aus der Station Sohland. Als Hölzel zum Essen seine Kaffeeflasche holte, trieben die Dämpfe den Kork heraus, und der siedend heiße Kaffee ergoß sich dem H. größtenteils ins Gesicht, wodurch er arge Verbrühungen erlitt. Das mahnt wieder zur Vorsicht. Zittau. Sonntag mittag wurde auf der Zrttau-Oybiner Bahn die 72 Jahre alte Witwe Bleil auf der Friedrich-August-Brllcke über fahren und au Kopf und Beinen so schwer verletzt, daß sie bald darauf im Zittauer Stadt krankenhause, wohin sie gebracht worden war, den Geist ausoab. Sie war trotz des Signals über die Gleise geschlichen, von der Lokomotive der in langjähriger Tätigkeit bei der Firma I. E. Reinecker (Chemnitz) und anderen großen Werken Deutschlands diesen Fabrikationszweig zu besonderer Höhe brachte, Meerane. Eine Stiftung für Lungen« kranke mit einem Fonds von 10000 Mk. wird unsere Stadt zur Ehrung Kaiser Wilhelms II. anläßlich seines am 13. Juli nächsten JahreS slattfinvenden Regierungsjubiläums errichten. St. Egidien. Großfeuer äscherte von dem im unteren Ortsteile von St. Egidien gelegenen August Wienholdschen Gute die Scheune und zwei Schuppengebäude ein, während das Wohnhaus mit großer Mühe gerettet werden konnte. Der Besitzer hat nicht ver sichert, es ist ihm die ganze Ernte mit ver brannt. Zweifellos liegt Brandstiftung vor. Plauen. Eiuen Fluchtversuch unternahm in Plauen ein 17 Jahre alter Hausdiener aus Hof im Gebäude des Amtsgerichts. Der junge, kräftige Mensch war zur Vernehmung aus der Gefangenanstalt vorgesührt worden. Nach Beendigung der Vernehmung sollte er von einem Gerichtsdiener wieder in die Haft zurückgebracht werden. Das paßte den Burschen aber nicht; in einem günstigen Augenblick ver- fetzte er den Gerichtsdiener einen heftigen Schlag vor die Brust und riß aus. Er rannte den Korridor entlang, verfolgt von mehreren Beamten, und zur Treppe. Ohne zu wissen, wohin er sich wandte, eilte er über einen anderen Gang, riß die Türe auf und geriet nunmehr in ein Zimmer. Von dort wurde er unter sicherer Bedeckung dann wieder in die Gefangenanstalt zurückgebracht. — Ob im Himmel noch Platz ist? Dieser Tage — so erzählt ein sranzößisches Blatt — erhielt dieser Tage ein Drucker in Caen eine Trauerschleife zugesandt, mit der Bitte, darauf die Worte zu drucken: „Ruhe im Frieden! Aus Wiederfehn!" Zwei Stunden später tele phonierte der Kunde, der an seiner Beileids bezeugung eine Aenderung vornehmen wollte: „Bille hinzufügen, im Himmel, wenn noch Platz ist." Der Drucker gab den Auftrag weiter, und an dem Tage der Beerdigung konnten die Leidtragenden auf dem Trauer bande in großen goldenen Lettern lesen: „Ruhe im Frieden! Auf Wiedersehn im Himmel, wenn noch Platz ist." ersaßt und etwa 12 m weit geschleift worden. Borno. Der Verdacht gegen den in Chemätz fistgenommenen Flesichergesellen Oppler aus Meußelwitz in Sachsen des Raub- anfaü^ im hiesigen Wilhelmschacht, Hal sich nicht bestätigt. Dagegen wurde ein in Deutzen beschäftigter aueländsilher Bergarbeiter, -welcher längere Zeit im Wühclmschacht gearbeitet hat, unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet. — Der überfallene Brenner Stolze konnte wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.! Grimma. Beim Reiten der Remonten auf der Gaeanstalts-Neitbahn in Grimmas wurde eines der jungen Pferde scheu. Als-! bald scheuten auch alle anderen 18 Pferde und die Reiter verloren die Gewalt über die sich wie toll gebärdenden Tiere. Alle Reiter wurden abgeworsen, woraus die Pferde davon- galuppierten. Durch die Terrassenstraße und andere Straßen der Stadt ging die wilde Jagd aus die Nimbschener Chaussee. Unter- offnere fuhren in einem Automobil den Aus reißern nach und fingen sie auf der Groß bothener Straße alle wieder ein. Keines der jungen Pferde hatte sich ernstlich beschädigt, wenn es auch nicht ganz ohne lahme Beine und kleinere Verletzung abging. Auch von Reitern nahm keiner nennswerlen Schaden. Chemnitz. Ein neues industrielles Unter nehmen ist hier unter der Firma Merkantile Druckknopf« und Metallwarenfabrik, G. m. b. H, entstanden. Als besonderen Fadrikalions- zwe g betreibt die Firma das Einhobeln von Zähnen in Kegelrädern aller Art. Die Lei lvng liegt in den Händen von August Hoffmann, Schlachtviehmarkt zu Dresden am 2. Dezember 1912. Auf- trieb Stück Tiergattung Marktpreis für LO Kx Lebend- Schlacht» Gewicht 179 Ochsen 51-54 95-99 242 Bullen 50-53 90 -96 277 Kalben und Kühe 49-52 90-96 268 Kälber 59-62 101-105 818 Schafe 47-49 98—102 2189 Schweine , 65-67 85—80 Ge Kalben langsa chäftSgang: Be und Kühen, Schas m; bei Kälbern ichl i Ochsen, en und echt. Bullen, Schweinen 1*Ltl6leuf6* kll Vertanxea Lie »okort 6rLti»-kro»peIrtt „ßlücklicke Litern". »W- über «prttLS», mrä «Uv ssväe äistrret ru. kick. ^i-eiLleben, > > Lese» Ivscrst Ledet 1. > >