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f>eer unci flotte. — Für die Fortbewegung der Unterseeboote lm untergetauchtc» Zustande macht sich der Atangel an geeigneten Seekarten fühlbar, auf denen die Strömungen am Meeresboden, die als Ebbe- und Flutströmung zur Geltung kommen, verzeichnet sind. Derartige Karten, die recht schätzenswerte Hilfsmittel für die Navi- gierung der Boote unter Wasser abgeben wür den, würden eine ganz neue Art von Seekarten darstellen, die bisher noch nicht ge fertigt sind, da dis Verzeichnung der Ebbe- und Flutsttömungen noch sehr zu wünschen übrig läßt. Man ist gegenwärtig bestrebt, auf diesem noch wenig erforschten Gebiete vorzuschreiten und hofft, daß in absehbarer Zeit die Ergeb nisse der Forschungen die Herstellung solcher Karten ermöglichen. — Die Heideinteressenten in Gudendorf bei Hamburg haben die in der Feldmark der be nachbarten hannöverschen Gemeinde Wanhöden liegenden Heideteile durch Vermittlung eines hannöverschen Maklers nunmehr für 435 Mk. pro Hektar an den Marinefiskus verkauft. Der große, künftige Exerzier- und Übungsplatz soll nunmehr auf das erwähnte Heidegelände in der Nähe der Station Nordholz an der Geeste- inündcr Bahn östlich von der Cuxhavrn-Geeste- münder Chaussee verlegt werden und namentlich für das zum 1. Januar 1913 hierher verlegte Seebataillon bestimmt sein, doch auch als Übungsplatz für die hiesige und die Leher Ma- tkosen-Artillerie-Abteilungeu. Zum Transport der Geschütze und der Munition wird ein Schienenstrang den Platz mit dem Bahnhof Nordholz verbinden. ^on LMÜ fern. Ein verwegenes Schmugglerstück. Ein Asi Sacharin beladenes Automobil war von Zürich her der deutschen Grenzwache bei Kon stanz angekündigt worden. In rasender Eile fuhren wirklich die Schmuggler bei Gottleben über die Grenze, unbekümmert um den Marm- fchuß der badischen Grenzwache. Auf der Rheinbrücke in Konstanz, die die Schwärzer Passierten, war mit einem Holzwagen eure Barrikade errichtet, doch den Autoführer störte auch dieses Hindernis nicht. Er fuhr auf den Tagen los, der wie ein Puppenwagen auf die Seile geschleudert wurde. Auf der andern Seite der Rheinbrücke warteten zwei Schutz leute. Ihre „Haltl"-Rufe waren erfolglos. Die Schmuggler gaben nach beiden Seiten der Brücke etwa acht Revolverschüsse ab. Ein Schutzmann gab ebenfalls aus seinem Dienst revolver fünf Schüsse auf die Schmuggler ab, ahne zu treffen. Sofort wurde die Polizei in Radolfzell und andern Orten telephonisch von dem Vorfall benachrichtigt, jedoch ohne Erfolg. X Im Dampfkessel verbrannt. Im Kesselhause einer Zuckersabrik in Schroda gab der Maschinenmeister einem 60 jährigen Arbeiter den Auftrag, in den Dampfkessel zu steigen und ihn zu reinigen. Nach Verlauf von etwa IV- Stunden füllten Arbeiter den Kessel mit Taffer und heizten ihn, ohne sich davon zu überzeugen, ob sich noch jemand im Kessel be finde. Als das Wasser schon ungefähr eine Stunde siedete, erinnerte sich der Maschinen- Aeister daran, daß er den Arbeiter mit dem Reinigen des Kessels beauftragt habe. Man ließ sofort das Wasser wieder ab, doch konnten don dem unglücklichen Arbeiter nur noch die Knochen, Stiefel und andre Sachen gefunden Werden. Tragischer Tod eitles russischen Diplo maten. In Petersburg hat ein bekannter Diplomat einen tragischen Tod gefunden. Dem A dienstlicher Angelegenheit in der russischen Hauptstadt weilenden Sekretär der russischen Botschaft in London, Fürst Wjasemski, zerbrach während des Frühstücks sein künstliches Gebiß. Der Fürst verschluckte den größten Teil des Ge bisses. Ein Zahn geriet in die Luftröhre und don da in die Lunge. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe war Wjasemski rettungslos verloren. Er Mb nach 24 stündigen furchtbaren Qualen, die Mch starke Morphiumdosen gelindert wurden. SS?-' MW E>ericktsbaUe. Berlin. Vor dem Schwurgericht hatte sich der 33 Jahre alte Fabrikbuchhalter Julius Zinke unter der schweren Anklage des Mordes an seiner eigenen Gattin zu verantworten. Er hatte seine von ihm getrennt lebende Ehefrau, als sie Räuberischer Überfall auf einen ruffi- fchen «risenbahnzug. Aus der Katharinsn- bahn hielten Räuber in der Nacht durch ein falsches Signal einen Schnellzug an und raubten dreißig Passagieren Geld und Wertsachen. Ein Bahnwächter und ein Oberkondutteur wurden verwundet. SrurmkaLasLrophs auf Jamaika. Auf der Insel Jamaika zerstörte eins große Flut welle die Städte Savanna la Mar und Lucca. Die Eisenbahnschienen wurden an vielen Stellen unterwaschen, und mehrere Eisenbahnzüge ent gleisten infolgedessen. Dampfer, die aus Kingston kommen, berichten, daß 42 Personen infolge des Orkans allein in der Montego-Bai umgekomme» sind. Der Sturm begann am 15. November und nahm mehrere Tags hin durch an Gewalt zu. SV Personen bei einem Bootsunglück ertrunken. Im Hafen von Kalkutta hat sich ein Bootsunglück ereignet. Dort schlug ein Boot, das 50 Passagiere, darunter sieben Europäer, von der Landungsbrücke zu einem Dampfer bringen sollte, infolge Überladung um. Sämtliche Insassen ertranken. ^uttscbiffakrr. — Der französische Unteroffizier - Flieger Laurent ist bei Etampes aus hundert Nieter Höhe abgestürzt und nach kurzer Zeit seinen Verletzungen erlegen. Der ihn begleitende Fluggast wurde leicht verletzt. — Zu gleicher Zeit wurde bei Reims der Flieger Andrä Frey von einem tödlichen Unfall betroffen. Der Flieger war mit einem neuen Henriot-Eindecker 100 Pferdestärke, aufgestisgen, den er zu er proben hatte. Nach einigen sehr schnellen Runden über das Flugfeld verstummte das Geräusch des Motors plötzlich, und in dem- sich weigerte, zu ihm zurückzukehren, aus Eifer sucht erdrosselt. Die Geschworenen befahlen nach kurzer Beratung die Schuldsrage auf Tot schlag unter mildernden Umständen. Das Ge richt erkannte auf zwei Jahre Gefängnis, von denen vier Monate und vier Wochen auf die erlittene Untersuchungshaft angsrechnet wurden. 88 Berlin. Das Oberverwaltungsgericht hat in mehreren Entscheidungen das Neichs-Wertzuwachs- steuergesetz anders als das Reichsschatzamt ausgelegt. D. hatte von seiner Schwester ein Grundstück er worben und seinerzeit vereinbart, daß sie bei der Wiederveräußerung einen Teil des Gewinnes er halten solle. Als D. das Grundstück weiter ver äußert hatte und seiner Schwester einen Teil des Gewinnes auszahlen mußte, erhob er, nachvem er mit eineni ansehnlichen Betrage zur Reichs-Wert zuwachssteuer herangezogen worden war, nach frucht losem Einspruch Klage und beantragte seine Frei stellung bezw. Ermäßigung, da die Vereinbarung mit der Schwester zu berücksichtigen sei. Der Be zirksausschuß wies jedoch die Klage ab. Das Ober- verwattungsgericht bestätigte die Vorentscheidung und führte u. a. aus, als steuerpflichtiger Wert zuwachs gelte der Unterschied zwilchen dem ErwerdL- preise und dem VeräußerungZpreise. Der Preis bestimme sich nach dem Gesamtbeträge der Gegen- selben Augenblick kippte der Apparat, den ein Windwirbel erfaßt zu haben scheint, seitlich und stürzte dann trotz aller Anstrengungen des Fliegers, ihn wieder aufzurichten, aus fünfzig Meter Höhe zu Boden. Als mehrere Personen, dis Augenzeugen des Unfalls waren, zur Stelle eilten, hauchte Frey, der blutüberströmt unter dem Apparat lag, sein Leben aus. ! leistung einschließlich der von dem Erwerber Lber- ' nommencn oder ihm sonst infolge der Veräußerung obliegenden Leistungen und der vorbehaltenen oder auf dem Grundstück lastenden Nutzungen und bei , Verträgen über Leistungen an Ersüllungsstatt nach I dem Werte, zu dem die Gegenstände an Erfüllungs statt angenommen werden. Das Gesetz, das der Ermittlung des Wertzuwachses den Preis zugrunde j lege, lasse Abreden der oben erwähnten Art nicht zu; wenn das NeichLschatzamt bei der betreffenden Er- l mittlung vom Werte ausgehe, io sei dies unzu- f treffend. Es sei auch nicht die Möglichkeit gegeben, ! den Wert der Verpflichtung zur Zell der früheren Veräußerung festzustellen. K8er1mer?)umor vor Gericht. Der Bock als Gärtner. Der Angeklagte Hoffmann halte sich weaen eines „Überfalls" aus seinen Arbeitskollegen Körner vor dem Schöffen gericht zu verantworten. Körner hatte dabei eine erhebliche Beule am Kopf, ein sogenanntes „Horn" davongetragen, außerdem fühlte er sich durch eine Anzahl von Kraftausdrücken, mit denen Hoffmann seine Attacke begleitete, beleidigt. — Vorf: Waren Sie mit Körner schon seit längerer Zeit verfeindet s — Angell.: Nee, unsre Feindschaft stammte erst vom Tage vorher. So lange waren wir jewissermaßen jute Bekannte jewesen, aber — in Jeld- und LiebeS- Anfelejenheeten hört die Jemütlichkeet uff. — Vors.: Sind Sie wegen Geldsachen in Streit geraten? — Angekl.: Nee, Herr Jcrichtshof, wejcn Liebessachen. Ick jing damals uff Verlobungsfüße. Leider hatte aber der Jejenstand meiner reellen Ab sichten durch een ziemlich unbedeutendet Vor kommnis mein Mißtrauen wachjerufen ... — Bors.: Das ist eine Abschweifung vom Verhand lungsthema, die ich nicht dulden kann. — Angekl.: Bitte um Entschuldijung, Herr Jerichtshof, aber det is jerade det Wichtigste in mein janzet Plädojeh, denn des wessen bin ick mit Körnern zusammenjeraten. An eenen der vorausjejangenen Sonntache, wo ick verhindert jewesen war, halte nämlich mein Fräulein Braut alleene eenen Sonnlachsball besucht, ohne mir nachher wat davon zu sagen. Ick erfuhrst bloß durch eenen Zufall. Um sestzustellen, ob sich det wiederholen würde, macht' ick Körnern den Vor- schlach, mal eenen Sonntach for mir Detektiv zu spielen. Ick schrieb also eenen Entschuldijungsbrief, det ick ihr wesen Unpäßlichkeet nick abholen könnte, und statt dessen jing Körner, den sie nich kannte, während er mir schon mit ihr hatte jeh'n seh'n, nach det betreffende Lokal. Daior zahlte ick an Körnern eenen Kostei,Vorschuß von fünf Mark. Eene ahnungs volle Unruhs trieb mir jejen Uhre eens — um diese Zeit is in det betreffende Lokal der Schwooj aus — nach die Swinemünderftraße, wo sie wohnt. In eene Dürniiche stellt' ick mir uff Posten und be obachtete ihre Hausdüre. Det Resultat war ver blüffend: Nach 'ne halbe Stunde kam sie in Be- jleitung boa meinen Detektiv untsrjeä,melt die S>raße lang und an de Hausdüre nahmen beede etwa zehn Minuten lang von 'nander Abschied, wo bei 't sehr zärilich zujing. — Vors.: Sie erzählen viel zu breit, kommen Sie endlich zur Hauptsache. — Angekl.: Die passierte an andern Bormittach. Körner behauptete janz stramm, er hätte notjedrungen sich die junge Dame annehmen müssen, da die Je fahr bestand, det so sonst von een' andern nach Hause bestellet worden wäre. Diese faule Ausrede brachte mir derartij in Uffcejung, det ick ihn eens jejen den Ballona jab. So jrod, wie 't ausjefallen is, warst eijenttich jar nich van mir jemcent. — Der Gerichts hof berücksichtigte die Erregung des Angeklagten, in die er durch die ihm bereitete Enttäuschung geraten war, und erkannte auf nur 30 Mk. Geldstrafe. Runtes Allerlei. S Australische Kaninchen sind in der letzten Zeit in außerordentlich großen Mengen in Berlin eingeführt worden. Im allgemeinen kostet das Stück 80 Pfennige bis 1 Mark. Da die Tiere mehrere Pfund schwer sind, werden sie natürlich sehr gern gekauft und bilden infolge ihres vorzüglichen Geschmacks eine angenehme Unterbrechung der gewöhnlichen Mittagskost auch des kleinen Mannes. Vertrauter AnblA Junge: „Wie sollte der Lehrer dich beim Davonlaufen von hinten erkannt haben?" — „Na, wo er mich so oft übers Knie legt!" .Meggendorfer Blätter". Eine wie die andre. Alter Junggeselle: „Ich bin mit meiner Bedienung gar nicht mehr zufrieden, was soll ich nur machen ?" — „Hinaus- schmeißen und wiedernehmen!" >-<»»- .Müggendorf« Blätter'. verGM-ele bulgarische bslSaten aus -er Schlacht bei Lüle Burgas werden in einem Eiseubahnzug untergebracht. Der Krieg auf dem Balkan hat besonders furcht bare Greuel gezeitigt. Die Aufräumung der un geheuer ausgedehnten Schlachtfelder bot außer gewöhnliche Schwierigkeiten, die für die ver schmachtenden Verwundeten um so fühlbarer waren, als sie einerseits auf feiten der Sieger mit einer gewissen Lässigkeit betrieben wurde und anderseits der fanatische Haß, der die Gegner beseelte, auch dazu beitrug, daß Verwundete ge ¬ flissentlich „übersehen" wurden. So lagen bei Lüle Burgas vereinzelte Verwundete tagelang unter den gräßlichsten Qualen auf dem Schlachtfelde, bevor ihnen Hilfe gebracht wurde. Zu diesen gehören auch die Verwundeien, die wir auf unserm Bilde sehen. Es sind drei Kameraden, die alle aus demselben Dorf stammen, alle drei bei einer Kompanie ge dient haben und alle drei am linken Bein ver wundet worden sind. Sie werdewin Vamboli verpflegt. Ende, Kl».» durch ein Betäubungsmittel eingeschläfert. Der Wagen wartet nahe dem Gehölz. Man trägt sie hinein und — los. ... Am nächsten Morgen ist sie in der Gewalt des Marquis de Corlayot." Der Maire richtete sich wieder auf. Er war leichenblaß. „Die Elenden!" murmelte er. „Welch ein Abgrund von Verderbtheit! — Ramageoi! Offnen Sie die Tür!" Im nämlichen Augenblick, als der Maire den draußen stehenden Bauern ein Zeichen gab, hereinzukommen, um nötigenfalls Beistand zu leisten, öffnete Ramageot, der seinen Säbel gezogen hatte, die Tür. Dis beiden Verbrecher saßen friedlich an einem mit Papieren bedeckten Tische, den Krug mit Apfelwein zwischen sich. Beim Anblick dieser drohenden Menschen, die ihnen den Rückzug ver sperrten, erhoben sie sich. „Im Namen des Gesetzes, ich verhafte Sie!" donnerte der Maire, den Körper des Feldhüters als Schutzwall benutzend. „Was bedeutet — ? „Keine Ausflüchte! Sie sind die Mörder der Witwe Bornichs!" „Borniche? Wer ist das?" fragten die beiden Angeschuldigten verständnislos. „Bis die Gendarmerie kommt, die benach richtigt rst, fordere ich Sie auf, meine Fragen zu beantworten. Ich bin der Maire!" erklärte er feierlich, auf seine dreifarbige Leibbinde deutend. „Antworten Sie l Wer ist die Per son, die Sie zu ermorden beabsichtigen?" „Ermorden? Wir? Na, hören Sie mal, der Scherz geht den« doch wirtlich etwas zu weit 1" Er öffnete den Rucksack. Aber zu seiner großen Enttäuschung fand er darin lauter nicht belastende Gegenstände: Hemden, Taschentücher, Strümpfe usw. „Sie haben ihre Beute irgendwo anders in Sicherheit gebracht," entschied das Dorfober haupt mit großer Geistesgegenwart. Alle drei näherten sich nun schweigend der verhängnisvollen Tür. „Hoffentlich haben sie sich nicht inzwischen aus dem Staube gemacht!" bemerkte die Wirtin. Sie hatten sich nicht „aus dem Staube ge macht". Durch die Türe hörte man sie sprechen. Das Trio verhielt sich mäuschenstill und lauschte. „Also abgemacht?" fragte eine Stimme. „Der G.ldschrank wird erbrochen?" „Abgemacht I" antwortete eine zweite Stimme. „Nur wird es sich empfehlen, ein paar Bank noten im Bett des Kutschers zu verstecken. Auf diese Weise wird der ganze Verdacht auf ihn gelenkt." Der Maire, der Feldhüter, die Wirtin blickten einander entsetzt an. „Und der Alte?" fragte wieder die erste Stimme. „Der wird getötet." „Selbstverständlich! Aber wie? Vielleicht mit Hammerschlägen auf den Kopf?" „Wie die Witwe Borniche," hauchte die Wirtin, deren Zähne hörbar klapperten. „Ein Hammerschlag? Nein, das ist zu gewöhnlich!" widersprach die zweite Stimme. „Na, wir werden ja sehen. Bleibt noch die Lochter." „O, für die weiß ich schon Rat! Sie wird „Der Name des jungen Mädchens," fuhr der Maire mit tragisch erhobener Stimme fort, „dieses unschuldigen Kindes, das Sie Ihrem Complicen, dem Marquis de Corlayor, aus liefern wollen!" Bei diesem Namen brachen die beiden Ver brecher in ein wahnsinniges, homerisches, un auslöschliches Gelächter aus. Die Bauern ge rieten ob solcher Gefühlsroheit in derartige Wut, daß sie bereits Miene machten, die beiden üoeltäter zu lynchen. Nur mit großer Mühe gelang es dem einen von ihnen, seine immer wieder hervorbrechende Lachlust zu be kämpfen und durch Zeichen anzudeuten, daß er sprechen wolle. „Sie haben also an der Tür gehorcht?" fragte er. „Na, schön I Was Sie gehört haben, ist der Entwurf eines Dramas, das wir beide gemeinsam schreiben und das hoffentlich noch diesen Winter in Paris aufgeführt werden wird. Justin Maucart, Paul Lardy," fügte er hinzu, zuerst auf sich, dann auf seinen Ge fährten zeigend. „Was? Sie wären? „Zwei Pariser Bühnendichter auf einer Land partie, jawohl!" Und sie brachen von neuem in Lachen aus. Das Gesicht des Maire wurde lang und länger. Die beiden Schriftsteller waren mit allen notwendigen Papieren versehen, die ihr« Identität zweifellos nachwiesen. Sehr verlegen verließ der Maire, nachdem er tausendmal um Entschuldigung gebeten hatte, den Schau-lafs seiner Heldentaten. täglichen Rapport, als die Gastwirtin mit fliegenden Haaren und verzerrtem Gesicht ins Limmer stürzte. „Herr Maire! — Ach, Herr Maire! — Die Hörder - ach -" Man hieß sie Platz nehmen. Man beruhigte ne. Dann erzählte sie, was sie gesehen, was ne gehört hatte. Der Maire ließ sie reden, ohne ne einmal zu unterbrechen. Schließlich erklärte in mißvergnügtem Ton: , „Sehr unangenehm nach dem Frühstück, solche Geschichten! Sind Sie Ihrer Sache auch Sanz sicher, meine liebe Frau ? In solchen Fällen ist es zweckmäßig, reiflich zu überlegen. Tan muß sich vor jeder Übereilung hüten . . . Tas sagen Sie dazu, Ramageot?" „Ja, Herr Maire I" , „Nichtsdestoweniger müssen wir unsre Pflicht M . . . Gehen wir, Ramageot!" . Alle drei machten sich auf den Weg nach Wirtshaus: der Maire, der Feldhüter und oie Wirtin. Unterwegs konnte die brave Frau ach nicht enthalten, allen Passanten die Geschichte erzählen, so daß, als man vor dem Wirts- M»s anlangte, aus den drei etliche fünfzig ge worden waren. Sen/i>n Heugabeln, Stöcke Wurden drohend in .... "äst geschwungen. — Mor sie das Haus betraten, wandte sich der Taste an seine Begleitung und gebot mit dem Scharfsinn eines großen Generals: „Umstellt W Haus!" . Dann trat er ein. Das erste, was er in Gaststube bemerkte, war der Rucksack. .. »Ramageot, wir werden eine Durchsuchung ^>es Gegenstandes vornehmen!" gebot er.