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Mittwoch, den 27. November W2 II. Jahrgang Bei Ochsen, Bullen, Geschäftsgang: wird Die und einen hier sehr ernst beurteilt, erste Zusammenkunft der bulgarischen Bevollmäch- Waffenstillstand fand am Situation Sofia, türkischen tigten für Das Neueste vom Tage. Budapest. An der hiesigen Börse entstand gestern eine Kriegspanik. Alle Kurse sind tief gefallen, weil man glaubt, daß alle diplomatischen Aktionen und Bemühungen zur Aufrechterhaltung des Friedens mit Serbien vergeblich sein werden. Alle Reserveoffiziere der Buda pester Armeekorps haben die Einberufungs order erhalten. Hier werden bereits Vor bereitungen zur geeigneten Unterbringung Kriegsverwundeter getroffen. Die ganze zu Herren- u. Knaden-Hofen, Röcke« Jacken usw. empfiehlt billigst. joreranerstraße Nk. iss S, I. Hage. Kalben-und Kühen, Kälbern und Schweinen langsam, Kei Schafen mittel. Schlachtviehmarkt zu Dresden am 25. November 1912. Montag um ein Uhr in Baktschiköj, in der neutralen Zone bei BöMTschekmedje statt. Durazzo. Flüchtlinge aus Prisren und anderen Orten Albaniens berichten, daß die Serben die albanische Bevölkerung niedermetzeln. Monasttr. Die Armee des serbischen Kronprinzen hat 51 türkische Geschütze er beutet. das jedem seiner Jünger, der etwas Tüchtiges gelernt hat, bei entsprechendem Fleiße eine auskömmliche Lebenshaltung sichert. Und da es gewiß allen Eltern und Erziehern am meisten am Herzen liegt, ihrer Kinder Wohl fahrt zu fördern und zu sichern, so richten wir an sie den dringenden Wunsch: „Führt eure Söhne dem deutschen Handwerk zu", auch wenn dafür — was mitunter unver- meindlich ist — während der Lehrjahre manches Op'er gebracht werden muß. Allerdings werden an den Handwerker heute in verschiedener Be ziehung größere Anforderungen gestellt als früher, dafür ist aber auch seine Ausbildung durch Fortbildungs» und Fachschulen eine viel intensivere geworden, und das gibt ihm, in Verbindung mit der Gesellen- und Meister prüfung und den damit erworbenen Rechten ein erhöhtes Gefühl der Wertschätzung seines Berufes, auch — und zwar mit vollem Rechte — in den Augen des gesamten Volkes. An dem jungen Nachwuchs und seinen Lehrmeistern liegt es, durch eine tüchtige Ausbildung dieses Standesbewußtsein, das durch eine schranken lose Gewerbefreiheit längere Zeit leider sehr herabgestimmt war, sich erfreulicherweise aber neu belebt hat, mehr und mehr zur Geltung zu bringen. Die gesetzlichen Bestimmungen, nach denen künftig nur derjenige den Meister- litel führen darf, der die Meisterprüfung und vorher entsprechend eine Gesellenprüfung ab- gelegt hat, und daß auch nur diese Meister berechtigt sind, Lehrlinge zu halten und aus zubilden, werden das Ihrige beitragen. Es gibt sich aber hieraus von selbst, daß nur geistig und körperlich normale und geweckte Knaben im Handwerk brauchbar sind, keines falls aber geistig beschränkte. Dresden. Wegen Betrugs festgenommen wurde in Hirschberg in Schlesien von der Landeskriminalpolizeibrigade Dresden in Ge meinschaft mit der zuständigen Stadtpolizei der Felvmessergehilfe Georg Böhme aus An- sprung. Böhme hatte sich als Finanzministecial- beamter ausgegeben und so in Dresden und Umgebung größerer Geldbeiträge, in einem Falle etwa 4000 Mk. erschwindelt. Bei seiner Festnahme sand sich ein geladener Revolver in feinem Besitze. Meißen. Am Sonntag vormittag ist der 17jährige Schiffsjunge Gustav Möller aus Halle in der Rauhen Furt oberhalb Diesbar infolge des Reises auf dem Kahne des Schiffs eigners Denkwitz uus Halle ausgeglitten, über Bord gestürzt und ertrunken. Leipzig. Bei einem Beisammensein mit gefälligen Damen wurde einem Herrn ein Geldbetrag von 700 Mk. gestohlen, Wegen dringenden Verdachts, diesen Diebstahl verübt zu haben, wurden eine 38 Jahre alte Frau aus Siegenburg und eine 22 Jahre alte Frauensperson aus Frankenstein festgenommen. — Beim Ueberfchreiten der Fahrstraße wurde in der Frankfurter Straße der 8jährige Sohn eines in der König-Johann-Straße wohnenden Kaufmanns von einem auswärts wohnenden Radfahrer umgerissen. Der Knabe, der direkt in das Rad Hineingeläufen sein soll, erlitt lei den Sturze einen Bruch des linken Unterschenkels. Man brachte den bedauerns werten Knaben in die elterliche Wohnung. — Wegen dringenden Verdachts, ein Spar kassenburch mit einer größeren Einlage aus einem Geschäft in der Elisenstraße entwendet zu haben, wurde ein mehrfach bestrafter 28 Jahre alter Friseur aus Sangershausen in Hast genommen. — Als Abends ein Postbeamter durch das Johannsstal ging, hörte er in einer Garten laube lauies Stöhnen. In der Annahme, daß es sich um einen Uuglücksfall handle, machte er in der dortigen Polizeiwache davon Mit teilung. Einige Beamte begaben sich dahin und sanden die Tür der Laube von innen verriegelt vor. Das Jammern und Stöhnen der Leute wurde immer ärger. Die Tür Himmel und Sonnenschein gaben dem Tage eine freundliche Herbsrstimmuna, in die alle die Blüten, die übee die Gräber gestreut waren, den Gedanken vom Wiedererwachen der Natur, von Frühling und Leben hinein- lrugen. — Wegen Abhaltung von Schießübungen mit scharfer Munition wird das im Gefahren- bereiche des Jnkcnterie-Schießplatzes Glauschnitz liegende, durch Warnungstafeln kenntlich ge machte Gelände 25. bis mit 30. November 1912 täglich von 7 Uhr Vorm, bis 4 Uhr nachm. gesperrt. Das Betreten dieses Geländes ist mit Lebensgefahr verbunden und daher verboten. — Unter den Todesursachen, die im Monat September dieses Jahres im Königreich Sachsen sich zeigte,', herrschten abermals die TubetkulosesäUe vor, obwohl sie gegen den Augustmonat wesentlich abgenommen haben. Die Kranlhesten der Atmungsmgane zeigten eine geringe Zunahme, während die der Ver dauungsorgane eine starke Abnahme um rund 49 Prozent, aufwiefen. Unter den Infektions krankheiten war Diphtherie am stärksten ver treten, ne ist sogar häufiger geworden, ebenso wie Scharlach, Masern und Kindbettfieber. Unverändert aber ziemlich häufig sührte Keuchhusten zum Tode, seltener nur der Unterleibstyphus, der nur in Zwickau und in Plauen i. V. je ein Opfer forderte. Dem Kindbeltfieber erlagen in Leipzig 3, in Chemnitz, Dresden und Plauen i. V. je 2 Personen, in Freiberg und Zittau je eine Person. — Die aus Staatsmitteln bewilligte Summe von 100 000 Mark für nationale Jugend pflege ist verteilt worden. Die Zahl der Ge suche um Beihilfen war jo groß, daß unmöglich alle Bittsteller mit einer Gabe bedach! werden konnten. Wer leer ausgehen mußte, bekommt voraussichtlich im kommenden Jahre eine Gabe. Nähere Mitteilungen darüber erhalten die Ge- itichsteller von der zuständigen Amtshaupt- mannschait, bezw. Bezirksschulinspektion. — Was soll der Junge werden? Dies ist die schwerwiegende Frage, die im letzten Halb jahre der Schulzeit an Eltern und Erzieher gar ost herantrilt, denn nur verhältnismäßia selten sind die Fälle, in denen die betr. Knaben eine ausgesprochene Vorliebe für einen Berus schon haben. Wohl gibt es manche Familien, die schwer mit Not und den Anforderungen des Lebens zu kämpfen haben, und die des- halb ihre Kinder den genannten ungelernten Berufen zujühren, weil sie dort gleich von Anfang an eine höhere Bezahlung erhalten. Aber nur zu Hänsch vedauern es die Betroffenen im späteren Leven, daß sie sich den Ver hältmssen fügen mußten, denn erfahrungsge mäß gibt es in ungelernten Berufen nur eine geringe Anzahl von Stellen, die ihren Inhabern elne sichere Existenz für das ganze Leben bieten können. Anders dagegen in den gelernten Berufen, und in erster Linie möchten wir da auf das deutsche Handwerk Hinweisen, das nach einer Periode des Stillstandes jetzt wieder im lebhaften Borwärtsschreiten begriffen ist, und wurde ausgebrochen. Den Beamten quoll starker Rauch entgegen. In der Laube fand man zwei junge Burschen vor, die bestnnugs- los waren, doch durch Wimmern und Stöhnen noch Lebenszeichen von sich gaben. Das ganze Bild, das sich da bot, erinnerte lebhaft an eine Räuberhöhle. Die beiden Besinnungs losen wurden vorläufig nach dem Krankenhause gabracht, wo sie sich bald wieder erholten. Sie entpuppten sich als ein 19 Jahre alter, steckbrieflich verfolgter Kontorist und als ein 17jähriger Hilfsmonteur. Sie hatten in der letzten Zeit mit einigen Komplicen eine Menge Einbrüche verübt und von den Erträgnissen gelebt. Ein weiterer Komplice diesen sauberen Konsortiums, ein 20 Jahre alter, stellungs loser Handlungsgehilfe, der in L.-Schleußig wohnte, wurde in dem Augenblicke in seiner Wohnung verhaftet, als er mit reicher Beute beladen von einem nächtlichen Streifzug heim kehrte. Lichtenstei n-E. Die 27jährige geistes schwache Emma Bretschneider, die hier bei ihrem Großvater, dem Schieserdeckermeister Hartmann, weilte, hat sich Sonntag in einem unbewachten Augenblicke mit Petroleum über gossen und angebrannt. In brennenden Zu stande eilte sie dann an den Brunnen im Hofe, wodurch Hausbewohner auf die Aermste aufmerksam wurden und ihr zu Hilfe eilten. Schwer verletzt sührte man die Unglückliche dem Kranlenhause zu, wo sie unter gräßlichen Schmerzen verstarb. Chemnitz. Am Sonntag vormittag wurde von Frankenberger Spaziergängern in der Nähe der Fischerschänke Sachsenburg an der linken Seite der Zschopau auf Merzdorfer Flur der seit dem 20. Oktober vermißte Prof. Dr. Phil. Asmus Antoni Sörensen ausgefunden. Sörensen stand im 60. Lebenjahre und war Lehrer für Deutsch, Französisch und Englisch an den hiesigen Staatslehranstallen sowie außerordentlicher Professor der Universität Leipzig. Die Leiche wurde nach der Nieder- lichtenauer Totenhalle gebracht. Mosel bei Zwickau. Auf dem Moseler Berg (Bergstraße Zwickau—Leipzig) kippte beim Ausweichen vor einem Geschirr ein Auto mobil um. Der Chauffeur rettete sich durch Abspringen. Der Fahrgast kam unter die Karosserie zu liegen und wurde erheblich ver letzt. Auf dieser Straße, welche steil, eng und unübersichtlich ist, sanden vor Jahresfrist zwei Zwickauer Damen bei einem Autounfall den Tod. Marktpreis für LO Icg Lebend- Schlacht- Gewicht i OertttcheS unv Sächsisches. Vttendvrf-Vkrilla, Ls. November M. -o» Eine Abnormität, und zwar ein Noch im Entwicklungsstadium befindliches Kälbchen mit zwei Köpfen, fand dieser Tage der hiesige Fleischbeschauer Herr Ernst Küttner gelegentlich einer Schlachtung in Weixdorf. Herr Küttner hat das kleine Monstrum in Spiritus aufgesetzt und ist Jedermann Gelegenheit geboten dasselbe in Küttners Restaurant zu besichtigen. — Der vergangene Sonntag war vielen ein ernster Feiertag, denn sie pietätvoll den dahinzefchiedenen Angehörigen oder Freunden gewidmet haben. Wohl wird sich sür jedes Menfchenherz recht ost im Verlaufe des Jahres ein Tag finden, an dem die Erinnerung an geliebte Menfchen, von denen es scheiden mußte, besonders lebendig ist; aber dieser Totensonntag ist nun einmal von ver evangelischen Christen- heil al» besonderer Totenfeierlag bezeichnet, Und wir alle weihen ihn gern den Toten. Das zeigt sich schon beim Kirchenbesuch, noch Viel mehr aber beim Besuch der Friedhöle. find ein Gang durch die Ruh.stauen der Toten überzeugte, wie sehr Liebe und Beehrung Über das Grab hinaus dauern, da sah man Nur selten ein Grab, das kein frischen Kranz irug, das mit wirklichen und künstlichen Blumen besteckt oder mit Blumengewinden geziert war. Reich ist ja die Auswahl an Blumen Ende November nicht, aber die Blumenbindereien Und Gärtnereien wissen auch da geschmackvolle ^rabspenden zujammenzustellen. Ein klarer Ärmlicher Teil. Steinelchläger werden angenommen. Schlägerlohn pro cdm 4 M. Meldungen beim Straßenwärter Stölzer. O t t e n d o r f - M o r i tz d o r f, den 26. November 1912. Der Gemeinderat. Sparkasse Ottendorf Moritzdorf verzinst Einlagen mit 3^ °/g und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von 3—5 Uhr, Sonnabends von 8-2 Uhr. Die in den ersten 1t Werktagen eine- Monats eingezahlen Beiträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Bücher auswärtiger Sparkassen werden kostenfrei übertragen, Einlagen streng geheim gehalten. Auf trieb Stück Tiergattung 143 Ochsen 226 Bullen 230 Kalben und Kühe 228 Kälber 744 Schafe 2465 Schweine 50-53 94-98 50-53 90 -96 48-51 89-95 64—66 107-108 47—49 98—102 63-65 83—85 Utendorfer Zeitung S Bezugspreis: vierteljährlich 1,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich i Mk. Einzelne Nummer w Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. I- Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Bnchdruckerei in Groß-Vkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Gkrilla Unterüaktungs unä Rnzeigeökatt Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile 'oder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2s pfg. Anzeigenannahme bis,2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Aufz.) ' simnit .immer >ör ist ielen. lttes. selben ta, Nd. Uhr- nd bei OPfg-