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l ! V«z»g«pr«tr: vierteljährlich Mark frei ins L^iss. I» »er Geschäftsstelle abgeholt viertel. Mrltch s Mk. Einzelne Nummer <o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag »b Somiabend Nachmttta-, Unterüaktunlj«- unl! Anzeigeökatt X»ß»tH,n«n»«tz»e WWW» mMWß. Mit »-chentüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie de« abwechselnd erscheinenden Beilagen ,Handel nnd Wandsl^ „Leld und Garten", „Spiel und Sport" und „Ventsche Mode". Dimk „z Vertag »« Rühle, Buch-ruckerei in GroK-Dkrilla. verantwortlich st« di« Redaktion H. Rühl« in Orsß-D^M«. Nummer Sonntag, den 28. November M5. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Da» Herumtreiben der Kinder, Fortbildungsschüler und anderer jugendlicher Personen auf Straßen und Platzen der hiesigen Ortschaften von abends 6 Uhr ab wird hierdurch streng verboten Eltern und Lehrherren sind für ihre Kinder verantwortlich und werden gegebenenfalls mit Geldstrafe belegt. Fortbilduugsschüler erhalten außerdem Freiheitsstrafen. Ottendorf mit Moritzdorf, Grosz- und Kleinokrilla, den 27. Novbr. 1915. Die Gemeindevorstände. Der Schulvorstand. Neuestes vom Tage. — Nach einer Pawer Meldung verlautet dort bestimmt, daß Joffre zum Präsidenten des gemeinsamen Kriegsrates ernannt werde und infolgedessen von seiner Tätigkeit als Generalissimus zurücktreten wolle. Als sein Nachwlger wird General Fock genannt. — An einzelnen Punkten der Ostfront ist es wieder zu Kämpfen gekommen, denen allerdings wohl nur eine örtliche Bedeutung zugemessen werden darf. Südöstlich von Riga hat ein deutscher Angriff den O't Bersemünde in die Hände unserer Truppen gebracht, neun russische Oisiziere und 750 Mann wurden in den Kämpfen um den Ort gefangengenommen und 3 Maschinengewehre erbeutet. Berse münde liegt 1b Kilometer südwestlich von Riga am südlichen Ufer der Düna. Der Fluß teilt sich wenige Kilometer östlich von Bersemünde in zwei Arme, die die 8 Kilo meter lange Insel Dalen umfließen und sich etwa 6 Kilometer vor Riga wieder in einem gemeinsamen Flußbett vereinigen. An dem südlichen Arme liegt Bersemünde und, fünf Kilometer westlich, der schon lange in unserem Besitz befindliche Ort Kekkau. Bei Berse münde haben schon vor über Monatsfrist Kämpfe stattgefunden, als damals zum ersten Male unser Vorstoß von Großeckau aus unsere Truppen an die Düna führte und uns auch in den Besitz von Kekkau brachte. Erst jetzt ist es aber gelungen, Bersemünde fest in die Hand zu bekommen. Das ist insofern von Wichtigkeit, als jetzt das ganze südliche User des Südarmes der Düna in deutschem Besitz ist und dadurch auch Angriffe auf die Insel Dalen möglich gemacht werden. Jedenfalls bildet die deutsche Stellung nunmehr eine stetige starke Bedrohung Rigas. Vor Düna burg haben Kämpfe um das nördlich von Jlluxt gelegene Oertchen Janopol statt- gefunden. Der Ort wurde von vorgeschobenen deutschen Truppen geräumt, dann aber wieder genommen. Wie wenig man den Angaben des russischen Heeresberichts trauen kann, geht daraus hervor, daß dieser wohl die Besetzung von Janopol durch die Russen verzeichnet, aber vergißt, mitzuteilen, daß die Russen den Ort haben sofort wieder räumen müssen. Ein noch stärkeres Stück ist es allerdings, wenn der russische Heeresbericht meldet, daß Czartoryck am Stpr in Wolhynien von den Russen zurückerobert worden sei. Wie aus dem österreichisch - ungarischen Kriegspresse quartier mitgeteill wird, ist daran kein wahres Wort. Es wäre ganz interessant, wenn ein mal festgestellt melden könnte, ob nun der russische Generaluab in Petersburg diese Schwindeleien in die Welt setzt, oder ob auch er von den einzelnen Heerführern in ihren Melsungen angeschwindett wird. Möglich ist ja beide». — Die Serben sind nach der Eroberung von Pristina und Mitrowica und der Ueber- schreitung des Flusses Sidtnica durch die Bul garen nicht mehr Herren des Amselfeldes. Der historische Schlachtplatz, den die Entente als letzte große Position des serbischen Wider standes bezeichnete, befindet sich nunmehr im Besitz der Zentralmachte-Truppen. In Neu- seltnen haben die Serben außer dem voll kommen zernierten Monastir nur drei kleine Städte, nämlich Prizren, Dibra und Ochrida in ihren Händen. Durch die Eroberung von Pristina und Mitrowica kam die Eisenbahn linie Uesküb—Mitrowica vollkommen in den Besitz der Zentralmächte, was für sie von größter Wichtigkeit ist. Auf dem Amselfelve, besonders bei Pristina, waren die Serben vollkommen umzingelt. Große Kriegsbeute fiel den Bulgaren in die Hände. Die Zahl der Gefangenen ist nunmehr auf über 100000 gestiegen. — Der „Frkf. Ztg" zufolge wird aus Konstantinopel gemeldet: Lord Kitchener hatte eine Zusammenkunck mit König Peter von Serbien geplant Er scheint jedoch die Absicht mit Rücksicht auf die Gefahr, selber abgeschnitten zu werden, ausgegeben zu haben. Sehr bezeichnend sür die Lage der Serben ist, daß acht Flugzeuge ins serbische Haupt quartier geschickt wurden, um im äußersten Falle die Flucht des Königs und der Re- gierung zu ermöglichen. Weihnachtsbitte für die Kriegs-Wethnachtskiste 1915 des Gustav Adolf Fraucn-u.Jungfrauenvereins. Kriegsweihnachten zum zweiten male werden nun bald die WeihncchtSglocken einläuten in deutschen Landen! Da dürfen unsere Augen leuchten voller Dank gegen den allmächtigen, getreuen Gott, der unsre Heer« mit unsern Verbündeten so siegreich vorwärts geführt, weit hinein nach Östen, tief hinab nach dem Süden, und auch die lebendige Mauer unserer todesmutigen Kämpfer im Westen wunderbar gestärkt, voller Dank gegen seine treue Durchhilfe in Fragen und Sorgen unseres wirtschaft lichen Lebens, nun fünfzehn Kriegsmonale hindurch! Der Sieg unserer gerechten Sache bricht mächtig durch die Finsternisse der feindlichen Lüge und List hindurch. Darum wollen wir nicht müde werden, unsere wackeren Krieger und ihre Familien daheim zu unterstützen, aber neben dem üriegerdank, neben dem Heimcudank und Frauendank auch den Gustav Adolf-Dank der Eoang. Frauenvereme nicht vergessen für das Aushalten unserer deutschen evangelischen Glaubensgenossen in der Zer streuung, deren Not im zweiten Kriegs- Winter besonders herzandringend an unsre Türen klopft. Neben unteren alten, lieb gewordenen Pflegekindern wollen wir auch dieses Jahr wieder der tapferen kleinen Stanislauer Anstaltsgemernde gedenken und diesmal neu die Östpreußische Frauen- h'Oe mit unterstützen. Kleszowen und Wielitzken sind unS empfohlen würden. Ostpreußen hat ja noch schwer unter den Folgen der Russen-Einälle zu leiden. Wielitzken hat ganz außerordentlich gelitten. Ein dringendes Bedürfnis wäre hier die eschaffung von Säuglingswäiche sür etwa 20 Kinder. Für die Stanislauer Ev. An stalten (Gallneukirchen in Oesterreich) und Wielitzken nimmt Frau Pfarrer Werner- Ottendorf-Okrilla bis zum 1. Dezember Gaben an. Deutliches und Sächsisches. Gttendors.Okillä, 2r. November M. — Für die Beseitigung der schienen gleichen Kreuzung der Linie Görlitz.Dresden durch die Linie Klotzsche-Schwepnitz im Klotzscher Bahnhofe werden im außerordent lichen Saatshaushaltsetat für 1916/17 860000 Mark gefordert. Bei der Planung des dretgleistgen Ausbaues der Strecke Klotzsche—Dresden-Neustadt war die Kreu ping zunächst noch beibehalten worden, ihre Beseitigung wäre aber aus Gründen der Betriebssicherheit und zur Erleichterung der Fahrplangestaltung in jedem Falle in Kürze notwendig geworden. AIS sich daher im Winter 1914/15 die Regierung vor die Ausgabe gestellt sah, durch die Vergebung lautlicher Bauarbeiten zur Linderung der eamals auch in Dresden und Umgegend herrschenden Arbeitslosigkeit beizulragen, wurde die Beseitigung der Gleiskreuzung als Notstandsarbeit in die Wege geleitet, weil die damit verbundenen Erdarbeiten Gelegenheit zur Beschäftigung zahlreicher ungeschulter Arbeitskräfte boten. Die Regierung hat auf Grund der ihr von dem außerordentlichen Landtage im No vember 1914 erteilten Ermächtigung die baulichen Herstellungsarbeiten in Angriff nehmen lassen, obwohl im Etat Mittel hierfür noch nicht vorgesehen waren. Die Beseitigung der Gleiskreuzung erfordert eine Verlegung der Nebenbahn zwischen Klotzsche und Weixdorf. Für die in der Richtung nach Schwepnitz fahrenden Per- wncNzüge wird ein von der Südseite des Bahnhofs Klotzsche abzweigendes, die Haupt, linie bei Stein 933/20,78 unterschneidendes Gleis hergestellt, das etwa 300 Meter hinter dem jetzigen, künftig wegiallenden Hallepunkte Weixdorf in die alte Linie einmündct. An dieser Stelle wird ein neuer Haltepunkt Weixdorf angelegt. Dem Verkehr der Personenzüge von Schwepnitz sowie der Güterzüge beider Richtungen dient ein besonderes Gleis, das an der Nordseite des Bahnhofs Klotzsche in diesen einge'ührt wird. (M. I.) Zu der Verordnung betreffend den Ausschank und Verkauf von Brannt wein oder Spiritus vom 10. November 1915 sind Zweifel laut geworden, was unter Branntwein und Spiritus im Sinne dieser Verordnung zu verstehen sei. Auch der „Saalinhaber" hat sich mit dieser Frage befaßt. Nrch der Drucksache des Bundesrats Nr. 70/Session 1915, aus welcher die grundlegende Verordnung des Bundesrats vom 26. März 1915 hervor gegangen ist, sollen die Begriffe Brannt- wein und Spiritus wie in dem angezognen Z 33 der Gewerbeordnung alle Flüssig keiten umfassen, die durch Gärung und Destillation aus Pflanzenstoffen gewonnen werden und aus Wasser und Alkohol be stehen und die Flüssigkeiten, welche hieraus hergestellt und hiermit gemischt werden, insbesondere auch Liköre, Kognak, G og usw. — Am 1. Dezember treten neue Vor schriften über die Kriegsbcsoldung der Be- amten in Wirksamkeit. Danach verringern sich die Bezüge der Beamten der Heeres- Verwaltung (obere und untere) und der im Feldpost-, Eisenbahn- und Telegraphendienst als obere Militärbeamte verwendeten Friedensbeamten der Post, Telegraphie und der Eisenbahn wesentlich. Betroffen werden auch die Reichs, StaatS- und Ge- meindebeamten in Kriegsstellen für untere Militärbeamte und alle die Beamten, die sich als Offizierstellvertreter und Beamten stellvertreter in Stellen von oberen Be amten befinden- oder die Gehalt empfangen und Unteroffiziere sind. Umfaßt von dieser Neuregelung werden mobile und immobile Formationen. — Herabsetzung der Lederpretse. Wie die „Franks. Ztg." aus Berlin erfährt, steht die Festsetzung von Höchstpreisen für Leder bevor und zwar für alle Sorten. Man erwartet fühlbare Abschläge gegenüber den zurzeit im Hundel geltenden Preisen. — Was man kochen soll! Eine HauS- srau in Kassel hat die durch die Bundes ratsbestimmungen veränderteLebenShaltung wie folgt sestgehalten: Montags kocht man ohne Fett, Dienstags fleischlos (auch ganz nett). Mittwochs darf man alles essen, Donnerstags das Fett vergessen! FretlagS gibts ein Fischgericht, Schweinefleisch am Samstag nicht. Sonntags hat man endlich Ruh', Denn da sind die Läden zu. Radeburg. (Ferkelmarkt.) Auftrieb: 134 Ferkel. Preis eines Ferkels: 14 bis 20 Mark. Kamenz. Pakete an Angehörige des Jnsanlerie-Regimens 178 werden mit dem Liebesgabentransport für das Regiment am 15. Dezember kostenfrei ins Feld be fördert. Die Annahme erfolgt in der Zett vom 11. bis 14. Dezember bei der Zentral- Verkaufsstelle in der Kaserne oder bei Gast wirt Hein, Königstraße, der auch Pakete für Angehörige der 123. Division mit- nimmt. Olbernhau. Ein Feuer brach am Mittwoch in dem Hause Wagners in Ober- lochmühle an der Oberseissener Straße auS. Die Landsturmleute der Wache Oberloch- mühle konnten durch rasches Eingreifen das Wohngebäude erhalten. Nur zwei brennende hölzerne Anbauten mußten nieder gerissen werden. Da die armen Bewohner nicht versichert hatten, sind sie durch die Hilfe der Grenzschutzleute vor größerem Schaden bewahrt worden. Die Feuerwehr von Oberseiffenbach traf auch an der Brandstelle ein» brauchte aber nicht mehr in Tätigkeit zu treten. Falkenau. Den hiesigen Bahnhof durchlief ein Zug mit etwa 500 serbischen Gefangenen, die bis Annathal-Rotha be- lördert wurden, von wo aus sie den Weg ins Gefangenenlager nach HeinrichSgrün zu Fuß antraten. Die Serben machen einen außerordentlich verwahrlosten Ein druck. Die zerrissene Uniform hängt ihnen in Fetzen vom Leibe, die Füße haben sie mit Hadern umwickelt und um den Kopf Lumpen geschlungen, auf denen erst die Mütze sitzt. Bezeichnenderweise durften die Serben nicht gemeinschaftlich mit den Russen in denselben Räumen des Ge fangenenlagers untergebracht werden, weil die Serben wuterfüllt und wiederholt Drohungen ausstießen, sie würden sich an den Russen rächen, die schuld an dem Un glück Serbiens seien. Um Raufereien zu vermeiden, wurden die serbischen Gefangenen gesondert untergebracht. Kirchennachrichten. Sonntag, den 28. November 1915. Ottendorf-Okrilla. Vorm, r/,10 Uhr Predtgtgottesdienst. » «l. 1» ».» »ta