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Ottendorfer Zeitung unä Anzeigeökatt Unterk»aktung8 verantw»r«ch M »ie »«daktißn h. Ml« in Sr»-.«s«a. vaick »t vMas — y«m«m Rühl«, Buchdruck««! in Groß-Okrilla. 14- Jahrgang Sonntag, den 26. September M- Nummer (15 persönlich die bestimmtere inneren Politik Rußlands greifen erwirkt habe, und könne nicht ausgesprochen durch sein Ein meint, deutlicher werden, daß an die der Zar bei worden seren. Es stellt sich aber jetzt heraus daß das nicht der Fall gewesen ist, und daß es bei der schlechten Absicht geblieben ist. Die französischen Flieger haben aber nur ihr Ziel verfehlt, beabsichtigt haben sie jedenfalls das Schloß und den Bahnhof zu zerstören, Es ist also ganz genau dasselbe, wie seiner zeit bei dem Fliegerangriff auf Karlsruhe. Wenn man sich erinnert, welch ein Wehe geschrei einst in Paris und London erhoben wurve, als die deutschen Barbaren sich an- Ichickten, die Festung Paris, das „Mekka der Zivilisation" zu beschießen, so ist es weit mit den französischen Kulturträgern gekommen, wenn sie, hinter falschen Abzeichen versteckt, sich heute Königsschlösser, denen doch wirklich kerne miluäri'che Bedeutung innewohnt, zum Ziel ihrer Bomben wählen. — Die Ruffen haben in den östlichen Ge bieten Ostgaliziens furchtbar gewütet. Ab gesehen davon, daß sie sämtliche Gutshöfe angezündet und alle Vorräte weggerührt haben haben sie auch fast sämtliche Angehörigen der der dortrgen Ortschaften ohne Rücksicht auf das Alter weggejührt. Zahlreiche Männer wurden grundlos erschaffen. Viele Ortschaften haben sie überhaupt verbrannt und die Be wohner weggeschleppt. An den Plünderungen beteiligten sich ebenso Mannschasten wie Ofnziere. Beim Gutsbesitzer Dr. Kimmel- mann in der Nähe der Serethmündung hat General Proptow, der 213. oder 21b. Druschtne, persönlich sämtliche wertvollen Ein ¬ richtungsgegenstände weggenömmen, bei dem Adelsmarschall von Zalcszczyki haben die russischen Offiziere nach dem Mahl das ganze wäre der Einmarsch deutscher und österreichisch, ungarischer Truppen in Stambul zur Ver teidigung der Meerengen. Tas ist falsch. Wie wir sie lange mit größtem Erfolge ver teidigten, werden wir sie weiter noch lange allein verteidigen. form zum Preise von 10 Pfg. und gegen Ende des Monats in AuShangsorm zum Preise von 50 Pfg käuflich. — Viehzwischenzählung in Deutschland Aus Beschluß des Bundesrats findet im Deutschen Reiche am 1. Oktober 1915 eine Viehzwischenzählung statt. Sie erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen und Federvieh. Die Ausführung der Zählung liegt den kommunalen Be hörden ob. Die Ergebnisse der Viehzählung dienen lediglich den Zwecken der Staats- und Gemeindeverwaltung und derFörderung wissenschaitlicher und gemeinnütziger Aus gaben, wie der Hebung der Viehzucht. Insbesondere soll dadurch ein Einblick in die Fleischmengen gewonnen werden, die durch die heimische Viehzucht für die Volks ernährung verfügbar werden. Ueber die in den Zählbezirkslisten enthaltenen, den Vieh besitz den einzelnen betreffenden Nachrichten wird das Amtsgeheimnis gewahrt. Es wird noch besonders bemerkt, daß diese Zählung keinerlei Steuerzwecken dient, sondern lediglich amtliche statistische Zwecke im Auge hat. Wer vorsätzlich eine Anzeige zu der er aus Grund der Verordnung des Bundesrats aufgefordert wird, nicht erstattet oder wissentlich unrichtige oderunvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10 600 Mark bestraft, auch kann Vieh, dessen Vorhandensein verschwiegen wird, im Urteil „für dem Staate verfallen" erklärt werden. — Fertige Jagdmunition ist nicht be schlagnahmt. Die KriegSrohstoffabteilung des preußischen Kriegsministrriums teilt mit, daß fertige Jagdmunition einschließlich Flobert-Munition und leerer Patronen hülsen mit Zündhütchen nicht der Beschlag nahme nach Klasse i der UebersichtStafel zur „Bekanntmachung, betreffend Bestands erhebung und Beschlagnahme von Chemi kalien und ihre Behandlung" — OK I, 1. 8.1b. L.-R.-H.. - unterliegt. (Amtlich.) Moritzburg. Der kürzlich auf dem westlichen Kriegsschauplätze gefallene, un- verheirateie Fleischermeister Fritz Langen bach aus Eisenberg hat sein gesamtes an sehnliches Vermögen der dortigen Fleischer- Innung testamentarisch vermacht, mit der Bestimmung, daß die Innung von dem Zinsbeträge den Geburtstag des gefallenen Kollegen alljährlich festlich begehen soll. EIstrabei Kamenz. Niedergebrannt ist in Ossel das dem WirtschaitSbesitzer Robert Lau gehörige alleinstehende Seitengebäude, welches von dem ledigen Fabrikarbeiter Emil Frenzel bewohnt wurde. Frenzel war kurz vor dem Brande noch gesehen worden und dann verschwunden. Er Ist körperlich gebrechlich und hatte wenig Ver dienst. Als der Brand gelöscht war, wurde er auf dem Bodenräume hinter der Esse verkohlt aufgefunden, wahrscheinlich hat er sich selbst entleibt und vorher den Brand angelegt. Lausa, Rektor Prof. Dr. Börnec-Blasewitz und Werksührer Albert Habedank-Radeberg. Als Ersatzmänner wurden gewählt: Ge- meindcvorstand Dittrich-Leuben, Rentner Wollner-Wachwitz, Maurer Lehmann-Otten darf,Gemeindevorstand Angermann Klotzsche Fabrikbesitzer Schiffl-Großokrilla und Kauf mann Stötzner-Pillnitz. Vorsitzender ist der Amtshauptmanu. -- Verzögerung in der Petroleumlieferung. Zur Ansammlung größerer und hinreichen, der Winter-Vorräte hatte die RcichS- oerwaltung mit den größten Petroleum- gesellschaften vereinbart, daß diese während der Sommermonate bis zum 1. September im allgemeinen kein Petroleum abgeben sollten. Von da ab sollte nach einem vom Reichskanzler aufgestellten Plan der Ve^. kauf der im Handel befindlichen und in den Handel kommenden Petroleumbestände an die Verbraucher zu den in der Bundes- ratsoerocdnung vom 8. Juli d. I fest gesetzten Höchstpreisen erfolgen. Trotz aller Bemühungen ist es jedoch den Klein händlern bisher nicht möglich gewesen, von ihren bisherigen Bezugsquellen Petroleum in ausreichenden Mengen zu beschaffen. Die lebWten Klagen des Klein handels über das Fehlen von Petroleum gaben der Handelskammer Dresden Anlaß das Königliche Ministerium auf die Ver zögerung der in Aussicht genommenen Petroleumlieferungen aufmerksam zu machen und zu ersuchen, bet dem Reichsamle des Innern nach Möglichkeit auf unverzügliche »bhil e dieser beklagten Uebelstände hin zuwirken. — Am 1. Oktober tritt auf den sächsischen Staatseisenbahnen der Winterfahrplan in Kraft. Nähere Auskunft über ihn, sowie darüber, welche Züge in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober noch im alten oder schon im neuen Fahrplane ver kehren, erteilen die Stationen und Aus kunftsstellen. Bei ihnen ist auch vom 25. September ab der neue Fahrplan in Buch- Flöha. DaS Kriegsinvalidenheim „König Friedrich August-Sift" in Plaue. Bernsdorf bei Flöha ist seit Anfang Sep tember d. I. belegt, und zwar mit Kriegs« invaliden, die von dem Ortsausschuß für Kriegskrüppel-Fürsorge (Kreishauptmann, schäften Dresden und Bautzen) in Dresden und von der Hilfsstelle für Kriegsbeschädigte im Regierungsbezirke Chemnitz in das Heim überwiesen worden sind. Es handelt sich hierbei in der Hauptsache um solche Kriegs« invaliden, die, vom Militär entlassen, in folge ihrer Verletzungen — meist Kopf schüssen — noch nicht in der Lage sind, ihrem früheren Berufe wieder nachzugehen, vielmehr besonders der Ruhe und Stärkung ihrer Nerven bedürfen. Das Heim eignet sich hierzu infolge seiner Einrichtung und gesunden, ruhigen Lage inmitten des park» ähnlichen Gartens und in der Nähe des Waldes in außerordentlichem Maße. Schon jetzt zeigt sich hier, wie segenbringend die Einrichtungen der Stiftung Heimatdank sind, aber auch, wie notwendig die Schaffung des Heims, das Kciegsinvalide aus ganz Sachsen ausnimmt, war. Ge suche um Aufnahme sind an den Ausschuß für das Kriegsinvaliden-Heim „König Friedrich August-Stift" in Plaue-BernSdorf Post Flöha, zu richten, der auch im übrigen nähere Auskunft erteilt. Frauenstein. Der hiesige Stadtrat hat den seit drei Jahren amtierenden Bügermeister Stöß auf Lebenszeit gewählt und sein Gehalt erhöht. M wvchmtüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt-, sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen ,Handel and »«del- „Feld und Garten", „Spiel nnd Sport" und „Ventsche Made". V«z»g»pr,i,r Mark strt k» Hm». »« SeschLstsfielle abgehott viertel- Mevch l Ulk. Einzelne Nummer 10 pfg. Lrsch«1»t am Vienvtag, Vennervtag »A Sam-ab«n> Nachmittag, M u, klNtGMß« itvv-M« «ßp »««n Neuem w pfß. — AMmiM sitr N« NeinfpaMg» PM.AM, « piß. N»»««1«nan«atz»i bG p Wp mWM. Arnilicher Teil. Reinigung der Geschäftsräume. Nächsten Montag und Dienstag, den 27. und 28. dfs. Mts. ist das hiesige Gemeindeamt infolge Reinigung der Geschäftsräume geschlossen. Ottendorf-Moritzdorf, am 22. September 1915. Der Gemeindrvorstand. Oertliches und Sächsisches. Gltendorf-Dkrilla, 25. September MS. — Am 21. dieses Monats ist für den Bezirk der Amtshauptmannschast Dresden- Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg ein Verein Heimatdank gegründet worden, der den Zweck hat, die reichsgesetzliche Ver sorgung der Kriegsinvaliden durch soziale Fürsorge zu ergänzen und bei der gleichen Fürsorge für die Kriegshinterbliebenen als Organ der nationalen Stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen nach deren Satzung und nach den von ihren Organen ausgestellten Grundsätzen mitzuwirken. Der Vorstand des Vereins, der je zur Hülste von der Gründungs-Ver sammlung und vom Bezirksausschuß ge wählt worden ist, besteht aus folgenden Herren: Kommerzienrat Bauer-Niedeilößnitz Lagerhalter Demuth Kötzschenbroda, Gärtner Leiberg-Loschwitz, Lehngutsbesitzer Richter- Leppersdorf, Gemeindevorstand Werner. Radebeul, Pfarrer Woli-Wachau, Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Heubner-Loschwitz, SanilätSrat Dr. Lenz-Eisenberg, Stadtrat Petrich-Radeberg, Schuldirektor Köhler» Besteck mitgenommen. Kopenhagen. In einem Artikel über die Gärung in Rußland teilt das Blatt Sozialdemokraten mit: Maßgebende Politiker in Rußland hätten erzählt, daß der Zar Haltung in der Stelle der Versprechungen, Beginn des Krieges den Polen, Juden und anderen Völkerschaften gemacht hätte, wieder die alte echt russische Reaktion trete. Es ver stehe sich von selbst, daß man in England und Frankreich über diese Entwickung der Dinge nicht begeistert sei. Man sei sich dort klar, welche verhängnisvollen Folgen die Vertagung der Duma haben werde. An knüpfend an Hervss Aufruf in der Guerre sociale meint das Blatt: Die Gärung in allen Völkerungsschichten scheine mit dem Ein setzen der Reaktion zuzunehmen. Nach den russischen Zeitungen selbst seien die wirtschaft lichen Verhältnisse nahezu verzweifelt und böten fürchterliche Bilder des Elends, in dem Tausende von Vertriebenen und Flüchtlingen lebten. Gerüchte sprächen davon, daß überal große Ausstände als Verwahrung gegen die Vertagung der Duma vorbereitet würden. Man könne nicht wissen, ob der vorläufige Sieg der Reaktion nicht der Anfang vom Ende für sie fein werde. — Laut „Berliner Tageblatt" schreibt der „Tanin" in Konstantinopel an leitender Stelle: In der ausländischen Presse wurde öfters be- I hauptet, der Zweck der serbischen Invasion Neuestes vom Tage. — Als ein neuer Milliardensieg stellt sich das Ergebnis der dritten deutschen Kriegs anleihe ' heraus. Die Einzelergebniffe der jetzigen Zeichnung übertreffen diejenigen für die erste und zweite Kriegsanleihe dermaßen, daß man des glänzendsten Gefamtergebniffes uewiß sein bürüe. Die Zeichnungen auf die 3. deutsche Kriegsanleihe haben nach den bis jetzt vorliegenden Ergebnissen eine Summe von 12030000000 Mark erbracht. Einzelne kleine Teilergebnisse stehen noch aus. — Die auch jetzt wieder gemeldete Steigerung der Artillerie- und Fliegertätigkeit an der ganzen Wesüront kann sehr wohl al» Vorbote der längst in Aussicht gestellten feind lichen Offensive gelten, zumal auch Vorstöße französischer und englischer Truppen hinzu kommen. Wenn die Franzosen und Eng länder sich aber in der Hoffnung gewiegt haben sollten, daß ihnen eine Offensive bei Souchez oder weiter nördlich bei La Vassöe glücken könnte, so dürsten sie die beiden letzten Tage denn doch bereits gelehrt haben, daß unsere Front noch nichts von ihrer bisherigen Unerschütterlichkeit eingebüßt hat. Wie am Mittwoch ein gegen die Kirchhofsstellung von Souchee beabsichtigter französischer Angriff in unserem Feuer gar nicht zur Geltung kam, so scheiterte am Donnerstag ein südlich des Kanals von La Baff^e angesetzter Angriff weißer und farbiger Engländer bereits in unserem Arfillerieseuer. Die Aussichten für das Glücken de: Offensive sind also nach wie vor schlecht. — Der gestrige französische Generalstabs, bericht behauptete, daß der Bahnhof in Stutt- Mt und das Königsschloß von den fran- zösischm Fliegern m t Bomben beworfen