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Tum Einmarsch äer Bulgaren in Zerbien ir d r Zeitungen. der Postbote mußte z. r i (Fortsetzung folgt.) tzrr 2S N r it n u n ir n r u e n ir n n t o n )t u e Briefe und sie eben ge- im Sommer, verbundenen n n g II ir II n ie w z i t r r z e z e g w n -f t, n -s r t, in der beregten Richtung statt, so können wohl hochgespannte Erwartungen an das neue Ver fahren geknüpft werden. Für seine Durchbildung darf aber keine Zeit verloren werden, denn meist schon nach wenigen Monaten kann die schlummernde Muskelkraft der Gliedstumpfe nur schwer oder unvollständig wieder geweckt werden. Die vorliegende Karie zeigt uns die verschiede nen Stellen, auf die sich die bulgarischen Angriffe aus Serbien richten mußten. Es kam in erster Linie darauf an, die verschiedenen Eisenbahnlinien der weiteren Verwendung durch den Feind zu ent ziehen. Hauptknotcnpunkt der für den Verkehr mit dem südlichen Balkan und hauptsächlich mit Sofia und Konstantinopel wichtigen Eisenbahnen ist Nisch. Die Bahn Saloniki—Üsküb—Nisch kam hauptsächlich für ein Eingreifen der bei Saloniki gelandeten Verbündeten in Betracht. Wenn wir ferner in Erwägung ziehen, daß die Bahn von g e r s n Belgrad und im Morawatal durch schnellen Vor stoß der Heeresgruppe Mackensen nach Süden zu immer Weiler in den Besitz der Verbündeten ge langt, so erkennen wir, daß Nisch heute bereits von jeder Bahnverbindung abgeschnitten ist. Es ist nicht zu bezweifeln, daß die über Jnovo auf Nisch vor stoßende bulgarische Armee sich bald dieser bereits von der serbischen Negierung geräumten Stadt be mächtigen und damit das ganze Eisenbahnnetz Serbiens für den Gebrauch der Verbündeten öffnen wird. Georg hielt den Damen das Bild hin. Frau v. Stechow bewundeite laut und wort« ceick. .Ganz niedlich!" meinte Anne-Marie gleich« müttg. .Aber schließlich hätl's eine kolorierte Photographie auch getan, una du brauchtest dich und das arme Bübchen nicht so zu plagen." .Tas sollte ich wohl Besseres tun?" Georg bereute schon, das Bild seiner Frau gezeigt zu hauen. Wie tam er aus den törichten Einfall, n d :i r gwer Familie zu bekommen. Lerntest du sie näh r kennen?" .Wie man sich so kennt, wenn man in dem* selben AteOer malt. Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört." .Wie joiliest du auch? Hatte sie Talent zum Malen?" .Für gewisse Dinge sogar ein sehr großes." „Du biß sehr einsilbig, Geora. Ken nst du lle uns nicht ordentlich beschreiben?" iragtc Frau v. Stechow imeressicrt. „Wozu? Wenn es dieselbe Dame ist, seht ihr "e ja bald in Person. Außerdem ist Ler Geschmack verschieden." .Es kommt auch wirklich nicht darauf an, wie sie ousneht," meinte Anne Marie gleich gültig. „Wenn Las junge Mädchen gut Fran- züsisw spricht, Mucker abwichnet und nett mit Lem Jungen spielt, kann sie meinetwegen so häßlich sein, wie sie will!" Georg antwortete nicht auf die letzte, Be merkung Anne-Maries. Er sah durch das offene Fenster in den mit BTcn überladenen Garten hinaus. Wie der Duft des Flieders ihm München vor die Seele zauberte. München im Mai! Und Nadine an feiner Seite! Er fürchtete, Anne-Marie tönne feinen Herzschlag - hören, jo laut stürmte sein Blut durch alle Ädern. Sollte er Nadines Kommen verhindern? Es genügte, wenn er Anne-Marie bewog, ihr den Namen seiner Mutier zu nennen. "Oder sollte er selbst ihr schreiben: „ich bin der Mann der Gräfin Lehmin. bei der du in Dienst treten willst — ich, Georg v. Stechow l" Das Gelingen des Bildes machte Georg so g ücklich. wie er länge nicht gewesen war. Er hob das Kind in die Höhe und küß e xz zärtlich: „Du. süßes ile nes Modell! Lauf jetzt in den Garten und spiele — morgen malen wir weiler!" v Das Kind nickie wichtig. Es hatte immer während der Sitzungen einen bunten Stift in der Hand, mit dem es kreuz und guer über das Bilderbuch htmuhr. In seiner Schaffensfreude einer liebens würdigen Regung nachgebend, trug Georg oas Bild in Anne-Maries Salon. Er fand Mackensen und der Reutlinger „Neue" Das ,Stuttgarter Neue Tagblatfl' veröffentlicht diese reizende Geschichte: Die Eroberung Bel grads erweckt natürlich wieder die Erinnerung an Prinz Eugen, den edlen Ritter, und da man gegenwärtig den „Neuen" keltert, so denkt man in Württemberg gern an den runden Tisch im „Lamm" zu Großheppach, wo der berühmte Belgradsieger einst einen guten Roten getrunken/ und auch aw die Sage — es ist tatsächlich nur eine böse Sage — daß er in Reutlingen nach einem prüfenden Schluck vom Einheimischen gesagt habe: „Nein, danke, lieber will ich noch einmal Belgrad erobern . . . ." Nun zum Nach spiel dieser Tage: Hindenburg ist bekanntlich Ehrenbürger von Ulm geworden. Reutlingen wollte nicht zurückstehcn und wandte sich an den Gcncralfeldmarschall von Mackensen zugleich mit einem Hinweis auf den frischgekelterten „Neuen". Da traf am Samstag, den 9. Oktober 1915, abends in Reutlingen ein Telegramm ein: „Danke herzlich für Einladung zum Reutlinger „Neuen", halte es aber mit Prinz Eugen,-dem edlen Ritter, und habe lieber Belgrad noch mal erobert. Mackensen." drackt haoen. Anne-Marie trug, wie meist ein weißes Kleid, über ihrem Fuß lax, eine leichte blauseidene Decke. Ihre schweien blonden Flechten, die beim Liegen drückten, hingen lang herunter über Vie Kissen des Solas. Durch 'die weit offenen Fen ier drang Fliederduft, das Lied der Amseln und Finken herein. sie aui dem Sola liegend in estriger Unter haltung mit seiner Muiter. Auf dem Tisch an ihrer Seite lagen mehrere it n e. n c- id 'N voller Kraft gegen die große Schaufensterscheibe eines leerstehenden Ladens. Die Scheibe ging in Trümmer und die Scherben verletzten den Hirsch am Halse so schwer, daß er wenige Häuser weiter blutüberströmt Zusammenbrach. Ein Schlächter aus der Nachbarschaft nahm sich des Tieres an, das wohl geschlachtet werden muß. bei ihr Verständnis, Teilnahme, Anerkennung .zu erwarten? Er lehnte das Bild vorsichtig gegen die Wand. „Du solltest Anne-Marie malen, denn jetzt muß sie wohl oder übel süllhälten," schlug Frau v. Steckow vor. Georg schüttelte den Kopf. „Nein, Anne- Marie könnte ick nickt malen." „Warum denn nickt? Sie hat doch so regelmäßige Züge und wunderschöne Farben!" „Anne-Maries Bild muß ein Maler ma en, der sie in großer Toilette, mit allen Familien- brillanten geschmückt. für den Ahneniaal lnn- stellt. Dies Genre liegt mir aber gar nicht." Anne-Marie faßte die Entgegnung als Schmeichelei auf. „Daran habe ich auch schon gedamt." meinte sie. „Aber das hat noch Zeit. Du wirst dann auch gleich gemalt — als Gegenstück." „Danke herzlich. Die Herrin von Lehmin genügt für den Ahnensaal. — Brachte der Postbote etwas Interessantes?" „Gewiß. Wir baden endlich eine passende Persönlichkeit sür Mama gefunden." „Das freut mich." „Uns auch. N.cht wahr, Mama? Wir haben viel gesucht. Bisher paßte nichts. Bonnen und Stützen meldeten sich in Uma l, aber entweder konnten sie nicht Franch isch sprechen oder nicht zeichnen. Aber Fräulein Holzingör hat sehr gute Sprachkenntnisse, wie sie schreibt und —' „Wer?" Georg glaubte sich verhört zu haben. „Fräulein Holzinger heißt das junge Mäd chen. Nadine Hol-inger." Anne-Marie nahm den Bries von ihrem Schoß und hielt ihn k^iegsereignille- 16. Oktober. Französische Angriffe bei Lorrviit . und nördlich Le Mesnil zurückgcwiesen. — Deutscher erfolgreicher Vorstoß am Hartmanns- Weilerkopf. — Russische Angriffe westlich Düna burg und bei Smorgon scheitern. — In Ser bien schreiten die Armeen der Heeresgruppe Mackensen siegreich fort. — Bulgarische Truppen erzwingen den Übergang über die Grenz kämme. 17. Oktober. Französische Angriff- bei Per melles scheitern. — Russische Niederlage bei Milau. — Die Bulgaren überschreiten den Timok. — Russische Schlappe am Kaukasus. — Italienische Angriffe am Doberdo-Plateau scheitern. 18. Oktober. Erfolge der Österreicher am Kormyn. — Heftige Kümpfe zwischen Öster reichern und Italienern am Doberdo-Plateau. — Die im Avala-Gebiet geschlagenen Serben ziehen sich in südlicher Richtung zurück. — Neue Erfolge der Bulgaren bei Egri Palanka. 19. Oktober. Bei Riga werden mehrere Stel lungen der Russen erstürmt. — Ans serbischem Gebiet wird von den Deutschen nnd Öster reichern die Stadt Obrenovac genommen. — Die Bulgaren nehmen Vranje im Morawatal und gelangen im Angriff über Egri Palanka hinaus. — Schwere italienische Verluste am Jsonzo. — Österreichische Truppen machen 2000 Serben zu Gefangenen. 20. Oktober. In der Champagne 400 Fran zosen gefangen,, drei Maschinengewehre, drei Minenwerfer erbeutet. Russische Stellungen nordöstlich und nordwestlich von Mitau er stürmt. — Auf dem Balkan werden die Serben südlich von Lucica-Bozevac geworfen. Bulgarische Truppen erobern den Berg Sul tan Tepe und machen beim Vormarjch auf Kumanowo 2000 Gefangene. — Schwere, für die Italiener erfolglose Kämpfe an der Jsonzo- front. — Auf dem Balkan gehen deutsche Streitkräfte über die untere Ralja. Die Bul garen besetzen die mazedonischen Städte Jstip und Nadowist. 21. Oktober. Nordöstlich von Mitau gewinnen die Unsern das Dünaufer von Borkowitz bis Bersemünde. Wir machen 1725 Gefangene und erbeuten 6 Maschinengewehre. — Auf dem Balkan werden die . Serben Lei'Ripans cf nach Süden geworfen. Die deutschen Truppen ' dringen überall vor. Von nnä fern. Kriegsmvaliden in Cadinen. Die kaiserliche Gutsverwaltung in Cadinen beab sichtigt, blinde Krieger und sonstige Krieesbe- schüdigte auf ihren Grund und Boden ansäjsig zu machen. Die Verhandlungen darüber ge- Goläene Morte. Es ist kein leerer, schmeichelnder-Wahn Erzeugt im Gehirne des Thoren, Im Herzen kündet es laut sich au: „Zu was Besserem sind wir geboren". Und was die innere Stimme spricht, Das täuschet die hoffende Seele nicht. Schiller. Laß deine Zunge gleich der Zunge sein der Wage; Kind, wo sie stillesteht, ist ihre beste Lage. Rückert. Georg hin. „Ein iomftcher Name, nickt wahr ? Nadine klingt russisch, Holzinger süddeutsch." Das Briesblatt zitterte in Georgs Hand. Zum ersten Male seit vier langen Jahren sah er Nadines imn so wohlbekannte, ichön und ebenmäßig gezogene Schrick. Er las die wenigen Ziilen. Nadine beantwortete nur kurz und knapp die gestellten Fragen. Sie schrieb, daß sie die Aush l sitelle einer Gesell schafterin der der Gräfin Lehmin gern an nehmen wolle und allen An oroerungen zu genügen hoffe, da sie fertig Französisch spreche nnd im Malen ausgebildet sei. In etwa acht Tagen könne sie einireten. „Weiß Fräulein Holzinger auch Mamas Namen ?" fragte Georg. Seine Stimme klang ihm selbst sremd in den -Ohren, sie tat ihm weh, wie ein falscher Ton. „Ich glaube nickt, daß ich Mamas Namen genannt habe," antwortete Anne-Marie nach einigem Überlegen. „Das war überflüssig, denn Fräulein Holzinger wird doch von mir engagiert!" „'Natürlich!" entgegnete Georg langsam. „Wunderbares Zu-ammentreffen aber!" „Kennst du denn das mnge Mädchen?" „In München malte ich in Oiharüts Aielier mit einem Fräulein Holzinger zusammen." „Wie war die denn ? Weißt du etwas Nachteiliges von ihr?" „Durchaus nicht — im Gegenteil." , „Wo stammt sie her?" „Aus Weimar. Ihr Vater war Professor an der Kunstschule." - „Hoffentlich ist es dann dieselbe Person. Es ist ganz angenehm, ein mnges Mäüch-n aus langen demnächst znm Mschluß. ... ... wendbarkeit von Blinden Zu landwirtschaftlichen Arbeiten hat sich bei vielen praktischen Versuchen ergeben. Ein lebender Hirsch im Schaufenster. Ein ungewöhnliches Ende fand ein Sechsender in Schöneberg. Das entsprungene Tier kam dis Straßen entlang gelaufen und rannte mit Die Ver- Mnstlich-natürliche Gliedmaßen Em neuer Erfolg der Knegschirurgie. Dis Zahl der Invaliden, die in diesem Kriege Hände, Arme und Beine verloren haben, ist natürlich hoch, und nicht zeitig kann damit be gonnen werden, die Opfer des Völkerringens durch die Lieferung von künstlichen Gliedmäßen wenigstens einigermaßen wieder erwerbsfähig zu machen. Die bisher benutzten künstlichen Glieder sind aber, so kunstvoll sie auch immer hergestellt sind, doch nur fremde Anhängsel am Körper. Von Pros. A. Stodola in Zürich, dem hervorragenden Maschineninstrukteur, kommt des halb die Anregung, die nach Verlust der Hände, Arme und Beine noch immer an anderen Körper teilen verbliebene Muskelkraft als Energiequelle zur Betätigung der künstlichen Gliedmaßen zu benutzen. Stodola leiten hierbei die folgenden Er wägungen, die er in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure vortrügt: Die Muskeln, die beispielsweise die Hand bewegen, sind in der Hauptsache im Unterarme gruppiert, diejenigen zur Bewegung des Unterarmes im Oberarme usw. Wenn also die Hand verloren geht, so ist Zunächst fast die Gesamtheit der sie betätigenden Vtuskeln unversehrt, und sie verlieren die Fähig keit, sich infolge eines Willenimpulses zusammen zuziehen, erst naöh längerer Zeit durch Nicht gebrauch. ° Um diese Kraftquelle nutzbar zu machen, ist nun ein chirurgischer Eingriff er forderlich, durch den die Muskelenden, die Sehnen, mit Haut umgeben zu einer frei stehenden Schleife oder zu einer sonstigen für mechanischen Kraftangriff geeigneten Endigung geformt und zum Verheilen gebracht werden. Die Frage, ob das Bilden eines solchen „lebenden Maschinenelementes" vom chirurgischen Standpunkte aus lösbar erscheint, wurde von namhaften medizinischen Fachleuten bejaht, und insbesondere hat Prof. Sauerbruch zu Zürich, derzeit in Greifswald, die Angelegenheit sofort tatkräftig unterstützt. Ist die organische Kraft quelle für die Betätigung der künstlichen Glied maßen aber erst zugänglich gemacht, so sind keine prinzipiellen Schwierigkeiten bei der Durchführung der technischen Konstruktionen zu üLerwinden, wenn hierbei auch noch vollständiges Neuland zu beackern ist. Prof. Stodola gibt auch sofort einige Winke, wie das Problem an zufassen ist. Für die Betätigung der Hand wäre etwa folgendermaßen zu Verfahren: Zunächst wird sich der Chirurg damit begnügen, einen einzigen Kraftangriffpunkt herauszuarbeiten, etwa die vereinigten Sehnen der Beugemuskeln aller Finger. Ihm wird die Schließbewegung der Finger zugewiesen, während das Offnen durch geeignet untergebrachte Federn bewirkt werden könnte. Selbst bei starrem Daumen kann ein beliebiger Gegenstand vollkommen umschlossen und festgehalten werden. . Bei, weiterer Aus bildung des Verfahrens könnte man dann einen weiteren Kraftangriffspunkt etwa die Beuger des natürlichen Daumens, zur Betätigung eines künstlichen Daumens hinzunehmen. Wenn bereits im ersten Stadium der chirurgisch mechanischen Entwicklung die - künstliche Hand einen Hammerstiel ebenso sicher wie eine Schreib feder fassen könnte, so würde- in dem zweiten Stadium der Entwicklung mit natürlich beweg barem Daumen bereits ein vollkommener Ersatz der verlorenen Hand geschaffen. Prof. Stodola setzt dann weiter auseinander, wie bei verlorenem Unterarme die kräftigen Muskel des Oberarmes dazu benutzt werden können, sowohl die Bewegung eines künstlichen Unterarmes, wie auch die der Finger einer künstlichen Hand Zu übernehmen. Und selbst bei vollständigem Verluste des ganzeu Arnies könnten immer noch die Schulterblattmuskeln die einzelnen Teile des künstlichen Armes und der künstlichen Hand betätigen. In-ähnlicher Weise kann man mit Fus; und Bein Verfahren. Prof. Sauerbruch hat bereits gelungene Opera tionen durchgesührt, nach deren Ausheilen und nach Fertigstellen der entsprechenden künst lichen Gliedmaßen Bestimmteres über die Trag weite des neuen Verfahrens wird ausgeführt werden können. Findet ein systematisches Zu sammenarbeiten von Chirurgen und Technikern