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u . . S Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 pfg. . Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. 8 Statt Anzeigenpreis: Für die ^einspaltige Korpus-Zeile oder deren Raun, 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. 0 - ——0 des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" ^ruck u. Verlag öcr Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Nummer 62 Fernsprecher Nr. 40 Sonntag, Sen 26. Mai 1^12 Fernsprecher Nr. 40 R. Storch in Groß-Okrilla. Xi. Jahrgang Amtlicher Teil. Sperrung der Lommher Straße Die Lomnitzer Straße (Vtteudorf-Lomnitzer Aommunikationsweg) wird wegen Aus führung von Beschotterungsarbeiten in der Flur Ottendorf und Lomnitz vom 28. Mai bis mit H. Juni d. I. für allen Fährverkehr gesperrt. Letzterer wird über KtzitkrsliorL verwiesen. Zuwiderhandlungen werden nach A s der Verordnung vom 9- Juli (872, den Verkehr auf öffentlichen Wegen betr., nnt Geldstrafe bis zu 30 Mark bestraft. OttenüorL-UoriträorL, den 25. Mai (9(2 „ ver LemelnaevoManü. Fuhren-Vrrgebnng. Die Bespannung des zur Verfügung stehenden 'Wusssr'wuASNS anläßlich der Beschotterung der Lomrritrsr 8trn88ö soll an den Mindestfordernden verdungen werden. Angebote sind bis zum ls. Iuni d. I. >M Gemeindeamts abzugeben. Otteudork-UoritLilork, den 22. Mai 1912. ver Semelnaerat. Fröhliche Pfingsten! Auf der Erde ruht der Segen Der wunderschönen Maienzeit, Rings ein heimlich frohes Regen Des Frühlingszaubers weit und breit; Denn durch die Welt, die schmerzbefangen Ist auf sonnbeglänztem Pfade heut der heil'ge Geist gegangen, Der Geist der Lieb' und Gnade. Mit der Glocken Hellem Reigen Ant sich der Vöglein Iubelsang, Nach dem langen Winterschweigen Willkommen, zarter Frühlingsklang! Ls wandelt unter Blütenbäumen Die Hoffnung durch das Saatenfeld, Und ein selig Zukunftsträumen Unser Herz umfangen hält. Der aus kahlen Dornenhecken Die farbenprächt'gen Rosen schafft, A wird auch in uns erwecken Zum neuen Streben junge Kraft. Drum werfe ab, was mit Beschwerden, D Seele, dich gefesselt hielt, Wie der Vogel sollst du werden^- Der im blunen Aether spielt. Und sind dunkel deine Pfade, Drückt dich auch nieder schwere Schuld, Glaub an Gottes große Gnade Und seine nie versiegte Huld. Laß nur zu deines Herzens Toren Den Heilgen Geist heut ziehen ein Und du wirst wie neugeboren Aus des Schöpfers Liebe sein. Dag Neueste kür eilige Leser In Fez sino gestrin 48 vom KricgS- gericht zum Lode verurteilte Marokkaner hingerichlet worden. B-i Capodiccino (Italien) stürzte ein vollvesetztec Slcaßcnbahnzug einen Abhang hinunter wobei 68 Personen verletzt wurden, davon 15 wllich. SrrMHes und Sächsisches. VUendorf-Vkrilla, Ls. Mai ^ir. —* Das Sommersest des Hausbesitzer-Ver eins wird sich den ersten Pfingstselertag zu einem recht abwechslungsreichen gestalten. Der Verein hat große Mühen amgewandt, damit recht viel Freude geboten werden kann. Hoffent lich hält das Pfingstwetter gut aus, damit alle Freude recht ausgrkostet werden kann. —* Lie Freien Sänger, Turner und Radler veraustallen wieder einen ihrer rasch populär gewordenen Familien-Theater-Abende am ersten Feiertag. Zur Aufführung hat man diesmal der Lehnhard'ühen Schwank ^Die Frau des andern" gewädlt. — * AuS Anlaß seines heutigen Geburts- Geburtstages hat unser König 31 Strafge- angmen die Freiheit geschenkt. —* Deutschland in der Welt voran, we nigstens soweit es sich um Postkartenverbrauch handelt. Wir verbrauchen im Jahre andert halb Milliarden Postkarten, also eine ganze Menge. —* Kein billiger Spargel. Nach den wohl- tä'igen Niederschlägen, die zudem auch reichlich genug waren, hatte man auf billigen Sparge rechnen können. Aber leider wird er nicht wirklich billig w rden. Es wird nämlich sehr vi l von den Konservenfabriken gekauft, auch im Auslände. Aus Belgien z. B beziehen deutsche Gemüsepackereien zahlreiche Bahn ladungen Spargel. Die genannten Fabriken haben ihre Lager bei der scharfen Nachfrage in di-sem Winter geräumt und v-rsehen sich reich lich mit frischem Material. Mit dem er warteten, wirklich billigen Spargel ist es also leider nichts. —* Dis Prämie von 75 600 Mk. der Völkerschlachtdenkmalsiotterie ist nach RuppertS- arün bei Werdau gefallen. Gespielt wurde das Los Nr 171020 von einem Geschirr- lührer, besten Sohn und einem Fabrikheizer, denen durch den großen Gewinn eine schöne Pfingstsreude bereitet wurde. Tharandt Wegen Sachbeschädigung in Verbindung mit Tierquälerei, sowie wegen einfachen Diebstahls verurteilte das Schöffen gericht Tharandt den 20 Jahre alten Stall schweizer Joses Harbakuih aus Schlesien zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis. Weil ihm bei den Kühen das Umsichschlagen mit den Schwänzen nicht gefiel, brach er bei 15 oder 18 Kühen die Schwanzwirbel, sodaß infolge Fiebers die Milch ganz oder teilweise ausblieb. Zwei Kühe bearbeitete er mit Fußtritten der art, daß die Tiere abgeschlachtet werden mußten. Der Besitzer, ein Landwirt in Dorfhain, ist durch die Roheiten des Angeklagten erheblich geschädigt worden. Glauchau. Am Sonntag sand hier eine Polizeihundeschau statt. Während der Vorführung erschien Gutsbesitzer Sarfert aus Höckendorf mit der Mitteilung, daß ihm im Garten von Bubenhand erheblicher Schaden ungerichtet sei. Herr Berthoid aus Zwickau begab sich sogleich mit seinem „Nansen" an den Ort der Tat. Der Hund verfolgte die Spur in das Gehöft bis in eine Kammer, wo ein vierzehnjähriger im Gute beschäftigter Bursche und ein Sohn des Gutsbesitzers schliefen. Hier verbellte der Hund den Koffer des jungen Menschen und suchte unter vielen Kleidungs stücken Schuhe, Mütze und Jacke heraus. Der Bursche Halle seit längerer Zeit SonntagSur- laub haben wollen, aber keinen erhalten. Ge rade an dies-m Tage aber hatte ibn der Guts besitzer beurlaubt. Am Montag früh, zur Rede gestellt, leugnete er. Jetzt hat er die Tat ein- gestandrn. Mancherlei Vie Vktngstpartie. S' ist Pfingstsonntag! Ganz früh am Morgen, — Da schauen schon mit bangen Sorgen — Fast überall in jedem Haus - Viel Köpfe aus den Fenstern 'raus. — Ob auch der Himmel klar und heiter — Ob's windstill, sonnig und so weiter — Fällt günstig aus das Resultat — Fährt jeder in den Sonntagsstaat — und putzt sich voll Peniblität — So fein heraus, wies irgend geht — Die Mutter im Gesicht voll Röte — Hat schnell 5 Dutzend Butterbröte — Gestricken und belegt gar reichlich — In so was ist sie unver gleichlich — Der Vater führt in seinen Taschen — Vorsorglich mit zwei halbe Flaschen — Mit Wein (es ist ein leichter weißer — Ein sogenannter Nachenreißer) — Mit Schirmen Plaids und Butterschnitten — GehtS nun mit ziemlich raschen Schritten — Zum Bahnhof hin, wo in der Menge — Der Reisenden man ins Gedränge — Nun kommt und nach und nach zum Schalter, — Gelangt, allwo des Amts Verwalter — In seines Angesichtes Schweiß -- Fahrkarten gibt zu bill'gem Preis — Dann wird zum Zug sich durchgedrängt — Wo selbst die Plätze sehr beengt — Bis unter Stöhnen unter Schwitzen —- Man endlich end lich, kommt zum Sitzen. — Ein Pfiff, dann donnert mit Gebraus - Der Zug ins weite Land hinaus. — Jetzt ist man angelangt am Ziel — Beim ZeuS. das war kein Kinder spiel — Die Bahnfahrt von dreivicrtel Stunden — Man ist gerädert und geschunden. Schnell wird aus dem Kuppee geklettert — Dian stöhnt und pustet, flucht und wettert — Nun geht es über Berg und Tal -- Im Wirtshaus hält man Mittagsmahl — Nachdem zuvor die Butterbröle — Gestillt des ärgsten Hungers Nöte — Hier aber sieht gedrängt man sitzen — Die Gäste. — Wie die Kellner schwitzen. Sie wißen kaum Mehr, was sie sollen — Wenn so viel Leute essen wollen Ind sich an Weinen möchten stärken — Läßt sich das alles schwer nur merken — Gestrichen ist schon manck aparte — Und gute Speis« auf der Karte — Man unterdrückt den Gaumen kitzel — Bestellt sich einfach nur -in Schnitzel — Und holt, nicht zu verdursten schier — Sich vom Büffelt gleich selbst das Bier — Dann drängt man durch sich im Gewühle — Schon nehmen Andre sich die Stühle — Und zieht an einen andern Ort — Mit Weib und Kindern rüstig fort. — Da wird marschiert und wird grklettert — Gin Seidel ab und zu „geschmettert" — Wenn grad' ein Wirtshaus lieblich winkt. — Daß Vater nur nicht zuviel trinkt — Denkt Mutter, Sorge im Gemüt — Jndefs' sie keuchend weiterzieht — Noch eine kurze Kaffeepause — Dann heißt eS: Aber nun nach Hause — Der Vater ist ganz kreuz fidel — Die Kinder machen viel Krakehl — Nur Mutter ist ein bischen still — Sie denkt, wer weiß was werden will — Zum Bahnhof! Alles fällt in Trab — Die Zeit ist schon ein wenig knapp — Da — eben auf dem Bahn steig grab' — Der Zug fährt ab — Man kam zu spat — Der nächste geht in einer Stunde — FamoS, kommt's von des Vaters Munde — 'S ist wenigstens ein Grund zum Trinken — und mit zehn Schritten, riesig flink-n — Eilt in den Wartesaal er schon —- Die Mutter eilt in bangem Ton — Allein Dem Aönige. (Zum 25. Mai,) Der KönigS-Tag im Wonne-Mai ist da! — Heraus die Fahnen! Auss neue heut' bekundet sei, daß wir gleich unsern Ahnen in Treue fest zum Throne steh'n! Laßt deß zum Zeichen heute wehn das bunte Tuch der Fahnen! Zwar von den Lippen Jubel klingt. Doch suchet sein Entstehen nicht dort nur! — Aus dem Herzen dringt heut aller Sachsen Flehen: „Gott, Weltenlenker droben, gib dem König stets des Volkes Lieb', laß nimmer sie vergehen! Du Sachsenvolk I Dein König hat die Liebe reich gewähret, drum dank -S ihm in Land und Stadt, sorg', daß sich stetig mehret, der königstreuen Sachsen Schar auf daß cs werde offenbar, wie'S Volk den König ehret! dem Vater ist das Wurst — Ihn plagt ein kolossaler Durst — Jcht endlich, endlich geht es heim — Der Vater ist ganz aus dem Leim — Der Rock zerknausckt, schief der Zylinder — Di- Mutter schimpst — müd' sind die Kinder -- Und gegen zehn Uhr langt man dann — Nach langer Fahrt zu Hause an — Schnell geht's zu Bett, man schnarcht und wie! — Und träumt noch von der Pfingstpartie. Produktrnpreisr. Dresden, den 2t- Mal Preise in Mark Die eingekl. () Ziff. bedeuten pro Irx, n — netto Dr. M. Dresdner Marken. I. An der Börse. Weiz. (lOOOli) weiß. — - —, braun. (79-82) 230-231, feucht. (70-74) — - —, rus. rot 250- 254, Kansa»OoO-OOO, Argent.252-255,Amerik. weiß 000-000, Roggen, (1000 v) sächs. (75-78) 196-199. rus. 194-196. Gerste (1000 o) sächs) — - — schles. — - —, pos. — - —, böhm. — .- —. Futtergerste 192-195. Hafer (1000u. sächs. 215-218. Mats (1000 n) Cinquantine alter 200-203, neuer 189-192, Laplata gelber alter 146-148, Rundmats, gelb. alt. 145-152, neu. feucht. 000-000. Erbsen (1000 n) Futterware 160-180, Wicken, (1000n) sächs.168-180, Buch weizen,(1000n) inländ. u. fremd. 180-185.Lien, saat (1000 u) feine 330—335 mtttl. 845-855, Raböl, (100 n) m-Faß raff. 71. Rapskuchen. (100 n) (DreSd. Marke.) lang 14,00. Letnkuch, (100 n) (DreSd. Mark.), 1. 21,50, 2. 21,00. Kirchrnnachrichten. Sonntag, den 26. Mai 1912 1. Pfingstfeiertag. Ottendorf-Okrilla. Vorm. */z9 Uhr: Beicht- Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahls. Medingen Vorm. i/,11 Uhr: Predigtgottesdienst Großdittmannsdorf Vorm. */,8 Uhr Beichte Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst und Feier d-S heiligen Abendmahls. Montag, den 27. Mai 1912 2. Pstngstfeiertag Ottendorf-Okrilla Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Schubert aus Langebrück Medingen Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst. Großdittmannsdorf Vorm. ^/,1I Uhr Predigtgottesdienst In allen Kirchen an beiden Tagen Kollekte für den allgemeinen KirchenfondS.