Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 24.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191207245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120724
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-24
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.07.1912
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„fMIckewo". Ms vor einigen Tagen in der europäischen Presse im Hinblick aus die Eurovareise des japanischen Ministers Katsura der Gedanke laut wurde, es handle sich um wichtige Entscheidungen in Ostasien, bei denen auch Nutzland eine be deutende Rolle spielen werde, liest die Peters burger (amtliche) Telegraphenagentur an alle größeren Zeitungen des Zarenreiches ein Tele gramm ergehen, das nur das Wort „Nitschewo" (es ist nichts) enthielt. Man kennt in Europa nachgerade dieses Wort. Es klang durch die russische Presse, als die Japaner die erste Schlacht gewonnen hatten, es ertönte auch an jenem Sonntag, da in Petersburg 2000 Menschen auf der Straße erschossen wurden, nachdem man ihnen gesagt hatte, der Zar wolle seine getreuen Untertanen sehen, und es ward auch gesagt und geschrieben, als Rußlands Macht bei Mulden und in der Seeschlacht von Tschuschima endgültig zusammengebrochen war. Darum hat auch jetzt niemand dieser amt lichen Ableugnung geglaubt. Und die Zweifler hatten Recht. Zwar wird im französischen Ministerium des Äußeren erklärt, es sei undenk bar, daß Rußland mit Japan ein Abkommen über Ostafien treffen könne, ohne seinen Bündnisbruder an der Seine zu verständigen, aber die Macht der Tatsachen wird auch schließlich die Franzosen überzeugen, wenn es ihnen auch noch so schmerzlich sein mag, daß sich die russische Ne gierung so unmittelbar nach der „Extratour" mit Deutschland nun auch in Unterhandlungen mit Japan einläßt, gleichviel ob diese nun zu einem Bündnis oder zu einem Abkommen sichren. Die japanischen Blätter sind sehr vor sichtig, wenn sie aber berichten, es seien Ver handlungen von weittragender Bedeutung an geknüpft, so darf man diese Meldung ruhig als Tatsache hinnehmen. Und auch das russische „Nitschewo" kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß nunmehr langwierige Verhandlungen zu einem befriedigenden Abschluß gelangt sind. Amerikanische Blätter berichten denn auch, daß der oberste Geheime Nat in Tokio ein neues ruffisch-japanisches Übereinkommen über die Mandschurei und die Mongolei unterzeichnen werde, das demnächst zugleich Hn Tokio und Petersburg veröffentlicht werden soll. In diesem neuen Abkommen wird Japan die Vorherrschaft in der südlichen Mandschurei in demselben Umfange wie einst in Korea zu gesichert, während Rußland vollständig freie Hand in der Mongolei erhält. England hat zu diesem Abkommen bereits im November vorigen Jahres seine Zustimmung gegeben, natürlich gegen die Zusicherung einer entsprechenden Ent schädigung. Diese kann selbstverständlich nur in Tibet gesunden werden. Man begreift nun plötzlich Englands lebhaftes Interesse an der Heimkehr des Dalai Lama, der sich seit drei Jahren unter englischem Schutz in Indien auf- aebalten hat. — Das japanische Regierungsblatt spricht zwar nicht von einem regelrechten Ver trage oder Abkommen, erklärt aber, daß durch erneute Verhandlungen die Rechte Japans in der Mandschurei gewährleistet sowie seine Stellung als führende Macht in Asien ein- für allemal anerkannt worden seien. „Sobald der Dalai Lama von Tibet," so schließt das Blatt, „wieder mit Hilfe Englands in seiner Hauptstadt Lhassa angekommen sein wird, werden die Völker Asiens erfahren, welchen Schritt der Mikado in Übereinstimmung mit seinen Bundesgenossen unternommen hat." Mit seinen Bundesgenossen! Da bisher nur Eng land der Bundesgenosse Japans war, bleibt angesichts dieser japanischen Erklärung nur die Annahme übrig, daß auch Rußland einen Ver trag mit dem Gegner von den mandschurischen Schlachtfeldern geschloffen hat oder schließen wird. Man beginnt also in aller Form mit der Aufteilung Chinas und diesmal ist sogar merkwürdigerweise nicht einmal Frankreich zur freundlichen Teilnahme eingeladen. Für Deutschland ergibt sich aus Durch eigene Kraft. 13j Novelle von Hans Lingg. , Schluß.! „O, wie danke ich dir, Kurt!" rief Karl. „Beschämt gestehe ich, daß ich dir und Marianne im Herzen schweres Unrecht getan habe." „Das ist eine Sünde, die, wenigstens Marianne gegenüber abznbitten du dich be eilen mußt. Was mich anlangt, so will ich großmütig sein und dir vergeben. Du hast mir das Leben, ich habe dir die Braut gerettet. Wir haben uns nun einander nichts mehr vor zuwerfen." Karl und Kurt eilten nun zur Anstalt. In dem großen Speisesaale, dem früheren Refektorium, der von drei Kronleuchtern hell erleuchtet wmde, stand Marianne mit dem Onkel und der Tante, dem Oberlehrer Raden feld und seiner Frau. Auch der Direktor war zugegen, der den festlich mit Girlanden und Fahnen geschmückten Saal mit zufriedenen Blicken musterte. Marianne hatte sich in dem einen Jahr be deutend verändert. Aus dem naiven Mädchen war eine selbstbewußte Jungfrau, aus der Knospe eine Rose geworden. Das Haar trug ste jetzt nicht mehr lang herabhängend, sondern in reichen, glänzenden Flechten, die, aufge bunden, den schönen Kopf wie eine Krone schmückten. Sie war eine glänzende, gebietende Erscheinung. Soeben hatte sie die Düsten des Kaisers und seiner Feldherren, die am vorderen Ende dieser Entwicklung der Dinge die ernste Frage, ob seinem Handel unter den neuen Verhältnissen jene Rechte gewahrt bleiben, deren er bedarf, um in den zum Teil noch unerschlossenen Ländern, deren Aufnahmefähigkeit eine unbe grenzte ist, mit den Eroberern zugleich festen Fust zu fassen. Wir wollen bei der Teilung nicht dabei sein, wollen aber erst recht nicht, daß man uns die so viel gerühmte „offene Tür" in den Gebieten, mit denen wir kaum erst den Handelsverkehr begonnen haben, vor der Nase zuwirft. Ll. v. politische Kunäfckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm hat der verwitweten Großherzogin Augusta Karoline von Mecklenburg-Strelitz, Prinzessin von Großbritannien und Irland, die am 19. d. Mts. das 90. Lebensjahr vollendete, ein herzliches Glückwunsch-Telegramm gesandt. Auch von vielen andern Fürstlichkeiten erhielt die greise Fürstin Glückwunschschreiben. *KaiserWilhelm wird am 19. August in Frankfurt a. M. eintreffen, um dort die neuen Osthafenanlagen zu besichtigen. — Der Monarch hatte seinerzeit bereits die Teilnahme an den Einweihungsfeierlichkeiten in Frankfurt zugesügt, mußte aber infolge des plötzlichen Tod^ des Königs von Dänemark seine Zusage zurückziehen. — Der Kaiser reist nach der Be sichtigung zum Besuch seiner Schwester, der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, nach Kronberg. G Nachdem die bayrische Abgeord netenkammer den Lotterievertrag mit Preußen endgültig abgelehnt hat, soll noch in diesem Tagungsabschnitt dem Landtage ein Gesetzentwurf für eine eigene bayrische Landeslotterie vorgelegt werden. Frankreich. *Zu denAusweisungenDeutscher aus Marokko ist von der französischen Re gierung dem deutschen Botschafter die Erklärung abgegeben, daß Frankreich Ausweisungen Deut scher durch marokkanische Behörden in keinem Fall billigt und Maßnahmen ergriffen hat zur Wiederherstellung früherer Zustände bezüglich der Deutschen in Marokko. England. * Der Ergänzungsetat für die eng lische Flotte ist nunmehr veröffentlicht worden. Es werden für dieses Jahr noch 18 Millionen für Schiffsneubauten, Anschaffung von Luftschiffen, Erhöhung von Mannjchasts- löhnung und für Geschütze gefordert. Die Ver öffentlichung enthält keinerlei nähere Angaben. Portugal. *Ter Kampf zwischen der Republik und den Monarchisten dauert noch immer an. In Braga (Nordportugal) sind mehrere Per- sollen verhaftet worden, darunter drei Offiziere und mehrere Unteroffiziere der Garnison. Die verfassungsmäßigen Garantien sind aufgehoben worden. — Mau scheint also die Ausbreitung deS monarchistischen Auf standes mehr zu fürchten, als man öffentlich zu geben will. Baikaustaaten. G Der türkische Großwesir Said-Pascha hat zwar dem Sultan in seiner Mitteilung vom Rücktritt des Kabinetts angegeben, der Grund der Abdankung seien unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Mi nisteriums wegen der gegen die Albanier zu ergreifenden Maßnahmen. Das aber war offen sichtlich nur ein Scheingrund. In Konstantinopel werden jetzt über den Rücktritt zwei Gerüchte laut, die entschieden glaubhaftere Gründe an führen. Danach habe das Kabinett unter dem Drucke der albanesischen Forderungen abgedankt, zugleich aber das Feld geräumt, „weil einige Mächte binnen kurzem einen solchen Druck auf die Türkei ausüben würden, daß sie mit Italien einen Frieden schließen müsse, den Said nicht unterschreiben wolle". — Wie verlautet, hat der bisherige türkische Botschafter in London, Tewfik - Pascha, sich bereit er klärt, ein neues Ministerium zu bilden. W M oen wtzren Lagen yane me nauenuwe Kriegsleitung wiederholt erklärt, sie werde die Feindseligkeiten im Ägäischen Meer wieder aufnehmen, ohne indessen nähere Angaben über ihre Absichten zu machen. Nach richten aus Konstantinopel zufolge hat Italien jetzt seine Ankündigung tatsächlich ausgesührt und in der Nacht vom 18. zum 19. d. Mts. versucht, den Eingang in die Meer enge der Dardanellen zu erzwingen. Wenn man den türkischen Quellen Glauben schenken darf, waren an dem Angriff acht Torpedoboote beteiligt, von denen durch die türkischen Festungen am Eingang in die Meerenge zwei zum Sinken gebracht und drei — nach andern Meldungen fünf — schwer beschädigt wurden. Nach italienischen Mel dungen handelte es sich bei der Kanonade nicht um einen italienischen Angriff auf die Darda nellen, sondern um einen Aufstand der tür kischen Flotte im Marmara-Meere. Amerika. *Jm Repräsentantenhause der Ver. Staaten wurde ein Gesetzentwurf ein gebracht, durch den der Staatssekretär des Äuße ren ermächtigt wird, mit England und den andern Mächten Verhandlungen einzuleiten über die Neutralisierung deS Panama kanals und die Teilung der Bau- und Er haltungskosten des Kanals zwilchen den Mächten. Der Gesetzentwurf, der offenbar auf Englands Einspruch gegen die Absicht der Ver. Staaten, amerikanischen Schiffen auf dem Kanal Vorzugs tarife zu gewähren, zurückzuführen ist, erklärt, die Neutralisierung würde die Erhaltungskosten des Kanals bedeutend vermindern und dem Handel wie dem Weltfrieden zugute kommen. Es bleibt freilich zweifelhaft, ob die parlamentarischen Körperschaften dem lehr ver nünftigen Gesetzentwurf zustimmen werden. Afrika. O Aus verschiedenen Gebieten Marokkos kommen schlimme Nachrichten. Der Thron bewerber Heiba gewinnt täglich größeren Anhang. Die Folge davon ist eine Ausbreitung des Ausstandes. Da man in Paris immer noch nicht einsehen will, daß die Marokkaner mit der französischen Schutzherrschaft unzufrieden sind, verbreitet der ,Temps' die Mär, daß die Be strebungen der Deutschen, insbesondere der Gebrüder Mannesmann, die angeblich Landerwerb beabsichtigen, die Schuld an den neuerlichen Unruhen tragen. — Das Lied ist zu alt, als daß es in Deutschland noch irgend welches Interesse erregen könnte. Torpedoboot „6 M" vom Linienschiff „Hessen" gerammt. Zu dem schweren Unfall, der sich bei den Flottenübungen in der Nähe der Insel Rügen in der Nacht vom 18. zum 19. d. Mts. ereignet hat, wird folgende halbamtliche Darstellung ver öffentlicht: „Bei Manövsrn mit abgeblendeten Lichtern geriet das Torpedoboot „E 110" vor den Bug des Linienschiffes „Hessen". Das Linienschiff rammte das Torpedohoot in der Nähe des Hinteren Turmes und schnitt das Hinterteil fast ab. Der Vordersteven des Linienschiffes drang in die Deckosfiziersmesse und tötete drei Mann: einen Maschinisten, einen Matrosen und einen Heizer. Von den zwölf Abteilungen des gerammten Torpedobootes liefen drei voll Wasser. Der Maschinist und einer von den beiden andern Getöteten halten sich zur Ruhe begeben und schliefen, als das Unglück sie traf. Das Torpedoboot begann sofort zu finken Da man annehmen mußte, daß das Sinken sehr schnell vor sich gehen würde, sprang der größte Teil der Besatzung über Bord, es wurden je doch alle gereitet. Die Offiziere des Schiffes konnten von ihren eigenen Sachen, die im Hinterschiff in ihren Kabinen lagen, nichts retten. Die Torpedoboote „0 108", „6l 109" und „S 194" nahmen das beschädigte Boot, dessen Hinterteil bis zum Hinteren Kommandoturm unter Wasser lag, ins Schlepptau und brachten es nach Kiel. Das Linienschiff „Hessen" wurde des Saales mit hohen Topfgewächsen zu einer Gruppe vereinigt waren, mit großen Eichen kränzen geschmückt. Jetzt hielt sie den letzten in der Hand, der offenbar überzählig war, da sich für denselben kein Platz finden wollte. Plötzlich ging die Tür auf und Karl trat in Begleitung Kurts in den Saal. Einen Augenblick standen Karl und Marianne sich lautlos gegenüber, erglühend in holder Scham. Wer sie ansah, die beiden schönen Menschen, der mußte sich gestehen, daß es nicht leicht ein schöneres Paar geben könne. Marianne faßte sich zuerst. „Da haben wir ja einen Helden für diesen Kranz!" rief ste, und als Karl sich ihr näherte, um sie zu begrüßen, legte sie ihm den Kranz um den Hals, und er erfaßte ihre Hände und bedeckte sie mit glühenden Küssen. Das war ein Friedensfest! Einen dreifachen Sieg hatte Karl errungen; über den Feind, über sein böses Geschick und über dis schlimmen Gedanken seines Herzens. Und ein .Preis wurde ihm dafür zuteil, so groß und herrlich, wie er wohl selten nur einen Sieger erfreut hat. — Die treue Liebe des schönsten und besten Mädchens! Und mitten in dem Jubel des Festes erscholl das Hoch auf ein glückliches Brautpaar. Drei Tage vergingen, drei schöne, selige Tage. Am Morgen des vierten Tages bestieg Marianne mit der Taute und dem Onkel einen Wagen, Karl setzte sich auf sein Pferd, und wie im Fluge ging es seiner Heimat zu. Er malte sich im Geiste die freudige Überraschung aus, die er Elise bereiten würde, und er ahnte nicht, daß sich im Vaterhause auch für ihn eine große Überraschung vorbereitet hatte. Elise war Braut geworden. Der alte Herr nämlich, der im „Pelikan" auf einige Tage Wohnung genommen hatte, angeblich um die Stadt näher kennen zu lernen, war der Vater jenes jungen Ingenieurs, der üchon der „Pelikan"-Wirtin gegenüber sein Inter esse für Elise zu erkennen gegeben hatte. Der Vater war gekommen, um sich persönlich von den Vorzügen zu überzeugen, die der Sohn an Elise gerühmt hatte, und da nach seiner Beobachtung die Wirklichkeit den Ruf noch übertraf, so hatte er sofort an seinen Sohn geschrieben und diesen nach der Vaterstadt Elises eingeladen. Beide, Vater und Sohn, waren dann mit ihrer Werbung zu dem Vormund ge gangen, der nicht säumte, nachdem er Elises Neigung für den jungen Mann kennen gelernt und sich über den Charakter und die Vermögens verhältnisse desselben unterrichtet hatte, seine Einwilligung zu geben. So standen die Sachen, als Karl mit seiner Braut und deren Verwandten im „Pelikan" eintraf. Des Jubelns, Staunens und Fragens wollte da kein Ende nehmen, und als am Abend die Sterne am Himmel aufzogen und verstohlen durch die Zweige in den Garten des „Pelikans" schauten, erblickten sie in der Laube vier glückliche Menschengesichter, deren Sterne nicht weniger hell funkelten, als jene dort oben. Ende. Oer flieger unter Lpionageveräacbl. Der russische Flieger Abramowitsch, der von Johannisthal - Adlershof bei Berlin einen M nach Petersburg unternommen hat, hatte vor seiner Abfahrt von Königsberg ein Abenteuer w" der Polizei. Er wurde kurz vor seiner aus drei Uhr nachts festgesetzten Abfahrt von der Polizei aus dem Bette geholt, um sich zu legitimieren. Über die Einzelheiten des Vorfalls wird der ,Voss. Ztg.' berichtet: „Abramowitsch, der mit dem deutschen Regierungsbaumeister Hackstedier am 13. d. Mts. von Johannistbal-AdlerM nach Petersburg abgeflogen ist, wollte uriprüng' lich als Passagier einen seiner Schüler, eine» zur Turnanstalt abkommandierten Offizier mit' nehmen. Das preußische Kriegsministerium er teilte dem Offizier die Erlaubnis hierzu, stellte jedoch Abramowitsch die Bedingung, daß er etwaige auf seinem Fluge jliegende Festung?' werke in weitem Bogen zu umfliegen habe, keineswegs aber die Festungsanlagen passiere» dürfe. Abramowitsch erklärte sich damit einver standen. Im letzten Augenblick wurde de« Offizier jedoch die Teilnahme an dem NE versagt, da die russische Regierung sich geweigert hatte, für den Offizier einen Paß auszustellen. Infolgedessen flog Abramowitsch mit dem Re' gierungsbaumeister Hackstedter ab. Als er nv» nach Königsberg kam, begab er sich auf da» dortige Polizeipräsidium, um seins dort lagernde» Waffen und eigenen Pässe abzuholen. 3» Königsberg wußte man offenbar nichts von der Erlaubnis des Kriegsministeriums und schöpfte man Verdacht, als der Flieger erklärte, am nächsten Morgen die Grenze überfliegen l» wollen. In der Nacht gegen 1 Uhr, als M Abramowitsch zur Ruhe gelegt hatte, erschiene» zwei Kriminalbeamte in seinem Hotel und nahmen eine Durchsuchung seiner Reiseiachen vor- Bei dem Flieger selbst fand man auA einigen genauen Karten und einer General stabskarte nichts, dagegen entdeckten die M- amten in einem Kasten, der in die Wright' Maschine eingebaut ist, zwei Browningpistole»- ein zusammenlegbares Gewehr, 300 Patrone» und mehrere Raketen. Sie beschlagnahmten^ Waffen und brachten sie nach dem Polizen Präsidium. Negierungsbaumeister Hackstedter, der von der Haussuchung verschont geblieben w»f- begab sich sofort zu dem Königsberger Polizen Präsidenten und teilte ihm den Sachverhalt M- Bevor Abramowitsch aus Berlin abgefloge» war, hatte er sich an das russische Konsulat E Ausstellung eines Passes gewendet und dabe die Absicht ausgesprochen, nach Petersburg fliegen. Darauf wurde ihm von dem Konsulat mitgeteilt, daß man es für ratsam halte, we»» der Flieger sich reichlich mit Waffen versehe,", er auf seinem Fluge von Riga nach Skow über ausgedehnte Steppen und Sümpfe konnA werde, in denen räuberisches Gesindel HE und daß er bei einer etwaigen Rolland»^ leicht überfallen werden könnte. Daraufhin »» sich der Flieger mit den sonst gänzlich über flüssigen Waffen versehen. - Durch Vermittlung desNegierungsbaumeisA Hackstedter und auf telegraphische Anfrage ' Berlin wurden dem Flieger noch in derstlbe Nacht die beschlagnahmten Waffen zurückgeüe» und ihm die Erlaubnis zum Weiterflug gegeben-.^ — Die Polizei ist bei der ganzen AngelegeiE. durchaus korrekt zu Werke gegangen. We diese Vorsicht unangebracht oder gar schik»»" erscheint, der erinnere sich an die UngelegenhE ' denen deutsche Luftschiffer, auch wenn sie A, in die Nähe russischer Festungen kommen, E mäßig ausgesetzt sind. vei oem Zuiammennon man vescyavlgt. — Torpedoboot „E 110" gehört zu den ältere» Torpedofahrzeugen seiner Art. Es ist 190l der Germaniawerft von Stapel gelaufen, beB eine Wasserverdrängung von 400 Tonnen E eine Geschwindigkeit von 27 Knoten. Seine Armierung besteht aus drei 5-Zentimeter-Schne»- feuer-Geschützen, zwei Maschinengewehren um drei Torpedo-Lancisrrohren. K Nuf ^reiek's füllen. Humoreske von Paul Bliß.*) Sie waren drei lustige flotte Burschen, deE die Lebenslust ihrer jungen Jahre aus Augen leuchtete. . In dem schönen Thüringer Luftkurort, jeder von ihnen seinen Sommerurlaub verträum . wollte, hatten sie sich gefunden, und, wie es offenherzigen guten Burschen io ist, waren , schnell bekannt geworden. Fritz war Jurist, K» ein Maler, Anton ein Musiker. Nun. war in jenem Badeorte auch A Frau Geheimrat mit einer hübschen Tochter i Kur, und da dies kleine Klärchen ein »A, liebstes Kind war, so verliebte sich natürlich . Männerwelt des Badeortes in das hübsche M s, Auch die drei Freunde zogen mit an " , Triumphwagen des holoen Mädchens. 3A. betete sie an, keiner von ihnen dreien wollte es dem andern zugestehen, und so obachteten sie einander in heimlicher Eifer!» daß keiner dem andern den Rang streitig Das schöne Klärchen jedoch verhiess ' , ganz passiv, nahm alle Huldigungen, die ihr entgegenbrachte, gnädig hin, bevorzugte» keinen der Anbeter. Als man io vierzehn Tage in holder tracht verlebt hatte, arrangierten die drei W» ein großes Sommerfest. LjZ, Da zu diesem „italienischen SommernaAz träum", wie der ingeniöse Maler Kan ,, Fest genannt hatte, großartige VorberenU u *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. -Ne einz fSMwärti machen, -Manöver -i'ch drei Ge ^en teilne diese D in Geg Mischen! Mhat, st im Jad css Ne itali Argbaugese fM in Tr Mlballon ) sie Marine A- Mfluä drei ' Ballons A Steighi -MM00 sss Wolgt di Propell Misses b< h«" Mss vor f ^0N AM. vel M Mts. huldigun Artigen Hu Mn teil. Mntschlai 'M,. Di A.Mg ül Ageben KL M der Ni <Mann ar um eine gestellt Posten i Eni , 'ergeben. doch m j «Michs r Mngitaun Hlung h, Nern und x iür dsi M ging. ^scheute »s wu Kkretärs A von den As leichte M-Appm AM dei ^Mrgebni AMarat ds Dienste b Überfall Al engl Mm den ihn bei Die i h, Messen jährlich. E -NM A der Mn K erlor er >eiflich r-> zu § < °Mn c MM F' b davon sag s« Karl MU wet M H ha äug A °r do Amelin! -Hk- d- Fra l' hm Molt «Aste uäi baute Muni >> kor deu 8,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)