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Ottendorfer Zeitung : 05.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191207054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120705
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120705
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-05
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.07.1912
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sür Frankreich geben könnte, nämlich die, wenn sürchten. Politische k^uncilckau «Nach Mit feiner der die entkamen. Expedition als das französische. Aber es weiß auch, daß es eine schlimmere Gefahr als den Krieg Die Negierung wird eine Stras- in das unruhige Gebiet entsenden. Portugal. langen heftigen Debatten hat der . Der Reil Vst wie halb Men Zeppl ^e Trauer 'Schwaben", He Fahrt ge Men Beruf "Luft, in Mngegange Aschwer er Men. Grc H dem Reil ihm sür Grund persönlicher Anschauung eingesetzt ha( I wird ebenso günstig geurteilt, wenn auch I fier einstweilen die Verkehrs-Verhältnisse el- I chwerend wirken. Auch im Bezirk Langen- I )urg, dicht am Njassasee, sind nach dem dem,Lerl « Tgbl/ zur Verfügung gestellten Bericht über eine I Atillion Hektar Besiedlungsland erster Güte vor- f Händen und ungefähr ebensoviel Weideland, Herr v. Lindequist kommt zu folgenden Schlußsolgernn- gen: „Auf Grund der bei Bereisung der Hoch» Länder im Norden und Süden von der Kommission * Auf dem demokratischenKongreß in Baltimore, auf dem es zu ähnlichen Auf tritten wie kürzlich bei den Republikanern in Chicago kam, mußte 27mal vergeblich über den Präsidentschaftskandidaten abge- stimmt werden. Weder der konservative noch der fortschrittliche Flügel der Partei ist zum Nachgeben geneigt; dadurch wird eine Spal tung der Demokraten immer wahrscheinlicher. Aken. «In der koreanischen Hauptstadt Söul wurde ein Prozeß gegen 128 Verschwörer eröffnet. Sie werden beschuldigt, eine Erhebung Koreas gegen Japan vorbereitet zu haben. Senat die von der Kammer bereits genehmigte Vorlage über eine Anleihe von 5830 Kontos Reis (rund 25 Mill. Mk.) sür den Ausbau der Kriegsflotte angenommen. Balkanstaaten. «Die serbische Regierung hat an die türkische Regierung eine in sehr entschiedenem Tone gehaltene Note gerichtet, die darauf hinweist, daß Serbien ernste Maß regeln ergreifen müsse, um sich der Übergriffe der türkischen Grenzsoldaten zu erwehren. Es kam in den letzten Tagen wiederholt zu Schar mützeln zwischen den beiderseitigen Grenzwachen. Amerika. Deutsch - OstakrikL als Ansieälungslanä. Die Ergebnisse der Studienreise, die der damalige Unterstaatssekretär v. Lindequist durch Ostasrika gemacht hat, und die die Erkundung der Besiedtungsfähigkeit des Landes zum Zweck hatte, werden demnächst durch den Verein sür Sozialpolitik veröffentlicht. Die Lindequistsche Kommission hatte nach einem längeren Aufent halt in Englisch-Ostafcika unsre Kolonie vom Viktoriasee aus in Schirati betreten. Herr von Lindequist hält das östlich von diesem Platze liegende, 1250 bis 2100 Meier über dem Meeresspiegel gelegene Hochland für gesund und wirtschaftlich wertvoll genug, um weifte Ansiedler in größerer Zahl aufzunehmen. Insbesondere bieten sich reiche Weiden für Groß- und Kleinvieh, vornehmlich auch für Wollschafe. Kenner Südafrikas und unsres südwestafrikanischen Schutzgebietes er kannten viele Gräser wieder, die dort als Futter- grüser ganz besonders gekennzeichnet sind. Herr v. Lindequist erzählt von dem intelligenten Sultan, der über 1300 Nieter hoch gelegenen Landschaft Bulieri, der ausdrücklich erklärte, daß er es gern sehen würde, wenn sich in seinem Gebiete Weiße niederließen, und daß dadurch Mangel an Wasser und Weide für ihn und seine Untertanen nicht eintreten würde. Noch günstiger lautet das Urteil über das Meru- und Kiümandscherogebiet, das schon heute eine starke weiße Bevölkerung angezogen hat. Hier ist fest- gestellt worden, daß auf passendem Boden an gelegte und richtig betriebene Kaffee-Pflanzungen spätestens nach vier Jahren eine sichere Ernte adwerfen müssen, um so mehr, als der Kilimandscharo-Kaffee von besonderer Güte ist und sich an Feinheit des Aromas sowie an Ausgiebigkeit mit den besten in Arabien und Java gepflanzten Sorten messen kann. Außer dem kommen neben andern Bedarfs-Kulturen Kautschuk- und Baumwollbau in Frage und naturgemäß Viehzucht. Uber die südlichen Hoch länder Deutsch-Ostasrikas, sür deren Besiedlungs- sühigkeit sich schon Professor Robert Koch auf lehrers, Mariannes Tante, hinzu, in der Karl die Begleiterin Mariannes von zuvor wieder erkannte. Eine weiche, linde Sommerluft nmkoste die Gesellschaft, denn das Gewitter hatte die Temperatur des Tages gemäßigt. Karl und Marianne saßen sich gegenüber und zwar so, daß Karl die Aussicht auf das weite Tal hatte, dem Marianne den Rücken zukehrte. Die Finsternis senkte sich allmählich hernieder; Bäume und Sträucher nahmen eine schwarze Farbe an, und zuletzt glich das Tal einem dunklen Hintergründe, von dem sich das lieblichste Gemälde, das Karl jemals geschaut, Marianne, licht und freundlich abhob. Die Gesellschaft aß; Karl aber genoß mehr mit den Augen, als mit dem Munde. Das kindlich schöne, offene Gesicht, die Augen mit den langen Wimpern, das zierliche Näschen, der kleine, kirschrote Mund, die feinen Hände — das alles wurde der Gegenstand seiner stillen Bewunderung. Zierlich wie ihre Glieder waren auch die Bewegungen des jungen Mäd chens. Die Art, wie sie die Speisen nahm und aß, wie sie die Teller der Nachbarschaft und dem immer noch schüchternen Kart präsentiert^ '. mißlichen sozialen Lebensbedingunge» (besonders Mangel an Arbeitskräften und Verkehr?» mitteln), wie sie rn früheren Jahrhunderten in Len Tropen wiederholt mißglückt ist, in den weniger heißen Landstrichen unzweifelhaft gelungen ist sz. B. die Burenrepubliken, die Deutschen in Süd» Brasilien) kommt nach Ansicht der KommiM in der Gegenwart kaum noch, und in Deutsch» Ostafrika gewiß nicht mehr vor. Die Verkehr?' Verhältnisse haben sich in den letzten 20 bi? 30 Jahren zu sehr verändert. Was vom tropischen Höhenklima von 1200 bis 2000 Nieter theoretisch erwartet war, das hat die praktische Erfahrung an den dort ansässigen Weißen bestätigt: die Männer haben ihre Leistungsfähigkeit, die Frauen ihre Gesundheit behalten, die Heranwachsende Generation ist körperlich, geistig und moralisch vollwertig ge- blieben. Anzeichen irgendwelcher Verschlechte» rung der Rasse sind nirgends zu finden." Deutschland. «Das 25jährige Regierungsjubi läum Kaiser Wilhelms (im Juni nächsten Jahres) wird in großartiger Weise ge feiert werden. Sämtliche deutschen Bundes- fürsten werden in Berlin eintreffen, um dem Kaiser persönlich zu gratulieren. Kaiser Franz Joseph dürste den Erzherzog Franz Ferdi nand beauftragen, die Glückwünsche Österreichs zu überbringen, während König Viktor Emanuel höchstwahrscheinlich selbst nach Berlin kommt. «Der Bundesrat hat sich bis zum Herbst vertagt. Die Wiederaufnahme der Be ratungen wird von der Fertigstellung des für den Reichstag bestimmten Beratungsstoffes durch die verschiedenen Ministerialämter abhängen. Eine Reihe von Gesetzesvorlagen, die dem Reichstag in seiner nächsten Tagung vorgelegt werden sollen, dürfte bis zum Herbst zum Ab schluß gebracht sein, so daß dec Bundesrat diese Arbeitsstoffe bei der Wiederausnahme seiner Arbeiten vorfinden wird. Da der Neichsetat mehr als ein Kaiser, er ist ein Mann und ein großer Mann, den oie Götter mit ihrer höchsten Gabe ausgestattet haben — mit Geist! Er ist ein Führer im Geiste sowohl als in der Tat. Ein Vierteljahrhundert hat er sein Volk geführt und den Frieden er halten. Die Tätigkeit des Deutschen Kaisers nach allen Richtungen hin ist höchst bemerkens wert. Er hat seinem Lande eine glänzende Flotte gegeben, die man in England, wo man etwas von Flotten versteht, bewundert. Er hat die Traditionen der größten Armee, die die Welt je gesehen hat, hoch gehalten und steht in den Künsten des Friedens auf einem gleich hohen Standpunkt. Während seiner Regierung haben die Volkserziehung «nd die sozialen Fragen Forrschritte gemacht, wie sie unerreicht in der Geschichte des deutschen Volkes waren. Er hat Großes geleistet, und wir in diesem Lande freuen uns, daß er ein halber Engländer ist. Ich habe das Gefühl, daß Deutschland und England in den letzten Jahren einander viel war so voll Anmut und Liebenswürdigkeit, daß Karl glaubte, noch nie so etwas Schönes in seinem Leben gesehen zu haben. „Sie ist schön wie ein Heideröslein," dachte er, „das im Verborgenen blüht und von seiner Schöhnheit nichts weiß." Aus dem Gespräch erfuhr Karl, daß das junge Mädchen elternlos sei und sich bei ihrem Onkel, dem Rittmeister von Liebenau, auf dem Gute Liebenau während der Ferien aufhalte, von wo aus die Tante, die Frau Oberlehrer ^ond sich Mir Gest A auch de Italer ihre Karl u ^scheinen Wochen, ^eilschulter Mr eriche scheiden Men. , „Nun, Mie diese . „Da re junge Man haben v ^envundet Melden." leg Mch. „Es fil Schüler so Uln wandt "wieraden e? an geei . Karl t >ke Jhi wwohl für ^ttaneii, 5 jetzt. „ Migung i M ehrend , ..„Herzli Och; sein Unsrer wac Reise nach Wetzlar machte!" Vor ^Die R vierte ? M Siege d H 23 Sinn Mtt lange - Mord aufste ?s Wetter ! ersten 1< gipsen halt A übrigen Md unterst X Alkol ffhrigen. sechsfach Mendorf b M einer W M beschäs Inzwischen war auf dem einen Ende Terrasse der Tisch gedeckt worden, und ganze Gesellschaft folgte der freundlichen Ein ladung Jägers und nahm an der Tafel Platz. Später kam auch noch die Frau des Ober- haldane über Ua^er Wilhelm. Aus dem Festmahl der Gesellschaft des deutschen Hospitals in London, dessen Protektoren Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph sind, hielt der frühere Kriegsminister und jetzige Lord kanzler Haldane eine Rede, in der er sich be sonders an den ebenfalls erschienenen neuen deutschen Botschafter Frhrn. v. Marschall wandte und die in einer warmen Lobpreisung Kaiser Wilhelms gipfelte. Dabei führte der Lordmajor etwa folgendes aus: „Der Deutsche Kaiser ist Uns zeigen sie jedenfalls, daß der frühere Kriegs minister noch immer (so weit er jetzt über haupt kann) an der Idee der deutsch-englrschen . Verständigung arbeitet. Und wir hoffen, daß f man es sür fähig halten könnte, den Krieg zu ihm endlich ein Erfolg beschieden fein möge. Sie reichte Karl den Stein in einem silbernen Löffelchen hinüber. „Nun bin ich stich- und kugelfest," sagte dieser, indem er den Stein einsteckte. „Fräu lein, ich werde mich ihrer stets dankbar er innern. Wie die alten Ritter in den Kampf zogen, um für ihre Damen Lanzen zu brechen und Siege zu erringen, so werde ich Ihnen alle meine Erfolge weihen!" „Nun, daun bin ich gewiß, nach dem Kriege den Lorbeerkranz zu tragen," sagte Marianne heiter. „Tantchen, wie wird mir das gut stehen!" Die Gesellschaft hatte dem Gespräch mit ruhigem Lächeln zugehört. Die Plauderei hatte noch zu sehr den Charakter harmloser Kindlich keit, als daß jemand hätte glauben können, es entspinne sich da etwas zwischen den beiden jungen Leuten. Wohl war der Tante und dem Onkel die tiefere Bewegung Karls nicht ent gangen, indessen hatten sie viel zu viel Mit gefühl, als daß sie dem jungen Manne, der sein Leben dem Vaterlande zu opfern bereit Mn und wu fr bereits d »ner Leben s» befreit. ichmerzha ,.^on dem Mellner st Mnowunden ?Meur Kiest hat ai /sttrnerschütd ^«en; er I Mhr. Die ^gen Tage Mische Lu sie ihr U Micklung ^""t ist, /allen und jungen im / Luitichiffa M Vorspn ihr eft / Unterstütz! Klietz, die Kiril wuroe. verM ->)uder scht Nische Ze ? Düsseldorf e I M die seir schreibt Men Luf Me Luftko 7Migl, d> ,-Tummistos AMrön Kng einige bei Liefen wert Voll Glückseligkeit sah er in Mariannes Gesicht, ohne zuzulangen. Ertz als sie ihr „Bitte!" wiederholte, faßte er sich und nahm eine der Hälften. Sie aßen beide und sahen sich lächelnd an. „Bitte, geben Sie mir auch den Stein!" bat Karl. „Ich will ihn immer bei mir tragen. Er soll mir Glück bringen." „Recht gern," antwortete das junge Mädchen. „Ich wollte ihn eigentlich einpflanzen und einen Baum daraus ziehen zum Andenken. Aber wenn ich Ihnen so mehr nützen kann —" war und vielleicht dem Tode entgegenging, Freude an der kindlichen Teilnahme^ Marians hätten mißgönnen können. Die Herren nah»^ ihr ernstes Gespräch über die Gefahren uv Eventualitäten des .Weges wieder auf und/ beiden jungen Leute setzten ihr Geplauder „Es hat mir rechte Angst gemacht, als gestern von der Kriegserklärung hörte," W Marianne. „Ich habe nämlich in Paris eine Vetter, Namens Kurt. Er ist Jurist. Paris ging er teils seines Studiums teils auch, um Nachforschungen nach unsren M wandten in Frankreich anzustellen. Denn A Bruder meines Großpapas, der als Preuß'!^ Offizier die Freiheitskriege mitgemacht hast auf seinem Zuge nach Frankreich eine FranM. kennen gelernt und sie geheiratet. Er oe^ ein Gut in der Gegend von Orleans. Es " ihm gut gegangen fein, aber seit Jahrzeh"^ wissen wir nichts von ihm. Und nun dem Sie, der Vetter in Paris! Was werden Franzosen mit den Deutschen machen, wenn alle Schlachten verlieren? Sie werden ihr glück an denen rächen, die sich in ihrer Gero «In Französisch-Ws st afrika wur den bei einem Überfall Eingeborener ein sran- zösischer Leutnant und ein Beamter mit ihrer Truppe medergemetzelt. Nur wenige Mann für 1914 im Reichstag jedenfalls bei seinem Zusammentritt in den letzten Tagen des No vember oder den ersten Tagen des Dezember zur Vorlage kommt, wird seine Durchberatung im Bundesrat eine der ersten Aufgaben im nächsten Herbst sein. «In Sachen des unter dem Verdacht der Spionage verhafteten russischen Hauptmanns Ko sie witsch wird halbamtlich mitgeteilt, daß die Gerüchte, wonach die Haftentlassung des Angeschuldigten bevorstehe, unbegründet sind. Das Anklagematerial ist vielmehr bereits nach Leipzig gesandt worden, um dort noch einmal sorgsam geprüft zu werden. «Reichsgesetzliche Maßnahmen zur Ein- schränkung der „Rummelplätze", zur Bekämpfung desKellnerinnenkneipen- wesens und der Auswüchse der Kine - matographen sind bei dem zuständigen Reichsamt in Vorbereitung, zu welchem Zweck Beratungen mit den in Betracht kommenden Ministerien gepflogen werden. Es handelt sich im wesentlichen um die Abänderungen der Paragraphen der Gewerbeordnung, in denen die Konzessionspflicht der betreffenden Gewerbe treibenden geregelt ist. Ob die geplanten Ab änderungen in Form einer Ergänzung zur Gewerbeordnung oder in andrer Form als ge trennte Entwürfe an den Reichstag gelangen werden, ist noch nicht entschieden. * Die Erhebungen über Sonntagsruhe und Nachtarbeit in Binnenschiff- sahrtsbetrieben werden im Oktober dieses Jahres erfolgen. Es ist bestimmt worden, daß die Arbeitsverhältniffe auf den einzelnen Flüssen einer gesonderten Prüfung unterzogen werden, da festgestellt werden soll, in - welcher Weise sich die Arbeitsverhältnisse auf den ver- schiedenenWasserstraßenvoneinanderunterscheiden. Die Erhebungen werden vorerst in der Rhein schiffahrt stattfinden. Osterreich-Ungarn. «InPrag kam es anläßlich des dort tagen den allslawischen Kongresses bei einem Umzug zu blutigen Zusammenstößen zwischen den Festteilnehmern und deutschen Studenten. Mehrere Studenten wurden durch Stockschläge schwer verwundet. Nur mit großer Mühe konnte die Polizei die Ruhe wiederherstellen. Frankreich. «Bei einer Gedächtnisfeier sür einen ver storbenen General hielt Kriegsrnmifter Millerand eine Rede, in der er u. a. er klärte, Frankreich habe nicht vergessen, wie teuer ihm eitle Prahlereien einst zu stehen kamen. Es ist jetzt aber ebento weit von Großfprccherei entfernt wie von Furcht. Kein Land der Welt ist aufrichtiger für den Frieden in die di >n. Den A Palle sind Mchert. . M dem T Mllnisse bl g°mäs M dav sich /ndm hat. A^en Lerhä Innung n MS noch gem Aom-Jngen M des 1 lonme fi ähnlicher geworden sind, als das früher der Fall war. Aber gerade weil wir so viel ge meinsam haben, konnte eine gewisse Neben buhlerschaft nicht ausbleiben. Wir beiden großen ! Nationen haben indessen eine gemeinsame Aufgabe, und die ist, dis Welt besser zu machen. Weil ich weiß, daß das Deutsche Reich diese Über zeugung teilt, fühle ich mich geehrt und bin erfreut, diesen Trinkspruch auszubringen. Freilich stemmen sich uns allerlei widerstrebende Elemente entgegen. Der deutsche Botschafter und ich wissen das, aber wir leben in einer Zeit, die uns zu mancherlei Hoffnungen be- rechtigt. Was mich mit großer Hoffnung erfüllt, ist, daß von den Monarchen der verschiedenen Nationen dem einen die Sache der friedfertigen Fortentwicklung ebensosehr am Herzen liegt wie dem andern. Sie wissen, wie sehr mir alles Deutsche am Herzen liegt, aber als Lordkanzler habe ich nicht mehr die Freiheit, Ihr Land zu besuchen I Viel leicht ist das eine verdiente Strafe. Wo ich auch gehe und stehe, muß ich das große Staats siegel bei mir haben, und das Gesetz verbietet, daß es je außer Landes genommen werde. Einer meiner Vorgänger nahm das große Staatssiegel einst m:t nach Kanada, und ohne Gnade wurde ihm der Prozeß gemacht. Was würde mir aber erst passieren, wenn ich eine befinden." Karl suchte Marianne zu beruhigen unv" sprach, sich des Vetters anzunehmen, wenn Zufall des Krieges ihn mit demselben zusam^n t führen sollte. Er sprach wenig, denn in- Brust arbeitete ein mächtiges Gefühl. Die Sorge, die das Mädchen bewegte, die nähme, die sie für alle wirklichen und,mögu^ Leiden der Ihrigen zeigte, riefen wieder I Bild des Schutzengels in seiner Seele wo Und als nun am dunklen Hintergründe Tragisches Ende eines Breslauer Vereinsausfluges. Bei der Vergnügungsfahrt eines Breslauer Skatklubs wurde in der Nähe von Schmiede» feld ein dicht besetzter Kremier von eine» Personenzugs erfaßt. Fünf Personen wurden auf der Stelle getötet, fünf weitere Verunglückte sind an den erhaltenen Verletzungen gestorben. Fünfzehn Teilnehmer wurden zum Teil schwer verletzt. über die Einzelheiten des Unglücks wird berichtet: Ein Skatklub hatte mit drei Kremsern eine Kcemserpartie gemacht, die über Deutsch-LM hinaus sührte. Gegen Mitternacht wurde die Rückfahrt angetreten. Die Wagen wollten die Gleise der Strecke Glogau—Breslau bei Schmiedefeld passieren. Es gelang dem ersten und zweiten Kremser, glücklich über das Glei? hinwegzukommen, das hier die Chaussee Ares' lau—Deutsch-Lissa kreuzt. Am Eiienbahnübcr» gang war die Schranke nicht geschloffen worden. Der Eisenbahnzug erfaßte den dritten Wagen, der mit mehr als 20 jungen Männern, Frauen und Kindern dicht besetzt war und zes' trümmerte den Hinteren Teil des Wagens volst ständig. In dem Eisenbahnzug machte sich b» der Katastrophe ein sehr starker Ruck bemerk' bar, so daß man den Zug auf wenige Meter hinter der Unglücksstelle zum Stehen brachte Da kein Licht vorhanden war, war auf dec dunklen Chaussee wenig von dem Unfall Zü bemerken. Erst als man mit Notfeuer sür M» leuchtung sorgte, gelang es, die Sachlage z" überschauen. Eine Person war von den Rädern der Lokomotive mitgeschleift und von dem ZuS° beiseite geschleudert worden. Die Leiche würbe neben dem Gleis aufgefunden. Die übrige" Toten wurden auf den Tender des Schnell» zuges Glogau—Breslau geschleudert. Dv Schrankenwärter, dem man die Schuld dem Unfall beimißt, ist ein Hilfsbeamter be- Eisenbahn und seit 12 Jahren im Dienst. machte unmittelbar nach der grauenvollen Kaw' strophe einen Selbstmordversuch und wurde daher m Schutzhaft genommen. Ironie hat der Staatsmann hier über seine Be- körderung gesprochen, die ganz gewiß in Deutsch land nicht gerade als Beweis englischen Entgegenkommens aufgefaßt werden konnte. Nicht ohne Grund haben die französischen Blätter gejubelt, als sie die Ausschaltung Lord Haldanes erfuhren, dessen Bemühungen um eine deutsch - englische Verständigung ihr Mißfallen erregten. Natürlich verbergen sie auch jetzt bei Besprechung der Haldaneschen Rede nicht ihre üble Laune. Sie bekunden sie zum Teil durch Weglassung der wesentlichsten Textstellen. ,Echo de Paris^ glaubt, den den Kaiser als Friedensfürsten feiernden Worten des Siegelbewahrers folgen den Ausspruch des ehemaligen englischen Kolonialministers Chamberlain entgegenstellen zu sollen: „Nicht dem Deutschen Kaiser gebührt das Verdienst, den Frieden erhalten zu haben. Wir Engländer haben entgegen den kaiserlichen Absichten den Frieden erhalten." — Der Arger der französischen Blätter zeigt am besten, wie hoch man die Haloaneschen Worte einschätzt. N Durck eigene Kraft 5) Novelle von Hans Lingg. (Fortsetzung.) Radenseld, sie zum Besuch in Braunshöhe ab geholt habe. Hier wollte sie einige Wochen verweilen. Nach dem Essen wurden Aprikosen aufge tragen. „Die ersten in die!sm Jahre," sagte Jäger. Ws das zierliche Körbchen mit den Früchten Karl angeboten wurde, dankte er und reichte sie Marianne hinüber. Diese sagte: „Es ist ein Aberglaube in unsrer Gegend, in dem ein hübscher Sinn liegt. Man sagt nämlich, wenn zwei gute Menschen eine Frucht miteinander teilen, dann finde sich jeder von ihnen, wenn er sich einmal verirrt habe, wieder zurecht, sobald er nur an den andern denke. Sie gehen in den Krieg," wandte sie sich jetzt an Karl, „dabei können wir Frauen nichts helfen. Aber ich will wenigstens dafür sorgen, daß Sie sich nie ver irren oder sich bald wieder zurecht finden." Sie nahm eine Aprikose, zerschnitt sie, legte beide Hälften auf ihre Hand und reichte sie Karl hinüber. „Bitte!" fügte sie hinzu. Alles Blut drängte sich Karl nach dem Kopf «nd es flimmerte ihm vor den Augen. gewonnenen Eindrücke soll hier noch kurz E die weit verbreitete Ansicht eingegangen werden, daß man erst viele Jahre abwarten müsse, wie sich Weiße, insbesondere Deutsche, mehre« Geuerationeu lang in fremden Zonen ohne Klimawechsel, ohne Blütmischung und ohne Blutzufuhr entwickeln, und ob sich die Nach kommenschaft dabei körperlich und geistig auf der heimischen Kulturhöhe erhalte. (Ane derartige Kolonisation unter
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