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Ottendorfer Zeitung : 12.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191207124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120712
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-12
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.07.1912
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verpßW- itus in Die deuW hinzlüvir!«". inten ü'-ff Al!oh°lE Sinne d« ng gelang'"' Sorstellnng!" ese beweg'"/ Stands" ng hat aerteld^ norweM^ lich verM nmen. die Äorlag' en für!>'" 200000!»' 000 Kro»'" iefestigunge" eeboote""" war dies» >er WslhM zwE rzester Hon m d" in W' von ein» mgegenü» wonach i Bei, se'"" fortzuse?^ ien Fried'" 6 ward'" >m Defra"' ndurch de" rhen. irde v--° n ExM, nstraße »" nboten i, uf Sch^ In de" -MN« <>' ß-Compa»" ich aus d'i" ne Angabe" indruck d" ifenthalt/" oinM ten Geld d> loten da» aas° K inem en nE' er dan" ausführe" aus d' )iese r FlE aben, da» ulet vor se"' e Kleid' lucht »>" ibar na« rssenbl"'" i entdeck -falls a war >n>' estim-n''" Hundes trief «r« ich daN" daß >ch ich eua keinen Weder- i Reih» en ein, oie da» terndeN etäuscht straße- mina"' ste zn' nt deB m Tod weiter- arsch^ ar da- StB fielen, /links , die! igdes- ten ße aellel- Ülan wärts Sferde Die ieugt, > dw f)eer uncl flotte. — Die Veröffentlichung der neuen Kaiser lichen Kabinett-order über das Duell im Heere soll nach Schluß der Kaisermanöver, also voraussichtlich zusammen mit der großen Stellen besetzung für die Herbstneuformationen, der Armee bekanntgegeben werden. Die zu erwartende Kabinettsorder wird zurzeit gemeinsam von dem preußischen Kriegsministerium und dem Kaiser lichen Militärkabinett, unter Hinzuziehung der bayrischen, sächsischen und württembergischen Instanzen, ausgearbeitet und soll eine Er gänzung der ehrengerichtlichen Bestimmungen vom 1. Januar 1897 bilden, die bereits eine starke Einschränkung der Duelle vorsahen. Der tüchtigste Passus der neuen Verordnung wird !'M, daß Duelle künftighin grundsätzlich erst nach Abschluß eines förmlich ehrengerichtlichen Beifahrens ausgetragen werden dürfen. In solchem ehrengerichtlichen Verfahren können naturgemäß noch sehr viel schärfer als bisher die Ari der Beleidigung, die Person des Be leidigers und die etwaigen Bedenken gegen einen Zweikampf untersucht und gewürdigt werden. — Während grundsätzlich für jedes Armee- korps ein Bekleidungsamt eingeiichtet wird, hat die Heeresverwaltung sich entschlossen, für die beiden neuen Armeekorps, deren Formierung am 1. Oktober d. Js. geschieht, das 20. und 21. Armeekorps, zunächst eigene Bekleidungs- ämier noch nicht zu errichten. Man darf jedoch »ui Sicherheit annehmen, daß im Laufe der "Wien Jahre diese Bekleidungsämter ebenfalls «richtet werden, sobald durch den Heeresetat Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden Mnen. Zur Beschaffung der Bekleidung und Ausrüstung der neuen Formationen sind die Truppenteile des 20. Armeekorps auf die Be- ueidungsämter des 1. und 17. Armeekorps, die Truppenteile des 21. Armeekorps auf die Be- lleidungsämter des 8. und 15. Armeekorps an- Sewiesen worden. Von uncl fern. Staatsminister a. D. Hobrecht In derlin-Lichterfelde ist der Stamsminister a. D. Arthur Hobrecht, der älteste Ehrenbürger der Stadt Berlin, im Alter von nahezu 88 Jahren sanft entschlafen. Der Verstorbene war von 1872 bis 1878 Oberbürgermeister von Berlin Und von 1878 bis 1879 preußischer Finanz- Urinister. Eine neue Rheinbrücke. Die hessische Negierung hat der Zweiten Kammer eine Vor- mge über den Bau einer Rheinbrücke bei "üdesheim und einer Verbindungsbahn über- Zeben. Es handelt sich hierbei um einen Ge- "Mtkostenbedarf von 9 863 000 Mk., wovon Preußen 2133 000 Mk. und Hessen 2 018 000 Mark tragen sollen. Der Restbetrag wird vom Reich bezahlt. Die Brücke, die zwischen Nüdes- und Geisenheim auf preußischem Gebiet «richtet werden soll und bei Sarmsheim (ober- Mb Bingen) im hessischen Gebitt mündet, bient im wesentlichen strategischen Zwecken. Ein Lebensretter. Im Buchwaldteich bei Saleske (Pommern) geriet der Arbeiter Wilhelm Iranzow in eine tiefe Stelle und wäre ohne «Weisel ertrunken, wenn nicht auf das Hilfe- keschrei eines andern badenden Arbeiters der Merliche Gesandte in Sofia, Herr ClauS r Below, der dort seinen Urlaub verbringt, her- "«geeilt wäre, den ertrinkenden Mann mit gerier Lebensgefahr gerettet und ihn, der schon ,°°wußilos war, durch sachkundige Belebnngsver- iUche wieder ins Leben zurückgerufen hätte. X Wenn Elefanten durch die Straften glühet werden! Der Zirkus Henry, der xSenwärtig in Elberfeld gastiert, ließ dieser seine Elefanten zu Reklamezwecken durch Straßen führen. Ob des ungewohnten Flickes scheute das Pferd eines Milchhändlers ging durch. Das Dienstmädchen des Endlers, das auf dem Kutscherbock saß, wurde M Wagen geschleudert und geriet Unter die Mer, wober es schwere, wenn auch nicht s^"^esährliche Verletzungen erlitt. Der Wagen .br schließlich gegen einen Rinnstein und stürzte ^Der Milchhändler hat gegen den Zirkus- ^">ße entlang. Wieder Feuer, scharfes, sicherest Md stürzt auf Pferd, und zwei der wackeren ,, Ar hingen, durchbohrt von tödlichem Blei, ""Boden. Vorwärts! Weiteri — Schon sind sie in der Nähe der Stadt, mächtiges Hurra erschallt aus den Kehlen Mutigen, ein Hurra, das das Echo der Mge weckt und der Feinde Herzen bewegt. ost hatte man die Wirkung dieses Hurras lV>nen gelernt und auch heute verfehlte es ^we nicht. dem Augenblicke, da eine neue Gefahr, ^ Schwadron französischer Kürassiere wie ein Kindes Ungewitter herandrängt, wenden sich y» Nger vor der Stadt zur Flucht und, den s^Meren gerade entgegenstkrmend, hemmen Melden im Vordringen. ^«»zwischen sind die Manen zur Stadt ^«ngejagt. In rasender Eile durchfliegen ste ^Hauptstraße, wenden sich dann links ab, in- ^.ste, um die Ecke biegend, den Lauf der etwas hemmen und jagen dann zum Ah Tor hinaus. s^TUes war das Werk einiger Minuten. Ehe Franzosen von ihrer Überraschung über ty' ^kühnen Überfall erholt hatten, waren die schon über alle Berge. Mit einigen Bi» n halte Walden die Situation überschaut. Bon ^!"^ge>'d war von Infanterie stark besetzt, hew- Höhen sah eine Batterie drohend ^ckung^ Kavallerieregimenter bildeten die ^ta^L ^"9 es im vollen Galopp um die herum; bald war die Straße wieder ' 8" und pfeilschnell, wie sie gekommen direktor Strafantrag wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung gestellt. Da zu dem Spaziergang der Elefanten keine Erlaubnis ein geholt worden war, dürfte auch ein polizeiliches Strafmandat nicht ausbleiben. Eine nordische Fischereiausstellung in Verbindung. mit einer Internationalen Motor- Ausstellung wurde in Kopenhagen feierlich er öffnet. Anwesend waren der König mit Gefolge, mehrere Minister und eine größere Anzahl Geladener. Daran schloß sich eine Besichtigung. Unter den Ausstellern befinden sich außer aus nordischen Ländern auch solche aus Deutschland, England und Frankreich. Sämtliche Schiffe im Hafen hatten Flaggenschmuck angelegt. Die Ausstellung dauert bis Ende August. Am marken im Werte von etwa 190 000 Mk. be teiligt gewesen sind. Die Cholera i« Syrien. Die Nachrichten über die Ausbreitung der Cholera in Nordsyrien lauten immer beunruhigender. In Aleppo fordert die Krankheit täglich viele Opfer, auch Antiochien ist verseucht, überall find strenge Vorbeugungsmaßregeln angcordnet. Eisenbahnunglück in Amerika. Bei Ligonier (Ver. Staaten) fuhr ein Güterzug auf einen Personenzug auf. 21 Personen wurden dabei getötet und dreißig verletzt. Die beiden Lokomotiven des Güterzuges durchschnitten den letzten, vollbesetzten Wagen des Personenzuges. Von den Insassen des Wagens wurden einige zermalmt, andre in die Luft geschleudert. Ver Oracden als Perlonen-Auf^ug. In allen europäischen Heeren sind Flugdrachen im Gebrauch, die dazu bestimmt sind, einzelne Personen zu Bcobachtungszwecken in die Lust zu heben. Sie haben vor den Fesselballons voraus, daß sie viel leichter transportiert werden können und schneller montiert sind, da sie keine Füllung brauchen, können aber bei Windstille natürlich nicht aufsteigen. Ein Herr Weichert in Berlin hat nun einen neuen Drachen hergestellt, der bis zu drei Personen in einem Be ¬ obachtungskorb in beliebige Höhs zu heben und zu halten vermag; der Apparat, der eine Höhe von 12 Metern und 66 Quadratmetern Fläche hat, ist zusammenlegbar und kann dann auf einen kleinen Handwagen transportiert werden. Bei schwächeren Windströmungcn ist man in der Lage, mehrere Drachen zu verbinden, die dann mit Leichtigkeit den Korb heben. 15. und 16 Juli wird in Verbindung mit der Ausstellung ein internationaler Fischhändler- und Seefischereikongreß abgehalten. Millionenunterschlagung bei einer jüt- ländischen Landsparkasfe. Bei der Land sparkasse in Hjorring (Jütland) sind Betrügereien in Höhe von anderthalb Millionen Kronen fest- gestellt. Der 78 jährige Direktor der Sparkasse hatte Selbstmord begangen. Daraufhin war von dem staatlichen Inspektor der Sparkassen eine Untersuchung vorgenommen worden, die ans Tageslicht brachte, daß der Direktor, der die Sparkasse seit ihrer Gründung im Jahre 1870 leitete, seit vielen Jahren Betrügereien verübt hatte. Das gesamte Aktienkapital der Spar kasse ist verloren. Durch die Betrügereien werden besonders eine große Anzahl kleiner Bauern um ihre Ersparnisse gebracht. Furchtbare Brandkatastrophe in Ruh land. In Tambow (Rußland) sind in einer großen bei Lipezk gelegenen Zuckerfabrik nachts bei einer gewaltigen Feuersbrunst 60 Arbeiter, die in einem leeren Nübenschuppen übernachteten, im Schlafe vom Brand überrascht worden und in den Flammen umgekommen. Montenegrinische Briefmarkendiebe verhaftet. Zwei Beamte deS Finanzministe riums sind in Cetinje verhaftet worden, weil sie an dem vor Jahresfrist stattgesundenen auf sehenerregenden Diebstahl von Judiläums- ^uftlckiffabrt. — In Adlershof-Johannisihal bei Berlin machte kürzlich die russische Fürstin Schakowskoy ihre Flugzeugführerprüfung. — Der Sieger im Fernflug Berlin—Wien, Hirth, stieg Freitag früh 3 Uhr 45 Minuten von Johannistal auf, um einen Überlandflug nach Leipzig anzutreten. Er landete dort glatt um 5 Uhr 25 Minuten auf dem Flugplatz Linden thal bei Leipzig. Von da aus flog er ohne Zwischenfall nach Dresden. Gericbtskalle. §8 Berlin. Tas Obcrverwaltungsgcricht vertritt den Standpviikt, daß eine Person, die über den Durst alkoholische Getränke zu sich nimmt, nicht geeignet ist, als Kraflfahrzeugsührer tätig zu sein. S. hatte in Berlin eine Droschke geführt und war bis weilen ungewöhnlich schnell durch die Straßen ge fahren. Nähere Ermittlungen ergaben, daß S. gern mehr trank, als er vertragen konnte. In ge hobener Stimmung liebte er es, schneller als seme Kollegen zu fahren. Nachdem er 1S08 und 1910 wegen groben Unfugs, schnellen Fahrens in ange trunkenem Zustantx verurreilt worden war, wurde ihm von der Polizeibehörde der Fahrschein abge nommen, den er «IS Droschkenkutscher besitzen muhte. Als S. einige Zeit später um einen' Führerschein sür einen Kraftwagen einkam, erhielt er vom Polizei präsidenten einen ablehnenden Bescheid, weil eS nicht zulässig erscheine, einem Manne, der übermäßig alkoholhaltige Getränke zu sich nehme, ein Kraft fahrzeug in den Straßen einer verkehrsreichen Stadt anzuvertrauen. Nach fruchtloser Beschwerde rief S. ohne Erfolg das Oberverwaltungsgericht an, LaS den Antragsteller abwtes und u. a. aussührte, zu treffend nehme der Polizeipräsident an, daß einem Manne, der eine Neigung zum übermäßigen Genuß alkoholhaltiger Getränke habe, nicht die Erlaubnis gegeben werden dürfe, ein Kraftfahrzeug rn einer beiebten Gemeinde zu führen. Ein angetrunkener Kcaktwagenführer könne mit seinem Wagen unbe schreibliches Unheil anrichten. Die Führung von Kraftwagen auf öffentlichen Straßen und Plätzen dürfe nur Personen gestattet werden, die unbedingt nüchtern seien. Kolmar i. Els. Wegen Überschreitung deS Züchtigungsrechts war vor einiger Zeit ein Lehrer in Kolmar i. Eli. verurteilt worden., Er hatte einen seiner Schüler währxnd des Unterrichts eine Ohrfeige gegeben, wodurch dem Knaben das Trommelfell verletzt wurde und für ihn eine dauernde Benachteiligung ent standen ist. Die Geschichte hatte jetzt noch ein Nachspiel vor dem Zivilgericht. Der Lehrer wurde in zweiter Instanz zu 5000 Mk. Schaden ersatz verurteilt. Ernte-gusfichten in Deutschland. Die für eine gedeihliche Weiterentwicklung sämtlicher Pflanzen erforderliche Feuchtigkeit war, wie der Bericht des Deutschen Landwirt schaftsrats ausführt, auch in dssn letzten acht Tagen in ausreichendem Maße vorhanden. Leider ist infolge der vielfach sehr heftigen Gewitterregen eine weitere Zunahme der Lage rung des Getreides zu verzeichnen, wodurch der Körnerertrag hier und da leiden und vor allem das Ergebnis der Gerste beeinflußt werden dürfte. Im übrigen werden die Aussichten weiter recht günstig beurteilt. Von den Winterhalwfrüchten läßt der Weizen nach wie vor eine, gute Ernte erwarten. Der Roggen zeigt weniger gleich mäßigen Stand, doch sind die Ähren meist schön lang und gut besetzt. Wenn das regne rische und zuletzt kühlere Welter das Reifen und damit auch die Ernte verzögert, so be günstigt es doch anderseits die Körnerbildung, so daß trotz vielfach dünnen Standes und manches während der Blüte entstandenen Schadens im Durchschnitt auf ein befriedigendes Ergebnis gerechnet wird. Der sehr schöne, viel fach üppige Stand der Sommergerste wird leider sehr erheblich durch Lagerung beeinträchtigt. Dem Hafer hat der Regen sehr geholfen, doch machen sich die zu Beginn seiner Entwicke lung durch Kälte und Trockenheit entstandenen Schäden stellenweise immer noch bemerkbar, auch Insektenfraß und Unkraut beeinträchtigen, namentlich in Süddeuischland, vielfach seinen Stand. Von den Hackfrüchten haben die Zucker rüben bei genügender Feuchtigkeit gute Fort schritte gemacht. Weniger einheitlich lauten die Berichte über Kartoffeln, deren Entwicklung, abgesehen von den vielfach vorkommenden Lücken, nicht überall den Erwartungen entspricht. Die Heuernte ist bis auf kleine Reste beendet. Trotz der meist mangelhaften Entwicklung der Untergräser lieferten die Wiesen mehr als er wartet wurde und haben bei der fruchtbaren Witterung wieder gut angesetzt. Der Klee, der nur einen schwachen ersten Schnitt gab, wächst gut nach, auch die Luzerne bietet Aussicht auf einen besseren Nachschnitt. Kuntes Allerlei. ^Amerikanische Gesetzesbliiten. In Utah wird jeder Bürger in Strafe genommen, der nicht mindestens wöchentlich einmal ein Bad nimmt. — Wer in Texas dem Alkohol zu spricht, hat eine jährliche Steuer von 20 Mark zu zahlen. — In Kolorado ist es jedem ver boten, Trinkgelder in Empfang zu nehmen. — Wer in Texas öffentlich flucht, hat bei Anzeige eine hohe Strafe zu gewärtigen. Eine gleiche Strafe trifft ihn, wenn er am Telephon „nervös" wird. — Den Hoteliers in Kolorado ist es bei Strafe verboten, andre Bettücher als solche zu benutzen, die mindestens 2,75 Meter lang waren, jagten die Ulanen zum Regiments zurück. Jetzt erst schienen die Franzosen zur Be sinnung zu kommen. Die Kürassiere rüsteten sich zur Verfolgung, heftiges Gewehrfeuer wurde den Flüchtigen nachgeschickt. Noch einmal fielen zwei Pferde unter den feindlichen Ge schossen, dann aber waren die Ulanen gerettet. Die Rekognoszierung war geglückt. Dampfend kamen Rosse und Reiter beim Regiment an. Leutnant Walden musterte die Reihen seiner Getreuen. So manches bekannte und liebe Gesicht sah er nicht wieder. Und vor allem, wo war Karl Wilde? „Er ist gestürzt," sagte einer der Kameraden. „Aber ich habe ihn noch hinter mir gesehen, als wir die Stadt verließen," entgegnete der Leutnant. „Er oder sein Pferd wurde von den letzten Kugeln getroffen. Er stürzte an meiner Seite." „Gott sei allen gnädig," sagte Leutnant Walden düster. „Es war eine gefährliche Arbeit." Da plötzlich erscholl hinter ihnen eiy lautes und fröhliches Hurra, und als sie sich um wandten, sahen ste einen Retter in rasendem Galopp heronjagen. „Das ist er!" riefen die Ulanen. „Karl Wilde! Der wilde Karl! Er reitet ein fran zösisches Kürassierpferd. Hurra!" Jubelnd wurde Karl begrüßt. Er war bei dem Sturz seines Pferdes mit einer leichten Quetschung davonge kommen. Kaum hatte er sich wieder aufgerafft, als er einen französischen Kürassier- offizier, der im Eifer der Verfolgung auf seinem guten Renner der Schwadron weit vorausgeeilt war, auf sich zueilen sah. Karl war in Ge fahr, gefangen genommen zu werden. Schnell entschlossen schoß er auf den Offizier, der mit einem grimmigen Fluch vom Pferde sank. Schon jagten racheschnaubend die Kürassiere hemn. Da riß Karl den Offizier vollends herab, schwang sich auf dessen Pferd und jagte davon. Wie durch ein Wunder war er von Ge fangenschaft und Tod errettet. Als Trophäe brachte er den langen, wallenden Haarbusch mit, den er noch im letzten Augenblick von dem Czapka des Offiziers gerissen hatte. Am Abend dieses Tages empfing Karl den Besuch Kurts von Wildseck. „Ich muß mich auf jeden Fall von Ihnen verabschieden," sagte dieser. „Bei der nächsten günstigen Gelegenheit werde ich vom Ober kommando nach Deutschland befördert werden. Und nun bitte ich Sie, lassen Sie uns als Brüder scheiden! Durch den Dienst, den Sie mir heute geleistet haben, sowie durch Ihre Beziehungen zu meinen Verwandten find Sie meinem Herzen lieb und wert geworden. Ich möchte das Recht erwerben, Sie, wenn Sie wieder glücklich nach dem Vaterlande zurück kehren, mit dem traulichen „Du" begrüßen zu dürfen." Kar! reichte ihm die Hand. „Mo -auf du und du! Und nun möchte ich dich um einen Gegendienst bitten. Ich hebe deiner Cousine versprochen, ihr alle meine Erfolge zu weihen. Nimm ihr diesen Helmbusch mit! Ich habe ihn, heute einem französischen Kürassieroffizier abge nommen. Sage ihr, ich denke täglich an sie und finde in ihrem Andenken Mut und Trost in Entbehrung und Gefahr." Kurt drückte dem jungen Manen warm die Hand. Er verstand, was dessen Brust bewegte. „Ich werde alles treu besorgen," sagte er. „Und nun leb'wohl! Auf fröhliches Wiedersehen!" Kurt umarmte Karl, drückte den Ulanen, die bei seiner Rettung beteiligt gewesen waren, herzlich die Hand, verabschiedete sich insbesondere vom Leutnant Walden und ging. 6. Am nächsten Tage mußte Leutnant Walden mit seiner Schwadron eine sehr gefährliche Feld wache beziehen. Regen und Wind waren ihre Gefährten. Die Ulanen lagen im spitzen Winkel in die feindliche Aufstellung hinein; des Leut nants Wache bildete die äußerste Spitze. Menschen und Tiere litten wieder großen Hunger, da sämtliche Lebensmittel verzehrt waren. Regen und Wind setzten ihnen gewaltig zu. Als Walden in kurzer Entfernung eine Farm gewahrte, kam ihm der Gedanke, ob daraus nicht etwas, wenigstens für die Pferde, zu holen wäre. Er berechnete die Entfernung bis zum Feinde, dessen Bewegungen man genau beobachten konnte. Ein sicherer Posten konnte durch sein Signal, wenn der Feind sich nahen tollte, die in der Farm weilenden Mannschaften herveirufen, noch ehe derselbe vollständig heran gerückt war. Eine Gefahr war also mit einem Besuche in der Farm nicht verknüpft. «r 8 iForge.mug wlgt.i
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