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Sme?)unästLgsente. Man muß in Frankreich Wider Willen zu- «eben, daß es den Hetzblättern nicht gelungen ist, aus dem Fall Kostewitsch durch künstlichen Lärm eine Angelegenheit zu machen, die die Kaiserbegegnung in den Schären irgendwie beeinflussen konnte. Man muß ferner zugeben, daß der äußere Verlauf der Zusammenkunft ein .sehr stimmungsvoller" gewesen ist. Und um den üblen Eindruck, den diese Erkenntnis bei den Revanchepolitikern, deren Zahl in be ständigem Wachstum begriffen ist, notwendiger weise Hervorrufen muß, ein wenig zu dämpfen, weist man auf eine englische Preffestimme hin, die zuverlässig zu melden weiß: es bleibt alles beim alten. Es sind die deutschfeindlichen .Times', deren Korrespondent die Tröstung mitteilt, er könne bestimmt versichern, daß der Zar fest und un- erichütterlich entschlossen sei, das Bündnis mit Frankreich und das Einvernehmen mit England zu erhalten und auszugestalten. Seine besondere Sorge geht, wie die Schaffung einer neuen starken Flotte zeigt, dahin, Rußland völlig un abhängig von dem Einfluß Deutschlands zu holten. Das tut einem echt französischen Ohre wohl, zumal diese Worte ja auch noch die Ver dächtigung enthalten, daß Deutschland bisher versucht habe, den Zaren zu beeinflussen. Was tut's, daß die Herren mit ihrem Geschreibsel der Wahrheit ins Gesicht schlagen und eine bedauer liche Unkenntnis der neueren und neuesten Ge schichte verraten? Unter allen Umständen muß der starke moralische Eindruck verwischt werden, den die Kaiserfahrt nach Ruß land diesmal in ganz Europa gemacht hat. Dazu ist jedes Mittel recht. Bedient man sich doch einer Hundstagsente, um den Nachweis zu führen, daß Deutschland durchaus nicht so stark in seiner internationalen Stellung ist, wie es angesichts des Lärms um die Monarchenbegegnung scheint. So berichtet denn der ,Cri de Paris', das Erscheinen des französischen Gelbbuches über die Marokko-Angelegenheit habe sich so lange verzögert, weil zwischen den Mächten lange Unterhandlungen über gewisse Weg lassungen geführt wurden. Deutschland verlangte die Unterdrückung des Notenwechsels über die Forderung einer Flottenstation im Atlantischen Ozean. -Deutschland drückte anfangs," so schreibt das Blatt, „den Wunsch aus, Mogador zu erlangen, um vorwiegenden Einfluß im Sus-Gebiet aus zuüben. Die energische Haltung der französischen Staatsmänner zwang aber Herrn v. Kiderlen- Wächter, zurückzuweichen. Da aber der Staats sekretär im deutschen Reichstag auf eine An srage erklärt hatte, es sei niemals marokka nisches Gebiet gefordert worden, so verlangte er jetzt, daß die fraglichen Unterhandlungen und der entsprechende Notenwechsel nicht in das Velbbuch kämen." Das Blatt versichert Weiler, daß Frankreich damals nicht den Krieg eröffnet habe, sei auf das Konto der schwankenden Haltung Englands « schreiben. Frankreich habe in London nicht die Unterstützung gefunden, die es erwartet hatte und nach allem, was vorangegangen war, zu erwarten berechtigt war. Es sei damals ein französischer General nach England gesandt worden, um die vielumstrittenen 100 000 Mann in Augenschein zu nehmen, die England im Ernstfälle zur Verfügung stellen sollte. — Es Waren aber nur 30—35 00011 — So und ähn lich plaudert das interessante Blatt weiter. Nur schade, daß die Dinge nicht stimmen. Was zu nächst den deutschen Landerwerb in Marokko betrifft, so hat sowohl der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg, wie auch der Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter im Deutschen Reichstage nachdrücklichst erklärt, daß weder mit der Kreuzer- »ntsendung nach Agadir, noch vorher oder nachher der Gedanke einer Besitzergreifung im Schenfenceiche jemals erwogen worden ist. Und Herr v. Kiderlen-Wächter hat sogar einigen deutschen Hitzköpien, die so etwas planten wie einen Aufrul an das Volk, ausdrücklich sagen lasten: „Seien Sie vorsichtig, die Regierung steht nicht hinter Ihnen!" Verdienen unsre Staatsmänner weniger Glauben, als der phantasievolle Schreiber des.,Cri de Paris'? Sicherlich nicht! Die geschichtliche Wahrheit ist den Franzosen von jeher zu nüchtern ge wesen. (Das zeigen ihre Berichte über den Zusammenbruch Napoleons!, und Napoleons III. und die Meldungen aus ihren Kolonialfeld zügen.) Die gallische Phantasie verlangt Außer gewöhnliches, wenn sie sich interessieren soll. Darum ist man auch entweder nicht in der Lage oder nicht gewillt, das Verhältnis zu England und besonders Englands Haltung in einem Kriege zwischen Frankreich und Deutsch land nüchtern zu erwägen. Tatsache ist doch, daß England zwar ein Interesse an der Vernichtung der deutschen Flotte, nicht aber an der Zerschmetterung der deutschen Landmacht zugunsten Frankreichs hat. Die kühlen Rechner im Londoner Diplomatenzimmer wissen sehr wohl, daß die deutsche Armee ein außerordentlich wichtiger Faktor für die Er haltung des europäischen Gleichgewichts ist. Solange sie schlagbereit und ungeschwächt er halten bleibt, ist weder Frankreich noch Rußland in der Lage, Sonderpläne auf dem europäischen Festland zu verfolgen, die Englands Weltmacht stellung und seinen Handel beeinträchtigen könnten. Das zuzugeben besitzt man in Frank reich einfach nicht den Mut. Denn man würde damit zu einer nach französischen Begriffen ungeheuerlichen, für jeden unbeeinflußten Be obachter aber natürlichen und vernünftigen Folgerung kommen müssen, nämlich zu dem Ge danken einer deutsch-französischen Annäherung. Es fehlt in Frankreich nicht an Leuten, die diesem Gedanken auch schon wiederholt Ausdruck gegeben haben; aber ihrer sind wenige, und zünftige Politiker bezeichnen sie mit dem weg werfenden Ausdruck „baäins" (Faselhänse). Und doch — weder das deutsch-englische noch das deutsch-französische Verhältnis läßt schließlich eine andre Lösung zu, als die einer aufrichtigen Verständigung auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung und der Anerkenntnis der beiderseitigen Weltinteresseu, oder — es sollte für Völker hoher Kultur keine andre Lösung geben I Deutet aber nicht alles daraufhin, daß eine andre Lösung, jene, die mit ungeheuren Opfern erkauft und mit Blut besiegelt werden muß, durchaus nicht außer dem Bereich der Wahrscheinlichkeit liegt? Ll. v. Politische Kunclsckau. Teutschlaub. * KaiserWilhelm hat von Swinemünde aus die Nordlandsreise angetreten. *Das Ergebnis der Monarchen- Zusammenkunft in den Schären faßt die halbamtliche ,Nordd. Allgem. Ztg.' in folgende Worte zusammen: „In dem Geist, wie sie geplant war, ist die Kaiser-Zusammenkunft in Baltischport verlaufen. Schöne Tage eines ungetrübten Beisammenseins sind unserm Kaiser durch die Gastfreundschaft des Kaisers Nikolaus in den russischen Gewässern bereitet worden. Sie verliefen in herzlichem verwandtschaftlichen Verkehr zwischen den Mitgliedern derbeiden Herrscherhäuser und boten Gelegenheit zu offener und vertrauens voller Besprechung politischer Fragen durch die Monarchen und ihre Minister. Überraschungen sollten dabei nicht vorbereitet werden. Der Wert der Aussprache liegt darin, daß sie auf beiden Seiten den Willen befestigt hat, dauernde Fühlung zwischen Deutschland und Rußland in den großen TagcSfragen zur Wahrung des europästchen Fliedens zu unter halten. Die in Baltischport ausgetauschten deutsch-russischen Freundschaftskundgebungen sind in der Presse entstellenden Deulungsversuchen weniger ausgesetzt gewesen als nähere Zu sammenkünfte. Wir möchten namentlich mit dem Ausdruck der Befriedigung darüber nicht zurückhalten, daß bei der Ankunft Kaiser Wil helms in den russischen Gewässern die russische Presse viele Äußerungen einer freundlichen oder unbefangenen Gesinnung gegen Deutschland ge bracht hat. Daß wir diese Gesinnnung er widern, bedarf keiner Versicherung." * Reichskanzler v. Bethmann-Holl- Weg hat nach Beendigung der Festtage von Baltischport der russischen Hauptstadt einen zwei tägigen Besuch abgestattet und von dort einen Abstecher nach Moskau gemacht. * Wie verlautet, werden dem Reichstag in der nächsten Tagung u. a. folgende Gesetz entwürfe zugehen: Ein Gesetzentwurf über dis Haftung der Eisenbahnen für Sachschäden. Ein Entwurf über Regelung des Luft schifferrechts auf nationaler Grundlage ist gleichfalls in Vorbereitung; ursprünglich be stand die Absicht, eine internationale Regelung des Lustschifferrechts herbeizuführen, doch haben die eiugeleiteten Konferenzen zu keinem be friedigenden Ergebnisse geführt. Nachdem das Abkommen über die Vereinheitlichung des See rechts vom Reichstag gebilligt worden ist, wird ihm demnächst eine Vorlage zugehen, die die internationalen mit den inländischen Bestim mungen in Einklang bringen wird. * Es wird bei uns zu wenig beachtet, welche wichtige Rolle der Schutztruppe in Süd - Westafrika neben ihrer militärischen Aus bildung in der Bewältigung wichtiger kultureller Aufgaben zufällt. In erster Linie handelt es sich um Förderung des Verkehrswesens. So hat im vorigen Jahre eine Eisenbahnkompanie den Oberbau der Nord-Südbahn von Keet- manshoop aus 130 Kilometer vorgestreckt. Im Norden haben zwei Kompanien das Gleis der Strecke Karibib—Windhuk zum größten Teil umgebaut und an der Neubaustrecke Windhuk südwärts mitgewirkt. Die militärischen Tele- graphcnlinien, die auch dem Privatverkehr dienen, sind weiter ausgebaut worden, so wurde im Süden die dauernde Leitung Ksetmanshoop— Ukamas in einer Länge von 444 Kilometer fertiggestellt. Von den zur Entlassung ge kommenen Leuten verblieben im letzten Jahr 90 im Lande, teils im Dienst des Gouverne ments als Polizeibeamte, teils als Farm verwalter oder Handwerker. Frankreich. * Wie Ministerpräsident Poincarö in der Senatskommission zur Vorberatung des Marokko- Schutzvertrages mitteilte, wird Sultan Muley Hafid am 15. August abdanken. DieNach - folgefrage sei noch nicht geregelt, werde aber „natürlich" im französischen Sinne erledigt werden. — Der kommende Sultan wird wahrscheinlich noch weniger Rechte besitzen als der abdankende. *Jn Paris ist eine französi sch- italienische Vereinigung gegründet worden, die mit allen Mitteln danach streben soll, einen versöhnlichen Einfluß auf beide Völker auszuüben, die Beziehungen zwischen beiden gut und dauerhaft zu gestalten und der Tätigkeit des gegenwärtigen Italien zu einer besseren Würdigung in Frankreich zu verhelfen. Der neuen Vereinigung sind u. a. der frühere Präsident der Republik, Loubet, der frühere Ministerpräsident Clemenceau sowie die ehemaligen Minister Pichon, de Selbes, Barthou und Etienne beigetreten. Eine ähnliche Ziele verfolgende Vereinigung wird auch in Italien gegründet werden. Belgien. * Auf der letzten Konferenz in Brüssel, die sich mit der Bekämpfung des Alkoholmiß - brauchs in Afrika befaßte, scheiterten die Bemühungen der Mächte an dem Widerstande Frankreichs, das sich zur Einhaltung deS vor gesehenen Abkommens nicht bereit erklären wollte. Es sollte einmal eine Erhöhung des Zolls für Spiritus und Alkohol bei der Einfuhr in Afrika durchgesetzt werden, und außerdem handelte es sich um Festsetzung der Regulierung der in den Brüsseler Akten bereits festgesetzten Sperrzone sür Alkohol. Diese läuft gleich mit der Küste Afrikas und es sollten sich die Mächte, die die SelbstgesteUung äes Kasfenboten kuak Der am 20. Mai nach Unterschlagung 100 000 Mk. bei der American Expreß-ComM in Berlin geflüchtete Max Haase hat sich aus Berliner Polizeipräsidium gestellt. Seine AnE machten jedoch keineswegs den Eindruck ". Glaubwürdigkeit. Nach längerem Aufenthalt' Berlin und Königswusterhausen hat er eE Zeit in Teupitz, dann in Frankfurt a. Ri. und M geweilt. Die Unterschlagungen Haases nE am 20. Mai verübt, und es glückte dem DeM bauten also, sich volle sechs Wochen hindurch Nachforschungen der Polizei zu entziehen. Nachmittag des genannten Tages wurde vom Berliner Bureau der American EMA Company m. b. H. in der Charlottenstraße in Begleitung eines zweiten Kassenboten mehreren Banken gesandt, um dort auf Sch""' Gelder abzuheben und einzuzahlen. In Dresdener Bank erhoben die beiden 1OOOO<P Mark in Banknote« auf einen Scheck. Haase steckte das Geld § eine mitgebrachte Aktentasche; als die Boten da» die Bant verlassen wollten, klagte Haase »d heftige Leibschmerzen und erklärte seinem A gleiter, daß er die Toilette aufsuchen mm' Arglos erwiderte sein Kollege, daß er da»» die übrigen Besorgungen allein ausfE und Haase nach deren Erledigung aus " Dresdener Bank abholen werde. Diese legenheit benutzte der Defraudant zur Die sofort eingeleiteten Erhebungen ergaben, Vst er die Unterschlagung sorgfältig vorbereitet ha»^ So wurde festgestellt, daß er kurz vor Übung der Tat an einem dritten Orte Klei"., versteckt hatte, die er nach seiner Flucht ast dem Dienstanzug wechselte. Unmittelbar dem Verschwinden des ungetreuen Kassen^' wurde noch eine zweite Unterschlagung enM! von der man annimmt, daß sie ebenfalls das Konto des H. zu setzen ist. Er war» der Versendung eines nach New Jork bestimme Geldbriefes betraut worden, der vier Hu>M < dollarnoten enthalten sollte. Der Brief A zwar in New Jork ein, die angeblich enthaltenen 1600 Rik. sehlten aber. Kongo-Akte unterzeichnet haben, veMBj über diese hinaus keinen Spiritus m A Innere Afrikas gelangen zu lassen. DiedeM Reichsregierung beabsichtigt, darauf hinzuaA daß die als notwendig anerkannten V nahmen zur Einschränkung des Alkohols brauchs in Afrika einheitlich im Sinne " Brüsseler Konferenz zur Durchführung gelE' zu welchem Zwecke durch erneute Vorstellung bei der französischen Regierung diese beweg werden soll, ihren ablehnenden Stands aufzugeben. Norwegen. *Das norwegische Storthing hasst große Marine- und Landesvertel" gungsvorlage, durch die die norweM Landesverteidigung zur See erheblich verM wird, mit großer Mehrheit angenommen. ; den 20 Millionen Kronen, die die VoE fordert, sind bestimmt: 15 Millionen für Bau zweier neuen Panzerschiffe, 1 200000^ den Bau neuer Unterseeboote, 900 000 Kron" ! für die Verstärkung der Lofoten-BefestigE und der Rest sür Torpedos, Unterseeboote Schiffsmunition. Balkanfiaaten. .,^! *Jn verschiedenen Zeitungen war die . Tage das Gerücht verbreitet, daß der eines Waffenstillstandes Italien und der Türkei in kürzester W bevorstehe. Es wurde behauptet, daß ", Unterbrechung des Kriegszustandes schon in Tagen eintreten werde. An den in Wv kommenden amtlichen Stellen ist von ei» solchen Absicht nichts bekannt. DemgegE ist die Nachricht sehr bemerkenswert, wonach türkische Oberkommandierende, Enver Bei, Offiziere schwören ließ, den Krieg fortzustU selbst wenn die Regierung mit Italien schließen sollte. K Vurck eigene Kraft. 8) Novelle von Hans Lingg. ikfortletzmig.l „Sie haben Marianne gesehen?" rief Wildseck. -Wie geht es ihr? Ich habe seit dem An fänge dieses unseligen Krieges keine Nachricht vo« meinen Verwandten erhalten." „O, sie war recht munter. Das einzige, was sie bekümmerte, war Ihr Schicksal, Herr von Wildseck. Ich habe ihr versprechen müssen, mich Ihrer anzunehmen, wenn der Zufall des Krieges mich in Ihre Nähe führen sollte. Nun, ich schätze mich glücklich, daß ich das Ver sprechen auf diese Wesse habe erfüllen können." Herr von Wildseck schloß Karl in großer Bewegung in seine Arme. „Ich danke Ihnen," rief er; „ich danke Ihnen für die Rettung und für die Nachricht!" Und nun ging eS zurück zum Regimente. Leutnant Walden erstattete seinen Bericht und lieferte den gefangenen Franktireur und Kurt von Wildseck dem Oberkommando aus. Kurt erzählte über seine Schicksale in Frank- reich noch folgendes: Die Nachricht von der Kriegserklärung traf Ihn in Orleans. Er hatte dort Nachforschungen nach seinen Familienangehörigen gehalten und erfahren, daß allerdings der Name von Wildseck, aber schon vor Jahrzehnten, unter dem Adel der Umgegend vorgekommen sei. Der Sohn des Großonkels, Cölestin von Wildseck, scheine aber nicht gut gewirtschaftet zu haben, denn unter seiner Herrschaft sei das Gut in fremde Hände übergegangen. Er selbst hätte eine Farm über nommen und sich in der Folge zu den besitzenden Bauern gehalten. Seit jener Zeit sei der Name von WildSecks verschollen Kurt hatte aber dessenungeachtet die Hoffnung nicht aufgegeben, eine Spur zu finden, weshalb er weiter in das Land hineingegangen war, um seine Nach forschungen fortzusetzen. Dor dem Kriege war ihm anfänglich gar nicht bange, weil er, wie so viele andere nicht glaubte, daß die Deutschen bis tief in daS Innere Frankreichs eindringen würden, vielmehr sich sagte, daß sich schon an der Grenze die Entscheidung vollziehen werde. Und als er endlich die Gefahr erkannte, war es zu spät zur Flucht, denn daS Land war mit Truppen überfüllt und die Bevölkerung gegen alles, was deutsch war, auf das äußerste gereizt. Er blieb also in Orleans, wo er sich noch am meisten geschützt wähnte, und da er ein gutes Französisch sprach, gemeinhin für einen Fran zosen galt. Als nun Orleans in die Hände der Deutschen fiel, schloß er sich diesen an und blieb lange unter ihrem Schutz. Aber ein Streich jugendlichen Übermuts sollte ihm ver hängnisvoll werden. Im Hauptquartier befand sich der Bericht erstatter einer großen Zeitung, der ihn über redete, mit ihm in der Kleidung eines französischen Bauern einen Ausflug ins Land zu unternehmen. Sie glaubten, durch ihre Fertigkeit in der Sprache des Landes die Franzosen täuschen zu können und empfanden die damit verknüpfte Gefahr als einen mächtigen Reiz. Doch sie hatten sich verrechnet. Sie fielen den umherziehenden Franktireurs in die Hände und wurden von diesen als vornehme Beute und an der Aussprache als Deutsche erkannt und wie Spione behandelt. Der Journalist wurde, da er zu entfliehen suchte, sofort er schossen. Kurt selbst entging dem Tode nur durch die rechtzeitige Dazwischenkunft der Ulanen. Kaum hatte Walden seinen Bericht über die Rekognoszierung erstattet, als ein Rittmeister zu ihm heranjagte. „Leutnant Walden," rief er, „ich bringe Ihnen den Befehl, noch einmal vorzugehen. Sie sollen sich von der Mannschaft nehmen, so viel sie wollen, zur Stadt reiten und sehen, wie stark ungefähr die feindliche Macht ist und welchen Truppengattungen sie angehört." Leise setzte der Rittmeister noch hinzu: „Nehmen Sie nicht zu viel mit. Es hat keinen Zweck." Walden verstand, was das sagen wollte. Das hieß nichts andres, als in den offenen Todesrachen Hineinreiten. Der von Glatteis bedeckte Boden, der die Tritte der Pferde un sicher machte, die Übermacht der Feinde, ihre guten, weit und sicher treffenden Gewehre, das alles waren Gründe genug für den unglücklichen Ausgang dieses Unternehmens. Walden mußte sich auf daS Schlimmste gefaßt machen. Er wählte sich zwölf Mann seiner Schwadron aus, die er als zuverlässige Leute kennen gelernt hatte, teilte ihnen seinen Auftrag mit und setzte hinzu: „Wenn wir bei diesem Unternehmen noch auf glückliche Wiederkehr hoffen dürfen, so ist diese nur durch todesmutige Festigkeit und Treue, vor allen Dingen durch schnelle Befolgung meiner Kommandos möglich. Ihr wißt, daß ich das Recht habe, jeden, der seine Pflichtl nicht tut, niederzuschießen. Ich weiß, daß so braven Soldaten gegenüber, als die ich eU» kennen gelernt habe, von diesem Recht keine» Gebrauch werde machen müssen." Die kleine Schar teilte sich in zwei Glied""- Der Leutnant ritt voran, in der ersten Rew Karl. Die vordere Reihe legte die Lanzen eim die Hintere mußte sie hochhalten, damit, wie öfter geschah, die Feinde durch die flatternde» Fähnchen über die Anzahl der Reiter getäuB würden. . Still ritten sie bis zu dem Knie der StraM Hier hielten sie einen Augenblick. Der Lenina" musterte noch einmal seine Leute; er durfte Z" frieden sein. Sie haben die Rechnung mit der» Leben abgeschlossen; aber sie fürchteten den T» nicht. Das war auf den ernsten, wett" gebräunten Gesichtern zu lesen. Und nun 7-, „Zur Attacke! Lanzen fällt! Marsch! Marsast Wie der Sturmwind jagte die Schar vo hin, die Straße hinauf, der Stadt zu. In den feindlichen Truppen vor der Sta kam plötzlich Bewegung. Einige Schüsse fiel"' die über die Reiter hinweg und recht» und uw - vorbeisausten. Immer rasender wurde » Attacke, denn nur dadurch war die Wirkung ve» - feindlichen Feuers zu schwächen. Auch ritten! weit auseinander. ., Wieder gab es Feuer, schärfer und sch"Ä„' Rechts und links stürzte ein Pferd. Ein sank getroffen zu Boden. Vorwärts, vorwa"^ in rasender Schnelle. Die Hufe der schienen kaum den Boden zu berühren. Oberkörper über den Hals der Pferde gebE' flogen die Ulanen in rasender Karriere — Die lichen Kab soll nach Voraussicht besehung fk bekanntgeg Kabinettso Preußischen lichen Mili baririschen, Instanzen, pänzung 1 dom 1. Jc starke Eins wichtigste! sein, daß nach Absch Beifahrens solchem e naturgemäs die Ärr d> leidigerS u Zweikampf -Wäl korps ein ! die Heeres! beiden ner °m 1. Okt 21. Armee inner noch Wil Sicher! nächsten J< errichtet w Mittel da! können. Z Ausrüstung Tiuppentei kleidungsäi Truppeniei fleidungsär gewiesen w Vo Staate Berlin-Lich Arthur Ho Stadt Berl sanft entsä 1872 bis ! Und von l nrinister. Eine i Negierung läge über Nildesheim geben. Er lamlkostenb Preußen 2 Mark trage Aeich bezak, heim und ttrichkt we Mb Bing bient im w Ein L» Saleske (P «ranzow i Zweifel ertt geschrei ein kaiserliche b-Below, d beigeeilt tt Ebener Lebr bewußtlos > mche wieder X Wen geführt tt K Straße Anblickes sä ging Händlers, d bom Wagen Mer, wo Unsgesähr bhr schließt! nur. 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