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Ottendorfer Zeitung : 12.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191206122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120612
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-06
- Tag 1912-06-12
-
Monat
1912-06
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.06.1912
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Zum Besuch -es bulgarischen Uömgspaares in Berlin. König Ferdinand von Bulgarien, der bereits in Petersburg und Wien feierliche Besuche ge macht bat, ist nun auch mit seiner Gemahlin und seinen beiden Söhnen in Berlin zum Besuche des Kaiserhofes eingetroffen. Der Herrscher Bulgariens stellt sich als König dem Deutschen Kaiser vor. Daß diesem Höflichkeits akt jedoch auch politische Bedeutung innewohnt, beweist die Tatsache, daß neben einer Reihe von Staatswürdenträgern auch, der Minister präsident Goschow den König begleitet. König Ferdinand weilt nicht zum ersten Male in der deutschen Hauptstadt. Seit er den bulgarischen Thron als koburgischer Prinz bestiegen, hat ihn sein Weg schon mehrfach nach Berlin geführt, um Kaiser Wilhelm zu begrüßen. Der diesmalige Besuch des Herrscher? erregt also nur insofern besondere Aufmerksamkeit, als es das erstemal ist, seit Bulgariens Staatsoberhaupt die Würde eines Königs erlangt und seinem Reiche so auch nach außen hin Glanz und Ansehen ver liehen hat. König Ferdinand von Bulgarien hat sich unter schwierigsten Verhältnissen als Staatsmann von hervorragenden Eigen schaften betätigt, und jetzt, da er volle 25 Jahre auf seinem Posten steht, sieht er sich von aller Welt gewürdigt, ja fast bewundert. Und mit Recht! Denn erst unter seiner Regierung er hielt Bulgarien die Fassung und das Ansehen eines modernen Staates. Als der Berliner Kongreß 1878 Bulgarien von der Türkei als Fürstentum abtrennte, war es noch lange kein Staatswesen, und Rußland hatte gewiß nicht die besten Absichten. Sie führten zur Ab dankung des Battenbergers und dazu, daß Prinz Waldemar von Dänemark die ihm an gebotene Herrschaft dankend ablehnte. Und wahrlich, man bewunderte den Mut des damals 26 jährigen ungarischen Hauptmanns Prinzen Ferdinand von Koburg - Kohary, der am 28. August 1887 als Fürst von Bulgarien seinen Einzug in Sofia hielt. Damals tele graphierte der alte Kaiser Wilhelm dem neuen Fürsten: „In der Gewißheit, daß Deine Regie rung in wohlwollender Weise für die Sicherheit der deutsche« Interessen an der Neuregelung der Orientbahnfrage ein steht, habe ich meinen Vertreter beauftragt, Dir die Anerkennung meiner Regierung zur Unabhängigkeit Deines Landes auszusprechen. Es gereicht mir zur Freude, Dir gleichzeitig meine persönlichen Glückwünsche auszudrücken und Dich als Herrscher von Bulgarien begrüßen zu können." Und wenn nun dieser Mann, der mit eiserner Energie sein Land aus der Klasse kleiner Staaten zu einem achtunggebietenden Machtfaktor auf dem Balkan gemacht hat, gerade jetzt seinen Besuch in Berlin macht, wo die Balkan frage wieder einmal brennend geworden ist, so ist das nicht ohne Bedeutung. Vor allem läßt dieser Besuch erkennen, daß König Ferdinands erprobte staatsmännische Klugheit nach wie vor gewillt ist, das Gleichgewicht der bulgarischen Politik in freundschaftlichen Beziehungen zum russischen Reich einerseits und zu den beiden Dreibund mächten anderseits zu finden. In dieser Politik der Selbständigkeit und der Abneigung gegen alle Abenteuerpläne gewisser slawischer Kreise liegt nicht nur die verhältnismäßig un erschütterte Haltung des bulgarischen Staats lebens nach innen sowohl als nach außen, in ihr liegt auch eine Gewähr für die weitere Auf rechterhaltung des Balkanfriedens. Innerlich gefestigt und äußerlich achtunggebietend, so steht das Bulgarien von heute da, das Werk dieses Lugen und bedeutenden europäischen Monarchen, der auf dem heißen Boden des Balkans mit sicherem Blicke erkannte, was seinem Lande nottat, ohne je nach einem Abenteuer zu greifen. Trotzdem im Orient ein Krieg schwere wirtschaft liche Schäden mit sich bringt, weiß man in allen j Kabinetten, daß der König von Bulgarien niemals seine Hand dazu bieten würde, im j Trüben zu fischen und die Schwierigkeiten zu! O Siegenäe I^iebe. 24j Roman von Paul Bliß. sSortietzung.'. Der Maler ließ den Wagen halten, zahlte, stieg aus und ging zu Fuß weiter. Er legte sich einen Plan zurecht. Als er endlich vor dem Hause in der Emdener Straße war, ging er zu dem Portier, gab ihm eine Mark und erkundigte sich nach den Damen. Bereitwillig gab der Mann die erbetene Aus kunft: „Ja, die alte Frau geht fast gar nicht weg, aber die Tochter geht ins Geschäft, nach dem Spittelmarkt, bei Böhler, glaube ich, morgens um sieben geht sie los «nd abends so gegen sieben kommt sie retour." Fritz Fröhlich wußte genug. Er bat um Diskretion und ging. Jetzt gab es nur eins: warten, und dann — wie zufällig — ihr ent gegentreten. Ganz aufgeregt war er, wie ein Sekundaner, der zu seinem ersten Nelldichein geht. Langsam gmg er dre Straße hinauf, von! woher sie kommen mußte; als er bis zur Ecke war, trat er in den Schatten einer Haustür, von wo aus er die Straße übersehen konnte, und hier wartete er. Er hatte Glück; kaum fünf Minuten brauchte er zu warten, da kam fie an. Scho« von weitem erkannte er sie — das Herz pochte ihm gewaltig — fie war noch ebenso schön, noch ebenso lieblich und noch ebenfo keusch—das sah er auf den ersten Blick. Wie zufällig trat er aus dem Hause heraus I erhöhen, dis drohend am Horizont erscheinen. ! König Ferdinand hat sich immer bemüht, mit Konstantinopel in gutem Verhältnis zu bleiben und gibt dieses System nicht auf. Manchen Parteien auf dem Balkan wird dadurch eine Enttäuschung bereitet, manche Hoffnung auf Gewinn vereitelt. Das Königreich Bulgarien ist für Abenteuer nicht zu haben. Das Ver hältnis Bulgariens zu Deutschland ist von Jahr zu Jahr wärmer und noch in den letzten Mo naten durch eine Reihe von Verträgen befestigt worden. So begrüßt Deutschland in dem Be sucher den Überbringer neuer Friedensgarantien, die gerade in unsren Tagen bitter notwendig sind. Politische Kunälckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm stattete dem Reichs - kanzler v. Bethmann-Hollweg einen längeren Besuch ab, bei dem die Frage eines Urlaubs für den Kanzler eingehend erörtert wurde. Wie verlautet, wird Herr v. Bethmany- Hollweg sich demnächst zu mehrwöchigem Kur aufenthalt nach Borkum begeben. *Der Präsident des preußischen Abge ordnetenhauses, Dr. Frhr. v. Erffa, hat einen leichten Schlaganfall erlitten und liegt auf Schloß Wernburg darnieder. Das Befinden des Erkrankten ist verhältnismäßig gut. *Mer die H an d w erker-Ko nferenz, die kürzlich im Reichsamt des Innern in Berlin stattfand, wird jetzt ein halbamtlicher Bericht er stattet. Danach herrschte auf ihr Übereinstimmung darüber, daß die Schaffung einer einheitlichen Instanz zur Entscheidung der Frage der Ab grenzung von Fabrik und Handwerk wünschens wert sei. Es wurde der Frage nähergetreten, ob hierbei die Mitwirkung oder doch gutachtliche Anhörung von sachkundigen Vertretern des Handwerks und der Industrie vorzuschreiben sei, und ob die Entscheidungen grundsätzlicher Be deutung, die von die!er Instanz gefällt werden, zu veröffentlichen seien, um als Unterlage für die Entscheidung ähnlicher Fälle dienen zu können. Über die Frage der Einrichtung von gemeinschaftlichen Prüfungsausschüssen für Fabrik- und Handwerkslehrlinge fand eine Aussprache statt. Der zweite Punft der Tages ordnung betraf die Frage der Heranziehung der Industrie zu den Kosten der Ausbildung der Handwerkslehrlinge. Es wurde die Höhe der Aufwendungen, die von den Handwerksorgani sationen zur Ausbildung der Lehrlinge zurzeit gemacht werden, besprochen. Als zweckmäßig wurde es erachtet, die Frage der Beitragsleistung der Industrie zu den Aufwendungen des Hand werks für die von ihm zu erfüllenden Aufgaben weniger in den Vordergrund zu stellen, dagegen das Zusammenwirken der Industrie und des Handwerks auf beiden Interessengruppen ge meinschaftlichen Betätigungsgebieten in erster Linie zu betonen. In dieser Hinsicht wurde es als wünschenswert anerkannt, daß die ver tretenen Verbände bei den ihnen angeschlossenen Einzelorganisationen, insbesondere den Handels und Handwerkskammern, auf eine häufigere, periodisch wiederkehrende gemeinsame Beratung dieser Punkte hinwirken möchten. Die Beratung einiger andrer Punkte ist einer späteren Ver handlung Vorbehalten worden. * Dem Vorgehen andrer Bundesstaaten folgend, beabsichtigt die badisch e Regierung, noch diesem Landtag einen Gesetzentwurf vor zulegen, wodurch diejenigen, die selbst oder deren Angehörige aus Mitteln der öffentlichen Armenpflege unterstützt werden, auch gegen ihren Willen auf Antrag des Armenverbandes durch Beschluß des Bezirksrates für die Dauer der Unterstützungsbedürftigkeit zwangsweise zur Arbeit angehalten werden können. * Bei den La n d ta g s w ah le n im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt behaupteten die Sozialdemokraten ihre bisherige Mehrheit. Osterreich-Ungar«. *Jn Wien fand nach einer mehrjährigen Pause wieder die große Fronleichnams-! Prozession unter Anwesenheit des Kaisers ! und ging ihr entgegen. „Ah, Fräulein Els beth ! Ja, fit denn das nur möglich! Sie find in Berlin?" rief er mit gut gespieltem Er staunen. Sie erschrak so, daß sie zuerst gar nichts sagen konnte. Bebend sah sie ihn an. „Ja, aber wie ist denn das nur möglich?" fragte er harmlos weiter. „Wie haben Sie sich denn dazu entschlossen?" Endlich fand fie ihre Beherrschung wieder; ruhig erwiderte fie: „Ja, ich habe eben endlich wahr gemrM, was ich schon lange be- absichngte." „Na, und es gefällt Ihnen hier?" „Gewiß! Ich habe eine gute Stelle und bin zufrieden." „Und Ihrem Mütterchen, wi" geht es ihr?" „Danke, es geht ihr gut — aber Sie ent schuldigen, ich muß «ach Hause." Da bat er: „Darf ich Sie denn nicht ein paar Schritte begleiten, Fräulein?" Höflich lehnte fie ab: „Bitte, nein — ich möchte den Leuten hier keine Veranlassung zum Matschen geben." Doch er ließ sie noch nicht fort. Bittend sagte er: „Fräulein Elsbeth, ich möchte Sie ein mal, ein einziges Mal nur sprechen! Ich habe Ihnen wirklich so manches zu sagen, so manches zu erklären! Bitte, bitte, gewähren Sie mir eine Unterredung, wo und wann Sie wollen! Bitte, Fräulein Elsbeth, tun Sie es!" Ruhig und sicher erwiderte fie: „Ich sehe nicht ein, daß das notwendig wäre. Ich denke, wir hätten uns nichts mehr zu sagen, Herr Fröhlich." Explofionskatastroyhe in einer Munitionsfabrik. Ein furchtbares Unglück hat die verbündete österreichische Armee bettoffen. Freitag morgen ereignete sich in der Munitionsfabrik Möllers dorf bei Wien, wo zurzeit Scharfschießübungen stattfinden, eine Explosion, die von furchtbaren Folgen begleitet war. Das Magazin 48 der Munitionsfabrik ist vollständig in die Lust ge flogen. Das Magazin ist ein einziger großer Trümmerhaufen. Die Explosion soll dadurch entstanden sein, daß ein größeres Quantum Pulver offen auf ein Militär-Auto verladen wurde und dabei explodierte. Von dem Beamten, der die Verladung leitete, fand man bisher nur den goldenen Rockkragen. Die Katastrophe hat sechzehn Todesopfer gefordert. Die Zahl der Verwundeten wird Franz Joseph statt. Der greise Kaiser sieht sehr gut aus und befand sich in bester Laune. * Im ungarischen Abgeordneten hause schoß der wegen der letzten Skandal szenen auf 15 Sitzungen ausgeschlossene Abge ordnete Kovacz dreimal aut den Präsidenten Tisza, der jedoch unverletzt blieb. Ehe jemand ihn hindern konnte, richtete Kovacz die Waffe gegen sich selbst und verletzte sich sehr schwer. — Andern Gerüchten zufolge stammt die Kugel, mit der Kovacz die schwere Ver letzung empfing, nicht aus seinem Revolver, so daß man annimmt, es sei von andrer Seite auf ihn geschossen worden. Frankreich. *Jm Senat wurde die Anfrage über die gesetzliche Organisation der nationalen Verteidigung, insbesondere die Frage der Regierungsweise in Frankreich während eines Krieges verhandelt. Die Verfassung von 1875 regelt diesen besonderen Punkt nicht. Kriegs- Minister Millerand erklärte, es seien eine Reihe von Plänen seit längerer Zeit in Vorbereitung, um diese Frage zu regeln. Die gegenwärtige Regierung werde nichts verabsäumen, um allen künftigen Notwendigkeiten zu begegnen, und werde ihrer Pflicht vollkommen genügen für den Fall, daß unglücklicherweise ein Krieg aus brechen sollte. Alles werde dem einen Ge danken untergeordnet werden, Frankreich den Sieg um jeden Preis und mit allen Mitteln sicher zu stellen. Deshalb werde der mili tärischen Autorität volle und uneingeschränkte Freiheit eingeräumt werden und jede andre werde demgegenüber verschwinden. England. * In London kam es in den letzten Tagen wiederholt zu ern st haften Krawallen, da streikende Transportarbeiter Arbeitswillige angriffen. Die Polizei ist angewiesen worden, die schärfsten Schutzmaßregeln zu ergreifen. Balkanstaate«. * Zu dem neuerdings aufgetauchten Gerüchte von einem bevorstehenden Friedensschluß im tripolitanischen Kriege wird in Konstantinopel erklärt, daß von einem Friedens schluß um so weniger die Rede sein könne, als die Tripolitaner fest entschlossen seien, in jedem Fall den Krieg fortzusetzen, bis die Italiener das Land wieder geräumt haben. Demgegen über erhält sich in Petersburg das Gerücht, daß die russische Regierung den Plan einer europäischen Friedenskonferenz hege, deren Pro gramm eine Regelung des gesamten Balkan problems enthalten soll. — Wenn man sich die Schwierigkeiten vergegenwärtigt, denen eine solche Konferenz begegnen muß, erscheint das Gerücht wenig glaubhaft. Afrika. *Nun endlich hat der Sultan Muley Hafid seine längst geplante Reise von der Hauptstadt Fez, wo nach französischen Be richten wieder völlige Ruhe herrscht, nach Rabat antreten können; man hat ihm aber nach wie vor die Reise nach Paris untersagt, da man den Ausbruch neuer Unruhen fürchtet, wenn Muley Hafid das Land verläßt. „Aber Fräulein Elsbeth, was denken Sie denn von mir?" „Ich denke, Herr Fröhlich, es wäre richtiger, Sie blieben Ihrer Braut neu nnd bändeln mit mir nicht wieder an. Das denke ich!" Starr iah er sie an. — „Meiner Brant? Wer ich bin ja gar nicht verlobt!" „Dann wird es doch wohl demnächst ge schehen." „Aber wer sagt Ihnen denn das?" „Zufällig hörte ich es, als ich mir neulich bei Schulte Ihre Bilder ansah. Und gleich darauf sah ich Sie auch mit einer Dame gehen — die wird es wohl gewesen sein!" Sprachlos sah er sie an. Er bekam ein«! Schreck! Aber es war ein freudiger Schreck. — Wie sie das alles wußte! Und wie sie das alles sagte! — Sie interessierte sich also noch für ihn I — Sie hatte ihn also nicht vergessen l Mit leuchtenden Augen sah er fie an. Und da auf einmal sah sie ein, daß fie zu viel gesagt hatte, daß die Erregung sie unsicher gemacht hatte. Schnell wollte fie fort. Doch noch einmal HM er sie zurück. „Fräulein Elsbeth, Sie sind schlecht be richtet," sagte er mit leiser, erbebender Stimme, „ich bin noch nicht verlobt, und ich werde mich mit jener Dame auch nicht verloben." Ein leises, freudiges Erschrecken durchbebte sie. Er aber immer lebhafter: „Mein Wort darauf, Fräulein Elsbeth! Ich sprach die Wahrheit!" Noch immer schwieg sie. Mit einem fragen den, gutherzigen Blick sah fie ihn an. Und ebenso gutherzig lächelte er ihr zu. — auf zweihundert angegeben. Besondere Äv heerungen wurden durch den Luftdruck in de" ältesten Teil der Stadt Wiener Neustadt, in dss Josephstadt, angerichtet. Fast kein Fenster i" dort ganz geblieben. Die Fabriken der Wen« Neustadt stellten nach der Explosion sofort ibn» Betrieb ein. Die Stadt war minutenlang i» Finsternis gehüllt. Auch in der Artillerie' kaserne und in der Kaiser-Franz-JoiM' Kavalleriekaserne find sämtliche Fenster zev brochen. In der Nähe des Magazins n etwa 500 Schritte von diesem entfernt, ein Wächterhaus. Ein Posten, der davorstam, wurde etwa 10 Meter weit geschleudert: es wurden ihm drei Finger weggerissen. TeM Wachkommandanten wurde der Fuß weggerM Die übrige Besatzung des Wächterhauses wurde schwer verletzt. Am Rande des kleinen Wäldchens, das sich gegenüber einem Fliegerschuppen er> hebt, wurden einige Kanoniere vollständig fleischt aufgefunden. Alle Bäume des Wäldche^ sind bis auf kleine Stümpfe niedergebranm. Die sechs Fliegerschuppen find furchtbar zuge» richtet. Fünf Flugapparate sind vollständig zerstört. Ein Automobil der Militärbehörde, das zur der Explosion an dem Magazin vorüberfuhr, st geradezu spurlos verschwunden. Nur da um dort fand man einen Maschinenteil des Autos; Chauffeur und Insassen' lagen verstümmelt weiten Kreise umher. Bei einem Schnellzug, der die Stelle der Explosion passierte, wurde» fast alle Fenster der Waggons zertrümmert. Wodurch 20 Personen mehr oder minder verletzt wurden. Im ganzen sind, wie jetzt test' steht, ungefähr 150 000 Kilogramm Puloer explodiert. Es heißt, daß erst vor einigen Tage» aus dem explodierten Werk größere Menge» von Dynamit weggeichafft wurden, weil w»» das Werk als gefährlich ansah. Es ist das es» Glücksfall, da sonst ganz Wiener-Neustadt st die Luft geflogen wäre. Dort übte die KatastrM eine verheerende Wirkung aus. Es wurden nicht nur zahlreiche Fenster' scheiben zertrümmert und Häuser, wenn nur geringfügig, beschädigt, sondern die Aus' lagen der Geschäfte buchstäblich ruiniert. Moment der Katastrophe wurden die Schule» geschlossen. Schreiende und jammernde Küst^ durcheilten die Straßen. Der ungeheure Ww warr wurde dadurch vermehrt, daß die wehr in rasendem Galopp der Unglücksstätte i» eilte, Militär und Polizei hinsprengten und Kirchenglocken zu läuten begannen. Im K»' orte Baden entstand durch die Explosion st furchtbarer Schrecken. Selbst im Schönbrunn? Schloß, wo zurzeit Kaiser Franz Joseph wesd wurden die Wirkungen der Explosion geWst so daß sich der Monarch nach der Ursache L kündigte. Man glaubte in der Umgegend M anders, als daß ein Erdbeben stattgesundi habe. Als einer der ersten erschien mit st, Rettungswache zugleich der Thronfolger Herzog Franz Ferdinand, der sich teilnehme» nach dem Befinden der Verwundeten erkundig Müge päda k"!°n sprech N°n t Ache Studi k gründen. 2 ^eignet s sch« 0 Sitte zu r > Hedenkfei« berü L? d« letz Ins, und dor LA" gewesei ^veranstalte S? »on e dA Ehren > der de j Me Gele SL Sender Bakt seltener eines M y Mnkreich - Ader mit bb Ä Mschnfitc Kng, Ine trenn befindet rwei durch W 7 Finanz Mert word ^-rwaltun! Aehinen wer betrii Auf Wund V ein Herr ?»l in G 1? Konsulat Aubreche tz. M sehr wi L^umme ir frecher fin W Gefä ^vermutet, Zerbrechet ) Hundertt ^eispiel E." « Br tzAerpanei, LAaussta S>ng der Ee», doä tzks' Von I . Nu Deuts, 7 Auswuchs 7 einem Aust: M zu entn ^Wahlre-l ?Mniemden 7 Ranne v Neuheiten sü Micher Berus ?n noch ver A auf Arbei ^»Mann ^durchaus MÄch Ach und A dem A 4:,» * wc r/e keinen chrde al n Bekümm 7d.de hatte »e i? ernst » > alle in ?uf eine Sh- ^er erster echte n Am, u sind nm k-Hr G< L "L 3hr Pb Tie gch l>eer uncL f^oNe — Die neue Flottennovelle bringt eine Verteilung der Einzelverbände der Hochseep» mit sich. Es gilt als sicher, daß das zu schEst dritte Geschwader gleich dem ersten in, helmshaven stationiert wird. Kiel dürfte liegehafen des einzigen für die heimische flotte erforderlichen Flottenflaggschiffs, des zwem Geschwaders und eines Teils der Aufklärung';, schiffe werden. Bis jetzt waren die Aufklärung schiffe, derenZahl neuerdings abnahm, vornnE? in Kiel stationiert. Mit der Vergrößerung g Hochseeflotte nach den Bestimmungen der FA g Novelle ist dies auf die Dauer nicht durchlUg bar. Als Hauptliegehäfen der Kreuzer außer Kiel Brunsbüttel und Wilhelmshaven g nannt. Die Zahl der Ausklärungsschiffe hat st",t langer Zeit eine Vermehrung erfahren, sechs kleiner Kreuzer sind jetzt sieben Vorhang, Zum Herbst werden vier große Kreuzer stufig jetzt vorhandenen drei in der Höchsten tätig sein. „Die reine Wahrheit, Fräulein Elsbeths Da schlug eine Uhr — sieben schlug Und da rief sie, wie aufgeschreckt: -7g Gott, so spät schon! Wie wird sich 7^ Mütterchen wieder ängstigen!" — Freust nickte sie ihm zn. — „Adieu! Adieu-' Dann war fie fort. „Wien! Auf baldiges Wiedersehen!" er ihr nach. Sein Kopf brannte. Sein Herz pocht» g Zerspringen. In seinen Schläfe« hämmerte Blut. Und er war so glücklich — so unE , so unaussprechlich glücklich! 15. ^st Die schöne Frau Hellwig war «nglüÄ^ ihr sonst so treuer Freund und Verehrer w» sich selten und seltener. Ein paarmal war er noch dagewesen, sg immer nur Mr wenige Minuten, hatte wA Arbeiten und Zusammenkünfte vorgeschützt, nun hatte er sich gar seit acht Tagen übeE nicht mehr sehen lassen. Sie hatte ihn verloren — kaum >7 g Wonnen und ihn an sich gefesselt, hatte m nun schon wieder verloren k . Mit vergrämten Zügen saß fie da lino auf die Veilchen, die er ihr zuletzt - hatte — fie waren längst vertrocknet, Pfif blieben in der Vase an ihrem allen fie sollten die Erinnerung sein an die Aufmerksamkeit, die er ihr erwiesen batst- Also hatte fie ihn verloren . . . Leitest.^ ihr die Tränen — fie hatte keine Gewalt g über ihn — er war ihren Händen entsass^ M
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