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Ottendorfer Zeitung : 31.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191205314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120531
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-31
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 31.05.1912
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öeruhigu^ cschüffe i schwer oiertenM' llegene ung^ ächtete v-^ HolzklStzen rnd zünde», ireute die mlanzM^i ^sstLndig-»; fie Veiw'E 'spital bel«^ >gen itlv»^ >Ne. ws Sept-^ vestpreuE z des G-"^ i, des GenA erwogen,' wollte. wr ist er der 3»^ der se».^ mmt, geh' dritten im Jn»^-, rcrung -! "S5 csamml»»^.^ euer stA.ht NarkA nter 30v steuer -teuer rffee S.u F bleib geA -m Ltze^I ! V0N E« abend 3^ e die Kl^ r, E-Ä so Son/lK Schatz! ' 6°"^ noch 'm' »»d »Ä was r>'^ istdaA nbaren te!' Ä z ste ka»«-ss >eth >e^ . . M iern verh^a ten die Arbe^ ermeiden. - die Arbeitg^ er Arbeite ,mmt dort? Alsdann „ - nmando» sriedritEß n" die!< dienen., dann beiden L<" ich derSK >r Kais°^ r Vulkan^ tenhaus. Kampf zw'A en hierbei S'sf len. M) 5estgenoni»'', Eine Nrbv», eilenden »»'s i und di- ien. RLuniniiS 's GendM" auseinn"^ in Haus, . Md-» neu Verleg der in des vH roße M-ng'I nt Itz - und E en. egen, w°r^ H Herrenlose Beamtenstifinng. Eine Euuung von 10 600 Mk., deren Zinsen zu» MM» bedürftiger Beamtenwitwen und -Wauen verwandt werden sollen, wurde kürzlich der stadt Rendsburg vermacht. Die Stadt Am die Stiftung an. Als aber die erforder liche Genehmigung zur Annahme wegen des -Vorhandenseins von Erben versagt wurde, "Me die Stadt die Stiftung ab. Gerichtlich wurde die Stadt nun zur Annahme verurteilt, da die Ablehnungsfrist verstrichen war. Trotz- de« beharrt die Stadt auf ihrer Weigerung. Gestohlene Juwele«. Die Vortrags- wwtlerin Erna Koschel, die zurzeit in Halle Euslritt, hat, als ste ihre Wohnung nur für Mz kurze Zeit verließ, ihre gesamten Schmuck- 8-Mstände im Werte von etwa 15 000 Mk. eingebüßt. Sie wurden ihr von einem Franzosen gestohlen. Der Dieb, der sehr elegant auf- mtt, war der Künstlerin schon monatelang auf Mn Vortragsreisen nachgereist und hatte sie stets mit seinen Liebesantrügen verfolgt. Ob er emer internationalen Diebesbande angehört, 'oimte nicht festgestellt werden. Einsturzunglück in Köln. In Köln rft ein großes Eisenlager plötzlich zusammen gestürzt. Von sieben Arbeitern, die in dem Mer beschäftigt waren, konnten sich drei »och rechtzeitig in Sicherheit bringen, vier wurden von den Eisenmassen begraben. Die Mache des Unglücks ist darin zu suchen, daß ow Eisenmassen derart gelagert waren, daß sie ?w die Frontmauer drückten. Diese wich; w'olgedessen stürzte das ganze Lagerhaus zu sammen. Unwetterschäden in einem westfälischen Borfe. Die ringsum von Bergen eingeschlossene Gemeinde Dahlen bei Altena in Westfalen ist do» einem »urchtbaren Unwetter heimgesucht worden. Einem Wolkenbruch folgte ein sehr Aker Hagehchlag. Fast alle Häuser sind be schädigt, meterhoch stand das Wasser und zahl reiche Gebäude mußten geräumt werden. Auf de« Ackern ist der Mutterboden mit den Früchten iu Tal geschwemmt, in den Gärten hat der Hagel alles zerschlagen. Auch mehrere Fabriken staden unter Wasser und mußten den Betrieb ^Mellen. Mit knapper Not konnte das Vieh aus den Ställen vor dem Ertrinken gerettet werden. Ganz Dahlen gleicht einer zerstörten »Schaft. Auf dem Fuhrwerk vom Blitze er schlagen. Bei der Rückkehr vom Schweine- °iukauf wurde der Händler Müller auf seinem Uhrwerk zwischen Unterfürberg und Fürth vom M erschlagen. Der neben Müller sitzende Kutscher wurde nur betäubt. Auch sieben Schweine wurden vom Blitz getötet. Gold- »nd Silbergeld, das Müller in der Tasche ge habt hatte, wurde vom Blitz zu einem Klumpen ^«mmengeschmolzen. s Der ahnungslose Abd ul Hamid. An Mitarbeiter des .Daily Chronicle' hat die Alaribnis erhalten, in Saloniki die Villa Matim zu betreten, in der der ehemalige Asche Sultan Abd ul Hamid als Gefangener A Rest seiner Tage verbringt. Es war dem Engländer auch erlaubt worden, den Sultan zu suchen, aber Abd ul Hamid, der noch immer .A Furcht gegen Anschläge auf sein Leben At überwunden hat, lehnte es ab, den Jour- Men zu empfangen. Der Besucher beschränkte »ch daher auf eure Unterredung mit den Ärzten M Sultans. Abd ul Hamid, sagten sie, erfreue 'ch völliger Gesundheit, aber er sei von einer Alhaften Trägheit befallen, die es ihm un möglich macht, sich auf irgendeine Weise zu Mchäsligen. Er führt in der Villa Allatini zN gleiche unglückselige Leben wie auf dem MA»; unablässig peinigt ihn die Angst vor A Tode. Er trinkt nicht einen Tropfen Aizin, ohne daß in seiner Gegenwart auch Arzte aus demselben Glas trinken und nachts Mit er sein Bett oft drei- bis viermal von j^Ecke des Zimmers in eine andre, weil er .'Met, daß sich jemand eingeschlichen haben Eine reichhaltige, prächtige Bibliothek L dem. Sultan zur Verfügung gestellt, dagegen ds ihm sehr streng verboten, Zeitungen zeitgenössische Bücher zu lesen. Die Folge strengen Zensur der Lektüre Abd ul Hamids ist, daß der Sultan keine Slhnung von den jüngsten kriegerischen Ereignissen hat und überhaupt nicht weiß, daß die Türkei im Kriege steht. „So verbringt der ehemalige Sultan in völliger Abgeschiedenheit von der Gegenwart seinen düsteren Lebensabend. Und wer kann es wissen," so schließt der Besucher seinen Bericht, „ob nicht italienische Geschütze ihm eines schönen Morgens verraten, daß die Türkei und das Volk, über das er herrschte, im Kriege steht und einen Kampf zu bestehen hat, dessen Trag weite sich jetzt noch kaum überschauen läßt." ^uftsckiffakrt. — Die Berliner Flugwoche hat durchweg glänzende Ergebnisse gehabt. Insbesondere tragen. Derartige Plakate können leicht Menschen anlocken und Verkehrsstörungen verursachen. Budapest. Lie Hochstaplerin und Hotel diebin Etelka W. ist zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die berüchtigte internationale Schwindlerin war im April v. I. zusammen mit ihrem Geliebten, der dort inzwischen zu zwölf Jahren Zuchthaus ver urteilt worden ist, von der Berliner Kriminal polizei verhaftet worden. Da sich in Moabit herausstellte, daß sie erkrankt war, wurde sie auf Anordnung des Untersuchungsrichters als Polizeigefangene nach der Entbindungsanstalt in der Charits gebracht. Von hier gelang es der W., infolge eines Mißverständnisses zu ent weichen. Ihre Spur wurde zunächst nach Monte Carlo verfolgt, von wo sie sich nach Paris wandte. Dann wurde die Flüchtige in Wien Schotten vor der Abreise und überhaupt keine während der Fahrt ausgeführt worden, auch keine genügenden Prüfungen der Dampf kessel. Die Marconi-Telegraphisten Philipps und Bride werden gelobt, und es wird für wichtig erklärt, daß jedes Schiff, auch das kleinste, zwei Telegraphisten führe. Auch Kapitän Rostron von der „Carpathia" erhält hohes Lob. Der Bericht drückt unumwundene Verurteilung des englischen Handelsamts aus und spricht von „veralteten Schiffahrtsgesetzen" und überlebten administrativen Ämtern. Die Bestrafung der Schuldigen — so heißt es — müßte dem englischen Handelsamt überlassen bleiben. Schließlich werden die Nationen auf gefordert, gemeinschaftlich Maßregeln zur Reform der Schiffahrt zu ergreifen, deren Notwendigkeit in beredter Weise dringend befürwortet wird. Der Stapellaus -es Riesen-ampsers „Imperator" in Hamburg. Zum Stapellauf des Riesendampfers „Imperator" auf der Vulkanwerft in Hamburg bringen wir unsern Lesern das größte deutsche Schiff unmittelbar nach dem Augenblick, in dem es sich von den Helgen in Bewegung gesetzt hatte und in das nasse Element hinabgeglitten war, das es von nun an beherrschen soll. Ais das Schiff in das Wasser eingetaucht war, faßten es vier mächtige Schleppdampfer und brachten es in ruhiges Wasser vor den Kaiser, der von seinem Pavillon am Ellerholzkat aus den An blick genoß. Der Kaiser betrachtete noch einmal den Riesendampfer, dem er kurz vorher von der Taus- kanzel aus seinen stolzen Namen „Imperator" ge geben hatte und verlieb dann unter den Hurrarufen der Menge die Vulkanwerst. beweisen die Passagierflüge, welche Fortschritte die deutsche Flugtechnik im letzten Jahre gemacht hat. — Zum ersten Male hat dieser Tage unter Kontrolle ein fliegendes Fahrrad den Boden verlassen können. Dem französischen Rennfahrer Lavallade, der auf dem Flugfelde von Juvissy (Frankreich) bei Regen und Wind die ersten Versuche anstellte, glückte es, einige Sprünge auszuführen. Er übersprang dann ein in zehn Zentimeter Höhe gezogenes Band und schließlich dreimal ein Band von zwanzig Zentimeter Höhe. Seine sprunghaften Flüge erreichten eine Länge von 1,10 Meter. GericktskaUe. HZ Berlin. Das Kammergericht hatte über die Gültigkeit einer Polizeiverordnung zu befinden, die u. a. Bestimmungen enthält, daß Anzeigen, Plakate usw., welche von der Slraße aus fichtvar seien, nur an die zu diesem Zweck von der Polizei bestimmten Vorrichtungen angeschlagen werden. K. hatte an die Innenseite seines Schaufensters mehrere Plakate über Dampferfahrten usw. angeschlagen und erhielt dafür Prozente von den verkauften Karten. Sowohl das Schöffengericht als auch die Strafkammer erachteten die in Rede stehende Polizeiverordnung für gültig und verurteilten K. zu einer Geldstrafe. Diese Ent scheidung focht K. durch Revision beim Kammergericht an und erklärte die in Rede stehende Polizeiverord nung für ungültig. Das Kammergericht wies jedoch die Revision als unbegründet zurück und führte u. a. aus, der Vorentscheidung sei im Ergebnis beizu treten. Die Reastsgültigkeit der Polizeiverordnung ergebe sich aus Z 6d des Polizeiverwaltungsgesetzes; hiernach habe die Polizeibehörde für Ordnung, Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs aus öffent lichen Straßen, Wegen und Plätzen usw. Sorge zu gesehen, verstand es aber, auch hier wieder zu verschwinden, bevor sie festgenommen werden konnte. In einem Budapester Krankenhause, wo sie inzwischen Aufnahme gefunden hatte, wurde sie jedoch erkannt und verhaftet, da die ungarischen Behörden ebenso wie die österreichi schen noch eine längere Abrechnung mit ihr zu begleichen hatten. Senator Smiths Bericht Aber -ie „Titanic"-Uataftrophe. Der,New Jork American' teilt den Bericht von Senator Smiths Komitee über die „Titanic"-Katastrohe mit, der dem Senat dem nächst vorgelegt wird. Darin wird dem Kapitän Smith die unmittelbare Verantwortung für die Katastrophe zugeschrieben. Es wird erklärt, daß, wenn er die Eiswarnungen von vier andern Schiffen beachtet hätte, das Leben von 1631 Opfern gerettet worden wäre. Die Fahr geschwindigkeit habe kurz vor dem Zusammen stoß 24V, englische Meilen betragen und sei nach Empfang der Eiswarnungen stetig erhöht worden. Die Anwesenheit Direktor Ismays und Andrews, eines Vertreters der Erbauer, habe jedenfalls den Beweggrund hierzu abgegeben. Der Bericht hebt ferner her vor, daß, obwohl das Wetter ideal und Raum für 1076 Personen in den Rettungsbooten war, nur 704 Personen ausgenommen wurden. Keins der Rettungsboote hatten einen Kompaß, nur drei hatten Lichter; alle waren ungenügend be mannt. Die Ausguckleute hätten das Schiff retten können, falls sie Gläser gehabt hätten, und es seien keine angemessenen Prüfungen der bin Italiener als Verteiäiger von Kkoäos. »Bei den historischen Berichten über die heldenmütige Verteidigung von Rhodos gegen Solimans Belagerungsheer steht gewöhnlich der Großmeister der Johanniter, Villiers de L'Jsls Adam, im Vordergrund und ihm, als dem obersten Führer der kämpfenden Ritter, wird gewöhnlich der Hauptruhm an jenen todesmuti gen Kämpfen zugeschrieben, die schließlich im Dezember 1522 mit dem Abzug der Johanniter und dem Siege der Türken enden mußten. Im Zusammenhang mit der jetzigen Besetzung der Insel durch die Italiener weist Professor Pinetti in einem Aufsatz des ,Eco di Bergamo' darauf hin, daß der Löwenanteil in den Kämpfen gegen die Belagerer bis zum 11. Oktober einem Italiener zufiel; der aus Bergamo stammende General Gabriele Tadino da Martinengo war es, der die Verteidigung organisierte und leitete. Der wackre Kriegsmann war ursprüng lich Mathematiker, widmete sich dann militär technischen Studien und trat schließlich in den Dienst der Venetianer; im Kampfe gegen die Liga von Cambm zeichnete er sich rühmlich aus. Als Soliman sein gewaltiges Belage rungsheer auf Rhodos landete, war Tadino Generaloberaufseher der Artillerie und Be festigungswerke auf Kandia. Einer der Johanniterritter, Antonio Bosio, rühmte dem Großmeister Villiers de L' Isle Adam die un gewöhnlichen Fähigkeiten des italienischen Militär-Ingenieurs, und der Führer der Ritter sandte schließlich ein Schreiben an den Kom mandanten von Kandia, den Admiral Trevisan, mit der Bitte, Tadino nach Rhodos zu senden. Der Admiral lehnte dieses Ersuchen unter dem Vorwand der Neutralität ab, aber dem Ritter Antonio Bosio gelang es schließlich, Tadino zur Flucht zu überreden. Er kam auch glück lich nach Rhodos, erhielt das Großkreuz des Johanniter-Ordens und wurde General der Be festigungswerke. Nun begann eine umfassende Tätigkeit: die Belagerungsarbeiten der Türken wurden durch sinnreich gelegte Konterminen ge sprengt. Tadino reorganisierte die Artillerie und verbesserte ihr Feuer, und durch zahllose nächtliche Ausfälle hielt er die Türken in Schach. Er war es auch, der die Abweisung aller Sturmangriffe leitete. Am 11. Oktober 1522 wurde Tadino, während er auf der spanischen Bastei gegen die Türken kämpfte, durch eine Kugel am Auge verwundet und mußte sich zurückziehen. Nach der Übergabe von Rhodos wurde der Italiener vom Papst Hadrian VI. mit Ehren überhäuft und zum General des gesamten Geschützwesens Karls V. ernannt. Kuntes Allert Rache. Ein Redakteur bewarb sich uni die Gunst einer Dame von zweifelhaftem Aller, aber sehr unzweifelhaftem Reichtum. Ein andrer Be werber von auswärts lief ihm jedoch bei ihr den Rang ab und heiratete sie. Um sich zu rächen, begann der Redakteur den Bericht über die großartigen Hochzeitsfeierlichkeiten mit den boshaften Worten: „Wieder kehrt eine unsrer ältesten Mitbürgerinnen unsrer Stadt den An schon! Dann hat sie sie eben später ge- lAt. So was will doch erst entdeckt und ^gebildet werden I" .Und so viel Geld wird damit verdient?" H.'Da lachte die Nachbarin. — „Na nu nee! meinen Sie woll! Mit de Kehle kann A 'n janzes Vermögen verdienen, wenn man Sache richtig anfaßt." > Mbeth konnte noch immer nicht zur Ruhe ^Mn, so sehr hatte dies Vorkommnis sie . Und als Mütterchen einen Augenblick nach Ache ging, um das Essen herzurichten, da A die Müllhuber zu Elsbeth und sagte: ,»Horen Sie mal, Fräuleinchen, wenn ich Ihnen »Men Rat jebeu darf, dann sage ich: Die »A Freundin halten Sie sich man warm, die M fich auS in der Welt, von der können "'o was lernen«" Damit ging sie ab. >>,A!sbeth nickte nur — was die Alte meinte, ^And sie nicht. Ach dem Essen nahm sie, wie gewöhnlich, ^.Stickerei vor, aber die Arbeit kam nicht L? Fleck, ihre Gedanken waren bei der Kundin. während der Nacht kam sie auch nicht jO Zur Ruhe, denn bunte Träume gaukelten LM herrliche Bilder vor, herrliche, prunkvolle -in* wie sie sie nie erlebt und auch im Traum ch nie gesehen hatte . . . Bec nächstfolgende Tag schien ihr ewig lang h» Akonnte sie die Zeit erwarten, sechs schlug. Und dann lief sie — ganz M Gewohnheit — als eine der ersten Es war ja auch hohe Zeit; denn um acht Uhr begann das Theater, und sie mußte sich doch vorher noch umziehen — also hatte sie Eile. Da Mütterchen noch immer nicht wohl war, entschloß sich Frau Müllhuber, als Anstands dame mitzugehen. Sehr froh war Elsbeth nun gerade nicht darüber; da ihr aber keine andre Wahl blieb, so fügte sie sich darin. Pünktlich kamen beide an. Frau Müll huber zwar etwas aufgeputzt, aber unendlich würdevoll, Elsbeth dagegen, in ihrem neuen Kleid, lieblich und strahlend, anmutig und zart, so daß alle Augen sich auf sie richteten — was die Müllhubern mit heimlichem Stolz be merkte. Voll ehrlichen Entzückens sah sich Elsbeth im Theatersaal um, bewunderte die herrlichen roten Teppiche, die prachtvollen Spiegelwände, den bunten Plafond und die vielen, vielen Lampen — ganz erregt und gerötet war ihr Gesicht. Die Müllhubern dagegen nahm alles mit so selbstverständlicher Würde hin, als sei sie ihr Lebtag nur auf roten Plüchteppichen gewandelt und habe auf so vornehmen Fauteuils immer gesessen. Die Vorstellung begann. Eine bunte Welt — ein prachtvolles Ausstattungsstück, viel herr liches, farbenprächtiges Ballett, große Auszüge, viel Gesang, dazwischen auch etwas gesprochene Handlung, viel Scherze und Kalauer und ein paar sehr witzige Couplets — alles bunt durch einander. Sehr entzückt war Elsbeth nicht; denn sie hatte gehofft, etwas Ähnliches zu sehen wie da mals im Opernhause — und das hier war nun doch etwas ganz, ganz andres. Aber sie tröstete sich bald; denn die Pracht der Aufzüge, all die bunten Szenerien und dazu die leichte, prickelnde Musik übten auch eine große Wirkung auf ihr naives Gemüt — ganz entzückt aber war sie von Lisbeth, die zwar nur in einer kleinen Rolle auftrat, die aber mit großer Verve und sehr hübfch fang, und die auch mit stürmischem Applaus bejubelt wurde. „Ist fie nicht reizend ?" fragte Elsbeth leise. Die Müllhubern nickte. — „Künstlerin von Jottes Jnaden!" flüsterte sie. „In der großen Pause kamen zwei sehr ele gante Herren heran. „Habe wohl die Ehre, Fräulein Bürger und die Frau Mama?" fragte einer der Herren. „Ich bin nämlich der Bräutigam von Lissi — ja, hm — sie sagte mir, auf welchen Plätzen ich dis Damen finden würde. Mein Name ist Werner, hier, bitte, mein Freund Neu mann." Verbeugungen nach allen Seiten. Dann sagte Frau Müllhuber sehr graziös: „Ich bin nun leider nicht die Mama von E!s- bethchen — mein Name ist Müllhuber — ich bin eine Freundin des Hauses — die Mama war leider nicht ganz wo Hk." Wieder verbeugten sich die Herren. Dann begann Herr Werner von neuem: „Ja also, meine Damen, meine Brau! beauf tragt mich, Sie einzulaüen, nach der Vorstellung noch ein Stündchen mit uns zu verbringen. Wir sind ganz unter uns." Elsbeth wurde rot. Verlegen erwiderte fie: „Ach, das dürste doch wohl zu spät werden." „O nein, gnädiges Fräulein, durchaus nicht I" versicherte nun Herr Neumann, der so lange stumm und beobachtend dagestanden hatte. Und Herr Werner sagte: „Meine Braut möchte nämlich gern das Wiedersehen mit Ihnen feiern." „Na, da können Sie doch nicht gut nein sagen, Elsbethchen," meinte nun auch Frau Müllhuber. Mit verständnisinnigem Dank nickten ihr die Herren zu. „Aber Mütterchen erwartet uns doch!" — Noch immer glühte Elsbeth vor Erregung. „O," ries Herr Neumann da, „sofort bitten wir Fräulein Lissi, daß sie Ihrer Frau Mutter durch einen Boten ein paar Zeilen schickt." Nun konnte Elsbeth nicht anders als zu sagen. Mit verbindlichstem Dank empfahlen sich die Herren, denn die Pause war zu Ende. „Wenn das nur recht war," flüsterte Elsbeth. „Aber ich bitte Sie, Kiud, was ist denn da dabei?" tröstete Frau Müllhuber sie. „So'n unschuldiges Berjniejen! Woll'n Sie denn zu Hause janz und jar versauern? So jung und schön, wie Sie sind, da jehören Sie in die ferne Welt rin, da is Ihr Platz!" Die Vorstellung nahm ihren Fortgang. Aber Elsbeth war nicht mehr dabei — ihre Gedanken fragten sich: was würde nua kommen? Li iv 'Fortsetzung solch.)
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