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Ottendorfer Zeitung : 15.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191205153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120515
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-15
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.05.1912
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Tumulte im preulZilcken ^lbgeoränetenkaufe. Zu höchst bedauerlichen Vorgängen ist es mn Donnerstag im preußischen Abgeordneten hause bei der Weiterberatung des „Besitz- festigungsgesetzes" gekommen: Bei der Beratung des Besitzsestigungsgesetzes sprach der nationallib. Abg. Schifferer in längerer Rede gegen den Dänen Kloppenberg. Dabei wurde er von den Sozialdemokraten, die sich zum Teil von ihren Plätzen entfernt hatten, mehrmals durch Zwischenrufe unterbrochen. Präsident Frhr. von Erffa ersuchte wiederholt, die Zwischenrufe vom Platz aus zu machen. Der Abg. Hoffmann kam dieser Aufforderung nach, während der Abg. Borchardt in der Nähe der Tribüne blieb und sich an den Ministertisch lehnte. Auch den weiteren Aufforderungen des Präsidenten, sich auf den Platz zu begeben, kam Abg. Borchardt nicht nach. Der Präsident forderte ihn dann ausdrücklich „zum letztenmal" auf, den Platz einzunehmen. Als auch diese Aufforderung keinen Erfolg hatte, teilte Frhr. v. Erffa dem Hause mit, daß ihm vom Abg. Borchardt die Geschäftsführung unmöglich gemacht werde. Er mache deshalb von seinem Recht Gebrauch und schließe den Abgeordneten Borchardt von der Sitzung aus. Abg. Borchardt begab sich jetzt auf seinen Platz zurück und ver ließ den Sitzungssaal nicht. Frhr. v. Erffa machte ihn darauf aufmerksam, daß der Präsident die Rechte des Hausherrn habe. Als Abg. Bor chardt auch jetzt noch nicht den Saal verließ, ver tagte der Präsident die Sitzung auf eine halbe Stunde, mit dem Hinweis, daß Abg. Borchardt nach Ablauf dieser Frist sich aus dem Saal ent fernt haben müsse. Als die Sitzung nach einer halben Stunde fortgesetzt werden sollte, saß Abg. Borchardt noch immer auf seinem Platz. Präsi dent Frhr. v. Erffa ließ jetzt den Vorsteher des nächsten Polizeireviers und zehn Schutzleute holen, und gab dem Polizeioffizier den Auftrag, den Abgeordneten Borchardt aus dem Saal zu entfernen. Die Polizeibeamten begaben sich nach dem Platz Borchardts. Der Aufforderung des Polizeileutnants, den Saal zu verlassen, leistete Borchardt keine Folge, so daß der Polizeioffizier einigen seiner Beamten den Befehl gab, den Abgeordneten aus dem Saal zu führen. Um zu dem Platz Borchardts zu gelangen, mußten die Beamten an dem Abgeordneten Leinert vorüber. Dieser erhob sich jedoch auf die Auf forderung des Offiziers nicht von seinem Platz, so daß die Beamten den Abgeordneten Leinert gewaltsam von seinem Platz entfernten. Dann wurde Abgeordneter Borchardt aus dem Saale geführt. Schon wenige Minuten später jedoch betrat Abg. Borchardt durch eine andre Tür den Saal wieder und setzte sich auf seinen Platz. Die Polizisten erschienen wieder und führten Borchardt zum zweitenmal aus dem Saat. Auf dem Korridor versuchte Abgeord neter Borchardt verschiedene Male, an den vor der Tür stehenden Polizisten vorbei wieder in den Saal zu gelangen. Der Leutnant vertrat ihm jedoch jedesmal den Weg und ersuchte ihn, von diesem Versuch abzustehen. Abgeordneter Borchardt wandte sich jetzt an die in großer Menge auf dem Korridor erschienenen Abge ordneten mit den Worten: „Sie find Zeugen, meine Herren, daß ich mit Gewalt gehindert werde, den Saal zu betteten." Er ließ sich von einem Diener seine Aktenmappe aus dem Sitzungssaal holen und verließ dann, nachdem ihm einige Fraktionsgenoffen die Hand gedrückt hatten, das Abgeordnetenhaus. Unterdessen waren alle Türen des Sitzungssaales von Schutzleuten besetzt worden, um den Abgeord neten Borchardt an einem nochmaligen Betteten des Saales hindern zu können. — Die Presse ist bezüglich deS peinlichen Zwischenfalls natürlich geteilter Meinung. So schreibt das ,Berliner Tageblatt' z. B.: „Der Präsident hat zweimal inmitten der Sitzung den Abgeordneten Borchardt ! durch einen Leutnant und vier Diann aus dem . Saale bringen lassen. Ging Herr Borchardt! nicht freiwillig, so war es eben „erforderlich", die Sitzung aüszusetzen, die Tribünen und den Sitzungssaal zu räumen und in der Zwischen zeit den Wgeordneten zu entfernen. An Stelle dessen setzte der Präsident die Sitzung aus, eröffnete sie aber bei Beginn der Ausweisung wieder. Das hatte zur Folge, daß nicht nur der Abgeordnete Borchardt gewaltsam aus einer währenden Sitzung ausgeschlossen, sondern auch der Abgeordnete Leinert durch Schutzleute an der ordnungsmäßigen Ausübung seines Mandats gehindert wurde. Das ist in jedem Falle un gesetzlich und nach dem Strafgesetzbuch mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren bedroht." — Da gegen schreibt die ,Tägl. Rdsch.': „Sollte das preußische Abgeordnetenhaus wirklich Zeit und Lust haben, sich auf solche staatsrechtlichen Rabulistereien einzulassen? Es wäre schade. Sollte es nicht zunächst durch die Bänke aller Parteien hin das Bedürfnis fühlen, die Hauptsache zu bettachten und zu bedenken, die Notwendigkeit nämlich, seinem Präsidenten derart den Rücken zu decken, daß er imstande bleibt, parlamentarische Buben stücke ohne Angst vor einem spitzfindigen Ge schäftsordnungsbedenken rasch und gründlich durch die Mittel zu hintertreiben, die ihm dazu von der Geschäftsordnung an die Hand ge geben sind. Wobei übrigens gegenüber den Herrschaften, die sich jetzt wieder einmal schämen werden, Preußen zu sein, daran erinnert sei, daß das preußische Parlament mit der Ver leihung dieser Mttel an die Präfidialgewalt nur zögernd und von feme dem Beispiel des französischen, des englischen und italienischen Parlaments gefolgt ist." — Diese beiden Presse stimmen zeigen deutlich, wie weit die Auffassungen bezüglich des Zwischenfalles auseinandergehen. Sie zeigen aber auch, daß dieser Vorfall Anlaß zu heftigen Fehden geben und die inner politischen Gegensätze, die sich immer unheilvoller bemerkbar machen, noch vertiefen wird. Politiseke Aunälcbau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm, der von der Mittelmeerreise in Karlsruhe eingetroffen ist, hat dort den Reichskanzler v. Bethmann- Hollweg und den Staatssekretär des Äußeren v. Kiderlen- Wächter zum Vortrag empfangen. * Kürzlich hat der Bundesrat eine Vorlage über Abänderung der Wanderge werbescheine erledigt, die bekanntlich als besonders dringlich vom Parlament und von den Behörden anerkannt wurde. Die neuen Bestimmungen, die eine Verschärfung der bis herigen bedeuten, werden 1913 in Kraft treten. Eine Verschärfung der Vorschriften hat sich in letzter Zeit namentlich als notwendig erwiesen, als die Personalbeschreibung des Inhabers der Scheine nicht ausgereicht hat, deren Benutzung durch unbefugte Dritte zu verhindern. 998. Während die sozialdemokratischen Stimmen nur um 750 gestiegen sind, wuchs die Zahl dec Wähler sür Wiemer um 4859, also fast 2000 Stimmen mehr, als die beiden andern bürger lichen Kandidaten bei der Hauptwahl zusammen erhalten hatten. E«ftla»d. *Jn Londoner politischen Kreisen heißt es, daß gleichzeitig mit der Berufung des Frhrn. v. Marschall auf den Londoner Botschafter posten, der englische Botschafter in Berlin, S i r Goschen, zurücktreten wird und daß dieser Posten dem Kriegsminister Lord Hal- dane angeboten werden soll. "Die zweite Lesung des Gesetzes bett, die Selbstverwaltung Irlands wurde vom Unterhause mit 392 gegen 271 Stimmen angenommen. Balkanstaaten. * Die italienische Botschaft in Berlin ist er mächtigt, auf das nachdrücklichste zu erklären, daß die aus türkischer Quelle stammenden Nach richten von einem Verlust der Italiener von 1000 Toten und 1000 Gefangenen auf der Insel Rhodos gänzlich unbegründet sind. Afrika. * Wie aus Madrid gemeldet wird, erklärte der Ministerpräsident in einer Unterredung, er habe sichere Nachricht, daß eine allgemeine Erhebung der Marokkaner gegen die Franzosen unmittelbar bevorstehe. Aus dem Keickstage. Der Reichstag verabschiedete am Donnerstag zunächst nach kurzer Erörterung die kleine Straf rechtsnovelle in dritter Lesung. Der Gebührentarif für den Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde in erster und zweiter Lesung genehmigt. Sodann wurde der Etat des Reichsschatzamtes weiterbersten. Erneut wurde die Ausbesserung der Veteranenbeihilfen verlangt, so von den Abgg. Arnstadt (kons.), v. Ortzen (Reichst).), Will (Ztr.), Vogt- Hall u. a. Vize präsident Paasche teilte mit, daß noch sechs Redner zum gleichen Gegenstände gemeldet seien und. bat, sich möglichst kurz zu fassen. Schatzsekretär Kühn bemerkte, daß er stets für die Veteranen ein warmes Herz gehabt habe. Damit schloß die Aussprache, und der Rest de» Etats wurde bewilligt. Es folgte der Etat des Pensionsfonds. Abg. Erzberger (Ztr.) bemängelte das Anschwellen des Pensions fonds und wünschte eine Erhöhung der Pensionen der Kriegsinvaliden. Generalleutnant Wacker teilte mit, daß eine solche Erhöhung bereits ein getreten sei. Nm 10. Mai erklärt das Haus zunächst die Wahlen der Abgg. v. Trampczynskt (Pole) und Heckmann (nat.-lib.) für gültig. Es folgt die zweite Beratung der Heeres- vorlage. Auf Antrag des Abg. Erzberger (Zentr.) wird beschlossen, eine gemeinsame Generaldebatte durchzuführen und dann on dloo darüber abzu stimmen. Abg Gradnauer (soz.): Da wir unsre ab lehnende Haltung schon bei der ersten Lesung ein gehend begründet haben, erübrigt sich eine Wieder holung unsrer Gründe. Die angekündigten ver traulichen Mitteilungen in der Kommission sind aus geblieben, so daß wir in unsrer Gegnerschaft gegen die Heeresverstärkung nur bekräftigt werden konnten. Auch die Drohung, daß Frankreich uns bald über flügeln werde, ist ganz lächerlich. Die Erwerbung von Marokko bedeutet vielmehr eine Schwächung als eine Stärkung Frankreichs. Inzwischen ist eine Resolution Ablaß (fortschr. Vp.) eingegangen, wonach der Reichskanzler eine Ver kürzung der Dienstzeit entsprechend der besseren geistigen und körperlichen Ausbildung der Jugend in die Wege leiten soll. Abg. Erzberger (Zentr.): Wir werden für die Vorlagen in der Fassung der Kommission stimmen. Abg. Gans Edler zu Putlitz (kons.): Die sozialdemokratische Resolution ist geeignet, die ganze Heeresorganisation auf den Kopf zu stellen. Über § genug, die die Forderung für zu wenig halten. Die Wehrvorlagen sollen zweifellos unser Heer ver stärken. Die Sozialdemokraten verfolgen in ihrer Agitation den Zweck, den Geist in unserm deutschen Volke, in unserm deutschen Heere zu zerstören. Sie wollen dem Soldaten die Freude am Heeres dienst nehmen. Sie nennen diejenigen, die sich am deutschen Heere und am Vaterlande erfreuen, Hurrapatrioten. Wir wollen weiter die moralischen Kräfte stärken, die uns im Jahre 1813 die Be freiung brachten, und im Jahre 1870 die Einigung des Reiches. Wenn es uns gelingt, diese Eläste weiter zu bewahren, dann können wir mit Ver trauen auf unser deutsches Heer sroh in die Zukunst blicken. Abg. Bassermann (nat.-lib.): Wir freuen uns, daß die Wehrvorlage so rasch erledigt wird. Eine derartige Behandlung dieser Verstärkungsfordc- rungen für unsre Wehrkraft wird auch im Auslande ihre Wirkung nicht verfehlen. Man wird erkennen, daß das deutsche Volk in seiner üoerwiegenden Mehrheit willens ist, seine Wehrkraft angesichts der gesamten polnischen Lage zu verstärken uns die vor handenen Lücken auSzusüllen, auch dem Fortschritt * Bei der Stichwahl im oldenburgischen Reichstagswahlkreise Varel-Jever, dem lang jährigen Sitze des verstorbenen fortschrittlichen Abgeordneten Albert Träger, erhielt Syndikus Dr. Wiemer (fortschr. Bp.) 15800, Buch druckereibesitzer Hug (soz.) 13 300 Stimmen. Wiemer ist also gewählt. Bei der Haupt wah! am 26. April hatten erhalten Dr. Wiemer 10 901, Hua 12 557, Dr. Albrecht (nat.-lib.) 1898 und Frhr. v. Hammerstein (Bd. d. Landw.) die Bedürfnis frage möchte ich kein Wort verlieren. Die Urteile und Ansichten sind darüber verschieden, es gibt Stimmen A Siegenäe I^iebe. Uj Roman von Paul Bliß. krsort'ehmkst.i Langsam befreite sich Elsbeth aus des Malers Armen. „Hör' mich jetzt an," bat sie zitternd, „wir Müssen uns trennen!" „Elsbeth!" rief er. „Weshalb? Weshalb?" „Wir können nicht heiraten I Ich bin zu arm!" sagte sie leise. „Aber ich Lebe dich! Ich werde für uns beide arbeiten!" antwortete er fest. „Nein, nein! Du mußt frei sein! Ein Künstler darf sich nicht binden. Ich weiß das von meinem Vater. Auch er ging an dem Zwang zugrunde. Also ist es besser, wir sagen uns jetzt Lebewohl!" „Aber Elsbeth — ich liebe dich über alles! Hab' doch Vertrauen zu mir! Was wir brauchen, das werde ich erwerben I" beteuerte er. Sie aber blieb fest. „Nein, nein! Auch bei meinem Vater be gann es so. Und er ist doch so unglücklich geworden. Wenn erst die emste Sorge ins Haus kommt, dann HSÜ die Liebe nicht stand! — Nein, ich darf dir nicht zur Fessel werden, eben weil ich dich liebe! — Also leb' wohl! Hab' Dank für alles! Und werde glücklich I" „Elsbeth," bat er noch einmal. „Ich kann nicht, nein, nein!" erwiderte sie fest. Wieder und wieder flehte er von neuem. Lber sie blieb kest und stark. „Und nun mach' uns den Abschied nicht zu ' schwer! Ich bitte dich, geh' jetzt und reise noch heute ab. Ich bitte dich sehr darum!" Sie reichte ihm die Hand. Und da er sah, daß es ihr bitterer Emst war, daß er nichts, nichts mehr zu hoffen hatte, da ging er still hinaus. Sie aber ging zur Mutter und berichtete, was sie getan hatte. Stumm nickte die alte Frau: „Ja, es war besser so!" Schluchzend umfaßte Elsbeth die Mutter. Jetzt, ach jetzt erst verstand sie die Worte, die ihr einst die alte Frau zugerufen hatte — ja, ja, sie hatte recht behalten! „Laß nur gut sein, Kindchen, auch darüber kommst du fort; es ist der erste große Schmerz deines Lebens, das tut weh, ich weiß es — aber man muß sich hart machen; denn das Leben hat viel, sehr viel Enttäuschungen für uns; wir müssen eben lernen, alles zu er tragen." Kosend küßte sie die Tochter und strich über das seidenweiche Mondhaar, zart und herzig. Und da richtete Elsbeth sich auf ... Ja, jetzt gab es wirklich nur noch eins: stark sein! — Und sie raffte sich zusammen; alles, was noch an Energie und an Stärke in ihr lebte, alles nahm sie zusammen; stark sein, daß nie mand es ihr anmerkt, wie es in ihr aussieht! — Und ob das Herz auch brennt uud schmerzt vor Weh und Leid — stark sein! — Niemand durfte ahnen, was sie durchgemacht hatte, und wie es verwüstet und leer in ihrer Seele aus- snh. — Stark sein! So ging sie mutig wieder an die Arbeit. 10. Elsbeth blieb ihrem Vorsatz treu. Niemand merke ihr an, was sie durchgemacht hatte. Gena» wie sonst ging sie pünktlich und fleißig ihrer Arbeit nach, war bescheiden und höflich zu jedermann, aber auch zurückhaltend und vor- sichtig, wenn eins der andern jungen Mädchen sich ihr anschließen wollte. Auch der Klatsch mit dem jungen Maler ver stummte nach und nach, weil man sah, daß all die kleinen Sticheleien und heimlichen Bosheiten erfolglos an dem Ernst und an der Ruhe der Kleinen abprallten; nm hier und da wurde noch eine Lästerzunge laut, um über die an- s gebliche Liebschaft, die solch ein unerwartet schnelles Ende genommen, herzuziehen; doch auch diese bösen Zungen verstummten allmählich, und schon in vierzehn Tagen schien man die ganze Geschichte vergessen zu haben, weil es neuen Stoff zum Klatsch genug gab. So ging scheinbar alles seinen alten Gang. Nur einem scharfen Beobachter entging es nicht, daß all die Ruhe und all der Gleichmut der Kleinen nur eine geschickte Komödie war, und daß es in ihrem Innern ganz, ganz anders aussah. Und so ein scharfer Beobachter war der junge Förster Gestner. Mit tiefer Betrübnis sah er, daß die Kleine innerlich einen schweren Gram füll und stumm mit sich herumtrug. Und sorgen voll verriet er diese Entdeckung eines Tages der alten Frau. Mütterchen nickte bekümmert: „Ja, es ist so, ich habe es auch gemerkt. Aber es ist wohl der Technik in der Armee Rechnung zu NE besitzen in der Armee ein Machtmittel, dav^ auf der Höhe erhalten wollen, daß es jederze" möge der Erhaltung des Friedens, aber wenn der Krieg unvermeidlich ist Siege führe. > Abg. Liesching (fortschr. Vv.): i Sicherheit des Vaterlandes bewilligen Der sozialdemokratischen Resolution stimmens Abg. Hegenscheidt (Reichsv.): M"« die Vorlage an, nicht, weil sie allen spricht, sondern weil sie die bestehenden o" bessert. Abg. Sepda (Pole): Die ständige der Heere gefährdet den Frieden. Wir leE Vorlage ab. i Abg. Herzog (wirtsch. Vgg.): Die W; waltung war auf dem richtigen Wege, als " Vorlage einbrachte. Sie erreicht uvar nW Ideal, aber es ist doch ein Fortschritt. , Preußischer KriegSminister Frhr. v. Heer^ Der militärische Dienst muß in jeder RichtiM" sorgen, daß die militärische Schlagfertig«^ Truppe gewährleistet wird. Dazu ist die o'ffi Dienstzeit erforderlich. Weiter besteht EmiM. wir, !o lange die politischen Verhältnisse sich nicht ändern, eine Herabsetzung unsrer Präsenzstärke nicht eintreten lassen können. j aber zu einer geringeren Dienstzeit über, so sättigen Sie die jährlich einzustellenden quoten. Abgesehen davon, daß wir die Rekruten zurzeit nicht haben, so würden am,, volkswirtschaftlichen Vorteile, die von einer 5 kürzung der Dienstzeit erhofft werden, in Umfange nicht eintreten. Denn ob wir , Leute zwei Jahre dienen lassen, oder 200 Jahr, kommt schließlich auf dasselbe heraus. seitS muß berücksichtigt werden, daß wir je^ ein schlagfertiges Heer haben müssen, daS kampfbereit ist, ohne Rücksicht auf die einstellung. Bei einer nur einjährigen ist das aber nicht möglich. Die veranttE^ Stellen sind nicht der Überzeugung, daß nat /I Richtung hin irgend etwas nachgelassen werdet Was in ferner Zukunft sein wird, kann he^ mand beurteilen. Wir leben in der Gegen»^ sehen nur die nächste Zukunft. Wenn die nisse sich ändern, so können wir die Fragens erörtern. Auch unsre deutsche Jugend mutz lich und geistig weiter gefördert werden, ali"^ Jetzt ist nicht die Zeit, um Versuche zu mache». Verringerung der Dienstzeit würde ein soM Die Wehrvorlagen sind in der Kommission .^ giebig besprochen worden. Die Einigkeit Reichstag und Regierung hat eine besondre nationale Bedeutung für unser Vaterland. Ein Schlußantrag wird gegen die StinE Sozialdemokraten und Polen angenommen. Bei den Abstimmungen stimmen mit den v H demokraten auch dis Polen gegen die Börlas für die sozialdemokratische Resolution. DiestA abgelehnt; die Vorlage wird von allen Parteien angenommen. Der Präsident ruft zur Unbloo-Absttmmung über die Heeres»^ Es erhebt sich das ganze Haus mit NuSnE,^ Sozialdemokraten und der Polen. Die bricht, als der Präsident die Heeresvorlage genommen erklärt, in stürmischen Beifall aus Reichskanzler schüttelt dem Kriegsminister i j wünschend die Hand. Damit ist die Tagesordnung dieser Sitz um Uhr erledigt. Vizepräsident Dove berE nächste Sitzung auf 4 Uhr an mit der Tagesoro Militäretat. / In der zweiten Sitzung steht aus der » ordnung der Militär-Etat. Die Duellsrage § wird besonders beraten. Resolutionen der schrittler verlangen Änderung des Militärs»«'^ buches und Besetzung militärischer Stellungen nach der Tüchtigkeit. . F Abg. Stückle» (soz.): Erhöhte Sv-"^ ist notwendig. Statt Vereine zur Vermehrung Militärs zu gründen, sollte man Vereine -ug schaffung von Geldmitteln gründen. Mr lehne' Etat ab. Abg. G 0 thein (fortschr. Vp.): SparsE wohl versprochen worden, aber wer sich daE^ läßt, der ist verlassen. Wieviel jüdische Ewig sind im letzten Jahre Reserveoffizier geworden verlangen gleiches Recht für alle. Vor allem g dem nicht zur Wahl gestellten die Gründe m> § werden. . Preußischer KriegSminister v. Heering Aus alle hier vorgebrachtcn Fälle kann ich n^' gehen. Die Kriegcrvereine unterstehen dem des Innern. Sie dürfen nicht Politik treibe^ - wo Fehler gemacht werden, hat der Vorstand veramworten. Darauf vertagt sich daL Hau-. das beste, wir sagen ihr nichts davon. Wunden heilt wohl nur die Zeit. Also wir ruhig ab, lieber Herr Förster." . s, Stumm nickte dec junge Mann — war es am besten — warten, bis die erst ganz vernarbt war. . > Nie wurde mehr des Dialers mit Wort Erwähnung getan — es geschah v>e. stiller Übereinkunft — es war, als wärt ganze Episode überhaupt nicht dagewesen. Arbeit I Arbeit.' > Nie hatte Elsbeth die Wohltat ernster emsiger Tätigkeit so an sich erfahren wü diesen Wochen. «j Vom frühesten Morgen bis in die sinkendes, rührte fie fast ununterbrochen die Hände; § ihr Geschäft besorgt war und es nichts wem 1, bleichen und zu plätten gab, griff fie zur A > arbeit oder zur Weißstickerei, und da diel^ Läden des Städtchens nicht genug Arben h, sie hatten, so schrieb fie an ein paar mA Berliner Geschäftshäuser, denen sie einige arbeiten einschickte, und von denen fie auch bald in Hülle und Fülle mit sehr lohne" Arbeit betraut wurde. Mit stummem Erstaunen sah die Mutter . mit an, aber sie sagte nichts dazu, weil sie " daß es alle Aufmerksamkeit der Tochter in - spruch nahm, und weil sie hoffte, daß es Mittel zur Heilung der Wunde sei. — Längst war der Sommer aus der VA, Schon färbten sich die Blätter, und all^ halben brachte man die letzten Garienfi"^ ein. Schon zeigten sich die ersten Vorboten Herbstes. — Eine M EichM Mofstadt °?r Bollon During Kli Wchk abe ^daß die Luftb Beleuck "Wn mus , -Der > Ingen N mehrere, ?We, dann ist au Mn des D Atzungen Vo Tie 2 md Tirol ISO Zentm je in Münc linger Brüc 3n Kempd Vitters, dv vor den Ar gerissen. D> Aid Fieber iortgerissen. Osttirol er! Gefahr geri sortgerifsen; stürzten eir viele Brücke stutz verurs Die Stadt ganze Nach Die Lokalb> Pinzgau m lehr einstell Schwei W'chen Ui Zerspringen Drahtwalze andre leicht «es Schwui Notzen Sch deilig einge Ter K Ming (O tzachcinande loren. 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