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Ottendorfer Zeitung : 01.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191205016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-01
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.05.1912
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nur 12 300 Mk. wieder herbeigeschafft. Wo sich der Rest befindet, darüber verweigern die Ver urteilten die Auskunft. x Kolmar. Ein Totschlag aus der Kind- taufe beschäftigte das hiesige Schwurgericht. Der 43 Jahre alte Korbmacher Remetter aus Appen weiher war angeklagt, seinen Schwager, den Korbmacher Wolf, gelegentlich einer Kindtaufs- seier mit einem Messer derart bearbeitet zu haben, daß bald darauf der Tod des Unglück lichen eintrat. Der mehrfach vorbestrafte Messer held wurde zu sünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. erung ; der Set« gegen st» ische azu bttM mdssM " e RegierB ie verfehl"' »-schlossen. Zrlaß che SpiB' umphe. ligen AA" iffer diestt die WM lber solang es auch d" de seirM Yen glaüd» Sie wall" Monarch«" . Trotzt monstrisl" artei luch ich b» >n muß. - ungerech!" der Jesuit«' ch als M wollen o" n? g mit dl" Jemand leichte, ste Einars Netzes aus. ch den Sache h. f°r«^ r Fragen ng hat N n Zu'iandlt sich °n^ chluß herb« re BürM etzes schE haben u", n die em an d"' sionsiätigh? t war erung. ann soll d" Wir n schwä^ e Auslegn"! weicht a"" cch die geworbt iel nachgi^ ' übertrag" ehalten, s» die Jcsu>^ tultur. htig werd^ ier lebt sich nicht» ne Kette desrat Stätigkeit »e Nusnah^ oerden. ich also ht, averf« lämlich tirche. sondern L die Fro rem Mo«"" reu- tir erwart" lyrischen evanget'^ eilen Fr^j ure rch L nisters. ertlich rf keine esuitisch " lbg. 3"^ Ltats d'' t für NenbesolM hätte . schön urnen < an m«h' h, ich k°",i Jie den^ ckte sich ;r leiie "Ä Fräulek»' weiter. , rklich. K ls um ) schickte 'M'/s! malend . Mau^ ch" rnst dM"^ ie noch daß Die Türkei unä äie frieäensvermittlung. Die Antwort, die die türkische Regierung w die Friedensvorschläge der Mächte erteilt hat, setzt sich aus vier Teilen zusammen. In b« Einleitung werden die Gesichtspunkte aus- rmndergesetzt, von denen die Türkei ausgeht. N erfolgt eine Aufzählung der Gründe, warum d« Sultan die Feindseligkeiten nicht aufgeben !am, mit dem Hinweis auf das Feuer und die Brgnslerung der Araber für das türkische ^eich Dann ruft die Türkei in einer Art Schlußrede die Mächte zur Gelassenheit auf "«b dankt ihnen, daß sie den höchsten Jnter- df« des Friedens und der Zivilisation dienen Men. Die Türkei hebt hervor, daß nichts A Vorgehen Italiens rechtfertige, daß die Ekei auf diese Vorstellungen Italiens in Uedsmiger Weise und in einer Art antwortete, ein friedliches Einvernehmen über die Gegensätze und die vorgekommenen Zwischen- Ell« zwischen den beiden Mächten ermöglichte. Ohne das abzuwarten, erfolgte von feiten »Eens die Kriegserklärung. Die Türkei sei Mr von der brüsken Ankündigung und der glichen Eröffnung der Feindseligkeiten durch Alien schmerzlich berührt gewesen. Denn die Hrkei sei bereit gewesen, die Zugeständnisse, ^Italien in Tripolitanien zu erlangen wünschte, Einklang mit den Rechten des Sultans zu Min. Da Italien zu jenen Mächten gehört M, die sich zur Aufrechterhaltung der Unver- Michkeit des türkischen Gebiets verpflichteten, M man nicht voraussetzen können, daß Italien einem Augenblick zum andern dies Recht Metzen wolle. Das gute Recht der Türkei in Mem Kriege sei also unbestreitbar. Die Türkei Mne nicht freiwillig die Feindseligkeiten aus Menden Gründen einstellen: zunächst würde v militärisches Ansehen durch eine Zurückziehung Truppen aus Afrika schwer geschädigt wer- M dann könne die Türkei nur mit Rührung Dankbarkeit an die eingeborenen Völkerschaften Trtpolitaniens Mken, die ein so glanzvolles Beispiel von ^Mistigkeit und Opfermut geben, da sie ge- M'am ckit der regulären türkischen Armee Wen den Einfall Italiens kämpfen. Ihre Mänglichkeit bis zum letzten Blutstropfen an M Sultan und das türkische Reich, die uner- Men Opfer, die sie während so vieler Monate M Liebe zur Türkei und Haß gegen die ein- Menden Italiener ertragen haben, müßten Len Mächten als ein gerechter Grund dafür gesehen werden, daß die Türkei unmöglich so M« tausend treuer Untertanen der Souveräni- Es des Feindes überlassen könne, der noch Men entscheidenden und bedeutenden Waffen- Mlg errungen habe, um sich Herr des Landes ^nennen. Keine Nation wünsche den Frieden Urichtiger als die Türkei, die sich in einer M der inneren Wiedergeburt, der Reformen Mnde, die beschäftigt sei mit Plänen zur Ver- Merung der Lebensbedingungen der verschie- Men Völker des Reiches. Aber trotz aller Friedenssehnsucht M allen Ruhebedürfnisses für die freie Ent- Mlung ihres demokratischen Programms könne Türkei nicht auf die Grundrechte verzichten, U die Grundlage der staatlichen Existenz bilden. M Türkei, die den Mächten aufrichtig für Mn guten Willen danke, könne einer Ver- Utlung nur auf einer Grundlage zustimmen, M vereinbar sei mit dem Bestehen des türki- M Reiches. Die Frage der Angliederung Mpolitaniens sei für die Türkei eine Lebens- A. Denn Tripolitanien sei ein unverletz- Bestandteil des Reiches. Ja, Von j^ab unä fern. «.Tie Tchluhsteinlegung des Bölker- Machtdenkmals hei Leipzig findet, wie nun- vr endgültig feststeht, am 13. Akai, dem vMrtstag des Kammerrats Thieme, des Gebers des Denkmalgedankens, statt. Mn gesprochen habe. So wie Sic da stehen, ° Möchte ich Sie malen." Ungläubig sah sie ihn an. — „Das verstehe " nicht?" l. Er aber fügte schnell hinzu: — „Doch nicht N auf der weiten Wiese, sondern zu Hause in Mm hübschen Gärtchen! Und wissen Sie, M Direkt unter dem weißen Flieder! Na, ^»meinen Sie dazu?" j. Mit naivem Lächeln antwortete sie: „I», Q weiß noch immer nicht, was ich dazu «Sen wll." -Würden Sie eS mir denn gestatten?" Einen Moment besann ste sich, dann er- Merte sie ehrlich: „Warum denn nicht, wenn M Mütterchen es erlaubt." hocherfreut nickte er. — „Soll ich sie 'Mein, Sie nicht! Das werde ich allein !. Wieder sahen sie sich einen Augenblick lang Mr und fest an. q. Dann hob sie ihr Körbchen auf und rief: l'öw "'usi ich aber eilen, daß ich heim- UtzE lt^^' EH ichon viel zu lange werden Sie auch Ihr Bersprechen nicht -Gewiß nicht!" < -Wann darf ich denn auf Bescheid rechnen ?" Ar "Das kann ich nicht genau sagen — sobald Möglich — melleicht morgen schon." -Und wieder hier?" errötend nickte sie. — „Kann sei«, ">ch morgen auch wieder hier zu tun Haie." An der Unglücksstätte der „Titanic". Der Lloyddampfer „Bremen" hat dieser Tage die Unfallstelle der „Titanic" passiert. Eine Salon-Passagierin der „Bremen" erzählt dar über: Er war am 19. April nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr, als wir einen Eisberg erblickten. Das Bild der darauf glänzenden Sonne war prachtvoll. Als wir näher kamen, entdeckten wir kleine, im Meere schwimmende Punkte, die, wie wir wußten, Leichen der „Titanic" waren. Wir näherten uns noch mehr und sahen eine Anzahl Leichen so genau, daß wir ihre Kleider erkennen und Frauen und Männer unterscheiden konnten. Wir bemerkten eine Frau im Nachthemd, die ein kleines Kind fest an die Brust gepreßt hielt. Mehrere der alle Glocken von Venedig antworteten. — Kaiser Wilhelm hat aus Anlaß der Einweihung an den Bürgermeister von Venedig folgendes Tele gramm gerichtet: „An dem Tage, da dank dem hochsinnigen Schwung der italienischen Nation der in feinem alten Glanze als Denkmal der Größe Venedigs wiedererstandene Campanile von Sankt Markus glücklich eingeweiht wird, entbiete ich den Venezianern meinen Gruß und meinen aufrichtigen Wunsch für das Wohl und Gedeihen der Stadt, in der ich so oft und so gern geweilt habe." Das Münz-Museum in Ferrara be stohlen. Vor einigen Tagen wurde im Münz- Museum in Ferrara ein großer Diebstahl be gangen. Die Spitzbuben raubten eine Menge Das OaräaneUenfort Xum Ralek. Zur Beschießung des Dardanellenforts durch die italienische Flotte bringen wir unsern Lesern ein Bild des Dardanelleneingangs mit Kum Kaleh. Kum Kaleh liegt an der asiatischen Küste der Meer enge ; an dieser Stelle sollen die Hellenen, die Troja belagerten, ihre Schiffe ans Land gezogen haben. Jetzt liegt an dieser klassischen Stätte eine kleine, aber durchaus moderne Fortifikationsanlage, die mit der gegenüberliegenden Batterie Sedil-Bahr die äußersten Vorposten der Dardanellenbesestigungen bildet. Diese beiden befestigten Batterien an der AuSmündung der Dardanellen in das Ägäische Meer waren bis vor kurzem mit je zwei langen 24-Zentimeter-Krupp-Kanonen besetzt. Kum Kaleh hat durch das italienische Bombardement keinen nennenswerten Schaden erlitten und sich kräftig gewehrt. Passagier.nnen schrien bei dem Anblick und verließen das Schiffsgeländer in halb ohn mächtigem Zustande. Eine andre Frauenleiche war vollständig angezogen und hielt krampfhaft eine zottige Hundeleiche umklammert. Wir sahen auch eine Gruppe von drei Männerleichen, die sich an einem Dampferstuhl festhielten. Wir konnten weiße Rettungsgürtel wie Flecke auf dem Meere über die ganze Strecke bis zu dem Eisberge hin erkennen. Die Szene hat alle an Bord zu Tränen gerührt, selbst die Offiziere konnten ihre Bewegung nicht ver bergen." Elektrische Störungen infolge eines Storchkampses. In Groß - Habersdorf (Mittelsranken) kam es zwischen heimischen und fremden Störchen wegen des Eigentumsrechts an einem Nest zu einem erbitterten Kampfe. Das Weibchen des heimischen Storchenpaares geriet dabei in die Leitungsdrähte der Über landzentrale und wurde von dem elektrischen Strom getötet. Es wurde aber auch das ganze Dorf in Dunkelheit gehüllt, denn als die Störchin den elektrischen Leitungsdraht berührte, brannten sämtliche Sicherungen am Brennschalter durch. Der Wiener Blmnentag. Das Ergeb nis des Wiener Blumentages beträgt 25b 672 Kronen, genau 100 000 Kronen mehr wie im vorigen Jahre. Die Einweihung des neue» Campa nile. Am Donnerstag, dem Markustag, fand in Anwesenheit des Herzogs von Genua, von herrlichstem Wetter begünstigt, die feierliche Ein weihung des wiedererbauten Campanile von San Marco in Venedig statt, der vor zehn Jahren zusammengebrochen war. Der Kardinal- Patriarch, umgeben von den Bischöfen von Venetien, vollzog die Weihe dieses Neubaues des tausendjährigen Abzeichens der Stadt. Als bald ertönten die Glocken des Campanile, und altrömijcher Gold- und Silbermünzen, sowie die Orden, die die Sultane von Tunis seinerzeit den Bischöfen von Ferrara verliehen hatten. Der Schaden wird auf weit mehr als 100 000 Mark geschätzt. l-uMckiffakrl. — Prinz Wilhelm von Schweden unter nahm dieser Tage mit dem Flieger Olivares einen Aufstieg in der Flugmaschine, bei dem Olivares seinen Zweidecker bis zu einer Höhe von 500 Metern führte. Der Prinz war entzückt von dem leichten und sicheren Fluge. — Der neue Kreuzer „L. Z. 12", später „Z. 3", wurde Donnerstag morgen 9 Uhr 20 Minuten in Friedrichshafen aus der Halle gezogen und unternahm unter Führung des Grafen Zeppelin seine erste Probefahrt. Die Form, Größe und Einrichtung des neuen Kreuzers sind ähnlich wie bei „Z. 2", dem letzten Militärlustschiff. An Stelle der Passa- gierkabiue befindet sich hinter der vorderen Gondel im Laufgang eine den militärischen Be dürfnissen entsprechende Kabine, die zum Auf stieg auf den Rücken des Schiffes führt. Die von dem Luftschiff ausgeführten Manöver weisenaufeine ganz beträchtliche Eigengeschwindig keit hin. Gericktskalie. Altowa. Die Strafkammer verurteilte die Arbeiter Johannes Dudda und Joseph Bauch, die in der Nacht zum 5. Februar in Helgoland in der Bürgermeisterei einen Einbruch verübten und 20 000 Mk. stahlen, zu fünf und vier Jahren Zuchthaus und die Arbeiter Schinschel und Friedrich Schulz wegen Hehlerei zu je drei Jahren Gefängnis. Von dem Gelbe wurden ^8erlmerk)umor vor 6enckt. Die abaelehnte Einladung. Vor den» Schöffengericht erschienen Herr Schul; und Fräulein Werner, um durch die Weisheit des Kadi ent scheiden zu taffen, wer recht und wer unrecht getan habe. Als Angeklagter fungierte Herr Schulz, wäh rend Fräulein Werner, ihres Zeichens Stenotypistin mit 180 Silben in der Minute, als Klägerin aus tritt. Sie verlangt Genugtuung für die Ausdrück« „falsches Biest" und „freche Person", mit denen Herr Schulz die Klägerin unzarterweise bedacht hat. Als erschwerendes Moment ist dabei zu berücksichtigen, daß die Beleidigung erfolgte in Gegenwart de» heutigen Bräutigams der jungen Dame, der da mals allerdings noch ein „Verhältnis" mit reellen Absichten war. — Vorsitzender (zum Angeklagten Schulz): Sie sollen, obwohl verheiratet, jungen Damen gegenüber gern den „angenehmen Schwere nöter" spielen. Was sagen Sie dazu? — Ange klagter: Ick finde keene Worte for diese von die Kläjerin uffgestellten Verleumdungen. Richtij is bloß, det ick eene spaßhafte Natur und mitunter eenen harmlosen Scherz nich abjeneijt bin. Im übrigen bin ick aber een jänzlich unbescholtener Ehemann. — „Hazi—e—h!" tönt es in diesem Moment von dem Platze der Klägerin herüber. — Angekl.: Ick verbitte mir diese ÄnzüjlichkeUen I — Klägerin: Kann ick dafor, wenn's mir in de Neese kribbelt? — Vars.: Bei welcher Gelegenheit haben Sie nun die beleidigenden Worte gebraucht? — Angekl.: Sie is in een Jeschäst anjestellt, wo ick damals öfter zu dun hatte. Dabei kam ick eenije Male mit se in't Jespräch und machte mir denn een- mal eenen telephonischen Scherz. Sie hat nämlich det Telephon mit zu bedienen und als sie sich meldete, lud ick ihr for den nächsten Abend in, mit mir in't Theater zu jehn. Dadruff meldete sich een Ker! am Apparat, der sich durch die Quasselstrippe als Bräutjam von die Person vorsiellte und mir eene Wucht Keile, eenen Jenickbruch und andre Annehmlichkeeten in Aussicht stellte, wenn ick seine Braut noch eenmal belästije, außer dem würde er uff der Stelle meine JaUi« eene briefliche Uffklärung zukommen lassen. Jlück- licherweise iS det letztere nich' jescheh'n, et hätte sonst die scheenste Ehelrajödie entstehen können. — Klägerin: Versessen Se man nich, wat Se mir noch vor Zärtlichkeiten durchs Telephon jesacht haben. — Vors.: Das brauchen wir nicht zu wissen. Ab« Sie haben sich immer noch nicht geäußert, bet welcher Gelegenheit die Beleidigung erfolgt ist. — Angekl.: Als ick det nächstemal da zu dun hatte, war se alleene in't Büro, dabei sachte ick ihr Be scheid. In demselben Momang kommt aus det Nebenzimmer een Jüngling jestürzt, den ick vorh« jar nich' bemorken hatte, und schreit: „Jetzt ver» stachst du ihn, ick bin Zeuje I" — Der Stimme nach war't derselbe, den die Kläjerin an't Telephon jerufen hatte, als ick ihr anklingelte. — „Mein Bräutijam und ich waren damals bei derselben Firma," fügt Fräulein Werner hinzu. — Auf Zeugenvernehmung wurde vom Gerichtshöfe ver zichtet, da er die Sachlage als geklärt erachtete. Das Urteil lautete auf dreißig Mark Geldstrafe. Antwort. Kuntes /Mei ler. /r Der Barbier als Neklamekünstler. Kahlköpfiger Kunde: „Warum tragen Sie eigentlich Gummihandschuhe?" — Barbier: „Damit mein berühmtes Haarwuchsmittel mir nicht an die Handflächen kommt, und mir in denselben keine Haare wachsen." — Natürlich wurde er eine Flasche los. L. Zwecklos. „Wie dumm von Hauser, zu spielen! Wenn er verliert, macht ihm seine Frau Szenen, und wenn er gewinnt, nimmt ste ihm das Geld." Orb. e An den Brieftastenonkel. „Ich will an dem Kampfe des Lebens aktiv teilnehmen," lautete die Anfrage eines jungen Mannes au den Briefkasten. — „Heiraten Sie," war die „Ich danke Ihnen dafür, Fräulein!" — Lächelnd reichte er ihr die Hand hin. Und ohne Bedenken gab auch sie ihm die Hand. — „Adieu denn!" sagte sie leise. „Adieu, Fräulein Elsbeth!" — Und schnell zog er ihre Hand an seine Lippen. Flink wie ein Reh huschte ste davon. Er aber sah ihr lächelnd nach, strich seinen Schnurrbart hoch und dachte: „Na, das Vögel chen hätten wir ja! Die Sache hätte ich mir schwerer vorgestellt." Als Elsbeth zu Hause ankam, rief sie fast ausgelassen heiter: „Denk' nur Mütterchen, wen ich auf der Wiese getroffen habe! — Aber du rätst es ja doch nicht! — Den Herrn Fröhlich!" Die alte Frau sah von ihrer Näharbeit auf. „Herr Fröhlich? Wer ist denn das?" „Aber Muttchen, der junge Maler ist es!" Da erschrak die Alte und voller Besorgnis fragte sie: „Herr Gott, hat euch denn auch nie mand da zusammen gesehen?" Elsbeth mußte lächeln. „Und wenn uns schon jemand gesehen hätte? Was täte denn das?" „Du weißt doch, was die Leute immer gleich alles zusammenreden!" „Muttchen, ich begreif dich nicht. Nach gerade mußt du es doch schon gemerkt haben, daß mich das Gerede der Leute kalt läßt." Die alte Frau seufzte: „Aber wir haben doch darunter zu leiden." „Wieso denn? Wenn wir unsre Arbeit prompt und proper abliefern, kann uns kein Mensch etwas anhaben! — Übrigens, weißt du, um was mich der Herr Fröhlich ge beten hat?" „Na, um was denn?" Angstvoll sah die Alte auf. „Malen will er mich!" „Allmächtiger Gott! — Bor Schreck entfiel ihr die Nadel. „Hier in unserm Garten will er mich malen!" „Du hast doch sofort nein gesagt! ?" Lachend rief die Kleine: „Bewahre! Halb und halb habe ich sogar schon zugesagt." „Aber Elsbeth, du bist wohl nicht gescheit!" „Na, Muttchen, was wäre denn so Schlimmes dabei? Sei doch mal ehrlich! Gar nichts, nicht wahr? Behexen wird er mich doch hoffent lich nicht, der junge Herr! Na, und offen ge standen, mir macht es großen Spatz!" „Aber die Leute, die Leute!" „Ach, die laß reden, was sie wollen!" „Die Klatscherei nähme gar kein Ende!" „Alles nimmt mal ein Ende, Muttchen, und wenn sie sich müde geklatscht haben, hören sie ganz allein auf; man muß ihnen nur zeigen, dass man nichts darauf gibt, das ist die Haupt sache !" „Und was wird der Herr Gestner dazu sagen?" Erstaunt und ernst sah Elsbeth auf. — „Wie kommst du denn darauf, Mutter? Der Herr Förster hat mir doch keine Vorschriften zu macken?' „Wenn er dir auch keine Vorschriften zu machen hat, so dächte ich, du würdest dennoch auf ihn ein wenig Rücksicht nehmen." „Mütterchen, der Herr Gestner iff mir ein guter, ein sehr guter Freund, mehr aber auch nicht." „So? Hast du ihm das auch schon ge sagt?" „Ja, am letzten Sonntag." Da nickte die alte Frau, schwieg und wollte weiter sticheln, aber es ging nicht, sie mußte die Brille abnehmen, die Augen waren feucht. Als Elsbeth das sah, trat sie hin zu der alten Frau, umfaßte sie und bat: „Muttchen, geliebtes, laß mich nur ruhig machen, ich tu' ganz gewiß nichts Unrechtes." „Kind, ich fürchte, du traust dir zu viel zu! Du kennst die Welt und die Menschen noch nicht genug!" „Muttchen, ich folge der Stimme, die in mir spricht — die hat mich bisher immer den reckten Weg geführt." Die alte Frau wollte noch etwas dagegen sagen, aber Elsbeth verschloß ihr mit Küssen den Mund. Endlich, als die Mutter sich beruhigt hatte, begann die Kleine schmeichelnd und liebkosend: „Na, Mutting, nun sagst du auch ja, nicht wahr?" „Kind, mir ahnt nichts Gutes dabei." „Aber, Mutti, Mutti, wer wird denn immer gleich das Schlimmste denken! — Gelt, du er laubst es, wie?" „Lieber Gott, ich werd' wohl müssen. Ich bin 'ne alte, schwache Frau. Was soll ich da gegen machen?" ui? (Fortsetzung folgt.)
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