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Ottendorfer Zeitung : 07.04.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191204075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120407
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-04
- Tag 1912-04-07
-
Monat
1912-04
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 07.04.1912
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machtlos. mehrere uns zu liammen- ben soll, zu ver« gedienten i geführt Geschäften weniger egangen, M über- s scheint, ifhundert en Der. e strate- len, die- nd dahin 50 biS . Dies« uns von m Hause und wir mit etwa gnet sich arin ein weder zu n. Dies fall, und ! es zu inzungs- igegeben. in den 35 757, r Ersatz« e 8660. mit der Marine Frei- e Flotte eiwillige. iwilligen >d Flotte nis der g 68 zu lieferten nern, die n. hwaders, wird, ist ird auS h Karl', elm II.', gsburg". verbände er heute lrtillerie- nem Ge« erfür auf enannten dobootS« e, ferner bflottille. a. Gelder er Stadt steigern jetzt be« eigerung en Jahre sind es 'N., alle rsparnisst ck Berlin ng oder nähme. Richtung n erneut thalt il" Bewohnet mochte, , wie ek und feint offenbar er hoffe» n Ohren' ger aus'. uppen in' ZuaveN' m zunia' auch als' der kleine Friedens' Uniform rchenstam -rational'. noch die iren au» ächtigste» at Hera», Preußen, r stände» hten d>e rs selbil' M Ans' er einek niema!" ppe ver' che Ko»>' Explosionskatastrophe in Westfalen. In der Dynamitfabrik von Weißenburg im keile Siegen entstand dadurch eine schwere Woüon, daß ein Säurebehälter anscheinend durch Selbstentzündung in Brand geriet. Der Ingenieur Fluhr und der Schlossermeister Schüler wurden getötet. Das Gebäude ist vollkommen zerstört. x Aufklärung eines eigenartigen Hundes. Am Bahndamm in der Frohn- dauienerstraße in Essen a. R. wurden dieser Tage zwei Finger einer menschlichen Hand und ein Hm gefunden. Nunmehr hat sich ein Berg mann von dort als „Eigentümer" gemeldet. Er gab an, an dem betreffenden Tage so be trunken gewesen zu sein, daß er absolut nicht We, wie er auf den Bahndamm gekommen Md der beiden Finger verlustig gegangen iei. Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, sind ihm die Finger von einem Zuge abgefahren Morden. Eine vergiftete Kalbshaxe. In Kempten nu All äu sind sechs Personen nach dem Genuß M" Kalbshaxe, die die Tochter der Wirtin in Lunchen zubereitet und mit nach Hauie ge- "cmlnen hatte, schwer erkrankt. X Eine Verhaftung im Kirchturm wurde mrztich in Domb bei Zalenze in Oberschlesien baramommen. Der in Zalenze wohnhafte Arbeiter Jesussek sollte am Grund eines Haft- Mhls festgenommen werden. I. ergriff die Flucht und eilte in die gerade offenstehende ^>rche in Domb, in deren Turm er sich ver- Unterwegs drohte er seine Verfolger mit Mkdkrsihießen. Nach längerem Suchen fand nm den Ausreißer in einer Kiste im Kirchturm, Mier allerlei Gerümpel versteckt, auf. Man brachte W gefesselt nach dem Zalenzer Gefängnis, nach dem ihm der Revolver abgenommen worden war. Vier Kruder durch Morphium ver- Eet. In Panewnik (Oberichlesien) tranken Kinder einer Bergmannsfran morphium- haltige Medizin aus, die der kranken Mutter ^schrieben war. Drei der Kinder sind ver erben, das vierte liegt schwer krank danieder. Spender, der englischen Königsfamilie die aus Anlass des Bergarbeiter« weiss Notleidenden. König Georg von Mland hat dem Präsidenten der Lokalver- Altung, Burns, 1000 Guineen (21 500 Mark) Linderung der durch den Kohlenarbeiter- M verursachten Not zugehen lassen. Königin . My und die Königinmutter Alexandra sandten Me 1000 Pfund (20 000 Mark). Neue Streikkrawalle in England. In ^Won rotteten sich Tausende von Streikenden Kommen und warfen die Fenster der Läden Als die Ausrührer ein großes Restaurant schallen hatten und sich an den Speisevor- gütlich taten, marschierte eine starke Ab- Polizei auf und suchte sie zu vertreiben, sie wurde mit einigen Verlusten zurück- «lagm. Dann wurde ein Theater ange- Men. Während ein Hagel von Steinen die ?Mer des Gebäudes zersplitterte, versuchten M verwegensten Aufrührer die schnell verbarri- 'Mierten Türen zu stürmen. Nach langem ver- M'chen Bemühen wurde das jedoch aufgegeben. im Theater anwesenden Zuschauer " Nächtigte sich eine furchtbare Angst, die leicht hinein schweren Unglück hätte führen können, Msn der Direktor und seine Leute nicht kalt- geblieben. In verschiedenen Läden wurde dm Aufrührern beträchtlicher Schaden an- »"Hiet. s-uMckiffakrt. ./-Die vom Reichsflugverein ins Leben ge- Reichsfliegerstiftung hat von dem Marine- . Msterium durch Überweisung eines Zuschusses r sfEo Mk. (zunächst für 1912) und andre "^herzige Stiftungen eine beträchtliche Förde- fahren. Es ist dadurch der Verwaltung Q Reichsfliegerstiftung gelungen, den beab- tzMten Versicherungsvertrag für sämtliche Flugzeugführer, die sich in die von der ^Megerstiftung geführte Liste eintragen sirr Deutschland, Snerreich - Ungarn und ^m°rk abzuschließeu. diese Erfahrungen und über die damit im Zu sammenhang stehende Ausbreitung des Unter richts seien folgende Angaben mitgeteilt: Im letzten Jahre 1911 hat sich der landwirtschaft liche Unterricht, der bereits im Jahre 1910 in 312 Garnisonsstädten eingesührt worden war, noch einer weiteren Ausbreitung erfreut. Die Beteiligung der Mannschaften ist gleicherweise im ständigen Wachsen begriffen. Sie stieg im Durchschnitt seit der Einführung des land wirtschaftlichen Unterrichts um nicht weniger als 34 Prozent. Das ist ein Beweis dafür, daß der Unterricht sich beim Soldaten einer steigenden Beliebtheit erfreut. Durch die Er fahrungen, die allmählich gesammelt wurden, ist eine wesentliche Bereicherung des Unterrichtes — Miß Trehawk Davis, eine wohlhabende junge Engländerin, überflog am Dienstag als erste Dame den Ärmelkanal in einem Flugzeug. Der Flieger Gustav Hamel nahm sie als Passagierin mit nach Frankreich. Das Paar stieg um 9 Uhr vormittags zu Hendon auf, überflog die Klippen zu Dover in einer Höhe von 2000 Fuß und ging um 11 Uhr bei Ambleteufe, zwölf Kilometer von Boulogne, nieder. Er erklärte, daß seine Reise sehr glatt verlaufen sei und daß er sie fortzusetzen beab sichtige. Tatsächlich stiegen der Flieger und seine Begleiterin trotz des heftigen Windes am Nachmittag wieder auf, und um 6 Uhr lande ten beide' glücklich auf dem Manöverfelde bei Paris. Ankunft Kaiser Mlkelms mit feinen kinäern in Korfu. Die Ankunft der kaiserlichen Familie auf Korfu stellt unser Bild dar. Es zeigt dis Plnaffe der Kaiserjacht „Hohenmllern" an der Landungsstelle. Die erste der Damen, die dem Boote bereits ent stiegen sind, ist die Prinzessin August Wilhelm; ihr folgt ihre Schwägerin, die Prinzessin Viktoria Luise. Der Kaiser ist eben im Begriff, ans Land zu steigen; sein Sohn, der Prinz August Wilhelm, steht noch in der Pinasse. GericktskaUe. Paris. Das Zuchtpolizeigericht hat jetzt den Prozeß des Millionärs Edwards gegen die Redakteure der ,D6ptzche Parlamentaire' und einer Anzahl französischer Vrovinzblätter zu gunsten des Klägers entschieden. — Die ,D^p^che Palamentaire' hatte anläßlich des plötzlichen Todes der schönen Schauspielerin Lantelme, die im Sommer vergangenen Jahres bei einer Rhsinfahrt auf der Jacht ihre? Gatten den Tod in den Wellen fand, das Gerücht ver breitet, die Künstlerin habe ein gewaltsames Ende gefunden. Herr Edwards, der bereits in dritter Ehe mit der Ertrunkenen verheiratet war, stehe in dem Rufe ein moderner Ritter Blau bart zu sein. Edwards strengte gegen den Urheber des Artikels, den eine Reihe französi scher Blätter weiter verbreitet hatte, dis Klage wegen böswilliger Verdächtigung an. Nunmehr wurden die Beklagten zu Gefängnisstrafen von ein bis zu zwei Monaten sowie zu Geldstrafen bis zu einer Höhe von 2000 Frank verurteilt. Ferner wurde dem Kläger der (in solchen Fällen merkwürdigerweise übliche) Schadenersatz von einem Frank zugesprochen. Der lanäwirtfckrftlicke Ontsrnckt im losere. M In jüngster Zeit werden in der Presse mehrfach Mitteilungen über ungünstige Ein wirkungen des landwirtschaftlichen Unterrichts auf die Soldaten gemacht. Diese Nachrichten sind unzutreffend. Größtenteils sind mit dem landwirtschaftlichen Unterricht im Heere nur günstige Erfahrungen gemacht worden. Über allenthalben eingetreten. Es erfolgten nicht nur. wie z. B. in Potsdam und einer Reihe andrer Garnisonstädte, kinematographische und photo graphische Vorführungen landwirtschaftlicher Einrichtungen, sondern in rund 120 Garnison- ftädten wurden auch praktische Vorführungen in Musterbetrieben landwirtschaftlicher Natur oder in Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen veranstaltet. Dadurch lernten die jungen Sol daten das Rüstzeug für ihre spätere Tätigkeit als Landwirte kennen. In Mecklenburg wurde besonders der landwirtschaftliche Unterricht in dieser Weise abgehalten. Die Soldaten hatten hier die Möglichkeit, auf Muster gütern praktisch die Führung einer gediegenen Landwirtschaft kennen zu lernen. Auch Ein richtungen, die mit der Landwirtschaft Zusammen hängen, wie Molkereien und ähnliche, wurden den Mannschaften vorgeführt. Die praktischen Vorführungen, die besonders lehrreich waren und auch den jungen Landwirten im Heere viel Neues und Interessantes boten, wurden vorher durch theoretische Vorträge über die be treffenden Musterbetriebe und ihre Organisation eingeleitet, so daß die Leute den größten Nutzen davon hatten. Auf diese interessante Gestaltung des landwirtschaftlichen Unterrichts ist auch die große Beliebtheit bei allen Mannschaften zurück zuführen. Sehr erfreulich war die ungewöhn liche Beteiligung von Einjährig-Freiwilligen an diesem Unterricht. Auch akademische Berufe fanden sich vielfach bei diesen Vorträgen ein und bezeigten das größte Interesse daran. Als Normalp'an für den Unterricht wurde eine Gliederung in drei Teile sestgestellt, nämlich in Ackerbau und die verwandten Gebiete, in Tier zucht und in einzelne verschiedene Gebiete, die mit dem Landwirt in enger Berührung stehen. So wurden z. B. die Mannschaften auf di« Wichtigkeit einer geregelten Buchführung st» landwirtschaftlichen Betrieben hingewiesen und erhielten darin die notwendige Belehrung. Oer Hriumpk äes Schlafes in I^onäon. F Wohl oder übel kehren die Bürger der Themsestadt zum „einfachen Leben" zurück und nehmen die Gewohnheiten der guten alten Zeit wieder an: Um zehn, spätestens um bald elf ist man daheim und löscht das Nachtlicht, um friedlich zu entschlummern. Der Kohlen streik mit seinen Folgen hat dem Londoner Nachtleben auf eine Weile den Garaus gemacht. Der Bahnverkehr nach den Vororten wird von Tag zu Tag mehr eingeschränkt, nach vielen bevorzugten Gegenden an der Außenseite Lon dons geht der letzte „Nachtzug" bereits vor zehn und die Folge davon ist, daß die Abend- avfsührungen in den großen Varietös und in den Theatern ungewöhnlich schlecht besucht sind. Man würde den letzten Zug nicht mehr er reichen und spart sich daher das Vergnügen des Theaterbesuches für bessere Zeiten. Der größte Teil der wenigen Zuschauer aber verläßt schon kurz nach neun vor dem letzten Akt das Bühnenhaus. Dasselbe Bild beobachtet man in den großen vornehmen Restaurants, und in noch stärkerem Maße in den einfachen Gast häusern. Die Souperzeit, die sonst um halb acht ansing, mußte schleunigst auf sechs Uhr verlegt werden, denn die Gäste müssen den letzten Zug noch bekommen können. Ach, dieser letzte Zug! Er ist das Entsetzen der Theater direktoren und der Alpdruck der Hotelbesitzer. „Die Zahl der Gäste nimmt bei der wachsenden Unsicherheit der Verkehrsverhältniffe immer mehr ab," so beichtet der Leiter eines eleganten Restaurants einem Ausfrager; „wir haben sonst durchschnittlich am Abend hundert Gäste, müssen uns auch auf diese Zahl rüsten, aber in den letzten Tagen sind kaum fünfzig erschienen. Die Soupergäste kommen zudem früher, viel früher." Und doch gibt es in London einig« Leute, die heimlich diese Folgen des Kohlen streiks segnen: das sind die Besitzer der großen Automobilomnibusse und die Direktoren der Automobil-Gesellschaft. Wer sich wirklich ins Theater wagt, tut das nicht, ohne sich vorher ein Automobil gemietet zu haben, das ihn nach der Vorstellung nach Hause fährt; Familien und Bekannte schließen sich zusammen, um einen Omnibus gemeinsam zu heuern; nie war die Nachfrage nach Automobilen in London so groß. buntes.^üerlei. ä Der Junggesellenstuhl. Eine eng lische Firma in Bristol. brachte zu Weihnachten einen neuen, recht originellen und praktischen Lehnsessel in den Handel, denn es ist — wenn man sich lo ausdrücken darf — ein Lehnsessel mit Ranchzimmer-Einrichtung. Auf der einen Seite läßt sich ein Tischchen herausklavpen, auf welches der glückliche Besitzer des bequemen Stuhles Weinflaschen, Sodawasser oder auch ein komplettes Frühstück stellen kann, um es dann sitzend, in bequemer Reichweite zu haben. Die andre Seitsnwand ist wie eine Schranktür seitlich äufzuklappen. Die Tür enthält ein Regal zur Ausnahme der in England so be liebten kurzen Tonpfeifen und ein Breit zum Daraufstellen einer Zigarrenkiste. Auch Feuer und Aschbecher sind in dem Wunderschränkchen enthalten. Der Name „Junggesellenstuhl", den die Firma ihm gegeben hat, ist entschieden eine Beleidigung für jede verständige Ehefrau, denn er schließt den Vorwurf in sich, daß nur ein Junggeselle sich solche Genüsse, wie der Stuhl sie bietet, verschaffen könne. L?. * * -st Unter Jrenndinnen. Molly: „Gratu liere mir, Liebste! Robert hat gestern um mich angehalten, und ich habe ihn angenommen." — Dolly- „Gratuliere mir, Liebste, Robert hat vorgestern um mich angehalten, und ich habe befehligt worden wäre. Auch das TWerkorps war aus allen Nationalitäten zu- Mülengesetzt, und es erscheint verständlich, A.eine vollkommene Harmonie in dem kleinen der Offiziere gänzlich ausgeschlossen war, Ungleich aste das gemeinsame Band der und des verfolgten Zweckes und Zieles schlang. . H Die Mahlzeiten, die nach den bestehenden ^>«Amungen zweimal am Tage gemeinsam >Ä''Nonlmen werden mußten, brachten die N'Mre wohl zeitweilig einander näher und zum Austausch von Ideen, über die sich allerdings fast nie einig wurde; sie h vielmehr dazu, die Gegensätze schroffer lsuzzukehren und die Gemüter mehr und mehr sMemden. Verschiedenartigkeit des Bildungsstandes, Überziehung, der Neigungen, erweiterte die bder einzelnen. Gegenüber solcher Dis- u.^ffnie und unter solchen unerquicklichen Vcr- L 'Um entwickelte sich ein Bund der innigsten ^Uchaft zwischen zwei Männern, deren y "sichaftliche Stellung durch die Geburt außer- 'Mllich verschieden war, deren Wiege fern im und Nord durch Hunderte von Meilen gestanden hatte, und die durch die HMen Empfindungen auf dem klassischen Boden ' vereinigt worden waren. t. 'Mst Arthur O., einer römischen Fürsten- iii ii -hörig, die jedoch seit Jahrhunderten ssNgarn angesessen war, besaß ein für alles Schöne und Erhabene empfängliches Herz. tz^Mügte Utz,. einen außergewöhnlich hohen '»ungsgrad, den er sich durch eifriges und erfolgreiches Studium auf deutschen Hochschulen angeeignet hatte. Seine hervorragende Geburt mit einem nicht unbedeutenden Vermögen, machten es ihm möglich, unabhängig von äußeren Einflüssen seinen Neigungen zu leben, die ihn in erster Reihe den Wissenschaften zu führten, obwohl er seit seinem 12. Lebensjahre Offiziersrang in der österreichischen Armee hatte. Nur dre kriegerischen Ereignisse des Jahres 1859 und der Wunsch, die Ansprüche des heiügen Vaters zu unterstützen, hatten ihn in das Feld geführt. Der zweite der Männer, H., bürgerlicher Geburt, hatte sein Vaterland, dessen Armee er als Osfizier angehörte, verlassen, um einem abenteuerlichen Tatendrange zu folgen. Frei von allem Materialismus, hatte er seiner über schwänglichen Phantasie die Zügel schießen lassen und Ideale versolgt, die in weiter Ferne lagen, ja sür ihn nimmer erreichbar waren. Wie ein Schiff ohne Steuermann, war er auf den Wellen des Lebens dahingetrieben, oftmals in Gefahr, an den Klippen zu zerschellen, doch sein gutes Geschick hatte ihn höchstens auf den Sand geworfen, von dem sein innerer Gehalt ihn bald wieder flott gemacht. Die Neigung zur Romantik hafte ihn Hin ausgetrieben in die Fremde, wo er mit hastigen Zügen aus dem Becher des Genusses schlürfte, der sich ihm darbot, unbekümmert darum, was die nächste Zukunst bringen könnte. Wie verschieden auch die Quelle der Empfin dungen bei diesen beiden Männern war, so war doch die Empfänglichkeit dieselbe; ihre Herzen schlugen gleich hoch sür alles Gute und Sobald die Witterung einigermaßen um- FüristtzuuL io.'gtp als Gesandter in Peru gewesen, ihm mitgeteilt habe, wie man in Deutschland die Kälte wohl Namentlich der Winter bot den Freunden einen gern wahrgenommenen Anlaß, den geistigen Verkehr zu Pflegen und dem Wiffens- drange der Gemüter neue Nahrung zuzuführen. Wenn die beiden Freunde an naßkalten rauhen Tagen sich in das Quartier zurückzogen und mit vieler Mühe in einem alten, selten be nutzten Kamin ein Feuer von dürren Wein reben anzünden ließen, oder sich an das stets bereite Kohlenbecken setzten, dann konnte der warme Hauch des Feuers, der sie nur von einer Seite anwehte, doch das Gefühl jener Behag lichkeit nicht Hervorrufen, die wir in traulicher Vereinigung um den heimischen Ösen finden. Der häufig einiretende Wirt, der Vicario, konnte ihr Unbehagen sehr wohl bemerken, was ihm jedesmal Veranlassung gab, den einzigen Schatz seines kulturgeschichtlichen Wissens aus zukramen, indem er einmal über das andre er zählte, daß der Bischof von Viterbo, der früher legenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen, zu ergänzen und im geistigen Verkehr die Zwischen zeit auszufüllen, die ihnen die Pflicht des OP- zisrs und Kameraden freiließ. zerrissenen und zerklüfteten Gebirgslandschwicn entgegentritt, sondern einer gemäßigten, das Maß des anmutig Schönen nie überschreitenden. Dort, wo der Sub-Appenin anfängt, sich nach dem Tyrrhenischen Meere in die Ebene von Canio zu verflachen, bildet den Mittelpunkt der Landschaft der Bolsena - See. Die letzten Höhen deS Gebirges in ihren wellenförmig schönen Formen und Linien umschließen seine östlichen und nördlichen Ufer, während westlich und südlich Hügel das Zwischsnland der Ebene bilden. Auf einem dieser Hügel im Westen liegt Balentano, in nächster Nähe umgeben von Punkten, die auf der einen Seite einen Blick über die weite, ruhige Fläche des Bolsena-Sees hinweg nach den ewig grünen Gebirgsabhängen, auf der andern Seite über die Ebene und die Maremmen nach den blitzenden und blinkern- den Wogen des ewig bewegten Meeres ge statten. In den ersten Tagen des Januar hielt an einem Sonntage, der ein besonders günstiges Wetter verhieß, vor der Wohnung des Vicario, dem Quartier der beiden Freunde, ein« zwei- spännige Kalesche. Schöne, sür Recht und Ehre, für Manneswürde j Sobald die Witterung einigermaßen um- und Menschenwerft - schlug und die Sonne ihr lachendes Gesicht Die Einförmigkeit des Offizierskorps in ! zeigte, lud die paradiesische Gegend zu Nus- sehe,' aber nicht fühle, da man dort große Ofen l habe und Pelze trage. i Valentano, nur hin und wieder unterbrochen § flögen ein, welche Gelegenheit von den beiden durch Märsche und Rekogtwszierungen nach ! Freunden auf das eifrigste benutzt wurde, den umliegenden Ortschaften konnte beiden - Der Sub-Appenin ist ein Gebilde vulkoui- nicht genügen; sie suchten und fanden bald Ge- i scher Gewalt, doch nicht jener titanenhaften, wie » ... r -1 sse uns im Norden in den wildromantttchen
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