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wie rechtzeitig voraussehen läßt, der fremden Negierung vorher mitgeteilt und es versteht sich eigentlich von selbst, daß die Vornahme irgend- welcher militärischer Übungen, die über den Bereich des Schiffes und seiner Boote hinaus gehen, wie Landungsmanöver, Artillerie- und Torpedoschießübungen, in fremden Hohefts- gewäffern ebenfalls der vorher einzuholenden Genehmigung bedürfen. Da diese Übungen zum Teil nicht aus hoher See abgehalten werden können, so kommen unsre Auslandskreuzer ost in die Lage, die Erlaubnis zu ihrer Vor nahme in den Territorialgewässern bei fremden Regierungen nachzusuchen, was durch die Ver mittelung der diplomatischen Vertreter deS Reiches geschieht. An vielen Zeremonien der Schiffsetikette eines einzelnen Schiffes, wie Flaggen über die Toppen aus Anlaß eines nationalen Festtages, Setzen der Flagge Halb stocks bei Todesfällen und Beerdigungen, Trauersaluten, beteiligen sich alle in dem Hafen anwesenden Kriegsschiffe, gleichgültig welcher Nation sie angehören. Es ist das sowohl ein Zeichen für die offizielle Anteilnahme an dem Ereignis, sei es freudiger oder trauriger Natur, wie auch ein Beweis für das schöne Zusammen gehörigkeitsgefühl, das die Seeleute aller Nationen selbst etwaigen nationalen Ab neigungen zum Trotz miteinander verbindet. l.Mitt. d. Deuts». ploHen-Vkr.1 der Engländer Glenn-Martin blieb wunderbarer weise unversehrt. Beide Maschinen wurden zer trümmert. GericktskaUe. Hanau. Im November vorigen Jahres hatte sich vor dem Schwurgericht der Schlaffer Max Sch. aus Jena unter der Anklage des wissentlichen Meineides zu verantworten, den er als Zeuge in einem Strafverfahren gegen einen Landwirt aus Kilianstädten geleistet haben sollte. Der Wahripruch der Geschworenen lautete auf „schuldig", doch nahm das Gericht einen Irrtum der Geschworenen zum Nachteile des Angeklagten als vorliegend an und verwies Ministerpräsident Graf Ahrenthal 1». Der österreichische Minister des Nutzeren, der nach langem Lewen verschieden ist, wurde am 27. Sep tember 1854 in Groß-Skal geboren. Sein Vater war k. und k. Gebeimer Rat, seine M"tter eine ge borene Gräfin Thum. Aloys Lexa Freiherr von Ahrenthal — den Graicntitel hat er erst im Jahre 1899 erhalten — trat im Jahre 1877 in den diplo matischen Dienst seines Vaterlandes. Nachdem er fast zwei Jahrzehnte lang teils bei verschiedenen Ge sandtschaften, teils im Ministerium des Nutzeren ge wirkt hatte, wurde er im Jahre 1895 zum Gesandten in Bukarest ernannt. Im Jabre 1899 kam er dann als Botschafter nach Petersburg. Er blieb dort geben Jahre, bis er als Nachfolger GoluchowskiS zum Minister deS Nutzeren ernannt wurde. Der Höhepunkt von Nhrentkals Ministertätigkeit, die An- nbederung Bosniens und die Lösung der Balkan- knie, ist noch in frischer Erinnernng. Damals hat sich Ahrenthal Anspruch aus den Dank seiner Lands leute erworben. Auch in Deutschlaud wird man seiner al» emeS bedeutenden Staatsmannes deutscher Zunge und eines treuen Dreibundfreundes ge denken. ' Vetter t, und echteste, »ist ali seid ja , man en ge- uch im Nicken, ihre- 8efühl, emp- liebt« t hatte, über jungen tzliche» selben, n und if und i Hut. >ei dec > seine en. llen?" 'eichen Reds- 8 vor- Aber nd er ..'-Bei der Probefahrt des Zeppelin - Luft- „Viktoria Luise" wurde eine Geschwin- Wit von 20,2 Sekundenmeter erreicht. Das Schiff „Schwaben" fährt nur 19,6 Sekunden- A'er; die „Viktoria Luise" ist also beträchtlich Meller als die „Schwaben", obwohl sie um Meter länger ist. — Emer der bekanntesten und verwegensten st englischen Flieger, Graham Gilmour, erlitt ! <;M tödlichen Unfall im alten Hirschpark bei ^'"don. Er flog um 11 Uhr vormittags auf «pen patentierten neuen Eindecker aus Iflands ab. Als er sich in einer Höhe von ^Fuß über dem alten Hirichpark befand, Merkten die Spaziergänger, die dort seinem ^Santen Fluge mit Interesse gefolgt waren, i H.chrem Entsetzen plötzlich, wie zuerst der linke Wel zusammenbrach und danach sogleich der rechte. Die Maschine schoß steuerlos Mer und auf und ab, begann dann sehr Mill niederzuschießen und krachte schließlich zur Das Knattern des in der Luft zer renden Holzes und der Anprall auf die wurden einen Kilometer weit gehört. Der war sofort tot. h. -Bei San Francisco (Kalifornien) sind sMend eines Wettfliegens zwei Zweidecker aus Hunderi Fuß Höhe abgestürzt. Der Flieger Hoff wurde dabei tödlich verletzt, 1^»-^ diesen Worten auf den heißen Lippen h, sie Johanna am Boden liegend, als sie ^Zimmer trat, um Thea zum Freiherrn zu sofort wußte die treue Dienerin, daß chre im Fieber sprach. Sie brachte dieselbe zu Bett und ging dann zum Freiherrn, hm mit aller Vorsicht Mitteilung von der iMmg seiner Tochter zu machen. i^icser war verzweifelt, als er sein ange- stjnd mit heißem Gesicht und trocknen so Plötzlich daliegen iah, allerhand wirres M redend, das er nicht verstand. Seine die nie krank gewesen — er konnte es erklären. ^.'lürr erste holte Johanna schnell einen herbei, der, nachdem er Thea untersucht, den Kopf schüttelte, indem er ein heftiges ^ttifieber konstatierte und die größte Ruhe Schonung für die Kranke anbetahl. * * * Wochen waren vergangen, und mit Thea es nicht besser, eher schlimmer, iodaß der . Schwerste zu fürchten begann. Es niemand zu ihr gelaffen, und sogar ihren Merinnen, die in der ersten Zeit der Krank- iü, °as Zimmer ihrer vergötterten Lehrerin M mit Biumen schmücken dursten, wurde dieses von nun an untersagt, weil die zu schwach wäre, den betäubenden Duft Taimen. ^.^^ich lag der Freiherr auf leinen Knien, bittend, rhm sein Kind zu lassen. -lllmächtiger," flehte er, „du nahmst mir U " so unsagbar viel. Du nahmst mir mein Von uncl fern. Tie diamantene Hochzeit. In Donau- wötth haben dieser Tage die 84 bezw. 83 Jahre alten Eheleute Mayrshofer ihre diamantene Hoä zeit gefeiert. Sie haben 7 Kinder, 20 Enkel »nd 7 Urenkel. Turch giftige Dämpfe getötet. In Miiberg ist ein Lagerist, der eine Flasche mit 'onzeii netter Schwefelsäure fallen ließ, durch die ästigen Dämpfe der Flüssigkeit getötet worden. Eine dreizehnjährige Heldin. In Weil- sMM sBayrisch-Schwaben) hat die dreizehn jährige Landwirtstochtcr Auguste Lutz zwei fünf »nd sechs Jahre alte Kinder aus dem Treibeis der Wörnitz mit eigener höchster Lebensgefahr dom Tode errettet. Ein sechsjähriger Knabe an Alkohol vergiftung gestorben. In Kempten im All- Säu ist ein sechsjähriger schwächlicher Wirtssohn, der auf einem Holzplatz den in einem Zehn- ^ennigglas von einem Arbeiter übriggelassenen Schnaps ausgetrunken hatte, unter heftigen Ver- Pftungserscheinungen erkrankt und trotz ärztlicher Me gestorben. Man vermutet, daß Methyl- alkoholvergistung vorliegt. Von einem tollen Hunde gebissen wurden in Ala (Tirol) der' Gutsbesitzer Leo- "E, dessen Sohn und ein Mädchen. Alle drei Personen wurden nach Wien ins Kranken- hau? zur Schutzimpfung gebracht. Branduuglück in einem Kinemato- Sraphcntheater. Infolge eines Schadens in der elektrischen Leitung brach in einem Buda- Wer Kinematogravhentheater während der Vor- Mung Feuer aus, da? ra^ch um sich griff und °ald den ganzen Zuschauerraum in Flammen Me. In dem entstehenden Gedränge wurden ^auen und Kinder schrecklich zugerichtet. Drei *wder wmden buchstäblich zertreten, da jeder A seine eigene Rettung bedacht war und alles, in den Weg kam, niedergestoßen wurde. M Lehrerfrau, deren einziges Töchterchen ums gekommen war, wurde aus Schmerz darüber ^«»sinnig. Der Besitzer des Theaters hat sich ^4 der Katastrophe erschossen. Vootsttnglück auf der Donau. Bei Apos (Südungarn) ereignete sich auf der ein schreckliches Unglück. Ein Boot, auf sechs serbische Bauern und eine Frau mit 'wem Kinde von Bazias in einem kleinen Kahn dem serbischen Ufer zurückrudern wollten, Aug mitten auf dem Strom infolge starken ^Umganges um. Alle acht Personen er- sanken nach verzweifeltem Ringen in Gegen- vieler Zuschauer auf beiden Ufern. seine grH t nahm d das W :r Bund dl ichter Knö :s Suir» ber. W Schlacht B WaS B Re Geg"k Der Hack ebenbei d« ind nu»! rldemokrB ich! werde» omemrutt« ken W ulen Herr» iren, eme« igen gege« ludert Hal Bier«f e mag ei m Irrtum, >er Sozial' ie zu Tate« ilen dies« es zu spül ei ist der ;ebung del len diese die Dingt er nötige« es, dan« kter dieser n kürzlich burtstagel selbst de« r ließ alle ideln galt- stenüllung, Aber im ühl gege« ten. W'l lns ist der st er ein« :one. W ruien wir: Fürsten! rheim be« ahlbetrach' i u Motte» ! Zeit mehr htete Dr. tefera! die Kschästigie der poli' Worten: nst werde chuldigkeit nhalt z» s heiße, jetzt, wo mehr ist, ein Rufe: Es wurde ff mg an« i te rritl ul j t.müßige» l w erachtet j htig. das iit Fleisch bhängigek die Ett Erhaltung der land« geboleN, Nisse de« Äärinerei. > et werd!« und bei iren Vev richt abec e in ihre» ung der ' en, oeren nnde, die neu von deshalb die Strafsache zur nochmaligen Ver handlung vor das nächste Schwurgericht. In der erneuten Verhandlung vor dem Schwurgericht wurde der Angeklagte freigesprochen. Generalstabskarte für Luftschiffer. Kk Die erste Generalstabskarte für Zwecke der Luftschiffahrt ist, wie von militärischer Seite geschrieben wird, soeben herausgegeben worden. Diete Karte, die einen ersten Versuch von mili tärisch-amtlicher Seite darstellt, die aber vor bildlich werden dürste, ist vom militärgeographi schen Institut in Wien bearbeitet worden. Der Maßstab der Lustschifferkarte ist der gleiche wie der der österreichischen gewöhnlichen General stabskarte, nämlich 1:200 000, die Karte unter scheidet sich aber von der gewöhnlichen dadurch, daß alle sür die Orientierung des Schifahrers wichtigen Einzelheiten auf irgend eins Weise kenntlich gemacht worden sind. So sind Bauten, die als Richtungspunkte dienen können, also Kirchtürme, hohe Schornsteine, auffällige Ge bäude usw. in größerem Maßstabe wieder gegeben, ebenso sind Anlagen, die Gefahren für den Lumahrer in sich bergen, wie elektrische junges Weib, meine Güler und meine Heimat, o laß mir nur das Letzte, mein Kind, meines Alters Stab und Stütze! Wenn ich gemurrt gegen die von dir gesandten Schicksaltzschläge, so verzeihe es mir, mein Gotti Ich will von nun an mit allem zufrieden sein, nur laß mir mein Kind, das einzige Gut, was ich noch besitze!" Während hier der alte Mann sich in heißem Gebet zu Gott wandte, schwebte jein Kind nebenan zwischen Leben und Tod. Noch wußte der Doktor nicht, der ihre heiße Hand hielt, welcher von beiden Sieger bleiben würde. Und als gerade die Kranke aufstöhnend wieder den Namen „Rudolf" murmelte, erhob sich jetzt ernst und entschlossen die treue Dienerin, die am Fußende des Bettes saß, und schritt auf den Arzt zu mit den Worten: „Herr Doktor, ich habe etwas auf dem Herzen, und ich glaube, ich darf es der Kranken wegen nicht länger zurückhalten." Und sie erzählte dem alten ehrwürdigen Arzt die ganze Geschichte, daß sich Thea nicht mit Rudolf Waldeck verloben sollte, und sie heute noch nicht wisse, weshalb es nicht ge schah. Sie erzählte weiter von der Begegnung der beiden am Gesellschaftsabend bei Lassows und daß ihre Herrin von da an ganz verändert nach Hause gekommen sei und gleich tags darauf erkrankt wäre. Sie, Johanna, wäre zwar eine altmodische Person, aber sie glaube bestimmt, da ihre Herrin seit jenem Tage so oft den Namen „Rudolf" auf den Lippen ge habt habe, daß die ganze Krankheit damit zu- jainmenhänge. Hochspannungsleitungen usw. durch den Druck hervorgehoben. Besonderer Wett ist auch auf die Kenntlichmachung und Unterscheidung des Terrains gelegt worden. Es ist nach dieser Karte dem Luftschiffer möglich, über jedem Punkte festzustellen, ob er sich über günstigem oder ungünstigem Terrain befindet. Terrain, das sich für eine Landung eignet, ist mit gelber Farbe bezeichnet, ungeeignetes mit roter Farbe. Diese letztere Maßnahme gibt der Karte beson deren praktischen Wett. Während es karten kundigen Offizieren, wie die deutschen Rund flüge bewiesen haben, immer möglich war, auf Grund gewöhnlicher Generalstabskarten den Weg zu finden, bestand doch immer die Schwierigkeit, aus der Luft bei Benzinmangel oder andern verhältnismäßig voraussehbaren Zwischenfällen, das geeignete Landesterrain schnell zu finden. Wälder konnten natürlich von Wiesen unterschieden werden, nicht aber trockene Wiesen von sumpfigen, und aus den Karten war auch schwer ersichtlich, wo in näherem Umkreise etwa eine gute Landungs möglichkeit wäre. Diesem Ubelstand hilft die österreichische Luftschifferkarte ab. Übrigens ist auch der Plan des Vereins Deutscher-Flug techniker zur Schaffung eines Atlas von Lan dungsstellen aus der gleichen Erkenntnis her- vorgeganaen, daß die Orientierung mit den heute vorhandenen Mitteln nicht das Schwierigste ist, sondern das Auffinden geeigneter Lan dungsplätze und daß den Fliegern, bevor nicht allgemeine Luftfahrerkarten vorhanden sind, wenigstens mit genauer Bezeichnung von Plätzen geholfen werden kann, aus denen Lan dungen möglich sind. Die erste österreichische Generalstabskarte, von der gegenwärtig das erste Blatt vorliegt, wird von dem Wiener militärgeographischen Institut eifrig gefördert, sodaß den österreichischen Militär« uyd Zivil fliegern bald ein vollständiger Luftfahreratlas von Österreich zur Verfügung stehen dürfte. Internationale Zchiffsetikette. Ein jeder hat wohl schon von dem Be stehen einer Hofetikette gehört, daß aber auch auf dem Wasser, an Bord der Schiffe eine ebenso peinliche, ja oft altertümlich steife Etikette herrscht wie auf dem Lande, ist weniger bekannt. Die zum Teil in den Bestimmungen nieder gelegten, zum Teil auf Überlieferung beruhenden Vorschriften dieser Etikette gelten zunächst aber nur sür die Schiffe einer Nation, jedoch haben sich auch für den Verkehr von Kriegsschiffen verschiedener Nationen untereinander sowie zwischen Kriegsschiffen und fremden Land behörden im Laufe der Zeit feste Regeln heraus gebildet. Aus dem Gebrauch, vor dem Ein laufen eines Schiffes in einen fremden Hafen sämtliche Geschütze abzuseuern zum Zeichen, daß man mit ungeladenen Kanonen, also in freund licher Absicht komme, hat sich der Landessalut entwickelt, mit dessen Abstattung eS sehr genau genommen wird, und bei besten Erwiderung ebenso genau Schuß für Schuß gezählt wird, so daß schon manche nicht ganz hinreichend mit Munition versehene Salutstatton dabei in Ver legenheit geraten ist. Was früher an Höflich- kettsbezeugungen und Dienstwilligkeitsversiche- rungen dem Takt und dem guten Willen des einzelnen Seebefehlshabers überlassen war, das ist jetzt durch bindende Vorschriften bis inS ein zelne hinein festgelegt, obgleich auch heute noch Naum genug bleibt für die Erweffung be sonderer Aufmerksamkeiten, etwa durch das auf Kriegsschiffen sonst nicht übliche Dippen der Flagge oder durch Spielen bestimmter Melodien durch die Bordkapelle. Ein Kriegsschiff in einem fremden Hafen nimmt zwar noch immer rechtlich eine Sonderstellung ein, doch sind die sich hieraus ergebenden Befugnisse ebenfalls genau abgegrenzt. So ist es z. B. nicht zulässig, ohne vorherige Genehmigung der betreffenden Landes behörden bewaffnete Mannschaften zu landen, ja sogar das Anlandschicken unbewaffneter Be satzungsteile, z. B. Beurlaubter, in größerer Zahl ist an manchen Orten nur mit vorher ein geholter Erlaubnis gestattet. Schon das be absichtigte Anlaufen eines fremdländischen Hafens ! durch ein Kriegsschiff wird, wenn eS sich irgend- GememnütLiges. Um den Wasserpflanzen in de» Aquarien ein üppiges Gedeihen zu sichern, verwende man Regenwasser, abgekochtes, sowie auch destilliertes Master, erneuere es alle vier zehn Tage, setze pro Liter Master v» Gramm phosphorsaures Natton zu. Das Fauligwerden des Masters wird vermieden, wenn Salizyl pulver in etwas Wasser aufgelöst und dem Aquarium von Zeit zu Zeit davon etwas zu gesetzt wird. *.* Geräte zur Zubereitung von Fischen reinige man sofort nach dem Gebrauch mit Essigwasser. Damit verliert sich der unan genehme Geruch, der ihnen sonst lange Zeit anhaftet. Kuntes Allerlei. K Ans der Flucht vor dem Busch brand. Mit der in Australien jetzt herrschenden Hitze und Trockenheit ist übtt: das Land eine wahre Hochflut von Buschbränden herein gebrochen und oft gelingt es den Ansiedlern nur mit knapper Not, sich den Fängen diese- lodernden Ungeheuers zu entwinden und da- nackte Leben zu retten. Jetzt sind die Frau und die Tochter eines der reichsten Getreide- Händler von Australien nur mit knapper Not und nach einem aufregenden Wettrennen mit den Flammen einem schrecklichen Tode ent ronnen. Mr. Wilion Hall wohnt in der Nähe von Mhlor in Südaustralien; er war zufällig verreist und nur seine Frau und seine Tochter in dem Landhause anwesend, als plötzlich ein Buschbrand eintrat. Mit unglaublicher Schnellig keit bahnten sich die Flammen über das Land ihren Weg, und die beiden Frauen wurden sich der Gefahr erst bewußt, als sie plötzlich die leuchtende Glut über ihren Garten Herein brechen sahen. Ein paar Sekunden ipäter war bereits das Haus vom Feuer erreicht und be gann zu brennen. Nur dürftig bekleidet rannten die beiden Frauen zum Stall und stürzten sich auf das vor Angst bereits wie tolle Pferd. ES war keine Zeit, an Sattel und Zaumzeug zu denken, ohne weiteres sprang man auf den Rücken des Tieres, die Mutter saß vorn und lenkte das Pferd mit den Händen. Zum Glück gelang es, dem scheuen Pferde die Richtung auf den benachbarten Fluß zu gebens hier sprangen die Frauen ab und liefen hastig in das Master, bis sie bis zum Halse in die Fluten sanken. Während das Feuer vorüber zog, tauchten die beiden Frauen so oft als möglich unter und kamen so mit dem Leben da von, da der Wind den Buschbrand schnell weiter „Das ist mir ganz neu," versetzte kops- schüttslnd der Arz«, „warum sagen Sie mir dies alles erst jetzt?" ,Jch konnte und wollte nicht eher sprechen," erwiderte die treue Person, „well ich weiß, daß mein Herr und der Vater jenes Rudolf in heißer, unversöhnlicher Feindschaft leben; was ja auch die Kranke weiß," setzte sie hinzu. „Und dieser Rudolf selbst," fragte der Arzt, ! „teilt dieser die Feindschaft seines Vaters, und, hat er womöglich diese auch auf die Tochter des § Gegners desselben übertragen?" „Nein," sagte Johanna. „Wenn ich auch, wie j gesagt, schon alt bin, aber ein bißchen auf die jungen Herzen verstehe ich mich doch noch, und da glaube und hoffe ich bestimmt, daß die Liebe meines Fräuleins auch erwidert wird, nur daß sie beide voneinander nicht wissen, daß eins das andre liebt. Sehen Sie, Herr Doktor, deshalb habe ich Ihnen das alles erzählt, viel leicht kann es doch noch meine arme junge Herrin retten!" Der Arzt drückte der Alten warm die Hand: „Sie sind eine treue Seele, Johanna. Wenn überhaupt noch etwas Ihre Herrin retten kann, so ist es dieser Rudolf selbst. Er muß kommen und die Kranke seine Liebe erraten tasten. Und nun muß ich schleunigst mit ihrem Vaier reden; ich werde ihm die Krankheit «eines Kindes w schildern, wie sie in Wirklichkeit ist, und w Han herzig unversöhnlich er auch gegen seine Feinde gestimmt sein mag, um sein einziges Kind zu retten, wird und mutz er zu dem bereit sein, wozu ich ihm rate." » * * „Stille Nacht, hellige Nacht!" So klana: es laut und feierlich vom nahen Turm, uns Frieden im Himmel und auf Erden tönte es m den Herzen der Menichen nach! In der Fabrik von Waldeck n. Sohn standen die Weihnachtsbäume für die Arbeiter und ihr« Familien angezündel, und ringsherum diese ielbst, mit Geschenken reich bedacht. Dies alles halte der junge Waldeck schon seit Jahren eingeiühn und zwar seit dem Tage, als er als Teilhaber seines Vaters in das Geschäft eintrat. Während die Umstehenden das Weihnachts- lied sangen, wurde Rudolf eine Depesche aus Berlin überbracht, die nur die Worte enthielt: „Thea krank. Sofort kommen. Freiherr von Nedsield." Rudolf war einer Ohnmacht nahe. Ohne nur einen Moment nachzudenken, warum man gerade ihn, dem, wie er glaubte. Verhaßten, diese Mitteilung machte und sein Kommen ver langte, vermochte er nur diesen einen Gedanken zu fasten, daß Thea krank tei. Und ohne ein Wort der Entschuldigung sür seinen Vater und seine Umgebung fuhr er sofort zur Bahn. Währenddem rang der Freiherr verzweifelt «eine Hände, jede Miene seines schwerleidenden Kindes beobachtend und die Minuten bis zu Waldecks Ankunft zählend. Alles was was ihm oesten Vater zugefügt hatte, war vergeßen; nur der Gedanke, sein Kind zu retten, lebte in ihm, und er zitterte vor der Möglichkeit, daß Rudolf vielleicht nicht kommen könnte. Th ? (Schluß folgt.)'