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Ottendorfer Zeitung : 23.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191202235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19120223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19120223
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-02
- Tag 1912-02-23
-
Monat
1912-02
-
Jahr
1912
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.02.1912
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des Krieges Stürm tigen Wege, w>r siimmen ihm bei, wenn er die bis. des Österreich-Ungarn. ^ker. des am der des Vor Tie dia Wörth haben alten Ehelei Sochzeit gefe und 7 Urenb Turch Nürnberg ist Die an der als worden. Eine dr tilgen (Bay jährige Land und sechs Jo der Wörnitz dem Tode ei Ein sech dem jungen Waldeck, der als Vetter Gretchens von deren Eltern bei Lassows eingeführt wurde, zusammengetroffen bin." Der Freiherr zuckte zusammen. Thea, dies bemerkend, fuhr schnell fort: »Papa, fürchte nicht, daß durch diese Be gegnung unser wahrer Name bekannt wird, da ich sofort dem vorgebeugt habe, indem ich mir von Waldeck sein Ehrenwort geben ließ, meinen Namen nicht zu verraten. Du lächelst so ironisch, Papa, und ich weiß, daß du damit an deuten willst, ein Waldeck hätte kein Ehrenwort. Ich aber erkläre dir, daß ich an das Ehrenwort Herrn Waldecks glaube, wie an mich selbst; denn daß er von Schurken abstammt, beweist noch nicht, daß er ein Schurke ist. Mir hat dieser Fabrikantensohn seit dem verhängnisvollen Tage, wo er mit solcher Offenheit meine Hand znrückwies, Achtung abgezwungen bis am den heutigen Tag l Und dies war auch der Gmnd, daß ich ihm gestern abend seine Bitte, — ihm einen Tanz zu gewähren, — nicht abschlagen konnte. — Nun weißt du alles: bist du mir deshalb böse, liebes Väterchen?^ »Nein, mein Kind, weil ich annehme, daß du dich mit deiner Menschenkenntnis hoffentlich nicht täuschst. Nur etwas überascht bin ich ob deiner warmen Verteidigung für einen Menschen, den du noch bis vor kurzem aus tiefster Seele gehaßt. Im übrigen aber wollen wir möglichst vermeiden, den Namen Waldeck zu nennen, das mußt du mir schon zugute halten, mein Kind I" Thea senkte verlegen das Köpfchen. — — Als am andern Tage Emma und Gretchen Tagung äes Kunäes äer ^anäwirte. Unter Teilnahme von Tausenden von Mit gliedern hielt der Bund der Landwirte am gestorben Der Name des Verstorbenen ist mit der österreichischen Politik und Geschichte der letzten Jahre eng verknüpft. Aus seine Ver anlassung -chritt die österreichische Negierung zur Angliederung Bosniens und der Herzego wina. Auf besonderen Befehl Kaiser Franz Josephs wird Graf Ahrenthai auf Kosten des Hofes zu Grabe getragen. Vom Kaiier Wilhelm ist ein in herzlichen Worten abge- faßteS Beileidstelegramm eingetroffen. — Zum Nachfolger des Verstorbenen wurde Graf Berchthold, bisher Botschafter in Peters- bürg, ernannt gerlichen Parteien auseinander. Als er dabei die Kritik der Präsidentenwahl als eine unerhörte An- matzung hinstellte, rici ihn Präsident Kämpi mr Ordnung. Wenn der Kanzler entgegen der Reicks- vcrfasiung eine Neueinteilung der Wahlkreise nicht herbeitnhre, so verübe ec VcrfaffungSbruch. (Präsi dent Kämpf rief den Redner erneut zur Ord nung und fügte schließlich noch einen dritten Ord nungsruf an, als der Redner der russischen Regie rung verbrecherische Umtriebe vorhielt.) Die Be merkungen des Redners im Anschluß an einen Prcßprozeß zur Marokkofrage veranlaßten den Staatssekretär des Auswärtigen v. Kiderlen- Wächter zu der Feststellung, er habe nie Ab-, geordneten oder Publizisten etngeredet, das Deutsche Reich wolle Teile von Marokko besetzen. Abg. Gröber iZentr) erklärte sich gegen eine Neu einteilung der Wahlkreise, da eine solche doch nur das Ziel haben könne, der städtischen Bevölkerung ein weiteres Übergewicht über die ländliche zu geben. Staatssekretär Solf berührte den vom Abg. Ledebour beanstandeten Erlaß, nachdem au? Samoa Weiße eingeborene Mädchen fortan nicht heiraten dürfen una sagte für sie Kommissionsberatungcn eine ausführliche Rechtfertigung zu. Den Vorwurf des Abg. Gröber, das Reich setze nut der bei der ReichSfinanzrcform vereinbarten Schuldentilgung zu früh ein, suchte Reichsschatzielretär Wermuth in längeren finanzpolitischen Ausführungen zu entkräften. zum Unterricht kamen, bemerkte letztere, ihr Vetter Waldeck habe sie bis zur Türe begleitet, und wolle sie auch wieder abholen. Thea fühlte, wie sie die Farbe wechselte, ohne sich recht klar zu werden, warum. Erst alt Emma sagte: »Na ja, du und Herr Waldeck, ihr seid ja von jeher die Unzertrennlichen gewesen, man hat euch ja schon als Kinder die Verlobten ge nannt und jetzt werdet ihr es ja wohl auch im Ernst werden." Da erst riß der Schleier von Theas Blicken, und an dem ungestümen, wilden Klopfen ihres Herzens erkannte sie das unbestimmte Gefühl, das sie schon gestern in Waldecks Nähe emp funden hatte. Jetzt wußte sie es, sie liebte ihn — ihn, den sie stets zu hassen geglaubt hatte. Bon dieser Entdeckung ihres Herzens über wältigt, war es ihr unmöglich, den jungen Mädchen Stunde zu geben, und plötzliches Unwohlsein vorschützend, entließ sie dieselben, um gleich darauf ans Fenster zu treten und aus die Straße zu blicken. Im selben Moment sah Rudolf heraus und lüftete mit einer ttefen Verbeugung seinen Hut. Thea dankte fast stolz, ihn dabei fest bei der Begrüßung mit Gretchen beobachtend, um seine Bräutigamsgesühle für dieselbe zu entdecken. „Doch was wollte ich mit dem allen?' fragte sie sich Plötzlich, „selbst wenn er Gretchen mcht heiratet, könnten doch die Baroneß Reds- feld und Rudolf Waldeck nach allem, was vor gefallen ist, nie ein Paar werden! — Met ich liebe ihn heiß und leidenschaftlich und er wird dec Gatte Gretchens werden!" bestimmt erklären, daß weder von den Komervaliven now vom Bund der Landwirte eine Erhöhung der Gelreidezölle verlangt worden ist. Wenn die liberalen Forderungen: Minisierverantwortlichkeit, parlamen- wrische Regierung, neue WahlkreiSeinteilung durch geführt werden, w würde die Macht der Sozial- demokralie gewaltig ges'ärkt werocn. Auf mon archischem Standpunkt müssen unter Hintansetzung der trennenden GesichlSpnnklc die bürgerlichen Par teien zusammenarbeiten. Abg. Paaiche tnat.-lib.): Dos Won vom lückenlosen Zolltarif in wieder laut geworden. Mit diesem Schlagwort haben vor neun Jahren die Agrarier, die Führer des Bundes oer Landwirte, Politische Kunclscbau. Deutschl«»». 'Aus Anlaß des Stapellaufs deS Linien schiffes „Prinz-Regent Luitpold" hat zwischen Kaiser Wilhelm und dem Prinz-Regenten Luitpold von Bayern ein Telegramm wechsel stattgefunden, der überaus herzlicher Natur ist. * Die Übersicht der Entschließungen des Biindesrateü aus die Beschlüsse des Reichstages wird gemäß einem Be schlusse des Bundesrates in Zukunft alljährlich mit dem Etat vorgelegt werden, während sie bisher dem Reichstage nur alle fünf Jahre zuging. ' Bei Beratung des KolonialelatS hatte der Reichstag im vorigen Jahre den Wunsch ge äußert, den Ausfuhrzoll aus Kopra im Schutzgebiet Neu-Guinea aufzuheben. Nach Anhörung des Gouvernements hat sich jedoch die Kolomalverwallung entschlossen, dielen Aus fuhrzoll nicht aufzuheben, da der Kopra-Zoll «eben dem Tabakzoll und dem Wertzoll einen Hauptbestandteil der Zolleinnahmen bildet Als am andern Morgen der Freiherr am Frühstückstisch erschien, traf er schon Thea an demselben, ihm den Tee bereitend und die Brötchen streichend. Sie eilte ihm entgegen und bot ihm den Mund zum Morgenkuß. Nun," begann er, „wie hat sich gestern mein Töchterchen amüsiert?" „Danke, Väterchen, vorzüglich I Nur wäre mein Vergnügen noch größer gewesen, wenn du hättest zugegen sein können, um mit anzusehen, wie sehr dein Kind ausgezeichnet wurde. Und als ich am Schluß auf Bitten Frau Lassows Lieder sang, da wollte des Jubels kein Ende sein. Ich fühlte mich von dem vielen Beifall ordentlich beschämt." „Das freut mich! Freut mich wirklich von Herzen, daß du dich amüsiert hast! Warum soll mein Kind auch keinen Beifall finden," setzte er mit Stolz hinzu. „Und wenn erst all die Menschen in dein goldenes Herz sehen könnten, wie würden sie dir dann gar zu- jubeln! Doch dieses kennt Gott am besten und er wird dich danach belohnen. Doch nun erzähle mir alles; bei Lassows hast du wohl viel Bekanntschaften gemacht?" „Nein, Papa; denn es war nur ein kleiner KreiS geladen, den ich schon früher dort ge troffen. Nur eine alte Bekanntschaft habe ich erneut, das heißt — lch wurde — wollte ich nicht unhöflich fein, dazu gezwungen. Eigent lich wollte ich dir davon gar nicht erzählen, well ich weiß, daß es dich wieder aufregt, doch du weißt, ich kann vor meinem Väterchen kein Ge heimnis haben. So böre denn, daß ich mit Aus ctem KeickslLge. Am 17. p. Mts. wurde im Reichstag die erste Lesung des Etat? lorrgeseyl. Abg. Ledebour ttoz > sich m ' vec Regierung und ven oür- A seine eig< M in den M Lehrersr ^ben gekomn Unsinnig. ^4 der Kat k VootSu» Mas (Sü ^nau ein si sechs ser ""km Kinde dem sei /K« mitten ^llmgagge- nach . M vieler L Am 19. d. MtS. wird die erste Lesung Etats fortgesetzt. Abg. GanS Edler zu Putlitz (kons.): Gesundung der Finanzen ist von ollen Rednern erkannt worden. Vor dem Finanzprogramm Volkspartei findet keine Steuer Gnade. Erst 'Der östecreichisch-unganW Minister Ausmärttoeu Gras Ahrenihat ist 17. d Mts. im Alter von 57 Jahren in Wien Abgeleknte Auäienr äer Keickstagspräsiäenten. Wie es nach den Vorgängen der letzten Wochen nicht überraschen konnte, hat der Kaiser es abgelehnt, das Präsidium des Reichstages, d. h den Präsidenten und den zweiten Vize präsidenten zu empfangen, um die Meldung von der Konstituierung des Reichstages persönlich entgegenzunehmen Halbamtlich wird dazu gemeldet - »Der Präsident des Reichstages, Dr Kampf, hat dem Kaiser die geschäfts- orouungsmäßige Anzeige von der Konstituierung des Reichstages erstattet. Gleichzeitig hat der Präsident beim Oberhofmarschallamt angesragt, ob und wann d«r Kaiser ihn und den Vize präsidenten GeheMat Dove empsangen wolle. Bisher pstegke sas ganze Präsidium des Reichs tages, nachdem der Zusammentritt desselben schriftlich durch den Präsidenten dem Kaiser ge meldet war, eine Audienz nachzusuchen. Der dann regelmäßig gewährte Empfang galt dem Präsidium in leiner Gesamtheit, nicht den ein zelnen Personen, die ihm angehören. Da sich diesmal die Ansrage beim Oberhosmarschallamt wegen ües Empfanges beim Kaiser nur auf den Präsidenten und den zweiten Vizepräsidenten bezogen hat, ist die Antwort ergangen, daß der Kaiser bestens danken lasse, aber verhindert sei, die Herren zu empfangen. Diese Antwort wurde aui den Borschlag deS Reichskanzlers gegeben, der dem Kaiser nicht empfehlen konnte, der Abweichung von der gewohnten Regel zu folgen und sie damit gutzuheißen." und sich ständig erhöht, da mit der Weiter entwicklung der Pflanzungen die Menge geernteten Kopra und damil der Ertrag Ausfuhrzolls ständig zunimmt. des großen Königs. Er nannte sich selbst de» Philosophen von Sanssouci. Aber er ließ alle Philosophie beiseite, sobald es zu handeln galt- Er bot uns ein Vorbild jener Pflichterfüllung, die heute schwankend geworden ist. Aber im Bunde lebt noch das alte Pflichtgefühl geg«s> den Kaiser und die deutschen Fürsten. Wik sagen mit Herrn von Oldenburg: „Uns ist der Kaiser nicht eine Einrichtung. Uns ist er eint Person." Wirsind der Schutz der Throne. Wir wollen es bleiben! Und in diesem Sinne rufen witt „Es lebe der Kaiser und alle deutschen Fürsten! Der nächste Redner Frhr. v. Wangenheim be schäftigte sich eingehend mit einer Wahlbetrach' tung und wandte sich dabei in scharfen Worten gegen den Radikalismus, der unsre Zeit mehl und mehr beherrsche. Dann beleuchtete Dr. Diederich Hahn in einem längeren Referat die politische Lage. Als letzter Redner beschäftigte sich Herr v. Oldenburg-Januschau mit der poli' tischen Lage. Er schloß mit den Worten: Unbekümmert um Gunst oder Ungunst werd« der Bund nach wie vor seine Schuldigkeit tun. Er werde dem Umsturz Einhalt zu gebieten suchen und jetzt, da es heiße, Königtum oder Sozialdemokratie, jetzt, wo für die Mittelparteien kein Raum mehr ist, werde der Bund sich erheben mit dem Ruse: „Gott, Kaiser, Vaterland, Nation!" Es wurd« darauf einstimmig folgende Beschlußfassung an genommen : »Der Bund der Landwirte tritt R ungebrochener Kraft für den gleichmäßigen Schutz jeder nationalen Arbeit ein. Er erachtet es gerade jetzt für besonders wichtig, daj deutsche Volk in seiner Versorgung mit Fleisch and Brot vom Anstand immer unabhängiger zu machen und zu erhalten. Für die Er« reichung dieses Zieles ist aber die Erhaltung des bisherigen Systems des Schutzes der land« wirtschMichen Produktion unbedingt geboten, und zwar einschließlich der Erzeugnisse de« deutschen Futterbaues und der deutschen Gärtnerei. Solcher Schutz kann aber nur gewährt werd n unter Beibehaltung indirekter Steuern und bei gleichzeitigem Ausbau einer besonderen - steuerung des mobilen Großkapitals, nicht adel durch eine ebenso sozial ungerechte, wie in ibren Erträgen weit überschätzte Ausdehnung del Erbschaftssteuer auf Kinder und Ehegatten, oeren Wiedereinbringung nur dazu dienen würde, di« Zerrissenheit der bürgerlichen Parteien vo» neuem zu vermehren." fester Kinemo Mling Feue den gc Kte. In t Muen und ^der wurdi es nicht das Sch niemant Irinnen, bas Zim LH mit B 0 dieses v 'S zu schir Vmen. ;Mgijch lag ' biiiend, i ^Allmächtig I so unsag! 7j Novelle tum Johanne« Feld. Thea nahm niedergeschlagenen Auges Rudolf Waldecks Hand. Ohne auch nur noch em Wort zu sprechen, ließ sie sich von ihm den Mantel um- hüngcn, um alsdann nach einer gegenseitigen Verbeugung Johanna auf den Heimweg zu folgen Dieielbe konnte sich nicht genug wundem, wie still und verändert auf einmal ihre Herrin war, und so wagte die treue Dienerin die Be merkung. , Fräulein Thea hoben sich wohl nicht amüsiert?" »Doch, doch, Johanna, ganz ausgezeichnet. — Wie geht eS Papa, ist er zellig zu Bett ge gangen ?" Ihre letzten Worte wurden von der Klingel der elektischen Straßenbahn übertönt, die für heute nacht die letzte war, die diese Strecke fuhr. Sie beeilten sich daher, noch mit verselben mitzukommen, und drinnen im Wagen wurde die auf der Straße begonnene kurze Unter haltung -licht fortgesetzt, da eS Johanna ihrer Hern» ausah, daß sie keine Lust dazu habe. Ms sie zu Hause anlangten, flog Thea förmlich auf das Bett ihres Vaters zu, doch derselbe, irotzdem er noch kein Auge geschloffen hatte, stellte sich schlafend, als sich Thea ihm näherte »O, sieh nur, Johanna, wie gut er schläft," sagte sie zufrieden mit leiser Stimme, „nun komm schnell auf mein Zimmer, damit wir ihn nicht stören." aus andrer Leute Taschen und die Herren Hochagrisr usw. haben sich um die Slcuer gedrückt und haben die protzen Opser nicht getragen. (Zuruf rechts: wer bat sie getragen?) Die kleinen Leute, die die Zündhölzer bezahlen müssen (Zuruf rechts: Börlcnüeuer!) Die Börse — die drückt Sie gewiß doch auch nicht, da freuen Sie sich ja darüber, daß Sie andern Leuten was ausgepack! haben. Dem Reichskanzler machen wir zum Vor wurf, datz er das, was er Ihnen jetzt gesagt hat, warum er die Ablehnung der Erbschaftssteuer nicht verteidigt hat, nicht schon vor den Wagten gemgl hat. Was die Regierung damals mit aller Be- redtsamkeil vertreten hat, ist auch heute noch unser Programm. EL ist gar keine Rede davon, datz die Finanzreform etwa eine herrliche nationale Tat ist. Der Reichskanzler behauptete, wir wären nach links gerückt. Dagegen muh ich für meine Fraktion ent schieden Widerspruch erheben. Wir alle sind für eine scharte Trennung von der Sozialdemokratie. Wir kämpfen für die gesunde innerliche Entwicklung der bestehenden Staatsordnung, (ür Monarchie und Kaiserreich, für alle nationalen Güter. Die Sozial demokratie Hai ein Recht, im Präsidium vertreten zu sein. Im Interesse einer geordneten Geschäfts führung sollte auch die Rechte diesen Standpunkt teilen. Abg. Gothein (fortschr. Vp.): Wir verlangen eine allgemeine Benysteuer, entwede zur Deckung neuer Forderungen, oder zur Beseitigung andrer unsozialer Steuern. Die uner hörte Brannlweinsieuergefttzgebung mutz zurück- rcvidiert werden. Die Erbschaftssteuer mutz kommen, und wenn die Rechte sie nicht will, auch ohne sie. Unser Jubel über die Wahlen von 1907 und 1912 ist ganz berechtigt gewesen. Damals handelte es sich darum, eine Mehrheit des Zentrums und der Sozial demokraten zu brechen. Die Rede des Reichskanzlers hat tatsächlich provokatorisch gewirkt, und er kann sich nicht wundern, wenn es ihm nun entsprechend entgegenschallt. Die Sozialdemokratie hatte einen Anspruch aus einen Platz im Präsidium, und es war ein Fehler, datz man sich früher dagegen sträubte. Dem Reichskanzler geht es nichts an, was wir uns für ein Präsidium wählen. Wir haben dem Volke einen Dienst durch Übernahme des Präsidiums er wiesen. Unser Antrag über die Ministerveranlwort- lichkeit kann dem Reichskanzler geradezu einen St ütz gewähren. Wer glaubt heute noch an den Zu- kunstsstaat der Sozialdemokratie? Nicht einmal diese selbst. Der Revisionismus ist doch heute lebendiger venu je. Reichskanzler v Bethmann-Hollweg: In die Präsidentenwahl mich einzumiichen, hat mir ferngelegen Ich habe lediglich die Haltung der Liberalen dafür angeführt, datz sich der Liberalis mus nach links entwickelt hat, und da: über werde ich stets reden, was ich für richtig halte. Die Rede des Abgeordneten Ledebour zeigt jedenfalls, daß an einen Sieg deS Revisionismus nicht zu denken ist. Was die Erbschaftssteuer angellt, so sollte man dock die Einbringung von Vorlagen abwarten. In der Deckungsfrage zur Wehrmacht- Vorlage müssen sich die verbündeten Regierungen volle Freiheit Vorbehalten. Abg. Paasche vermißt den Bewris für die Linksentwicklung der National- liberalen. Aber diese Entwicklung ist doch seit Jahren die Tagesordnung der /Parteitage, und die schroffe Stellungnahme gegen rechts besagt genug. In den letzicn Tagen Hal die Partei sogar die Gnade des .Berliner Tageblattes' gefunden. Aus der Stellungnahme der nationalliberalcn Provinz- prefse ist doch genug zu leien. Ich persönlich nehme Akt davon, daß sich die nationalliberale Partei nicht noch melier nach links entwickeln wird. Besinnt sich diese Pariei auf ihre Tradition, dann wird sich der Boden wieder finden für eine Politik der mittleren Linie. Das Haus vertagt sich. Vergiftung Ski ist ein si «er auf einer die Erbschaftssteuer zur politischen Frage erhoben wurde, hat sie vor der VolkSparlei Gnade gefunden. Sie ist dazu aufgebaukcht worden gegen uns. Die Behauptung von dem unsozialen Charalter der Finanzmorm richtet sich evenso wie gegen uns gegen die Regierung. Tatsache ist, daß die be willigten Steuern mehr Geld gebracht haben, als eS die Erbschaftssteuer getan hätte. Mit Rücksicht aus die Ausführungen des Schatzsekretärs babe ick im Auftrage meiner Fraktion zu erklären, um Miß verständnisse zu vermeiden, daß wir an unsrer ablehnenden Haltung mit Entschiedenheit beharren und uns davon nicht werden abbringen lassen- Run die politische Lage, die Zunahme der Sozial demokratie. Trotz aller Mißstände, die von allen Parteien zur Sprache gebracht wurden, ist doch ein außerordentlicher Fortschritt auf allen Gebieten er zielt worden, wie in keinem andern Lande. In der Presse der Linken und auch hier wird eS so dar gestellt, datz das Bürgertum gar nichts zu sagen vabe, DaS ist doch nicht richtig; die Liberalen mützten uns dankbar sein dafür, daß wir in so vielen Beziehungen liberale Grundsätze in die Gesetzgebung Angeführt haben. Notwendig ist eine Einheitlichkeit der Regierung, ist das feste Ge füge von Staat und Reich. Wir sind der Thron rede dankbar und danken dem Reichskanzler, daß er sich zu dem gleichen Grundsatz hier ausdrücklich bekannt hat. Die Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen beruht in der Hauptsache auf der Ein wirkung der öffentlichen Meinung, die von der Mauserung sprach, von der Erziehung zur Mit arbeit. Gewiß, sie werden Mitarbeiten, aber in der Absicht, ibre eignen Ziele dabei zu verwirklichen. Ein Teil der Freisinnigen geb« lieber mit den Sozialdemokraten, als mit den bürgerlichen Parteien zusammen. Die Sozialdemokratie ändert sich nicht, außer für den Augenblick aus taktischen Gründen. Nichts hat die Sozialdemokratie und ihre Organi- fation so gestärkt, wie die Haltung der bürgerlichen Kreise im Wahlkampf; sie sind wahrhafte Schrittmacher der Sozialdemokratie. Das Problem der Mittelstandspolitik, des Schutzes der selbständigen Existenzen hat erfreu licherweise jetzt auch auf der Linken Eingang gefunden, bei den Nalionalttberalen. Die Sozial- Politik wird wcitergciahrl werden; wir treiben sie nicht um der Sozialdemokratie willen, sondern weil wir das. Wohl dec arbritcnden Klaffen im Auge haben. Was die Zölle anlangt, (o kann ich gegenüber den Behauoiungen der Linken „iW lonzemrierter mit vergifteten Pfeilen geführt? Der Hanik die giftigen Bund wollte das Zentrum und nebenbei ki<! Sozialdemokratie niederwerfen. Und nun!! Ohne Zentrum und ohne die SozialdemotrB kann kein Gesetz im Reichstag gemacht werde» Die Liberalen sind zu einer TrabantenmiB der Sozialdemokraten herabgeiunken M Triumphgeichrei begrüßten die Liberalen Herl» Scheidemann als ersten Vizepräsidenten, eine» Mann, der die gröbsten Schmähungen gegen unser deutsches Herrscherhaus geschleudert ha: Schon zähle der Reichstag zu einem Vieris Republikaner, und wie viele »ertappte mag Ai , noch geben. Ler Reichstanzter ist im Irrtum,! R x wenn er meinte, daß die Macht der Sozial'i demolraten schwinden weroe, wenn sie zu Tale« M A übergehen joltte, da müßte beizeiten dieser alkoboweraist Macht enlgegengelreten werden, ehe es zu W s, " . ist. Und Pionier der Umsturzpartei ist dels. 'S". Hansa-Bund, dessen Führer zur Umgebung deism Kaisers gehören Entweder haben dies' besten Männer nicht vorausgeiehen, wohin die Ting« Personei treiben, dann ließen sie es an der nötige» Klugheit fehlen, oder sie wußten es, dan»! Vrandui überlasse ich' es Ihnen, den Eharakter dieser Paphenthe, Herren einzuschätzen. Wir feierten kürzlich M elektrische die zweihunderlste Wiederkehr des Geburtstags der Steuer entziehen zu wollen. Daß Ihnen die ! ... „ ... Erbschaftssteuer unangenehm ist. verstehe ich, aber ! das Ergebnis des Kampses, den alle Geai« sich hinzustellen, als ob Sie so große Opfer gebracht — ------- -- hätten, das geht doch über das Zulässige hinaus! Die großen Opfer haben Sie gebracht „M M, von 2 Miss „Sc die Miller als Meter lä X.,- Einer w^li'chen > tödliche S"don. Er »AlN > Eklands a üb< 'Merkten die Fli F.chrem Ent AM zwar A der recht M-r und . M ni-derz Das senden Hi ' Wurden "'Her war s ^Bei S S-nd eine- S Hunden Fliege hAsit dieser A J°!M h^osvrt wl iS'm Fi. S gl, Bett Mli l Bankung sei Dieser wa HM Kmd Plötz redend, U die nie hrjAA "sie < Arbe,, ! de,, Kops ^Kber k Schonung auch gegen die ttonservatsv-m gebetzt. Jetzt ist man ! Montag -m Berliner Sportpalast feine grcH bescheidener geworden. Wenn aber von ext-emer > Generalversammlung ab Zunächst nahm wieder vertreten wnd (Abg. Vorsitzende des Bundes Dr Nösicke das M v. Heydeb.and: Wir denken nicht daran!). ^ann /.„L - wird da« nur die Reihen der äußersten Linken , krssst^des aus-Der Bund k stärken. Herr Mermuth ist durchaus aus dem r.ch- ! zeigt sich in ungeschwächter tigen Wege, rott stimmen ihm bei, wenn er die bis- Wayen ruh n. berige Bankrottwirtichaft nicht mitmachen will. ' Ichweigen. Die Wahl ist vorüber. W Mft—denken gar nicht daran, das mobile Kapital ! Siegesireude konnten nach dieser Schlach! n» die Sozialdemokraten empfinden. Was B
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