Volltext Seite (XML)
Vie Geretteten -er „Titanic". Nach den neuesten Berichten ist die „Car- pathia" mit den Geretteten, unter denen sich viele Kranke besanden, in New Jork eingetroffen. Es sind im ganzen 710 Überlebende. Nach den Berichten der Geretteten erschoß sich Kapitän Smith nach dem Zusammenstoß, auf der Kom mandobrücke. Im übrigen gaben die Geretteten folgende Erklärung ab: „Sonntag, den 14. April 1912, um 11 Uhr 40 Min. nachts, während kalten Wetters, Hellem Sternenlicht und ruhiger See stießen wir auf einen Eisberg. Der Auskiek hatte den Eisberg vorher gesichtet, aber zu spät, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Es wurden sofort Maßregeln getroffen, um die Größe des angerichteten Schadens festzustellen und die Passagiere zu retten. Rettungsgürtel wurden verteilt und die Rettungsboote herabgelassen. Das Schiff sank Montag um 2 Uhr morgens. Die gewöhnlichen drahtlosen Signale waren abgesandt und Raketen abgebrannt worden. Glücklicherweise meldete die „Carpathia" ihre Nähe und erschien an der Unglücksstelle um vier Uhr Montag morgen. Die Überlebenden befanden sich in vierzehn Rettungsbooten, vier zerlegbaren und zwei kleinen Booten. Schwimmgürtel und andre Rettungsvorkehrungen für sämtliche Personen waren auf der „Titanic" vorhanden. Die „Titanic" führte Lebensrettungsboote für 950 Personen, entsprechend den englischen Vor schriften. Die „Carpathia" nahm auf: 210 Passagiere erster Kajüte, 125 zweiter Kajüte, 200 deS Zwischendecks, 39 Offiziere und See leute, 96 Stewards und 71 Heizer, also ins gesamt 206 Mannschaften. Wir halten es für unsre Pflicht, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Unzulänglichkeit der Rettungsmaßregeln zu lenken." — Trotz dieses letzten Satzes ist es offenbar, daß dieser Bericht eines Komitees der Geretteten unter dem Einflüsse Mr. Ismays, des geretteten Direktors der White Star-Linie, entstanden ist. Andern Berichten zufolge hat sich der Kapitän Smith nicht erschossen, sondern ist mit seinem Schiff, auf der Kommandobrücke stehend, gesunken. Während der Dampfer sank, spielte die Schiffskapelle, unter der Kommando brücke stehend, das amerikanische Kirchenlied: „Näher, mein Gott, zu dir." Hunderte von Paffagieren sprangen, mit Rettungsgürteln ver sehen, ins Wasser. Keiner von ihnen konnte gerettet werden. Der greise Millionär Isidor Strauß stand mit seiner Frau, die sich ge weigert hatte, ohne ihren Mann das Schiff zu verlaffen, Hand in Hand. Sa versanken beide in die Tiefe... KelcbieKung äer OarärmeUeii. Die Italiener haben nunmehr den lange angekündigten Vorstoß gegen die Dardanellen, das Herz der Türkei, unternommen, um, wenn möglich, nach Konstantinopel vorzudringen und so die Türkei zu einem Frieden zu zwingen, der die Wünsche Italiens in bezug auf Tripolis erfüllt. 27 Kriegsschiffe, nach andern Berichten sogar tzO, beteiligten sich an der Beschießung, die indessen am ersten Tage völlig wirkungslos blieb. Nachdem nun der mit io großer Zu versicht unternommene Krieg bereits sieben Monate dauert, sehen sich die Italiener, die dem Gegner auf tripolitanischer Erde nicht beikommen können, zu einer völligen Änderung des Kriegsplanes gezwungen. Es ist bezeichnend für die Stimmung, sie im strategischen Lager Italiens herrscht, daß man just in dem Augenblick eine so entscheidende Maßnahme ergreift, wo die Friedensverhand lungen der Mächte in vollem Gange sind. Wie der Zug nach Tripolis, so kam auch diese neueste Wendung der internationalen Diplomatie völlig unerwartet, nur die Türken waren nicht überrascht. Sie haben das Zaudern der Italiener trefflich genutzt und sowohl die Ein- ahrt in die Meerengen, als auch die ihre chmalsten Stellen beherrschenden Befestigungen n einen glänzenden Verteidigungszustand gesetzt. Schon beim Beginn des Bombarde ments leuchtete den Angreifern ein, wie recht der türkische Kriegsminister Mahmut Schewket« Pascha hatte, als er kürzlich mit Bezug auf eine mögliche Beschießung der Dardanellen durch die Italiener sagte: „Sie sollen nur kommen I" In der Tat wurde nach vierstündiger Kanonade das Feuer eingestellt und die Italiener dampften in die See zurück, nachdem eines ihrer Schlacht schiffe aus der Schlachtlinie verschwunden war. Man nimmt an, daß es gesunken ist. Rein strategisch betrachtet, ist das Vorgehen der Italiener eine Heldentat, eine größere, als bisher trotz aller in Rom ver breiteten Siegesnachrichten in Tripolis geleistet wurde. Die italienische Heeresleitung weiß, wie alle Welt, daß die türkischen Befestigungen mit den modernsten Krupp-Geschützen ausgerüstet sind, und daß sich die Einfahrt in die Meer engen nur erzwingen läßt, wenn die Schiffe einzeln hintereinander fahren. Ein gut Teil der Kampfverbände ist also von der Heeres leitung von vornherein zum Untergang be stimmt worden. Sie müssen den feindlichen Geschossen zum Opfer fallen, ehe die Flotte die Fortsgeschütze zum Schweigen bringen kann. Dazu kommt aber noch die schwere Minengefahr. Seit Wochen liegen in den Dardanellen Hunderte von schwimmenden Minen, der Handelsschiffahrt nur eine sehr schmale Fahr straße lassend, die natürlich mit dem Beginn des Bombardements ebenfalls gesperrt worden ist. Es ist wohl kein Zufall, daß Italien diesen von ganz Europa mit banger Sorge erwarteten und mit großem Mißbehagen aufgenommenen Schritt zur selben Zeit unternommen hat, wo in Konstantinopel die neugewählte Kammer mit einer Thronrede eröffnet wurde, in der es u. a. heißt: „Der von Italien ungerechterweise und den internationalen Verträgen zuwider hervor gerufene Krieg dauert trotz des von allen Seiten gewünschten Friedens fort. Auch wir wünschen den Frieden; doch könnte ein Friede den Krieg nur beenden unter der Bedingung der Aufrechterhaltung der unversehrten türuschen Hoheitsrechte." Italien sieht jetzt wohl seinen schweren Fehler ein, der darin bestand, daß es mit fast komischer Feier lichkeit den Erlaß in die Welt setzte, wonach Tripolis künftig zu Italien gehöre, anstatt nach den ersten Erfolgen die Überraschung der Türken und die Bestürzung der Araber zu be nutzen und gegen die Wüste vorzudringen. Jetzt soll ein Schritt der Verzweiflung und ein Gewaltstreich zugleich den Fehler gutmachen. U. -4. v. Politische Kuncilckau. Deutschland. * Das Kaiserpaar wird Mitte Juni der Einweihung der Posener Schloßkapelle bei wohnen. * Der bayrische Ministerrat hat sich in seiner letzten Sitzung u. a. mit der Brannt- weinbesteuerung befaßt, und zwar be sonders mit der Frage der Liebesgabe und der Erhaltung des süddeutschen Brauvorrechts. Ministerpräsident v. Hertling hat nach dieser Sitzung auf eine Anfrage erklärt, daß das bayrische M nisterium die Schaffung einer Klein handelsberufsgenossenschaft im Bundesrat be fürworten wolle. * Die aufsehenerregende Verhaftung des deutschen Grenzkommissars Dreßler aus Eydtkuhnen, die in dem Augenblick erfolgte, als der Beamte eine Dame über die Grenze geleitete, ist angeblich wegen Verdachts der Spionage erfolgt. Dreßler wird von der russischen Regierung und Polizei beschuldigt, eit sechs Jahren einen regelrechten Spionage- )ienst eingerichtet zu haben. Seine häufigen Besuche in Rußland wurden schon lange scharf beobachtet. Nachdem genügendes Material ge- ammelt war, veranlaßte das Wilnaer Militär- iezirksgericht Dreßlers Verhaftung. In Kownv, wohin man den Verhafteten gebracht har, wurden sechs Personen, die angeblich in Dreßlers Diensten stehen, verhaftet. Osterreich-Unvar«. *Dem österreichischen Abgeord netenhause ist ein Antrag betr. die Schaffung eines Gesetzes zur Sicherung des Publikums, das zu Schiff reist, zuge gangen. England. * Die Frage eines deutsch, englischen Bündnisses als Mittel zur Einschrän kung der Rüstungen wurde dieser Tage im Unterhause zur Sprache gebracht. Der Unionist Hall fragte, ob Deutschland zu ver stehen gegeben habe, daß es bereit sein würde, in ein Angriffs- und Verteidigungsbündnis mit England einzutreten, als das einzige Mittel, dem Rüstungswettstreit ein Ende zu machen. Parlamentssekretär Acland erwiderte, daß die Frage mit nein beantwortet werden müsse. Italien. * Der Papst hat dem Präsidenten Taft sein Beileid ausgesprochen anläßlich des Todes des Majors Butt, der in seiner Eigenschaft als Adjutant Tafts ein Handschreiben des Papstes sowie des Staatssekretärs Mery del Bal nach Washington bringen sollte, aber mit der „Titanic" unterging. Die Briefe enthielten die Antwort des Vatikans auf den Dank Tafts für die Ernennung zweier amerikanischer Kar- dinäle. Klus ciem Keickstage. Der Reichstag setzte am Donnerstag die Be ratung des Justizetats fort, nachdem Staatssekretär Delbrück erklärt hatte, daß der Reichskanzler die nationalliberale Jesutten-Jnterpellation zu einem noch festzusetzenden Zeitpunkte beantworten werde. In der Debatte beim Justizetat blieb neben der Erörte rung der verschiedensten Fragen auch eine Kritik der Rechtspflege im allgemeinen nicht aus, die Abg. Stadthagen (soz.) als Klassenjustiz in Bausch und Bogen verurteilt. Von den Rednern der bürgerlichen Parieren sowohl wie von dem Staatssekretär Liseo wurde diese Kritik teils als maßlos übertrieben, teils als völlig unbegründet zurückgewtesen. Der Staatssekretär stellte noch die Revision der Zivil prozeß- und der Konkursordnung m Aussicht. Ge setzentwürfe über die Konkurrenzklausel und über die Haftpflicht der Eisenbahnen würden dem Hause in der nächsten Session zugehen. Ein Gesetzentwurf über die Erhöhung der Zeugen- und Sachverständi gengebühren könne dem Hause mit Rücksicht auf die Finanzlage nicht vorgclegt werden, obwohl er fertig sei. Das Strafgesetzbuch werde diesem Reichstage nicht mehr vorgelegt werden. Am 19. d. MtS. wird die Beratung des Justiz- etats fortgesetzt. Abg. Heine (soz.): Die Resolution Normann über die Schmutzlitteratur lehnen wir ab, weil wir diesen Kampf gegen die Freiheit der Presse und Literatur nicht mitmachen. Durch unsre Presse sorgen wir für die Aufklärung der Jugend. (Zuruf rechts: Wahrer Jakob!> Das ist keine Jugendschrstt. Gegen die Resolution Mumm, die eine Aussicht für Kinos fordert, haben wir einige Zweifel, aber es stehen ja schließlich auch die Theater unter Polizei aufsicht. Nun die Rechtsanwälte. Ich verteidige nicht alles, was vorgekommen ist; aber auch vom Richtertisch wirb gefehlt. Der Vorsitzende sollte nicht das Recht haben, Ordnungsstrafen zu ver hängen. Das Strafgesetzbuch will man deshalb nicht an den Reichstag bringen, weil er 110 Sozialdemokraten zählt. Es ist ein Attentat auf Freiheit und Koalitionsrecht. Ein grober Angriff auf die richterliche Freiheit ist die Maßregelung des nalionalliberalen Amtsrichters Havenstein. Der Duellunfug wird immer schlimmer. Die Behörden begünstigen ihn. Die schlagenden Verbindungen haben hauptsächlich den Zweck, Duelle zu veranstalten. Sie müssen also verboten werden. Im Fall Hermann ist nichts heraus gekommen, weil man sie Solidarität der Untcr- beamten unterschätzt hat. Die Vorbildung unsrer Richter ist nicht so schlecht, sie sind gelehrt genug, aber zu weltfremd. Die Richler treiben Klassen justiz, weil sie einen Autoritätskoller haben und kein Verständnis für sie sozialen Verhältnisse der Ar beiter. Abg. Pfeiffer (Ztr.): Bestechlich und bewußt parteilich sind unsre Richter nicht. Ich möchte darauf Hinweisen, daß in Schweinfurt und anderswo Arbeiter mit Gefängnis bestraft wurden, weil sie bei der Reichstagswah! für andre Personen gewählt Haden. In Würzburg wurde ein Ingenieur wegen desselben Vergehens freigesprochen. Das muß auf reizend wirken. Kinematographentheater haben bisher mehr Schaden wie Stutzen verbreitet. Eine A 6iegenäe I^iebe. 4s Roman von Paul Bliß. (Fortsetzung.) Ganz erstaunt sagte der Maler: „Nein, wie ist das nur möglich?" „Ja, das frag' ich mich auch wer weiß wie ost. So'n krasser Undank war noch gar nicht da l Aber das hat sie von ihrem Vater. Das war 'n ganz Schlimmer. Unser Herrgott hab' ihn selig. Aber der hat's auch hier bunt ge trieben, das kann ich Ihnen nur sagen. Alles hat er verjubelt, der letzte Groschen mußte ins Wirtshaus. Wenn Sie mal drüben den Wirt in der „Goldenen Kugel" fragen, der kann Ihnen nette Geschichten erzählen. Ja, ja, horchen Sie mal so bei Gelegenheit hin, da werden Sie was erleben, das kann ich Ihnen nur sagen." „Der Vater war ja wohl Musiker, nicht wahr?" Hohnlachend rief die Me: „Und was für einer! Wenn der ein richtiger Musiker war, denn bin ich auch einer! Nicht -mal ordentliche Stunden geben konnte er, und dabei ließ er sich eine Mark für die Stunde be zahlen. Fragen Sie mal rum in der Stadt, ob ein Mensch was bei ihm gelernt hat! Nee, nee, ein ganz verkommenes Genie war er — Opern wollt' er machen und solche Sachen — ja, anders tat er's nicht — immer hoch hinaus — für 'ne solide Stelle in unsrer Stadt kapelle war er nicht zu haben, lieber hat er Frau und Kind hungem lassen. So'n hoch näsiger Kerl war der! Und das hat nun seine I liebe Tochter alles brühwarm von ihm geerbt. Nette Gesellschaft, nicht wahr?" Der Maler schwieg. Was er da eben er fuhr, das machte ihn ernst und gab ihm zu denken. Endlich fragte er zögernd: „Gehört denn den Leuten das Häuschen, in dem sie wohnen?" „Bewahre! Nur aus Gnade und Barm herzigkeit hat man's ihnen billig vermietet." „So, so. Na, dann wird man wohl auch nichts dagegen haben, wenn ich das Häuschen male." Nun war die Alte starr. „Das elende Haus wollen Sie abmalen? So 'ne alte, halb ver fallene Baracke? Na, das begreif' ich aber wirklich nicht. Da bringen Sie doch lieber mein hübsches, neues Häuschen auf ein Ge mälde rauf! Das würde doch denn wenigstens nach was aussehen. — Wer so 'ne alte, ver staubte Kabache abzumalen, das verstehe ich denn doch wirklich nicht!" Lächelnd beruhigte der Maler sie und ver sprach, die Sache noch emmal zu überlegen. Aber schon am Spätnachmittag desselben Tages saß er vor dem so arg geschmähten Häuschen und fertigte die erste Farbenskizze an. Gerade als Elsbeth eifrig dabei war, mit dem heißen Bügeleisen zu hantieren, kam die Mutter ins Zimmer und rief: „Sieh nur, Kind, da sitzt ein junger Maler und zeichnet unser Haus." Erstaunt sah die Kleine auf. Dann stellte sie das heiße Plätteisen auf die Röste, um nichts zu versengen, und dann trat sie behut sam ans Fenster, aber so, daß sie von der Gardine gedeckt und von draußen nicht zu sehen war. Sprachlos starrte sie hinaus. Was für ein junger, fescher Mann da saß — wie flott der stramme Schnurrbart in dem gebräunten, männ lich schönen Gesicht sich ausnahm — und wie flink und sicher die geschickten Hände arbeiteten, — jetzt sah er hoch — und was für blitzende, stolze Augen er hatte! Sie errötete leicht und trat schnell zurück, um es zu verbergen vor der Mutter. Aber die merkte gar nichts davon, unaus gesetzt sah sie hinaus zu dem jungen Malersmann. „Was er wohl nur an dem Haus so schön finden mag," sagte sie nachdenklich. „Wer kann das wissen, -Mutting, es muß ihn doch irgend was daran interessiert haben," antwortete die Tochter leichthin und ließ das spiegelblanke Eisen über die weiße Plättwäsche hin und her gleiten. Die Mutter sann noch immer. — „Und was er wohl nachher mit dem Bilde macht — wer wohl an solchem alten Haus Geschmack findet — so'n Bild wird doch sicher kein Mensch kaufen." Lächelnd rief Elsbeth: „Nein, Muttchen, um was du dich auch alles sorgst, es ist nicht zu glauben." Während sie noch so sprachen, kam draußen — scheinbar zufällig — des Malers Wirtin vorbei, und als sie nun sah, daß ihr Mieter sein Vorhaben nun wirklich ausführte, da schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen, rief etwas wie „ganz verrückt" und lief erregt davon. Stillvergnügt sah der Maler ihr nach — er Zensur nach dem Muster der preußisch« empfehlenswert. „ Abg. Frhr. v. Richthofen (nat.-iib.): Partei und die Fortschrittler haben eine NesMs' eingebracht, die einheitliche Examina sür das fordert, sowie eine Resolution auf gesetzliche Regen der Zulaffungsbedinpungen zum Rechtskonsutev" gewerbe und Feststellung einer GebührenordiM sür die Rechtskonsulenten. Die Spionagejustiz bedarf wohl einer Reform. Es mag dahingeE sein, sb die Spionage eine anständige Haft verdW- jedenfalls find doch die Festungen nicht eingeE für Leute, die mit allen Sinnen ins Freie Die Sozialdemokraten behaupten ja nicht eine wußte, sondern eine objektive, unbewußte Kla»" justiz. Mit der Wahl der Richter erreicht "ft nichts, als daß man sie abhängig macht A Majoritäten, und das ist viel schlimmer als Äs' hängigkeit von angeborenen oder im Leben erM denen Auffassungen. Jede Abhängigkeit der Ria» muß verhindert werden. Staatssekretär Lisco: Gegen die geiE Festlegung der ZulasiungSbedtngungen für die Re-«? konsulenten bestehen Bedenken. Die Rechisan^" haben das Prä; nur wenn nicht genügend MS» anwälte an einem Amtsgericht sind, sollen BroA anwälte zugelassen werden. Die Zulassungsbett" gungen festzusetzen, also das Gewerbe zessionspflichtig zu machen, hat das Beden«" daß der Amtsrichter dann jeden, der die Bedingu>A erfüllt hat, unter allen Umständen zulassen «es Die Strafrechtskommission ist der Meinung, A die Bestimmungen des bisherigen SpionagegE nicht ausreichen. Ob eine Novelle noch vor ko« der allgemeinen Revision gemacht werden soll, vnN' steht der Prüfung der Instanzen; bisher ist an A eine Anregung von militärischer Sette noch beranaekommen. Abg. Ablaß (fortschr. Vp.): Die Schaffung Handelsgesetzbuches und der Wechselordnung Fahre 1862 war der erste Sieg des deutschen Etnheitsgedanke^ Vielleicht läßt sich ein Weltwechselrecht schaffen. Ei"" freie Rechtsbewegung könnte manchen MiME des bestehenden Rechtes begegnen. Wir sind A Popularisierung der Rechtswissenschaft und politischen Fortschritt, gegen BuchstabenausleM und kastenmäßige Abschließung des deutschen JmtA standes. Es ist erfreulich, daß immer mehr tts langt wird, daß Orden und Ehrenzeichen Richter nicht gegeben werden. Die deutschen SE werden nervös, wenn man sie weltfremd »E Die Gebühren der Rechtsanwälte sind seit nicht erhöht worden, sie sind daher viel zu niE Die Mark von 1879 ist bei weitem nicht mehr von 1912. Abg. Dombeck (Pole): Die Richter in VA müßten polnisch sprechen können, denn DoiweM können Aussagen nicht so genau ins Deutsche setzen. Dadurch sind Rechtsirrtümcr möglich. Abg. Bolz (Zentr.): Den Tarifverträgen E auch das Justizamt Aufmerksamkeit schenken. privatrechtliche Seite der Tarifverträge sollte end'" geregelt werden. . Abg. Siehr (fortschr. Vp.): Die MindeMft rungen für die jungen Juristen sollten so a>E stattet werden, daß wir zu einer einheitlichen jung dieser Verhältnisse kommen. Zudiesem Ziele würd' wir selbst eine Verfassungsänderung in Kauf neh>E Abg. Warmuth (b. k. Fr.): Der deuM Richter steht trotz mannigfacher Angriffe fest im Ns trauen des Volkes und hat berechtigten AnjprH darauf. Abg. Stadthagen baut seine AnM gegen die Richter auf unvollständige PreßberA auf. . Allerdings sollte beim Diebstahl notwendige Lebensmittel auch Geldstrafe zulässig sein. gleiche gilt unter Umständen für Freiheitsberaubung Die Aussprache endet. Die Resolutionen: TE gelber für Schöffen und Geschworene, Gesetz gK Schmutz- und Schundliteratur und die Ausw^ des Kinematographen zum Schutz der Fug""'. Kinematographengesetz, sowie juristische Vorbild* — werden mit wechselnden Mehrheiten angensm»^ Die Konzefstonspflicht und Gebührenordnung " Rechtskonsulenten wird abgelehnt. Das Haus vertagt sich. ., Präsident Kämpf läßt folgenden soeben^, gegangenen schleunigen Antrag der Reichspartei lesen: 1) Die verbündeten Regierungen zu ersUflft Erhebungen anzustellen, ob bei der deutschen schiffahrt für Passagiere und Besatzung jede lichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind, und insbesondere alle deutschen Seeschiffe ausreich^ Rettungsboote mit sich führen, um allen an ü". befindlichen Personen im Falle der Gefahr rw nähme zu gewähren; 2) sür den Fall, daß düftz fahrungen mit dem Untergang der „Titanic , nötig erscheinen lassen, unverzüglich auf dem des Gesetzes vorzugehen. Dieser schleunige Antrag wird auf die ahnte, daß eS von nun an um seine Ruhe Hause geschehen war. Aber auch die alte Frau Bürger hatte des mit angesehen, uns seufzend klagte sie E „Ach, du lieber Gott, das gibt doch wie^ neuen Stoff zur Klatscherei!" Und ob Elsbeth sie auch trösten wollte sie ließ sich nicht davon abbringen — sie kaE ihre lieben Nächsten ... Drei Tage lang arbeitete der junge W« fast ununterbrochen vor dem kleinen HäusKA Nie nahm er die geringste Notiz von den? Wohnerinnen oder von dem, was um her vorging, immer war er ganz Hur bei s^ Arbeit. Und jeden Tag beobachtete Elsbeth A hinter der Gardine, aber nur dann, wenn * Mutter es nicht merkte. Minutenlang sie dann stehen und ihm zusehen, und estu* geschah es sogar — was noch nie volS^ kommen war — daß das Plätteisen ganz wmde. Es war etwas Sonderbares über' gekommen, etwas, das sie immer wieder zwU den fremden jungen Mann anzusehen. Es von draußen, aus der Welt, wohin sto >, sehnte, und er war ein Künstler, kein licher Alltagsmensch — sie dachte daran, " welcher Andacht und Ehrfurcht ihr verstorben Papa über Kunst und Künstler gesprochen b*. — und so sah sie in diesem jungen etwas, was voll heißer Sehnsucht in Seele lebte — so verkörperte dieser Wsn etwas von den Idealen, die ihr Vorschuß § Gar zu gern hätte sie etwas von Arbeit gesehen; da sie aber merkte, daß Zum ll Der M Triumph ge „Titanic", i Theatersaal, Gattenrestar Mionen un ihre Probest Mel des 2 Stimme mif zu Babel, i Weit — a "w armselst Und nur Europa au die Seele v Wd der W Freud Mes vielg sind ertrunte dollen Wass denselben Z dieselbe uni Menschen d überhäuft Borvürfeu, lang alle tauiends w zu Erdteil l >°ten Heide amerikanisch iuchung Lil dieser größt bat. Wir Wen, was Wogen des !°h? Weit tourden ver Eie sahen : sank; denn sah, ward s gerissen. . Nein, d niemals wi geschah, das kein Mensch gelangen, i Üiü) alle di Anlaß diese derben unl daß der erf Wliche T> M diele I den südliche: daß er, der dar, leinen scheinlichkeit nicht mind den Männ betreuen si Offiziere a Geister au Mimn im sah? War: de»den St Neer noch Ane? Fas Probefahrt, drastischen vchiffe vor gestellt, das Und seiner überzeugt, könne. U der Form Zureichende Ab als A» bliebc blieben du «chwimmg Am, wa mmkenspn Me gebete A „Oft Und weiter Ahl mit s ?vne nicht haben, all< reiten. - An ein Ulenschlichei U^der sie i beachtete, s 'rächten, w sn. so Abend des Zimmers k . Verwur eintreten. „Entsch: An ich Z "ch vor, tri .ich de sshen, wie nimmt" — Wige Bel q. Frau L Achter hin hübsch, gan aussieht — auch?» Elsbeth ^°hm sich - das Bild. „Nun, Ihnen Augen sah . Von n durpurrot, ssgenheir n in weit zu Mge beai der Stimm sogar ganz auch der Ä Er läch