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Arnts o ü s ^ruck u. Verlag der Fa. l). Rühle, Inh. R. ötorch in Groß-Dkrilla. Mr die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Nummer 53 Xi. Jahrgang Freitag, den 3. Mai 1812 Fernsprecher Nr. 40 Fernsprecher Nr. 40 Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile LL Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, 'Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins paus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" brssseueste küreilige Leser Testern vormittag wurde die Große DceSdner Kunstausstellung IS12 in Gegen wart des Königs Friedrich August feierlich eröffnet. Von sämtlichen in Leipzig und Dresden am letzten Sonntag ausgestiegrnen 13 Ballens liegen nunmehr die Landungs- Meldungen vor. Au» der Vulkanwerst in Hamburg sind gestern 6000 Arbiter in den Ausstand getreten. Der Betrieb der Werst wurde eingestellt. Seitliches und Sächsisches. Vltendorf-Gknlla, 2. Mai ,912. —* Der Mai hat heute seinen Anfang genommen. Wenn es je im ganzen Jahre eine Lust zum Leben ist, so im Monat Mai, der sich mit Knospen, mit Blumen und Bluten Haupt und Gewand geschmückt hat. Ane holde Bräutlichkeit umgibt ihn und M und weich sind seine Farben und Linien. Kein Monat des Jahres, vielleicht Bmit Aus nahme des Oktobers, zeigt so weiche Ueber- gänge wie der Monat Mai, von dem es im Liede heißt: Nun steht in Farbentönen Dit Welt der Blüten bunt, Veredeln und verschönen WrU's rings sich in der Rund'! Der Mai will um uns breiten Die tausend Herrlichkeiten . . . Etwa» schön-geheimnisvolles haftet demMai- INonat denn auch in Wirklichkeit an. Alle Effekte der Natur sind auf Stimmungen be rechnet. Hier ist es das jun^e Laub, dort sprießende Kräuter, Blüten und Blumen, Sonnenglanz und Himmelsblau. Hundert Einzelheiten wirken auf Sinne und Seele des Menschen, machen ihn zart und em pfänglich für Feinheiten, die gern auf- Senommen werden, und schaffen somit einen holden Einklang zwischen dem Menschen innern und der sich mit jedem treuen Tage reicher entwickelnden jungen Natur. Erne schöne Sympathie durchschreitet die Welt, räumt Unzuträglichkerten aus dem Wege, bahnt neue Verbindungen an, glättet und ebnet in einer stillen unmerklichen Weise, die UNS übe aus >ieb ist, die uns weich und wohlwollend allem uno jedem gegenüber stimmt. Die Blüten um uns schimmern >n bunter Pracht. Wie ein unhörbares Glockengeläut schwingen ihre zarten Kelche. Und das zarte Blattgrün lacht und leuchtet von jeoem Baum, von jedem Ast, von jedem Bunnglem. In tausend Formen spricht das «wachende Leben wreoer seine Sprache, singt und klingt, jubelt und lockt. Der Alai ist gekommen. Lachend schauen uns seine Slraylenaugen ins Gesicht. Darum heraus Wil der Freude! Und mit dem letzten Ue»le winler-icher Trübseligkeit Hinern in oen Lianen Zauber oes Wonnemonats! Denn Nun Haven wrr's vernommen Mit Freuden weil und breit: Es isr der Mar gekommen Mit ferner Herrlrchkert! Dre bunten Bluten blinken Bon Ferne und von Nah'! Bom Morgengraun zum Sürken De» Tags dre Blätter winken: Der Mai, der Mai ist da! —* Lur mrgaugem Nacht tr-ß sich auß-r. olvtMiich kuyl an. JnfMgiV.ssen hat dir Baumdlu.e stell-«werfe -schaden gelitten; -m- pfitttUlche zart- Gewäqsr sind erfroren. Du luyle uno trockene Witterung ist der Em- wickiung der «aalen wenig blenltch. N a 0 r d r r g. Bet dem seit zwei Johren gestern zum ersten Male statlgesundenen Vieh- maUl waren 1S Pl«de, 40 Kühe, 24 Schwein, und 72 Ferkel zum Verkauf augrdoten. — Der in hiesiger Stadt in der Zeit vom 8. bis mit 17. Juni aus Anlaß des 26. Ver bandstages des Sächsischen Gastwirtsverbands stattfindenden Ausstellung für das Gastwirts- Gewerbe, heimische Industrie und Kochkunst ist dank der Unterstützung aus den Kreisen der Bürgerschaft, seitens der Behörden und vieler einflußreicher Personen ein gutes Gelingen g-sichert- Industrie und Gewerbe des Reiches und besonders die vielseitige Radeberger In dustrie sind in hervorragender Weise an der uSst-llung beteiligt. Dresden. Der Rat der Stadt )reSden hat die Einverleibung des Vorortes 'olkewitz beschlossen. — Zu dem tödlichen Unglücksfall, der sich vorgestern nachmittag gegen 4 Uhr in der Klopfstockstraße zutrug, wird gemeldet, daß das oierjährige Mädchen in dem Augenblicke aus inem Hause heraussprang, als sich der Kraft wagen näherte. Der Autosührer versuchte, den Kraftwagen seitwärts zu lenken, doch war das Unglück schon geschehen. Obwohl nur das rechte Vorderrad über das Kind hinwegging, konnte der Arzt nur den Tod des Kindes fest- tellen. Nach der behördlichen Aushebung wurde )er Leichnam nach dem Cottaer Friedhose gebracht. Bischofswerda. Im benachbarten Oberneukirch erschoß sich vorgestern abend in seiner Wohnung der Mitbesitzer der dortigen Wurstfabrik, Gustav Thomas. D-r Grund zu der Tat ist in finanziellen Schwierigkeiten zu uchen. Der Verstorbene erfreute sich allge meiner Achtung. Großenhain. Einen guten Fang machte Jagdverwalter Schreiber auf dem Frauen- Hainer Jagdrevier. Es glückte ihm. einen Fuchsbau auszuheben, der mit 9 Jungen und einem Allen besetzt war. Dec Alte wurde im Bau erschossen. Döbeln. D-r Oberlehrer Dr. Walter Döring aus Döbeln, der sich wegen eines Nervenleidens in einem Thüringer Sanatorium aulgehalten hatte, wurde dieser Tage als ge. hellt von dort entlasten. Er fuhr nach Aschers leben, wo er früher als Oberlehrer angestelli gewesen war, und wollte dann in seine Heim 1 ,urückkehren. Vermutlich in einem Anfall seines Leidens warf er sich unweit des Haupt- oahnhoseS von Aschersleben vor die Lokomotive eines Schnellzuges. Döring wurden die Füße und der Kopf glatt vom Rumpse getrennt. Chemnitz. Bei einem EinbruchSdiebstahi ln eine hiesige Prioalwohnung fielen den Di,den eine große Geldkastelte mit sieben kastenbüchen mit Einlagen von über ÖO00 Mark, ausgestellt aus die Namen Georg, Johann und Magarete Bade, sowie Hans, Äib-it und Oskar Schneider und Helene Mller in die Hände. Ferner stahlen die Endlecher einen größeren Geldbetrag. — Der 17 Jahre alle Schlost-rlehcling Eilenberger rannte mit seinem Fahrrad mit olcher Wucht gegen einen entgegenkommenden A. veiler, daß er stürzte und sich einen iww.r-n Lchäd lb-uch zuzog, an dem er als- >alo starb. Auch der Arbeiter wurde an Kop Uiid Schulter schwer verletzt und mußte ins -tlunkenhauö g bracht werden. Mügeln (Bez Leipzig.) Vorgestern inorgen gegen 5 Uhr brach in der, dem Vtuhlrnbesttzer Eitner gehörigen Klostermühle Bestellungen aus die Otiendorfer Zeitung für Mat-Juni nehmen unsere AuStäger entgegen. m Soonzig aus bisher noch unausgeklärte Weise Feuer aus. Die Mühle brannte voll ständig nieder. Mittweida D-r s-it 20 Jahr-n girr praktizierende Dr. med. Morbuß stürzte oirser Tage mit seinem Rade. Die Verletz ungen schienen ansang» leichter Art. Da Befinden d-S Verunglückten verschlimmerte sich jedoch. Jetzt ist Dr. Morbach seinen Ver letzungen erlegen. Leipzig. Das 700jährige Jubiläum des ^Herzogtums Anhalt wurde gestern auch vonIjden Leipziger Gosetrinkern in dankbarer Erinnerung an den „alten Destauer" feierlich begangen. Denn seiner Anregung war es zu erdanken, daß im Jahre 1738 zum ersten Male in der alten Gosenschänke zu Eutritzsch Anhaltiner Gose aus Glauzig zum Ausschank kam. In späteren Jahren wurde die Leipziger GoseH in Döllnitz bei Leipzig gebraut, und bildet (bekanntlich noch heute ein Lieblingsge- tränk des echten Leipzigers. Leipzig. In der letzten Zeit sind hier alsche Fünsmarkstücke ausgegeben worden. Am Dienstag ist es gelungen, auf dem Meßplatze di- Ausgeber und Ansertiger dieser Fünf« markstücke in den Personen eines 32 und eines 34 Jahre alten Unterbeamten einer hiesigen Behörde zu ermitt-In und festzunehmen. Neustadt i. Sa. Die Auffindung von Knochenresten in Langburkersdorf hat zu ein gehenden Nachforschungen Veranlassung gegeben, die jetzt zu einem aufsehenerregenden Ergebnis geführt haben. Es ist mit ziemlicher Sicher- ,eit anzunehmen, daß e» sich um einen Mord handelt, der anfangs der 70er Jahre hier ver übt wurde. ES handelte sich um eine weibliche j-rson, die damals angeblich mit einem hiesigen Einwohner eingewandert war und die bald daraus spurlos verschwunden ist. Die Ange- egenheit untersteht zurzeit einer eingehenden Prüfung der Staatsanwaltschaft. Schneeberg. Die hiesigen städtischen Kollegien beschlosten, der Königlichen Staats- regierung für die Erbauung einer Eisenbahn von Schneeberg-Neustädtel nach Rodewisch bezw. Auerbach i. V. oder Eich bis zu 150000 M. in Barmittel oder in Grundstücken zur Ver fügung zu stellen. Wie bereits gemeldet, stellt die Nachbargemeinde Neustädtel zu demselben Zwecke bis 100V00 Mk. zur Verfügung. — Ein ziemlich heftiges Schneegestöber setzte gestern morgen in der siebenten Stunde ein. Für kurze Zeit war die Gegend in eine Wtnterlandschaft verwandelt. — Weiter wird aus Johanngeorgenstadt gemeldet: Seit einigen Tagen herrschen im oberen Erzgebirge wieder starke Nachtfröste. Die Baumblut ist teilweise erf-oren. Am Dienstag morgen setzte Schnee gestöber ein. S ch ö n h e i d e. Da der hier zum Ge. metndevorstand gewählte Herr Gemeindeoorstand Fischer (Großröhrsdorf) die Annahme der Wahl abgelehnt hat, war eine Neuwahl vorzu« nehmen. In dieser wurde Herr Gemeindc- sekretär Winzer aus Kötzschenbroda gewählt, der sich zur Uebernahme des Amtes erklärt hat. Tannenberg i. E- Zur Behebung des Wohnungsmangels soll ein Teil des von der Gemeinde angekauften Rittergutes zu «inem Wohngebäude umgebaut werden. Hierdurch würden 20 Wohnungen beschafft werden können. Zur Durchführung des Projekts beabsichtigt oie Gemeindeverwaltung eine Anleihe von 45000 Mk. beim Landwirtschaftlichen Kredit- oerein in Dresden auszunehmen. Crimmitschau. Eine G. m b. H. wird nunmehr am 1b. Mai den Automobil« oeikehr zwischen Crimmitschau und Glauchau über Gablenz-Dennheritz eröffnen. Wand-Fahrpläne Stück 10 Psg. für die Strecke Schwepnitz—-Dresden bringen unsere Austräger ins Haus. Mancherlei Polizei und Liebesbriefe. Auf Grund de Klagen zahlreicher Familienväter ließ d Polizei in Toulon mehrere Tage hindurch die Schalter für postlagernd- Briefe überwachen und minderjährig« Mädchen, die dort in groß« flugseuge voi»! Zern ahmst Du den Ruf? Die Vogesen entlang Lief der französische Racheg-sang: Flugzeuge vor! Den Ruf, der die Deutschen vernichtet, zerschellt der Zukunstsschlacht auf dem Birkenfeld? Flugzeuge vor! Ztoßvögeln gleich halten die lust'gen Gebilde Vor'm Elsaß und spähen in unsre Gefilde. Flugzeuge vor! Spähen und hoffen und glauben der Nacht, )ie unsre Größe zuschanden «inst macht: Flugzeuge vor! Dem Kampf« nicht trauen sie Mann gegen Mann, In der Luft, da liegt ihr letzter Elan! Flugzeuge vor! Sei's drum; von je war die Waffe uns gleich, Wir parieren hier drunten, da droben den Streich. Flugzeuge vor! Flugzeuge vor! Wir hämmern die Wehr, Daß sie naht sicher vor'm feindlichen Speer: Flugzeuge vor! Ruhe und Kühle: da» sind jene Waffen, Die einst das einige Reich uns geschaffen. Ruhe und Kühle: sie blieben erhalten lins in der Jahre wechselndem Walten, schrecken drum kann uns kein feindlicher Chor; Wie jene, so wir auch — Flugzeuge vor! Josef Buchhorn i. d. „Disch. Zig." Zahl Liebesbriefe abhollen, zu den Revier- wachen führen, wo ihre Persönlichkeiten sestg«- stellt wurden, damit fit mit entsprechenden Aufklärungen an ihre Familien zurückgegeben werden konnten. Manche Väter waren für dieses Eingreifen der Polizei dankbar, ander« aber, und besonders viele verheiratete Frauen (!!), die sich ebenfalls dieser Postdtenste be dienten, erhoben gegen das Eingreifen der Polizei in ihre Privatangelegenheiten so heftigen Einspruch, daß die Ueberwachung ausgehoben und die Schalter wieder sreigegeben wurden. Diamantmdiebstahl. Einem Londoner Händ ler, namens Max Rosenthal sind bei der U-bersahrt von Boulogne nach Folkestone Diamanten, Perlenkolliers und Banknoten im Gesamtwerte von 200000 Mark gestohlen worden. Di- Diebe sind Rosental augenschein lich von Paris aus gesolgt. Eine Innsbrucker Touristengesellschaft, be stehend aus sieben Personen, darunter zwei Damen, ist vorgestern von dec Mandlspitz- abgr- stürzt. Alle sieben wurden schwer verlrtzt. Ein Herr ist bereits gestorben. —* Eine Nachricht für Briefmarken sammler kommt aus München. Die bayerische Postverwaltung verkauft gebrauchte bayerische Freimarken zu 1, 2, 3 und 5 Mark mit Wappenzeichen und wagerechten Wellenlinien (Wasserzeichen). Die Marken werden nur in Sätzen, die von jeder Markengattnng ein Stück, somit insgesamt vier Stück enthalten, abgegeben. Der Preis beträgt für einen Satz tadellos erhaltener Marken 4,50 Mark für einen Satz etwas weniger gut erhaltener Marken 3 Mark. Gleichzeitig mit diesen Marken kommt noch eine kleine Anzahl ge brauchter bayerischer Freimarken zu 3 Mark und 5 Mark, sowie gebrauchter Eisenbahn dienstmarken zu 50 Pfennig in Losen mit je 5 Stück gleichartiger Marken zum Ver kauf. Die Preise hierfür betragen für ein Los (5 Stück) 3.Mark-Marken 3 Mark, für ein Los (5 Stück) 5-Mark-Marken 2,50 Mark und für ein Los (5 Stück) Eisenbahndienst marken zu 50 Pfennig 75 Pfennig. Der Verkauf aller Marken erfolgt ausschließlich auf schriftliche Bestellung bei dem Verkehrs amt du K. B. Posten und Telegraphen.